In einer Pressemitteilung wenden sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einer vom Freundeskreis Flüchtlingssolidarität in SI organisierten Gesprächsrunde an die Öffentlichkeit. Sie schreiben darin:
„Mitglied in unserer Organisation zu sein, bedeutet für Flüchtlinge und solidarische Menschen, sich aktiv für die Rechte der Flüchtlinge und Migranten einzusetzen. … So konnte durch gemeinsame Anstrengung einer größeren Zahl von Flüchtlingen die Reise zum Pfingstjugendtreffen ermöglicht werden, auch wenn sie kein oder nur wenig Einkommen haben. Es wurden Erfahrungen ausgetauscht und Rat und Hilfe organisiert.“
Weiter protestieren sie dagegen, dass die Regierungen in Europa Flüchtlinge unterschiedlich behandeln und so ein Zweiklassen-Recht schaffen. Sie fordern das Recht arbeiten und für den eigenen Lebensunterhalt selber sorgen zu dürfen. In einem Brief wollen sie sich an die Regierungsparteien wenden.
Am Samstag, 9. April 2022, haben wir mit unserem kleinen SI-Stand in der Fußgängerzone an der U-Bahnstation Schwanthalerhöhe Spenden gesammelt zur Unterstützung der Flüchtlinge aus Sierra Leone. Sie kämpfen seit Monaten erfolgreich um ihre Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis. Dabei werden sie von zahlreichen Organisationen und der Bevölkerung unterstützt. Vielen Passanten war das Protestcamp der Flüchtlinge bekannt und so kamen binnen Kurzem 51,04 EUR zusammen.
Für die Menschen in der Ukraine kamen 15,80 EUR zusammen. Viele hatten schon gespendet oder es war ihnen zuviel. In den kurzen Gesprächen stellten wir heraus, dass wir die Bevölkerung unterstützen und eine direkte Verbindung zum Koordinierungsrat der Arbeiterbewegung in der Ukraine haben.
Im Anschluss an unseren Stand machten wir noch einen Besuch beim Camp der Flüchtlinge und luden sie ein zu den Vorbereitungen zum Pfingstjugendtreffen. Stolz zeigten sie uns ihre „Flüchtlingsfahrrad“ und wir konnten ein gemeinsames Bild vor ihrem Transparent „Keine Abschiebung nach Sierra Leone“ aufnehmen.
Sierra Leone liegt an der Westküste Afrikas. Das Land ist reich an Diamanten. Es zählt aber zu den ärmsten Ländern der Welt, weil von dem Reichtum nichts bei den Menschen ankommt: Medizinische Versorgung und Schulbildung sind schlecht. Eine korrupte Elite rafft den Reichtum des Landes an sich. Genitalverstümmelungen, Zwangsheiraten, Morde unter den Augen der Polizei sind die Gründe, warum Menschen aus Sierra Leone fliehen.
Pressemitteilung des Freundeskreis Flüchtingssolidarität zum Prozess am 28. März um Artikel 13 GG auf Unverletzlichkeit der Wohnung
Der Freundeskreis Flüchtlingssolidarität begrüßt sehr den unbürokratischen Umgang mit den vor Bomben und Gewehrkugeln geflüchteten Flüchtlingen aus der Ukraine! Einfühlsam wird ihnen nach Kräften ermöglicht, mit ihren schrecklichen Erfahrungen und Ängsten möglichst in geschützten Wohnungen und nicht in Massenquartieren unterzukommen.Sie genießen Freizügigkeit und erhalten das Recht, zu arbeiten. Das sollte im Umgang mit allen Flüchtlingen, die aus Kriegs- und Krisengebieten kommen und Schreckliches erlebt haben, eigentlich normaler Standard sein. Dazu passt allerdings nicht, dass Alassa Mfouapon am 28.3.22 vor Gericht erneut um die Gültigkeit des Artikel 13 GG zum Schutz der Unverletzlichkeit der Wohnung, auch für Flüchtlinge, streiten muss.
Ein Mitglied von SI hat auf die Möglichkeit hingewiesen, Unterkünfte für Ukraine-Flüchtlinge anzubieten. Sie schreibt: „Es ist neben der praktischen Unterstützung und der gelebten Solidarität auch eine gute Gelegenheit, mit den betroffenen Menschen in Kontakt zu kommen und sich evtl. untereinander zu vernetzen.“
Hier der link zur Internetseite von #Unterkunft Ukraine, einer Kooperation des Startups elinor.network und der GLS Bank: https://unterkunft-ukraine.de/
SI meint: Eine gute Initiative, die sich auch auf Geflüchtete aus anderen Ländern übertragen lässt.
Plastikrecycling im Camp ist eine sehr erfolgreiche Aktivität mit mehreren Vorteilen. Zunächst einmal die Rückgewinnung des Plastiks, das, wenn es kein Recycling gäbe, auf Deponien oder auf See landen würde. Es gibt jedoch zusätzliche Vorteile für die Flüchtlingen des Lagers, wo sie qualitativ hochwertige Grundnahrungsmittel erhalten können. Aber für uns ist das Wichtigste, dass die Flüchtlinge keine Bettler mehr sind, die um Hilfe betteln, sondern stolz darauf sind, Dienst zu leisten und dafür bezahlt zu werden. Der Umgang mit Würde ist der wichtigste Dienst.
Vor zwei Tagen erkannten unsere Teams die Straßen und Olivenhaine, die zum Dorf Moria führen, und das alte Lager waren voller Müll, und da viele Flüchtlinge es auch nutzen, um dort einen Supermarkt zu besuchen, haben wir uns mit der Gemeinde für einen Aufräumtag koordiniert. Dies ist wichtig, um die Umwelt sauber zu halten und auch den Menschen in der Region zu zeigen, dass wir uns auch darum kümmern.
Vor allem Menschen im Dorf Moria haben sehr gelitten, dass das große Lager ganz nah war und auch 2020 haben wir ihnen nach dem Brand geholfen, die Gegend und das Dorf zu reinigen.
Herzlichen Glückwunsch an das Schachteam zum ersten Platz in ihrer Gruppe im Ägäischen Turnier!! Schach ist jetzt eine Gewohnheit im Camp mit täglichem Zug für Erwachsene und regelmäßigen Unterricht von Kindern.
