Kategorie: Moria – Kara Tepe

  • Weihnachtsfreuden für 600 Kinder im Flüchtlingscamp Kara Tepe auf Lesbos

    Weihnachtsfreuden für 600 Kinder im Flüchtlingscamp Kara Tepe auf Lesbos

    Auch in diesem Jahr wollen wir wieder Spenden sammeln, damit jedes der aktuell 600 Kinder im Flüchtlingscamp Kara Tepe ein Weihnachtsgeschenk bekommt. Schon in den letzten Jahren haben wir diese Initiative unserer Partnerorganisation „Stand by me lesvos“ unterstützt durch viele kleine und manche große Spenden. Aktuell nehmen die Flüchtlingszahlen zu, auch im Camp Kara Tepe sind wieder mehr Flüchtlinge, darunter 600 Kinder. Die menschenverachtende Flüchtlingspolitik der EU, der deutschen Ampelregierung oder der griechischen Regierung können die Menschen nicht daran hindern, vor Krieg, Hunger, Umweltkatastrophen oder Verfolgung zu fliehen.

    Der Maler Ghassan Shhaab hat uns das von ihm gemalte Bild „Ein kleiner Traum“ zur Vervielfältigung zur Verfügung gestellt. Bei den Sammlungen von SI Emscher Lippe bekommt jeder Spender eine Postkarte mit diesem Bild. SI-Gruppen, die Karten für Spendenaktionen erhalten möchten, können sich an die Ortsadresse von SI Emscher-Lippe wenden.

    Bitte spendet auf das Spendenkonto von SI mit dem Stichwort „Weihnachtsfreuden Kara Tepe“.

  • Telefonat mit Michalis, Kara Tepe: Tickets nach Athen!

    Telefonat mit Michalis, Kara Tepe: Tickets nach Athen!

    Michalis berichtet aus dem Lager Kara Tepe auf Lesbos:

    Das Leben im Camp: Schach kennt keine Grenzen

    Das wird bewusst organisiert auch werden Turniere mit dem Inselbewohnern organisiert. Schach hilft uns für Momente, nicht nur das Schreckliche, Erlebte und unsere schreckliche Gegenwart zu vergessen und trainiert unser Gehirn. Die Spendenbereitschaft ist bei den Insulanern und verschieden griechischen Organisationen sehr hoch. Vor allem wachsen die Aktivitäten für die Ernährung der Flüchtlinge die kein Essen bekommen. (SI hat schon berichtet darüber. Flüchtlinge die anerkannt sind, sollen damit gezwungen werden das Lager zu verlassen)

    Täglich kommen verschiedene Spenden.

    Jeden Freitag werden Eier an 300 Familien von uns verteilt. Eier sind eine gute Proteinquelle und enthalten andere Nährstoffe und können auf viele verschiedene Arten zubereitet werden. Damit sind sie wertvolle Lebensmittel für Flüchtlinge, die oft eingeschränkten Zugang zu frischen Produkten und anderen gesunden Lebensmitteln haben. Neben der Verteilung von Eiern sammeln wir auch 10 Kilo Plastik für das Recycling. Wir sind auf Ihre Hilfe angewiesen, um diese wichtige Arbeit fortzusetzen. Bitte denkt darüber nach, für unsere Organisation zu spenden, damit wir weiterhin Nahrungsmittel und andere Hilfe für bedürftige Flüchtlinge anbieten

    Jedes Kind verdient eine Chance, über seine Umstände hinaus zu lernen, zu wachsen und zu träumen; bei der Mobile Academy bemühen wir uns, dies für jedes Flüchtlingskind zu ermöglichen. Wir setzen weiterhin all unsere Aktivitäten fort, insbesondere die Bildungsprogramme, die so wichtig sind. Es kommen viele Kinder und inzwischen auch sehr viele Erwachsene.

    Pushbacks gehen weiter!

    Ich habe einen Bericht Aegean Boat Report erhalten, berichtet Michalis, und erfahren, dass heute morgen eine Gruppe von etwa 35 Personen, die in einem kleinen zerbrechlichen Gummiboot Richtung Lesbos nördlich unterwegs waren, und das Boot wurde von einem Boot der griechischen Küstenwache angehalten. Die Männer trugen Militäruniformen, das Gesicht bedeckt mit schwarzen Masken, alle trugen Waffen. Die Beamten nahmen das Benzin aus dem Boot, bevor sie sie in türkische Gewässer zurückschleppten und sie hilflos mitten auf dem Meer treiben ließen.

