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08.01.2021 Bericht Iordanis

1. Gestern habe ich mit Michalis gesprochen und er wünscht allen ein gutes neues Jahr und bedankt sich für die Spenden. Ebenfalls kamen auch von mehreren Aktivisten Neujahresgrüße und bedankten sich für die rasche Spende.

2. Im Lager setzen wir unsere tägliche Arbeit fort. Die Selbstorganisationen sind in ihren Aufgaben sehr aktiv. Das Lager wird täglich gesäubert. Die Plastikflaschen werden von den Kindern und wenn sie sie abgeben bekommen sie Lebensmittel. Durch die Ausgangssperre wegen des Virus werden nur sehr wenige Flüchtlinge stundenweise die Flüchtlinge rausgelassen.

Die griechische Regierung hat verkündet, dass ab 11.01.2021 die Schulen wieder öffnen. Das freut uns sehr. Wir passen auf und machen den Unterricht entsprechend der Schutzmaßnahmen. Das Programm steht schon. Großer Andrang besteht Bereich Sprachunterricht. Wir werden unterrichten in Griechisch, Englisch und in ihrer Heimatsprache damit die Kinder sie nicht verlernen. Weitere Bereiche sind Zeichnen Musik, Rechnen, Computer und wollen ausbilden in Handwerksberufe wie Elektriker, Bauwesen und Landwirtschaft. An Lehrer fehlt uns nicht. Die sind als Flüchtlinge im Lager und freuen sich, wenn sie den Kindern was beibringen können. Michalis gratulierte mir zu meinem Namenstag. Der 6.Januar ist ein wichtiger Feiertag. Die SO wünschten der griechischen Bevölkerung öffentlich schöne Feierlichkeiten. Neue Erste-Hilfe-Teams im Camp haben Zertifikate für die Teilnehmer der Erste-Hilfe-Kurse erhalten. Es werden immer mehr Flüchtlinge ausgebildet

3. Eine Aktivistin (Name bekannt) schrieb: Unternehmensberatung McKinsey hat bereits Aufträge in Höhe von 20 Millionen Euro vom BAMF erhalten, weiß nicht, wie das in Europa insgesamt aussieht, aber ob Unternehmensberatungen die Flüchtlingskrisen bewältigen sollen, gründen sicher in der einen oder anderen Form erstmals Unternehmen

Sie schickte diesen Nachweis: deutschlandfunk.de, Juli 2020: „Griechenland. Bericht: Unternehmensberater plädierten für Sanktionen gegen Migranten Die Unternehmensberatung McKinsey hat der Europäischen Union nach Recherchen des „Spiegel“ geraten, die Rechte von Migranten auf den griechischen Inseln einzuschränken. Das Magazin zitiert aus Unterlagen zu einem Beratervertrag aus dem Jahr 2017 im Volumen von rund einer Million Euro. Demnach riet McKinsey den Behörden unter anderem dazu, mehr Menschen in Abschiebehaft zu nehmen. Flüchtlinge sollten zudem möglichst davon abgehalten werden, Rechtsmittel einzulegen. Migranten, die sich weigerten, auf das griechische Festland gebracht zu werden, sollten nach den Vorstellungen der Berater sanktioniert werden.“

4. Die Flüchtlinge schreiben heute: Guten Morgen aus dem Camp. Das ist also unsere Realität, nachdem wir einen Brief nach Europa geschickt haben. Siehst du irgendwelche Veränderungen? Glauben Sie wirklich, dass es notwendig ist, einen Ort wie diesen zu bauen? Denken Sie, dass es nicht möglich ist, eine Drainage zu reparieren, damit unsere Kinder auf trockenen Straßen laufen können? Das alles ist in Europa nicht möglich? Müssen wir wirklich so weiterleben? Warum eigentlich? Was haben wir getan? Ist es ein Verbrechen, ein Flüchtling zu sein und muss so bestraft werden?

Wir sagen euch, gebt uns einfach ein paar Rohre und mechanische Schaufeln und unsere Völker können das in einer Woche reparieren. Warum geschieht das nicht? Wir verstehen das wirklich nicht. Sind wir nicht Menschen, die einen Ort verdienen, der ein bisschen anders aussieht? Das von uns unterstützte Elektroprojekt macht Fortschritte, jetzt werden neue Hauptleitungen für die Grüne Zone gelegt, dank von Flüchtlingen geführten Teams von Elektrikern, die mit der Elektroabteilung der Lagerleitung zusammenarbeiten.

Es ist ein Beispiel dafür, wie Probleme kostengünstig und schnell behoben werden können. Derzeit unterstützen wir einen neuen Schritt, um die Hauptstraßen im Lager mit Licht zu versehen. Zwei Teams von Elektrikern arbeiten jeden Tag an diesem Projekt und wir hoffen, dass dies auch dazu beiträgt, zu verstehen, dass dieses Lager voll von qualifizierten Fachleuten ist, die gerne helfen und arbeiten.

Es gibt viele gute Lösungen. Schauen Sie, das kann in 24 Stunden gebaut werden und ist warm und trocken und mit Solarenergie. Auch sie bieten alle anderen Gebäude wie Duschen und Schulen. Aber wir müssen die schrecklichen blauen Dixie-Toiletten benutzen und nach drei Monaten stellen sie einige „Eimerduschen“ auf, damit die Menschen einige Male pro Woche warmes Wasser bekommen können. Und warum? GeZa

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