Μein Name ist Tatjana Pavlova, ich komme aus Russland, Moskau
„Μein Name ist Tatjana Pavlova, ich komme aus Russland, Moskau. Seit 10 Jahren male ich Häuser, Bäume, Kinder, Flüsse und Meere, mache Holzboote, Graffiti an die Wände in der Schule meiner Kinder, dekoriere Aufführungen und Museen. Aber vor 10 Tagen beschloss ein paranoider Diktator, dass er unsere ganze Welt verändern könnte. Hunderte meiner Freunde, Tausende vernünftige Menschen demonstrieren verzweifelt gegen die Invasion der Ukraine und fordern, die blutige Tragödie zu stoppen. Friedliche Russen sind entsetzt über einen barbarischen Krieg, wir protestieren mit aller Kraft. Heute, 5. März, ist das Wort „Frieden“ Hochverrat geworden, Protest gegen die Handlungen der Armee wird mit 15 Jahren Gefängnis bestraft. Meine FB/Instagram-Protesttexte und Zeichnungen haben mich zu einem Ziel gemacht. Ich bitte um Hilfe, um mich und meine beiden Töchter aus einem Land zu retten, das sich bereits in ein Konzentrationslager für Dissidenten verwandelt.“
Gestern wurden sieben Leichen von Flüchtlingen …
… an den Ufern von Lesbos gefunden. Nette Leute aus Mytilene haben ihrer in einer kleinen Demonstration gedacht und ein paar Kerzen angezündet. In der Nacht gingen wir dorthin, um auch für ihre Seelen zu beten. Das ist alles sehr schrecklich.
Hört Euch mal diese zynische menschenabscheuliche Zunge Mitarakis, Minister für Flüchtlinge:
„Griechenland wird sich an den Bemühungen beteiligen, das ukrainische Volk direkt mit technischer und humanitärer Hilfe für Polen und andere Länder zu unterstützen, Flüchtlinge, die die Ukraine verlassen, sind Kriegsflüchtlinge, sie sind die wahren Flüchtlinge“
Wir wundern uns nicht gegenüber der Füchtlingspolitik der polnischen Regierung. Es macht uns trotzdem sehr traurig zu hören, dass Polen nur Flüchtlinge aus der Ukraine rein lässt und afrikanischen und anderen Flüchtlingen und sogar Studenten und Arbeitern aus der Ukraine die Einreise verweigert. Sind das keine Menschen?
Und Europa, alle, vor allem Polen und Ungarn, sind sehr aktiv bei den Flüchtlingen von Ukraine. Wir sind nicht dagegen, aber schaut mal diese Lügenpolitiker an. Diese Politiker von Europa schämen sich dabei nicht gleichzeitig bauen sie für 24,8 Millionen im Auftrag der EU hohe Stahlmauern um das Flüchtlingslager von Katsikas in Ioanina. 900 Menschen leben in Katsikas – sehr bald werden sie jeden Morgen an einer Betonmauer aufwachen. Diese Mauer ist Teil eines größeren Plans, Flüchtlingslager in ganz Griechenland in geschlossene Lager zu verwandeln. Die Mauern sind nicht das Einzige. Viel wichtiger für die EU sind Röntgengeräte, Sicherheitskameras und verrückte Ausgangssperre. Kinder werden in Europa in Freilichtgefängnisse aufwachsen.
In Mityline fand eine große Demonstration gegen Pläne zum Bau eines neuen geschlossenen Camps. Wir sind auch sehr dagegen, und wir sehen, dass jetzt so viele griechische Menschen draußen sind. Wir hoffen, dass unsere Stimmen diesmal gehört werden. Wir verstehen immer, wie sehr die Menschen von Lesbos unter der Krise der letzten Jahre gelitten haben. Auch wir wollen einfach nur einen Ort zum Leben in Sicherheit und Frieden haben.
Das ist leider wahr. Wir haben gesehen, wie viele NGOs so viel Geld mit Bildern unserer Kinder gesammelt haben. Und was haben die vielen von ihnen getan? Nichts! Einige Bilder von lachenden Freiwilligen, die sehr jung waren und in nichts Erfahrung hatten. Tut mir leid, dass wir das sagen, aber das ist wahr. Also sammeln sie wieder Geld für unsere ukrainischen Schwestern und Brüder, die vor Krieg und Zerstörung fliehen. Werden sich diese NGOs dort besser machen? Oder die UN, die ein halbes Jahr gebraucht haben, um einige Schulen im Camp zu öffnen? Bitte, rufen wir alle Unterstützung für die Ukraine auf, uns blutet das Herz, aber seid vorsichtig, wen ihr unterstützt.
Pressemitteilung des Freundeskreis Flüchtlingssolidarität
Berufungsverfahren in Sachen Alassa Mfouapon gegen das Land Baden-Württemberg: Im Februar 2021 hatte der Anwalt des Bundessprechers vom Freundeskreis Flüchtlingssolidarität in SI, Alassa Mfouapon, erfolgreich geklagt; das Verwaltungsgericht Stuttgart hatte Alassa Mfouapon Recht gegeben: Die willkürlichen Polizeimaßnahmen gegen ihn und damit auch alle anderen Einwohner der Landeserstaufnahmeeinrichtung (LEA) Ellwangen im Zusammenhang mit dem Sturm der Polizei auf die LEA am frühen Morgen des 3. Mai 2018 waren unverhältnismäßig und damit rechtswidrig. Was das Gericht aber nicht anerkannte: Dass die Zimmer von Alassa Mfouapon und der anderen Flüchtlinge in der Unterkunft als Wohnung im Sinne von Artikel 13 GG anzuerkennen sind. Das Gericht verweigerte damit den Flüchtlingen das fundamentale Grundrecht der Unverletzlichkeit der Wohnung, was eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein sollte. Das ist nicht hinnehmbar und deshalb geht Alassa Mfouapons mit seinem Anwalt, Roland Meister, dagegen in die Berufung, ebenso dagegen, wie er bei seiner Abschiebung im Juni 2018 nach Italien von der Polizei behandelt wurde. Wichtige Rechte nach dem Grundgesetz und der Europäischen Menschenrechtskonvention sind nicht teilbar, sondern haben für alle zu gelten. Die Verhandlung ist am Montag, 28. März 2022, um 10 Uhr, Verwaltungsgerichtshof Mannheim, Schubertstr. 11, Untergeschoss, Sitzungssaal III (16 Plätze für Besucher)
Bericht der Flüchtlinge vom 29. Dezember 2021: Moria Weißhelme und Moria Corona Awareness Team möchten sich bei Ihnen allen für das Vertrauen bedanken, das Sie unserer Arbeit in den letzten Tagen entgegengebracht haben. Unser Versprechen an alle ist, dass wir auch im Jahr 2022 sehr hart weitermachen werden, denn die Bedürfnisse der Menschen im Lager ändern sich ständig und die Herausforderung ist groß.
Sie können uns über die Organisation „Stand by me Lesbos“ unterstützen, die einzige griechische NGO, die unsere Projekte seit dem ersten Tag unseres Bestehens unterstützt. Gemeinsam und mit Ihrer Unterstützung können wir als reine Flüchtlingsselbstorganisation viele Dinge im Lager tun, die auch jeden Tag zeigen, dass wir keine armen Opfer sind, die Hilfe brauchen, sondern wir brauchen nur Solidarität und Unterstützung, damit wir für uns und alle anderen Flüchtlinge zurechtkommen.