    Die Pushbacks gehen in alarmierender Geschwindigkeit weiter. Innerhalb dieser Woche haben 153 Boote mit fast 4.900 Menschen versucht, die griechischen Inseln zu erreichen, Die griechische Behörden melden nur 50 Boote mit 1.353 Personen. Wo sind die anderen? Dies ist ein tägliches Ereignis in der Ägäis, wo gefährdete Menschen, Männer, Frauen und Kinder, die in Europa Sicherheit suchen, von den griechischen Behörden illegal zurückgedrängt werden. Die EU-Politiker tun so, als ob sie nichts wüssten. Das können sie am besten.

    In Samos, einem Gefängnis ähnlichen Lager (SI berichtete darüber), sind bereits über 4500 Flüchtlinge eingesperrt. Solch ein Lager wird auch in Lesbos gebaut. Täglich kommen weitere 50-100 dazu, darunter Familien mit kleinen Kindern, aus Pakistan und Afrika. Seit dem Krieg im Nahen Osten sprechen die zuständigen Behörden von einem „kochenden Kessel“.

    Vor 2 Tagen in Samos am Abend haben sich 700 arabischsprachige Menschen vor dem Haupteingang des Empfangszentrums versammelt, propalästinensische Parolen geschrien, die Polizeikräfte mit Steinen beworfen und versucht, das Tor zu brechen. Die Behörden in Samos verkünden, dass sie die Möglichkeit bekommen, sofort einzugreifen und verlangen Unterstützung vom Militär und Polizei. Sie sind nicht in der Lage diesen kochenden politischen Kessel zu kontrollieren.

    Ein Ticket nach Athen

    Die Situation in den großen Städten in Griechenland ist erschreckend. Die Flüchtlinge in Kara Tape werden gezwungen das Lager zu verlassen, indem die Ernährung gestrichen wird. Eine unmenschliche, barbarische Maßnahme. Die neue Masche ist, ihnen ein Ticket zu geben, dass sie nach Piräus fahren. Sie wissen, dass keiner von denen einen Cent hat. Es sind vor allem verlassene Schwangere, neue Mütter, behinderte Großmütter und andere hilflose Menschen, die diese Angebote annehmen um letztlich in den Parks und unter den Brücken Schutz im Zentrum von Athen, im Victoria Square Schutz, zu landen.

    Von Samos schickt die Regierung sie nach Kavala und von Lesbos nach Athen. Ohne Hilfe oder Unterschlupf, Sie verwendet die Taktik 20-30 Flüchtlinge so auf den Straßen von Athen und Kavalla abzusetzen. Sie scheut 500 Flüchtlinge auf den Straßen abzusetzen, weil sie den Protest fürchten. Viele Flüchtlinge versuchen wieder in die Lagern zurückzukehren. Die griechische Regierung hofft mit dem Mittel der Abschreckung die Flüchtlingsbewegung zu beenden. Wie hilflos und borniert doch die Politiker sind. Die Menschen werden weiter vor dem Krieg, vor Armut, Dürre und Zerstörung fliehen. Die Ströme werden nicht aufhören. Die Migration gibt es seit Bestehen der Menschheit. Es gibt aber viele Anwohner von Athen und den anderen großen Städten die sich organisieren und den Flüchtlingen helfen nicht zu verhungern und verdursten.

    Das ist Europa. Sie haben für die schwangere Flüchtlingsfrau aus Afrika mit ihren zwei Kindern nur einen Platz auf den dreckigen Straßen. So organisiert die EU und die griechische Regierung, dass Frauen und Mädchen ihre Körper verkaufen müssen, und Alte und Kinder betteln müssen. Es sind Menschen, die Kriegsgebiete, Hunger und Terror hinter sich haben.

