You are currently viewing Volksschachschule in Kolumbien                               Mehr als nur eine Schachschule
  • Lesedauer:4 min Lesezeit

Volksschachschule in Kolumbien Mehr als nur eine Schachschule

Liebe Freunde,

Mit Hilfe unserer Partnerorganisation MODEP, mit der wir seit Jahren eine Freundschaft pflegen, sind wir auf die Volksschachschule aufmerksam geworden und möchten sie euch hiermit vorstellen.

Sie ist eine unabhängige Organisation und kämpft nach ihren eigenen Angaben für eine Gesellschaft mit den Prinzipien: demokratisch, antifaschistisch, antipatriarchalisch, antiimperialistisch und internationalistisch; davon ausgehend arbeiten sie an spezifischen Prinzipien für das Kollektiv: Einheit, Solidarität, Feminismus, Selbstverwaltung und Antikapitalismus. Sie verstehen sich als Teil des Volkes und vertreten, dass die Interessen der Mehrheit über individuellen Interessen stehen.

Durch die Förderung der Freizeitsausübung des Schachs wollen sie mobilisieren und sozialen Protest etablieren, proaktiv in den öffentlichen Raum der Stadt eingreifen, die Sportler dazu bringen, vom individuellen zum kollekiven Denken überzugehen und eine kritische gesellschaftliche Haltung einzunehmen.

Die Schule besteht aus etwa 70 Schachspielern im Alter von 5 bis 75 Jahren, darunter auch Menschen mit Behinderungen. Sie hat 3 ehrenamtliche Instruktoren und eine Koordinierungsgruppe bestehend aus den 3 Instruktoren, einigen Schüler, Eltern, Vertreter von befreundete Organisationen, alleinerziehenden Frauen und von Menschen mit Behinderungen. Sie alle arbeiten auf ehrenamtlicher Basis.

Im Rahmen des nationalen Streiks gegen die Sozial- und Wirtschaftspolitik des kolumbianischen Präsidenten Ivan Duque beteiligte sich die Schachschule mit ihren Schachbrettern aktiv an Workshops, Kursen und Simultanschachturnieren an den Punkten der humanitären Korridore, den Treffpunkten des Widerstands (Orte, an denen die Menschen permanent auf die Straße gingen) oder an spontanen Bürgerdemonstrationen/-kundgebungen.

Das Schachspiel nutzen sie als Anknüfungspunkt für den Kontakt mit den Massen und führen verschiedene soziale Aktivitäten durch, um den Zusammenhalt der Bevölkerung zu fördern. Neben dem Lernen des Spiels werden auch Nachhilfestunden angeboten, sie machen Putzaktionen beispielweise von öffentlichen Spielplätzen, führen Sportaktivitäten durch, organisieren Volksküchen und Freizeitaktivitäten für Kinder, aber auch Wanderungen in nahliegende Dörfer.

Vergangenes Jahr konnten wir im Rahmen der Feierlichkeiten des 25. SI-Jubiläms bereits 172,15€ für sie sammeln und spenden. Demnächst wird die Schachschule noch eine Spende von uns erhalten und wir werden euch davon berichten. Seit einem Jahr pflegen wir einen Informationsaustausch und wir hoffen, unsere gegenseitige Freundschaft weiter vertiefen zu können.

Drucken