So sieht Weihnachten für syrische und andere Flüchtlinge aus
Gerade sind 30 in der Ägäis gestorben und jetzt werden Syrer zurück nach Damaskus abgeschoben! Jeder weiß, was ihn dort erwartet. Folter, Gefängnis und vielleicht der Tod. Das ist sehr grausam. Nach Angaben von zwei Syrern, die mit einem Flug der international anerkannten Fluggesellschaft Cham Wings zurückkehrten, näherten sich Männer ihrer Herberge in Minsk und gaben sich als belarussische Regierungsbeamte mit Dienstmarken aus. Die Beamten forderten die Syrer auf, entweder den Rückflug nach Syrien anzutreten oder einen Flug in ein anderes Land zu organisieren, wobei sie ihnen nur drei Tage Zeit ließen. Die Flüchtlinge baten um mehr Zeit – da sie nicht über die Mittel verfügten, um einen Transport in ein anderes Land zu organisieren, und viele Länder Syrern auch keine Reisevisa erteilen, schon gar nicht so kurzfristig, aber die Beamten weigerten sich. Ihre Pässe wurden beschlagnahmt und sollten erst wieder ausgehändigt werden, wenn sie sich mit einem arrangierten Flug am Flughafen einfänden.Die Flüchtlinge beantragten auch Asyl in Weißrussland, aber auch das wurde ihnen verweigert. „Wir haben ihnen gesagt, dass viele von uns nicht nach Syrien zurückkehren können, weil wir vom syrischen Regime gesucht werden“, sagte einer der Männer. „Sie haben uns nicht zugehört.“ Einer von ihnen, ein Vater von zwei Kindern und ehemaliger Aktivist gegen das Assad-Regime, der sich jetzt wieder in der syrischen Hauptstadt Damaskus aufhält, erklärte, dass er nur noch wenige Wochen Zeit habe, um einen Weg aus dem Land zu finden. Andernfalls droht ihm entweder die Einberufung zum Militär oder die Inhaftierung, nachdem ein vorläufiges Versöhnungsabkommen, das er mit dem Regime unterzeichnet hat, in weniger als zwei Monaten ausläuft.“
Zwei wichtige Gründe für die Selbsternährung
Durch unsere Teammitglieder erfuhren wir heute, dass einige Familien im Lager dringend Lebensmittel benötigen. So konnten wir alles, was wir an Lebensmitteln in der Hand hatten, verteilen. Es gibt zwei wichtige Gründe, warum die Menschen sich immer noch selbst ernähren müssen. Erstens: Seit mehreren Monaten gibt es keine Bargeldunterstützung mehr von den Behörden. Zweitens: Die Lebensmittel, die die Menschen erhalten, sind nicht von ausreichender Qualität und nicht mit den Traditionen der verschiedenen Nationalitäten vereinbar. Wir sind sehr dankbar für das Verhalten, mit dem wir heute konfrontiert wurden, besonders von einigen afghanischen Müttern, die immer sehr daran interessiert sind, selbst zu kochen und es sehr mögen.
Die Taliban haben sich nicht geändert!
Das ist es, was wir immer gesagt haben: Diese Terroristen sind Radikale und sie hassen Frauen. Sie haben sich in den letzten Jahren nicht geändert und das zeigen sie jetzt wieder jeden Tag. Es tut uns sehr leid für all diese Frauen und wir hoffen, dass dieser Horror bald ein Ende hat. Die Taliban haben erklärt, dass afghanische Frauen, die lange Strecken auf der Straße zurücklegen wollen, nur in Begleitung eines männlichen Verwandten befördert werden dürfen. Die am Sonntag erlassene Richtlinie ist die jüngste Einschränkung der Frauenrechte seit der Machtübernahme durch die islamistische Gruppe im August. Ein Großteil der weiterführenden Schulen bleibt für Mädchen geschlossen, und die meisten Frauen dürfen nicht arbeiten.
Heute tauschen wir Zucker und Tee gegen leere Flaschen aus, und besonders nach den Feiertagen gingen viele leere Plastikflaschen zum Recyclingunternehmen; es war Weihnachten und wir hatten eine professionelle Popcorn-Maschine gespendet bekommen und das war ein Grund mehr zum Feiern in der Pause in der Schule. Heute gibt es Mathematik.
Die Flüchtlinge berichten, 25. Oktober 2021: Wir sind Ende Oktober, aber die Temperatur im Camp am Mittag beträgt 21°C. Heute verteilen wir Eis an das Kinderangebot der Bäckerei Sousamli. Man sieht die Überraschung in ihren Gesichtern. Vielen Dank an den Spender. (Siehe Bilder)
Endlich ändert sich im Camp von Kara Tepe neben den Schulbussen, die seit Monaten für unser Bildungswesen genutzt werden. Wir werden die Isoboxen von Stand by me Lesbos als Klassenzimmer nutzen. Dazu wurde bereits ein Ort abgegrenzt und wir hoffen, dass es schnell fertig wird. Bis dahin nehmen Lehrkräfte, die dafür vom Bildungsministerium eingestellt wurden, Unterricht in Zelten. Wir hören nie auf, mit eurer Hilfe neue Ziele zu setzen. Zu unserem neuen Ziel ist es die professionelle Ausbildung von Flüchtlingen.
Das ist unsere Realität in Syrien:
Täglich Verbrechen gegen Unschuldige und vor allem Kinder. Und wen kümmert’s? Wo ist ein Ort, an den wir und unsere Kinder nicht getötet werden können? „Das Bombardement des syrischen Regimes auf die Stadt Ariha in der Provinz Idlib am letzten Mittwoch, bei dem mindestens drei Kinder gestorben sind und das eine der tödlichsten Gewalttaten seit Monaten war, wurde von Rettungsgruppen durchgeführt. Unter den Toten waren zwei 12-Jährige und ein 16-Jähriger, die mit ihrem Lehrer in Richtung zu den örtlichen Schulen gingen, 40 oder mehr Personen wurden verwundet. Die Nachricht hat unsere Herzen zerrissen.“
Das ist die Realität unseres Landes. Hört euch an, was Human Rights Watch sagt. Kein Syrer sollte in diese Hölle abgeschoben werden, wo täglich Menschen getötet und gefoltert werden. Wir bitten nur um einen sicheren Ort für unsere Kinder und uns, denn unser Heimatland wurde zur Hölle. Glauben Sie uns, wir lieben es, zurückzukehren, aber in einem sicheren Land, in dem Völkerrechte geschützt werden. Bitte sehen Sie die Realität und lassen Sie uns Flüchtlinge nicht den Preis bezahlen.