  • Die Flüchtlinge von Kara Tape berichten

    Die Flüchtlinge von Kara Tape berichten

    Die derzeitige Hitze und die unkontrollierten Feuerausbrüche in mehreren Stellen in Griechenland bereitet allen Menschen große Sorgen. Als das Feuer in Lesbos ausbrach, haben sich sofort mehrere Hundert Flüchtlinge von Kara Tape als Freiwillige gemeldet. Sie wurden zum Glück nicht gebraucht, da das Feuer unter Kontrolle gehalten werden konnte. SBML verteilen gefrorene Säfte an die Flüchtlinge, um ihnen bei diesen extremen Wetterbedingungen etwas zu helfen.

    In zwei Wochen stieg die Bevölkerungszahl des Lagers um 17%. Derzeit an die 3000 und während in zwei Wochen nur 51 Flüchtlinge Lesbos verließen, kamen rund 400 Asylbewerber von der gegenüberliegenden Küste mit dem Boot auf die Insel.

    In einem aktuellen Gespräch mit Michalis ist die Situation weiterhin unverändert. An die 500 Flüchtlinge, darunter viele Kinder, bekommen weiterhin keine Ernährung und kein Wasser. Sie werden von den Organisationen von der Insel mit Lebensmitteln versorgt. Die verantwortlichen für Migration aus Athen weigern sich weiterhin, ihre Führsorgepflicht für diese Menschen wahrzunehmen. Wer Asyl hat, soll das Lager verlassen und selber sein Leben organisieren. Aber wo sollen diese Menschen hin? Sie sind traumatisiert und Athen oder eine andere Stadt ist auch keine Alternative. Die Polizeischikanen und die faschistischen Überfälle in den Athener Parks, wo die Flüchtlinge unterkommen, finden fast täglich statt. Deshalb verlassen sie das Camp nicht. Zusätzlich können alle die teure Schiffsfahrt nach Piräus für einen Preis von 135 € nicht bezahlen. Inzwischen wenden sich auch die anderen Flüchtlinge aus dem Camp wegen Lebensmitteln an SBML, weil sie die langen, unendlichen Kontrollen bei der Essensausgabe nicht mehr ertragen können und durch die lange Wartezeit das Essen nicht essbar ist. Trotz Hitze bei 40 Grad finden diese Kontrollen statt. Mehrere schwangere Frauen sind schon umgekippt.

    Michalis freut sich über die Zusammenarbeit mit der Umweltgruppe bei dem Recycling Projekt. Inzwischen wurde eine Maschine gekauft und soll in einigen Monaten geliefert werden. Der Kleintransporter ist aber kaputt und sie suchen Spender für den Kauf eines gebrauchten. Ohne einen Kleintransporter haben sie große Probleme, die Arbeit zu organisieren.

    Aus einem UNO-Bericht haben wir erfahren, dass mindestens 289 Kinder in den ersten sechs Monaten des Jahres 2023 bei dem Versuch starben, das Mittelmeer zu überqueren, um Europa zu erreichen und ein besseres Leben zu finden. Dies ist ein starker Anstieg im Vergleich zum selben Zeitraum im Jahr 2022

    Eine erfreuliche Nachricht. Gestern Abend haben wir erfahren das ein Boot mit 31 Migranten den Strand von Bythouri erreichte. Alle waren gesund und lebendig. Das wunderschöne aber ist, dass auf dem Boot 3 Kinder geboren sind. 3 Neugeborene Kinder war für alle im Camp ein Freudenfest. Überall wurden Lichter angemacht und die Frauen haben mit Löffeln auf Pfannen und Töpfe geschlagen und durch das Camp demonstriert.

    Stand by me Lesbos hilft Menschen in Not in Mytilene, Flüchtlingen und Einheimischen. Wir glauben, dass jeder es verdient, unabhängig von seinem Einwanderungsstatus Zugang zu den Grundbedürfnissen zu haben. Deshalb arbeiten wir daran, Flüchtlingen und Einheimischen in Mytilene humanitäre Hilfe zu geben.

    Danke an alle Spender, die uns Milchpulver und Müsliriegel, Eier, Mehl, Reis, Nudeln und anders spenden. Diese Sachen haben wir an Flüchtlingslager und lokale Organisationen verteilt, darunter:

    Pflegeheime in Plomari und Mytilini

    Der Verein Sinexelixi unterstützt Familien mit Kindern mit Autismus

    Menschen in Not in Mytilene und Agiasos

    Wir freuen uns, Ihnen mitteilen zu können, dass „Stand by me Lesvos“ heute erfolgreich eine Milchausgabe im Camp durchgeführt hat.

    Stand by me Lesvos bekommt oft Nachfragen, wie wir eine faire Lebensmittelausgabe im Lager gewährleisten, vor allem wenn man bedenkt, dass die Lagerbevölkerung über 3.000 Flüchtlinge hinausgeht. Derzeit wird der Verteilungsprozess von zwei Vertretern geleitet – einer aus der afrikanischen Gemeinschaft und einer aus der afghanischen Gemeinschaft. Wir vertrauen auf die Selbstorganisation. Dies ist unsere Basis in der Arbeit. Wir bemühen uns jedoch ständig, uns zu vergewissern, dass die Lebensmittel diejenigen erreichen, die es wirklich brauchen. Um dies zu erreichen, haben wir ein System auf Basis von Kunststoffrecycling eingeführt.

    In diesem System bitten wir Geflüchtete, Plastik aus dem Lager zu sammeln und zu uns zum Recycling zu bringen. Im Gegenzug versorgen wir sie mit Essen. Dieser Ansatz sorgt dafür, dass nur diejenigen, die Lebensmittel erhalten, an diesem Prozess teilnehmen. Darüber hinaus dient es als Validierung, da wir die Menge des gesammelten Kunststoffs überwachen können und damit bestätigen, dass die Lebensmittel die beabsichtigten Empfänger erreicht, anstatt für persönliche Gefallen oder andere Transaktionen verwendet zu werden.

    Seit 2019 funktioniert dieses System erfolgreich im alten Lager, und die Flüchtlinge haben es sowohl gerecht als auch vorteilhaft angenommen. Dank großzügiger Spenden haben wir uns Lebensmittelvorräte für den Monat Juli gesichert. Infolgedessen können wir dreimal wöchentlich Lebensmittel verteilen, was jeweils 200 Familien zugutekommt. Das bedeutet, dass bei jeder Verteilung über 1.000 Flüchtlinge bedient werden.

    Das sind 5 Kg Plastik die abgegeben werden.

    Wir haben 2 neue Lehrer.

    Mahmoud Nazari und Abdou Ramani.

    Mahmoud und Abdou sind Flüchtlinge, die im Flüchtlingslager Lesbos ein neues Zuhause gefunden haben. Sie treten in die Fußstapfen von Deen Mohammad, Alizada, dem Gründer des MCAT-Teams.

    Mahmoud ist ein afghanischer Flüchtling, dem der Asylantrag abgelehnt wurde. Mahmoud ist verantwortlich für die Koordination der Aktivitäten des Teams und soll dafür zu sorgen, dass die Bedürfnissen der afghanischen Flüchtlinge berücksichtigt werden.

    Abdou ist ein kamerunischer Flüchtling, und hat eine Behinderung an beiden Händen. Abdou ist dafür verantwortlich, die Aktivitäten des Teams zu koordinieren und sicherzustellen, dass die Bedürfnisse der afrikanischen Flüchtlinge berücksichtigt werden. Stand by me Lesbos wünscht den beiden viel Erfolg in ihrer Arbeit. Sie werden von unserem Team alle Hilfe erhalten.

  • Das Umweltprojekt in Moria / Kara Tepe kann starten!

    Das Umweltprojekt in Moria / Kara Tepe kann starten!

    „Die gemeinsame Spendenaktion von Solidarität International e.V. (SI), Umweltgewerkschaft und der Initiative für den ökologischen Wiederaufbau von Kobanê in Zusammenarbeit mit Michalis Aivaliotis von der Selbstorganisation der Flüchtlinge in Kara Tepe/ Lesbos, kann einen ersten Erfolg verbuchen: Noch im Juli, spätestens August 2023, kann die erste Spritzgussmaschine ins Flüchtlingslager transportiert werden. Wir danken allen Spendern, die dieses tolle Ergebnis möglich gemacht haben.“

    Dies schreiben die Initiatoren der Spendenkampagne für das Recyclingprojekt der Selbstorganisation der Flüchtlinge Stand by me Lesvos. Aus gebrauchten Plastikflaschen sollen neue Produkte entstehen. Um das Projekt weiter voranzutreiben, wird um weitere Spenden gebeten. Die gesamte Pressemitteilung kann hier gelesen und heruntergeladen werden.