Wir wurden Informiert dass:
„Die fortgesetzten Menschenrechtsverletzungen der syrischen Regierung bedeuten, dass Flüchtlinge nicht zurückgebracht werden sollten, sagt Human Rights Watch (HRW) und drängt die Gaststaaten auf, alle Rückkehr von Flüchtlingen sofort zu stoppen. Die in New York ansässige Organisation sagte am Mittwoch in einem neuen Bericht, dass sie außergerichtliche Tötungen, Folter, Entführungen und sexuelle Gewalt gegen zurückgekehrte syrische Flüchtlinge dokumentiert habe.“
Wir haben erfahren und begrüßen diese Initiative. Auf der großen deutschen Buchmesse war ein afghanischer Stand mit einem Schild „Keine Bücher dieses Jahr“. Die Frau, die am leeren Ort sitzt, ist Yalda Abassi und sie erklärte, dass es keine Kultur mehr gibt, seit die Taliban-Terroristen die Macht übernommen haben. Sie hat recht.
Das zeigt also unsere Verzweiflung auf sehr gute Weise. Wir sagen das ständig über diese Terroristen. Hören Sie nicht auf ihre netten Worte, die sie den westlichen sagen. Die netten Worte sind dazu da, damit der Westen ihnen Geld gibt, weil sie Geld brauchen. Bei vielen hören wir schon versöhnliche Worte gegenüber den Verbrechern.
Wir haben von Demonstrationen in Warschau gehört
Sie forderten: Stoppt die Folter von Flüchtlingen an der Grenze! Wir haben in der griechischen Zeitung rosa gelesen:
„Tausende von polnischen Bürgern demonstrierten am Sonntag auf den Straßen Warschaus und forderten die Regierung auf, die Folterungen und Grausamkeiten gegen Flüchtlinge an der Grenze zu Belarus zu beenden. Sie verlangten außerdem, dass keine Mauer an der Grenze zwischen den beiden Ländern gebaut wird, ein Vorschlag, der letzte Woche vom Parlament angenommen wurde. Bislang wurden an der polnisch-weißrussischen Grenze sechs tote Flüchtlinge registriert. Seit Jahresbeginn gab es 18.000 Versuche, die Grenze illegal zu überqueren, wobei nach Angaben des polnischen Grenzschutzes allein im Oktober fast 7.000 dieser Fälle registriert wurden.“
EU-Staat Griechenland deckt Progrome gegen Migranten in Libyen
Aus den sozialen Medien erfuhren wir, dass der Flüchtlingsretter Jason Apostopoulos Progrome und Massenfluchten von Sklavenmigranten in Libyen aufdeckte, bei denen der griechische Staat zu den Menschenschlächtern in Libyen steht. Er deckt auf, dass die libyschen Behörden in den letzten 10 Tagen massive Entführungsaktionen von Asylanten von Tür zu Tür durchgeführt, Nachbarschaften gestürmt und die Menschen sogar durch die Hütten, in denen sie leben, gejagt haben. Die Flüchtlinge sind in behelfsmäßigen Konzentrationslagern eingesperrt, und fliehen zu Hunderten.
Die Wachleute schießen offen in die Menge, wobei mindestens sieben Häftlinge getötet und Dutzende verwundet werden, niemand kennt die genaue Zahl der Toten. Die Situation ist bestialisch, Mehr als 5.000 Häftlinge laufen wie Kriegsgefangene mit den Händen am Kopf herum.
Tausende von Flüchtlingen beschweren sich bei den UNHCR-Büros in Tripolis und versuchen, sich zu retten, aber das UNHCR weigert sich, ihnen zu helfen, mit dem Ergebnis, dass 3000 Flüchtlinge immer noch auf der Straße schlafen! In denselben Tagen kündigte der griechische Staat eine neue Zusammenarbeit mit den libyschen Behörden an und übernahm insbesondere die Ausbildung der libyschen Küstenwache. All dies geschieht vor den Augen der UN-Ermittler die sich nicht schämen gleichzeitig öffentlich als UNO in Libyen Vergewaltigung, Sklavenhandel und Massenfolter von Migranten als „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ zu bezeichnen. Was soll man noch zu diesen Heuchlern sagen. Uns fehlen die Worte.
Die Stahlarbeiter von Aspropirgos berichten: ARBEITSUNFALL BEI COSCO
Ein 45-jähriger Arbeiter kam ums Leben, als er auf den Schienen, auf denen sich die Kräne bewegten, eingeklemmt wurde, so dass die Kranbrücke über ihn hinwegfuhr und ihn in zwei Hälften teilte. Zorn und Wut über den Tod eines 45-jährigen Arbeiters machen sich breit.
Auf Vorschlag des Vorstands der Gewerkschaft ENEDEP haben die Arbeiter alle Arbeit im Hafen eingestellt und sich vor dem Tor der SEMPO versammelt: „Sie können nicht länger mit dem Leben der Arbeiter spielen, um ihre Gewinne zu steigern“, sagte der Vorsitzende der ENEDEP, Markos Bekris. Gerade heute Abend findet eine Kundgebung statt.
Die Flüchtlinge berichten, 28. Juli 2021: Wir sind sehr stolz auf diese syrischen Flüchtlinge in Deutschland, die eine freiwillige Gruppe aufbauen, um den Opfern der Flut zu helfen. Unsere Gedanken sind bei all den Menschen dort, die unter dieser schrecklichen Katastrophe in Deutschland leiden, und wenn wir könnten, würden alle unsere Teams auch gerne helfen. Diese Freiwilligen zeigen den wahren Geist des freien Syriens, den wir alle gerne auch in unserem Heimatland hätten, das gerade unter Krieg und Zerstörung leidet. Bitte glauben Sie uns, das ist der wahre Geist der Syrer. Und wenn wir die Chance hätten, in unserem geliebten Land in Freiheit zu leben, würden wir so viel tun, um es aufzubauen. Es ist ein sehr schönes Land und uns blutet jeden Tag das Herz, wie es von Tyrannen und schlechten Menschen zerstört wird. Aber das wahre Syrien ist auch dort, wo dieser Geist lebendig ist. Sie können unser Volk töten und unser Land zerstören, aber wir alle arbeiten hart daran, dass sie unseren Geist nicht töten können. Wir senden unsere herzlichen Grüße an diese Jungs in Deutschland und wir hoffen, dass ihre Arbeit den Menschen dort hilft, die ihre Häuser in dieser Flut verloren haben.