  • Kara Tepe: Nahrung und Wasser für hunderte Menschen gestoppt!

    Kara Tepe: Nahrung und Wasser für hunderte Menschen gestoppt!

    Michalis, unser Partner im Flüchtlingslager Kara Tepe (vormals Moria) auf der Insel Lesbos, hat einen Brandbrief geschrieben zur Situation der Flüchtlinge. Wir dokumentieren ihn ungekürzt:

    „Liebe Freunde von Solidarität International, liebe Freunde der Umweltgewerkschaft und alle anderen Menschen und Organisationen mit denen Stand by me Lesvos (SBML) zusammenarbeitet.

    Hier haben wir eine sehr schlechte Entwicklung. Zwei Tage vor den Wahlen hat die Regierung beschlossen, die Verteilung von Lebensmitteln und Wasser an diejenigen zu stoppen, deren Asylverfahren abgelehnt wurde. Das bedeutet, dass von den insgesamt 2350 Menschen 500, und davon 200 Kinder, betroffen sind und ohne Nahrung und Wasser dastehen werden. Es herrscht große Unruhe unter den Menschen, die im Kara Tepe-Gefängnis untergebracht sind.
    Seit dies bekannt gemacht wurde, ist zu Unruhen gekommen ist, insbesondere unter denjenigen, deren Asylantrag endgültig abgelehnt worden ist. Eigentlich müssten sie unter normalen Umständen bis zu ihrer Rückkehr in einem Auffanglager untergebracht sein und daher normal verpflegt werden. Die ganze Situation stellt eine Gefahr für das normale Funktionieren des Lagers dar. Das war eine Entscheidung des Ministeriums für Einwanderung und Asyl. Und eine Taktik, rechte Wähler an sich zu ziehen. Dies soll mit der EU abgesprochen worden sein, um die Flüchtlinge zu zwingen wieder Griechenland zu verlassen und freiwillig in ihrer Heimat zurückzukehren. Ich kenne keinen Flüchtling der das macht. Die Hauptmeinung ist, „ob ich hier an Hunger sterbe oder durch die Taliban in Afghanistan oder durch Hunger und Gewalt in Syrien, macht für uns keinen Unterschied. Wir werden alle gemeinsam Hand in Hand in einem EU-Land an Hunger sterben.“ Alle verstehen die Welt nicht mehr. Europa, das Land mit „Demokratie“, organisiert das Sterben von Menschen durch Hunger. Dies wird aber nach hinten losgehen. Mehrere Einwohner organisieren sich und wollen sich an einer Feldküche beteiligen. Die Zeitung NISI unterstützt die Organisierung durch SBML.

    Bitte macht dieses Verbrechen der EU und der griechischen Regierung bekannt und verurteilt dieses menschenverachtende System gegen die Flüchtlinge.

    Ich werde Euch weiter berichten.“

    SI ruft auf, für die Feldküche zu spenden und gegen diese menschenverachtende Flüchtlingspolitik zu protestieren.

  • Recyclinganlage für das Flüchtlingscamp Kara Tepe startet!

    Recyclinganlage für das Flüchtlingscamp Kara Tepe startet!

    Flüchtlinge als passive Bittsteller, die nur bis zur Anerkennung eines Flüchtlingsstatus denken können?
    Dieses Bild widerlegen gerade Geflüchtete im Lager Kara Tepe auf der griechischen Insel Lesbos. Zusammen mit ihrer Selbstorganisation „Stand by me Lesvos“, organisieren sie ein außergewöhnliches Recyclingprojekt. Mit diesem Projekt setzen sie sich für die Umwelt ein und überwinden eines der größten Probleme in Flüchtlingslagern: die Untätigkeit. Sie können etwas Sinnvolles tun, ihre zuhause erworbenen Kenntnisse und Erfahrungen einsetzen und helfen die Flut von Plastikflaschen einzudämmen. In dem Projekt werden die Kunststoffflaschen für Trinkwasser eingesammelt, zerkleinert und zu neuen Produkten, wie etwa Salatschüsseln, verarbeitet. Dazu wollen sie Maschinen anschaffen.