Endlich: Impfkampagne im Camp startet
Wir sind sehr froh und danken den griechischen Behörden, dass diese Woche endlich eine große Impfkampagne im Camp beginnt. Auch sind wir froh, dass die Lagerleitung als unser Partner mit Lesbos und uns bei der Verwaltung zur Seite steht. Das werden wir tun. Zuerst bereiten wir alle neuen Flyer vor, um alle Flüchtlinge über die Notwendigkeit der Impfung zu informieren und um zu erklären, dass es zu viele Fake-Impfungen gibt. Dann werden wir die Bewohner zur Impfstelle bringen und dafür sorgen, dass alles in Ordnung ist. Aber trotzdem, weil gerade in unseren Ländern zu viele Gerüchte kursieren und die Menschen wirklich Angst haben, glauben wir, dass wir ein Beispiel sein müssen. Also ist Raid heute ins Krankenhaus gegangen, um die zweite Impfung zu machen und auch alle Teammitglieder registrieren zu lassen und gute Werbung zu machen. Wir brauchen das ganze Camp, um geimpft zu werden, besonders jetzt, wo die Fälle in Griechenland wieder ansteigen. Das ist unsere Pflicht, sowohl gegenüber den anderen im Camp als auch gegenüber dem griechischen Volk. Wir tun also wie immer unser Bestes und sind wirklich froh, dass dieses Mal Organisationen wie wir gefragt und in diesen Prozess einbezogen werden.
Wir haben damit begonnen, die Lagerleitung bei der Impfkampagne zu unterstützen. Unsere Teams haben Listen und gehen zu den Menschen und prüfen, ob sie noch da sind, ob alles in Ordnung ist, und bringen sie dann zum Impfplatz. Außerdem werden Plakate gedruckt, um auf die Notwendigkeit der Impfung hinzuweisen. Wir werden in den nächsten Tagen damit beschäftigt sein und dies in Zusammenarbeit mit Stand by me Lesvos und den anderen Partnern tun. Wie wir gepostet haben, beginnt morgen eine große Impfkampagne im Camp und die Leitung hat Stand by me Lesbos und uns gebeten, die Menschen zu den Impfzentren zu bringen und zu unterstützen. Daher haben wir an diesem Wochenende gemeinsam neue Flyer und Plakate erstellt, die morgen in vier Sprachen (Englisch, Arabisch, Farsi und Französisch) zur Verfügung stehen werden, um den Menschen die nötigen Informationen zukommen zu lassen. Dies sind zwei Beispiele für die Plakate, und wir möchten uns bei allen bedanken, die geholfen haben, sie so schnell zu erstellen.
Unserer Teams wurde wieder auch bei der Reinigung des Geländes …
… außerhalb des Camps geholfen. Diese Arbeit machen wir in Zusammenarbeit mit der Müllabteilung der Gemeinde. Unsere Teams haben neue schöne Westen erhalten. Das Schöne an unserer Arbeit ist, dass es für uns wie eine Universität ist, nur besser, weil das alles echt ist. Letztes Mal hat die Kleiderverteilung länger gedauert, weil wir viele Dinge lernen mussten, aber dieses Mal geht es reibungslos und schnell. Wir haben die Registrierung der Bedürfnisse der Bewohner für Sommerkleidung fortgesetzt. Wie beim letzten Mal fragen wir jeden, was er braucht individuelle Taschen gepackt und Stand by me Lesvos bringt sie ins Camp. Das ist ein gutes System, weil die Menschen das bekommen, was sie brauchen. Auch haben wir wieder Recycling betrieben und viele leere Flaschen rausgeschickt.
Glauben Sie uns, für jeden von uns ist das Nehmen von Dingen immer ein wenig beschämend.
Unser Team sammelt also die Bedürfnisse der Menschen, trägt alles in Formulare auf einem Tablet ein und schickt diese Informationen. Am nächsten Tag packen sie genau das ein, was die Menschen brauchen, und der Lastwagen von Stand by me Lesbos bringt es ins Lager. Die Menschen erhalten von uns ein Ticket mit einer Nummer und kommen, um ihre Taschen abzuholen. Sie erhalten, was sie wollten, es gibt keine Hinweise, was in Zeiten von Corona wichtig ist (mit Schrecken erfahren wir gerade, dass die Zahlen in Griechenland und Lesbos wieder steigen). Und die Leute mögen es, weil wir es sind, Flüchtlinge wie sie, die es schaffen, nicht ausländische NGOs. Glauben Sie uns, für jeden von uns ist das Nehmen von Dingen immer ein wenig beschämend. Wenn man in einer Situation ist, in der man das Nötigste braucht, und dann ein paar Europäer einem etwas geben und man muss lächeln und „Danke“ sagen, ist das auch nicht mit einem sehr guten Gefühl verbunden, weil man keine andere Wahl hat. Wir denken, dass wir zusammen mit unseren Partnern einen Weg gefunden haben, es anders zu machen. Was uns auch gefällt, ist, dass die Leute jetzt unseren anderen Ansatz verstehen.
In den letzten Wochen haben sich viele Akademiker von Universitäten bei uns gemeldet und lange Interviews geführt, um das Konzept der Flüchtlingsselbstorganisation besser zu verstehen.
Und wir hoffen, dass dies auch ein kleines Beispiel für andere Orte ist, wie man es schaffen kann. Was wir nie vergessen sollten, ist, dass dies nur dank der Unterstützung vieler Organisationen und Menschen in und außerhalb Griechenlands möglich ist, die an diese Idee und unsere Fähigkeiten glauben.
Wir haben gerade einige sehr schöne Bilder erhalten, die wir gerne mit Ihnen teilen möchten. Sie stammen aus dem kleinen Kindergarten, der auf dem Bildungsbusplatz im Camp betrieben wird. Wir denken, dass sie nicht viel Erklärung brauchen und für sich selbst sprechen. Von unserem fleißigen Logistik-Team: Maske, Babywindeln, Erwachsenenwindeln und Damenbinden für das Krankenhaus in Mytilene, sowie Schreibwaren und anderes Material für die Bildungsprojekte.
Afghanistan: Tausende neue Flüchtlinge
Sehr schreckliche Nachrichten erreichen uns aus Afghanistan, so viele tausend neue Flüchtlinge sind nun wieder auf der Flucht vor dem Terror. Aber was wir immer sagen, wird hier von einem westlichen Experten bestätigt. Unsere Völker machen sich große Sorgen um die Zukunft der Frauen, die nicht wieder in ein gefängnisähnliches Leben gesteckt werden wollen, und sie machen sich Sorgen um die Ausbildung der Kinder, denn wir wollen wirklich, dass unsere Kinder in einer Welt ohne Terror und Krieg aufwachsen. Aber alle Grenzen schließen sich und die Menschen wissen nicht, was sie tun sollen. Viele Menschen machen sich Sorgen darüber, wie es mit der Bildung und der Zukunft der Frauen weitergeht.
Aber auch die Menschen auf Lesbos sollten gewürdigt werden
Das ist etwas, das uns wirklich gefällt. Die Weißhelme in Syrien wurden 2016 für ihre großartige Arbeit für den Friedensnobelpreis nominiert, aber auch die Menschen auf Lesbos und anderen Inseln wurden für ihre Hilfe, die sie damals den Flüchtlingen gaben. Sie hätten es auch wirklich verdient, denn sie haben viel getan. Eine Kampagne für die griechischen Inselbewohner, die den Preis erhalten soll, konzentriert sich auf die Einwohner von Lesbos, Emilia (Militsa) Kamvisi, eine 85-jährige Großmutter und Flüchtling der zweiten Generation, deren Eltern in den 1920er Jahren aus der Türkei geflohen sind, und den Fischer Stratis Valiamos, 40, der wie viele Fischer Flüchtlinge aus sinkenden Booten gerettet hat.
Heute trauern wir um Hamza Judie
Heute trauern wir um eines der ehemaligen Mitglieder unserer Teams. Hamza Judie ist zusammen mit anderen Familienmitgliedern bei einem schrecklichen Autounfall in Bulgarien ums Leben gekommen. Nach ihrer Ablehnung in Griechenland versuchten sie, in ein anderes Land zu gelangen, schafften es aber nicht. Wir, die syrischen Flüchtlinge, haben in unserem Land Syrien viel gelitten und bis heute … Wir haben viel verloren und verlieren viel. (Unser Heimatland, unser Ich, unsere Familien, unsere Kinder, unsere Arbeit und alles andere) und wir haben unser Land aus einem einzigen Grund verlassen: auf der Suche nach einem sicheren Ort, an dem wir in Frieden leben können … und auf der Suche nach einem sicheren Zufluchtsort, um den Rest unseres Lebens zu verbringen. Wir haben unser Land Syrien wegen des Krieges und des tyrannischen Regimes verlassen … Wir hatten gehofft, eine Chance zu haben, in Sicherheit zu leben und zu bleiben, aber leider haben wir das nicht gefunden. Also beschlossen wir, wie alle anderen auch, unseren Weg nach Europa fortzusetzen. Wir haben das Meer überquert und unser Leben riskiert, um hierher zu gelangen. Und wir waren überrascht, als wir auf den griechischen Inseln ankamen und dort mehr als ein oder zwei Jahre festsaßen. Uns wurde das Asyl verweigert, und viele lehnten es ab, und sie sagten uns, dass wir in die Türkei als sicheres Land für uns oder für unser Land Syrien zurückkehren sollten. Warum? Wir haben viele Fragen, aber leider gibt es keine Antworten!!!? Wir sind Menschen wie ihr, also geht nicht so mit uns um!!! Wir haben uns sogar gewünscht, hier in Europa wie Tiere behandelt zu werden!!! Denn Tiere haben ein Recht auf Schutz, Nahrung und Lebensunterhalt.
Wie schrecklich wir haben es alle mitbekommen. Die Mutter sagt, dass das Kind hohes Fieber hatte und erbrechen musste. Wie alles hier im Camp, es dauerte sehr lange bis die Rettungswagen kamen. Das Kind ist vorher gestorben. Wir trauern alle mit der Somalischen Familie.
Nachmittagsunterricht in der Moria Academia kann mit den neuen Schattenzelten erweitert werden: Deutsch, Englisch und Musik.Täglich sind die Teams sehr beschäftigt. Wir haben neue Kabel und Dinge erhalten, um einige dringende Probleme zu beheben, denn jetzt im Sommer, wenn Zelte ohne Strom sind, ist es sehr schrecklich heiß für die Menschen, die darin leben.
Sie sind alle herzlich eingeladen, mitzumachen:
Bitte seien Sie vorsichtig! Wir haben gerade eine weitere Nachricht von einem Unterstützer erhalten: „Nur eine kurze Anmerkung, es scheint eine andere Organisation („Sultana UK“) zu geben, die sich jetzt mit Ihrem Namen nennt.
Ich bin verwirrt, also könnten auch weniger informierte Leute und Unterstützer das tun.“ Ja, das wissen wir! Wir haben den Besitzer dieser Seite hunderte Male gebeten, seine Seite zu ändern. Er hört nicht auf uns und kassiert immer noch Geld mit unserem Namen und unserem Ruf. Leider reagiert Facebook auch nicht auf unsere Bitten, obwohl es ganz klar ist, dass er unseren Namen missbraucht. Diese Person ist weder ein Vorstandsmitglied noch ein Mitarbeiter der SBML und wir haben uns im Frühjahr 2018 von ihm getrennt. Vielleicht kann Ihre Intervention helfen, bitte teilen Sie diesen Beitrag und senden Sie ihm eine Nachricht: info@sultanafoundation.co.uk
Es gibt nur einen „Stand By Me Lesbos“ und wir sind:
Zum Weltflüchtlingstag erreichten mir heute verschiedene Beiträge der Flüchtlinge
Heute ist Weltflüchtlingstag. Dies ist, was wir vor einem Jahr geschafft haben. Es ist schlimmer noch einmal zu teilen, weil sich nicht viel verändert hat.
Heute ist Weltflüchtlingstag. Gestern haben sie ein schönes Konzert in Mytilene zur Unterstützung von Flüchtlingen gemacht, heute werden auch einige Artikel veröffentlicht. Das ist alles sehr schön, aber wer redet schon morgen über unsere Situation hier oder in Syrien oder anderen Orten? Wer wird es ändern? Es tut mir leid, sagen zu müssen, aber wir sind uns sicher, dass niemand ist. Was ist also das Gute an einem solchen Tag?
Wir arbeiten jeden Tag sehr hart, um unseren Flüchtlingen hier zu helfen, sie sind Asylanten wie wir. Also für uns ist jeder Tag so ein Tag und wir hoffen, dass sich die Situation ändern wird. Aber wir werden sehr müde und hören jetzt alle Gespräche über Pläne, Menschen in die Türkei oder sogar Syrien zurückzuschicken. Was hat sich also seit dem letzten Weltflüchtlingstag geändert? Irgendetwas zum Guten? Also, was sollen wir tun? Was zum Weltflüchtlingstag 2022? Unsere Teams sind unterwegs, um Plastikflaschen und anderen Müll zu sammeln, um das Camp sauber zu halten. Das ist es, was wir jeden Tag tun, nur weil wir an diese Arbeit glauben und wir denken, wir sollten es alleine schaffen. Das haben Syrer in den letzten elf Jahren auf sehr schmerzhafte Weise gelernt: Niemand kommt, der uns hilft. Wir müssen uns selbst helfen. Und hier sind nicht nur Syrer jetzt tolle Teams zusammen mit unseren afghanischen Kollegen und Flüchtlinge aus anderen Ländern. Wir sind stolz darauf, uns und allen zu zeigen, dass wir so viele Dinge bewältigen können, wir sind nicht nur ′′ arme Flüchtlinge „, wir brauchen nur Respekt und einen Ort, an dem wir sicher sind und eine Zukunft für uns und unsere Kinder haben. Aber wo ist dieser Ort? Scheinbar will Europa uns nur loswerden, jetzt wird wirklich diskutiert, uns nach Syrien zurückzuschicken? Was erwartet uns dort? Nicht nur Krieg und Armut, sondern auch Gefängnis, Folter und Tote.