    Solidarität International, die Umweltgewerkschaft, Stand by me Lesvos und die bundesweite Initiative ökologischer Wiederaufbau in Kobanê, Rojava in Syrien haben einen gemeinsamen Spendenaufruf veröffentlicht, um dieses Projekt Wirklichkeit werden zu lassen. Es ist auch ein Beitrag gegen die rückschrittliche Flüchtlingspolitik der EU und der deutschen Regierung, die über Fachkräftemangel jammern, Menschen aber an den EU-Außengrenzen internieren!
    Flüchtlinge waren in ihren Heimatländern oft Ärzte, Ingenieure, Facharbeiter, Krankenschwestern. Es sind Mütter, Väter oder Studenten, die vor Krieg, Umweltzerstörung und Unterdrückung flüchten. „Fluchtursachen bekämpfen“ bedeutet, diesen Menschen zu helfen, sich selbst zu organisieren, ihre Sache in die eigene Hand zu nehmen und sie zu unterstützen sich frei zu machen von Ausbeutung und Unterdrückung.


  • Beitrag der Flüchtlingsfrauen in Kara Tepe und von Michalis zum internationalen Weltfrauentag

    Beitrag der Flüchtlingsfrauen in Kara Tepe und von Michalis zum internationalen Weltfrauentag

    Guten Morgen Frauen aus Deutschland. Ich heiße Maryam. Ich bin 46 Jahre alt und eine Flüchtlingsfrau aus Kongo und freiwillige Mitarbeiterin bei Stand by me Lesvos

    Wir Flüchtlingsfrauen vom Camp Kara Tape möchten die Frauen aus Deutschland anlässlich des internationalen Frauentages herzlich grüßen. Wir winken Euch zu.

    Frauen haben in den letzten Jahrzehnten viele Rechte errungen, da sie viele Rollen wie Arbeiterin, Mutter, Hausfrau und Partnerin in der Gesellschaft ausfüllen müssen. Doch leider sind die Errungenschaften nicht überall durchgesetzt, ja werden oft nicht gewährt. Die wenigen Rechte, die wir Flüchtlingsfrauen haben, werden mit Füßen getreten. Nicht nur in den Flüchtlingslagern und an den Todesgrenzen, sondern auch von den Regierungen in Europa. Eure Regierungen sind es, die mit ihren Zäunen an den Grenzen ihre Unterstützung von barbarischen, frauenfeindliche Regierungen das furchtbare Elend von Flüchtlingsfrauen und ihren Kindern organisieren. Das ist organisierte Gewalt gegen Menschen, die auf der Flucht sind. Sie fliehen, weil sie in ihre Geburtsorten nicht mehr leben können. Ihr Mütter in Europa würdet auch nicht zusehen, wie Eure Kinder verhungern oder Euch weggenommen und zu Kriegssoldaten gemacht werden. Das will keine Mutter, egal in welchem Land sie lebt. Die Solidarität und Hilfe, die wir erhalten haben und erhalten, ist die der Frauen, die, wie wir, diese Verachtung und Unterdrückung der Frauen ablehnen und dagegen kämpfen.

    Deshalb müssen alle Frauen und Männer gemeinsam für die Rechte der Flüchtlingsfrauen kämpfen.

    Michalis, der Leiter von Stand by me Lesvos, hat mich heute Morgen angerufen, als er diese Botschaft der Frauen schickte und sagte: Ich habe gehört, dass es bei euch schneit und kalt ist. Kämpferische Frauen, als die ich Euch kennengelernt habe, kann nichts davon abhalten, den internationalen Frauentag auf der Straße zu feiern.

    Den ganzen Tag und auch schon gestern laufen in den Medien die „Wunder bringenden“ Ministerinnnen Annalena Baerbock (Außenministerin) und Lisa Paus (Familienministerin) und werden in der EU als Heldinnen der Rechte der Frauen gefeiert und propagiert. Die Flüchtlingsfrauen brauchen sich jetzt keine Sorgen machen. Was für ein „Segen und Glück “ für die Flüchtlingsfrauen. Sie werden jetzt den Frauen von Kongo „endlich helfen“. Sagt bitte den deutschen Frauen, dass die Ministerinnen diejenigen sind, die sich einsetzen, dass die Mauern an der Grenze zwischen Türkei und Griechenland immer höher werden, was von EU bezahlt wird. Sie sind mitverantwortlich für die reaktionäre EU-Flüchtlingspolitik.