Die Mehrheit unserer Teams kommt aus Afghanistan, …
… wir verfolgen dort mit die Horrorentwicklung. Viel mehr Kampf und Terror auf einer Hand und jetzt das: ′′Afghanistan hat sogar keine leeren Sauerstoffflaschen mehr. Letzte Woche kam eine Lieferung von 1,000 aus Usbekistan. Inzwischen rationieren Krankenhäuser ihre Sauerstoffversorgung. Afghanische, die nach Sauerstoff verzweifelt suchen, knallen an den Türen der wenigen Sauerstofflieferanten in der afghanischen Hauptstadt und betteln darum, dass ihre leeren Zylinder für COVID-infizierte Angehörige zu Hause gefüllt werden.“
Wir sind das Volk von Moria
Heute ist Weltflüchtlingstag, ein Tag, um Bewusstsein zu schaffen. Und wir werden genau das tun: In der letzten Woche haben wir uns im Moria-Camp gefragt, was es bedeutet, ein Bewohner von Moria zu sein. Wir fragen, wo ist das UNHCR? Diese Worte sind Aussagen unserer Geschichte. Wir bitten nur darum, sich die Zeit zu nehmen. Als Flüchtling haben wir Rechte, aber diese Rechte werden nicht gewährt! Wir haben allgemeine Menschenrechte gemäß der Genfer Konvention von 1948, wir haben Rechte nach der Flüchtlingsübereinkunft von 1951, die uns aber nicht gegeben werden.
Moria – Hotspot
Wir wollen klarstellen, dass Moria KEIN Flüchtlingslager ist – es ist ein Hotspot. Uns wurde vom EU-Türkei-Deal versprochen, nur maximal 3 Wochen hier zu bleiben. Jetzt bleiben einige ein Jahr hier, andere jahrelang! Wir haben keinen angemessenen Wohnungsraum. Wir haben kein ausreichendes Wasser. Wir haben keinen angemessenen Zugang zu medizinischer Hilfe und Pflege. Wir sind nicht gut geschützt. Unsere Kinder erhalten keine Bildung. Wir sind hier und verlieren wertvolle Zeit unseres Lebens. Wo ist die UN, um unsere Rechte zu verteidigen? Ist das Europa, für das wir unser Leben riskiert haben?
Heute ist Weltflüchtlingstag, ein Tag, um Bewusstsein zu schaffen. Das ist unsere Situation: wir befinden uns immer noch im Lockdown bei dieser Sommerhitze, wo wir nicht genug Wasser für Getränk oder Dusche haben. Wir können nicht zum Strand runtergehen, um uns abzukühlen, obwohl der Strand nah ist, weil wir die Ausgangssperre respektieren. Wir hatten seit März eine Ausgangssperre im Camp. Es ist unlogisch, jetzt immer noch Lockdown zu haben, nachdem wir keinen einzigen bestätigten Covid-19-Fall im Camp hatten, haben wir immer noch einen Lockdown über einen Monat, nachdem der Rest Griechenlands geöffnet hat. Nachdem wir in dieser Krisenzeit die Regierungsmaßnahmen kooperiert und respektiert haben, dann erhalten wir nicht einmal eine Erklärung, um zu verstehen, warum wir diesen Lockdown weiterhin nur für das Camp haben. Im Versuch, die Anzahl der Menschen in Camps zu reduzieren, dann bekommt man ihnen einen blauen Stempel. Es bedeutet, dass sie einen Personalausweis bekommen können, wenn sie Haus und Job bekommen können. Aber für den Job müssen sie griechisch sprechen und Haus haben. Für das Haus müssen sie einen Job haben. Erst danach kann man einen Personalausweis bekommen. So viele von uns hatten gehofft, diesen Tag zu erleben, aber nur zu entdecken, dass es unser Leben noch schwieriger machen würde. Vielen Menschen mit blauen Briefmarken wurde gesagt, sie müssten Geld aus ihrem eigenen Budget ausgeben und nach Athen gehen, wo es keinen Plan für sie gibt. Leider sehen wir, dass die Menschen von den Bedingungen gehen, die schlecht bis noch schlimmer sind. Die Menschen werden jetzt auf dem Victoria Platz in Athen zu überfüllter Obdachlosigkeit gezwungen. Deshalb fühlen sich einige gezwungen, illegale Alternativen zu suchen, nur um zu überleben. Wo sind unsere Rechte? Wo ist die Menschlichkeit? Es ist schlimmer als ein Zoo! Denn dort erhalten die Tiere Schutz, Unterkunft, Nahrung und medizinische Hilfe. Wo bleibt uns das? Was sind wir, jenseits des Asylantitels? Werden wir nicht als Menschen angesehen? Seit Monaten reden alle über die Hölle von Moria. Und? Irgendwas passiert? Wir sehen es nicht. Und wir sind nur eine kleine Zahl der Millionen von Flüchtlingen weltweit, deren Situation jedes Jahr immer schlimmer werden. Wir haben gelesen, dass wir dieses Jahr 80 Millionen sind. Nun, nächstes Jahr vielleicht 100? Wir sagen, dass dies kein Tag ist, um gefeiert zu werden.
Im Video erklären unsere Kollegen von MCAT das Recyclingprojekt, das wir seit mehr als einem Jahr gemeinsam umsetzen. Es ist, wie alle Projekte, die wir unterstützen, von Flüchtlingen vollständig selbstorganisiert und große Auswirkungen hatten und haben. Nur in diesem Monat mussten die Tage aufgrund der Corona-Einschränkungen und einiger Finanzierungsprobleme auf drei pro Woche begrenzt werden, aber ab nächster Woche gelten wieder die normalen fünf Tage. Wir möchten uns bei allen Unterstützern dieses Projektes bedanken, die es bisher ermöglicht haben, insbesondere Solingen hilft e. V., Plastikfreier Ozean, Hoffnungsprojekt, menschliches Plus, Solidarität International und and Shower Power. Ein großer Dank geht an die Bäckerei Sousamlis in Mytilene, die unsere Klassen mit kostenlosem Brot und Süßigkeiten versorgt haben.
In diesem Camp gibt es so viele talentierte Musiker und jetzt tauschen sie sich aus verschiedenen Herkunftsländern aus.(Siehe Bilder)
Thomas Osten Sacken: Europa weist Flüchtlingsschutz von sich
Ein unbedingt lesens/hörenswerter Beitrag des Deutschlandfunks, in dem ein wenig ein Teil des hier herrschenden Wahnsinns zur Sprache und auch einige meiner hiesigen Kolleginnen und Kollegen zu Wort kommen: „Auch im neuen Lager Kara Tepe, in dem viele der Bewohner von Moria nach dem Brand untergebracht wurden, ist die Situation schlecht. „Es ist sicherer als Moria, aber sonst hat sich nichts geändert“, berichtet Omid Alizada, der seit eineinhalb Jahren auf Lesbos festsitzt. „Die sanitäre Versorgung fehlt. Das Essen ist schlecht. Es gibt nicht genug Wasser. Die Lebensbedingungen sind sehr, sehr schlecht. Die Menschen leben in Zelten, warten Stunden auf eine Mahlzeit, warten Stunden für einen Arztbesuch.“ Griechenland hat von der EU von 2015 bis heute 2,8 Milliarden Euro für die Versorgung von Flüchtlingen erhalten. Aber das Geld kommt nicht in den Lagern an. Moria, Kara Tepe – der miserable Zustand der Lager soll andere Flüchtlinge von der Überfahrt über das Mittelmeer abschrecken, vermutet der Jurist und Politikwissenschaftler Maximilian Pichl in der Studie „Der Moria-Komplex“. In einem Interview mit dem RBB findet er klare Worte: „Das ist keine humanitäre Katastrophe, die sich einfach nur mit Hilfsgeldern beheben lassen könnte, sondern das ist das Ergebnis einer jahrzehntelangen Politik der Auslagerungen, wo zentraleuropäischen Staaten immer wieder die Verantwortung für den Flüchtlingsschutz von sich weisen wollten.“
Politische Instrumentalisierung von humanitärer Hilfe
Camps wie Moria sind gewollt. Schuld daran: die EU, ihre Mitgliedsstaaten und die griechische Regierung. Aber auch das Flüchtlingshilfswerk UNHCR und die vielen privaten NGOs, die auf Lesbos aktiv sind, trifft eine Teilschuld. Denn sie halten den Laden am Laufen und stützen damit das Lagersystem.(…)
NGOs können nach Belieben schalten und walten
Die Hilfsorganisationen müssten sich gegen die griechische Regierung, gegen die EU, gegen die Mitgliedsstaaten wenden, rechtlich gegen sie vorgehen. Die meisten NGOs tun das nicht. Das könnte auch daran liegen, dass sie in Lesbos nach Belieben schalten und walten können. Und dass sie, wenn sie gegen das EU-Migrationsregime vorgehen, ihre eigene Existenzgrundlage bekämpfen. „Die NGOs, die hier arbeiten, begannen 2015 und 2016 aus dem Boden zu schießen“, erzählt Shirin Tinnesand. Sie kam vor einem Jahr nach Moria, um die Arbeit der nicht-staatlichen Hilfsorganisationen wissenschaftlich zu untersuchen. „Die meisten von ihnen haben keine längere Geschichte, auf die sie zurückblicken könnten. Sie waren vorher nirgendwo anders aktiv.“ Mittlerweile arbeitet Tinnesand für die griechische NGO „Stand by me Lesvos“. Im Gepäck hatte sie damals die Frage: Wie ist die Arbeit im Camp konkret organisiert? Heute weiß sie: So gut wie gar nicht. „Die griechische Regierung war nicht in der Lage oder nicht willens, die Arbeit der NGOs zu dokumentieren im Sinne von: Was machen sie? Woher kommen sie? Woher kommt das Geld? Wie viele Empfänger erreichen sie? Und dasselbe gilt für die finanzielle Situation. Auch die wird nicht dokumentiert. Es ist wie eine kalifornische Goldmine.“ Eine Recherche der taz aus dem Dezember 2020 scheint das zu bestätigen. Die Reporter fragten bei 18 auf Lesbos aktiven Hilfsorganisationen nach, wie viele Spenden sie nach dem Brand von Moria gesammelt hätten und wofür diese ausgegeben worden seien. Neun NGOs antworteten: Sie kamen auf 5,8 Millionen Euro – allein nach dem Brand. Vier Millionen davon sollten schon zum Zeitpunkt der Umfrage in Nothilfe und Notunterkünfte geflossen sein. Doch nach Ansicht vieler Camp Bewohner sind die Hilfen nicht sichtbar. Auch Omid Alizada hat von dem vielen Geld nichts bekommen. „Wir haben uns gefragt, was mit all dem Geld passiert, das gespendet wird. Das ist viel Geld, es sind Millionen. Wäre das Geld in den Händen der Geflüchteten, sie könnten ihr Leben viel besser machen.“
Brand in Moria: „Ein sehr problematischer Prozess“
«Es ist hochproblematisch, dass ein solcher Gerichtsfall unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfindet», sagt Kraan, «auch unabhängige Beobachter und Beobachterinnen, etwa vom Uno-Flüchtlingshilfswerk UNHCR, die extra angereist und registriert waren, standen vor verschlossenen Türen.» Währenddessen konnte keiner der geladenen fünfzehn Belastungszeugen im Gerichtssaal bestätigen, die Angeklagten in der angeblichen Tatnacht gesehen zu haben. Das Gericht stützte sich allein auf die schriftliche Aussage eines Zeugen, der nicht mehr auffindbar war und deshalb am letzten Freitag auch nicht vor Gericht erschien. Der Zeuge lebte zum Zeitpunkt des Feuers in Moria und erhielt kurz danach einen positiven Asylbescheid, womit er die Insel verlassen konnte. Es sei klar gewesen, so die Verteidigerin Dailiani, dass Moria nicht nur in einer Nacht, sondern innerhalb von vier Tagen durch erneut entfachte Feuerstellen abgebrannt sei. Es sei schlicht unmöglich zu sagen, dass fünf zur Tatzeit minderjährige Bewohner und ein junger Mann alleine für das Feuer verantwortlich gemacht werden könnten. Das Chaos in der ersten Feuernacht habe auch ein Zeuge vor Gericht beschrieben. Hunderte von demonstrierenden und wütenden Menschen seien in der Nacht vom 8. auf den 9. September die Olivenhügel hinuntergerannt. Erst brannten Zelte in den Olivenbaumfeldern ausserhalb des Lagers, dann standen auch die Container im ehemaligen Militärlager selbst in Flammen.“ Wer mehr wissen will über die vielen, vielen Fragen, die es weiter über die Hintergründe des Feuers gibt, dem sei diese Reportage ans Herz gelegt: https://www.youtube.com/watch?v=1-cjHUAxxNg