  • Die Flüchtlinge aus Moria/Kara Tepe, Lesbos berichten

    Die Flüchtlinge aus Moria/Kara Tepe, Lesbos berichten

    Es gibt Bilder aus dem neuen Camp, sie wollen die Flüchtlinge in von Lesbos dort einsperren. Es ist sehr weit weg von Mytilene und das bisherige Lager soll geschlossen werden. Niemand will dorthin ziehen und die Bewohner haben Angst vor dem Tag, an dem sie verlegt werden.

    Guten Tag aus dem Camp, immer noch kaltes Wetter & windig

    Wir setzen unsere Aktivitäten wie gewohnt fort … Unsere Mitglieder arbeiten an der Arbeit und versuchen das Beste

    Eine humanitäre Tragödie in der Ägäis, 18 von 41 Flüchtlingen wurden nach einem schrecklichen Schiffbruch bei Wellengang 6 und unter bitterkalten Bedingungen gerettet.

    Auch bei dem kalten Wetter bleiben unsere Gedanken und Gebete bei den vom Erdbeben Betroffenen in Syrien und der Türkei. Mögen wir Kraft finden, um in dieser schwierigen Zeit zu helfen.

    Wir müssen Euch leider wieder schreckliche Nachrichten überbringen.

    Der tragische Schiffbruch auf Lesbos Anfang dieser Woche hat drei Leben gefordert, zwei Frauen und einen Mann.

    Das Boot lief auf dem Weg zum Ufer auf Lesbos in die Klippen. Die Überlebenden sagten uns dass sie mit 41 Leute aus der Türkei losliefen, aber die Schlepper sagten, es waren nur 10. Sie hatten nicht mal Schwimmwesten. In den Zeitungen werden so ihre falschen Angaben übernommen.

    Ein örtlicher Fischer schlug Alarm, als er eine im Meer schwimmende Leiche fand.

    Unter den Geretteten waren Kleinkinder, Babys, Frauen und Menschen die ganz schlecht zu Fuß waren.

    „Weder tot – noch gefangen. Das Leben wird siegen! Wir werden uns nicht an den Tod gewöhnen“ – mobilisierte am nächsten Tag das Arbeiterzentrum von Lesbos zu einer Kundgebung auf der Platia Sapphous.

    Ein weiterer Schiffbruch. Eine weitere schwarze Seite in der Geschichte und der Geschichte unserer Inseln. Neue Opfer an unseren Ufern, auf dem Meer, das sich in einen flüssigen Friedhof verwandelt hat. Diese Tragödie dauert an, und die Ursachen dieser Tragödie sind hier gegenwärtig und gegenwärtig, und sie haben einen Namen. Wir werden nicht schweigen, denn Armut, Ausbeutung und Krieg sind die Ursachen für die Entstehung von Flüchtlingen, das wissen wir aus erster Hand. So wie wir aus erster Hand wissen, wer uns in Kriegspläne verwickelt, wer über die Mitausbeutung der Ägäis spricht, wer Flüchtlinge schafft, wer Flüchtlinge, Migranten und ihr Leben zu einem Verhandlungsinstrument macht.

    Um es noch einmal zu sagen: bis hier und Schluss. Denn in unseren Tränen stecken Wut und Empörung. Denn weder auf Lesbos, noch anderswo werden wir uns an den Tod gewöhnen, wir werden uns nicht mit der Entwurzelung abfinden, wir werden die miserable Behandlung der Entwurzelten nicht tolerieren. Wir werden uns nicht der verbrecherischen Politik der Europäischen Union beugen, die unsere Inseln in Seelenlager verwandelt und die gemeinsam mit unseren Regierungen die Verantwortung tragen. Wir werden der Instrumentalisierung des Flüchtlingsproblems und der Ausbeutung des menschlichen Leids nicht tatenlos zusehen.

    Unsere Forderungen sind ein Schrei des Kampfes!

    Unter der Verantwortung der EU und des UN-Hochkommissariats müssen jetzt auf türkischem Gebiet Asylausschüsse eingerichtet werden.

    Schließen Sie alle Hotspots und streichen Sie die Einrichtung des Flüchtlingsgefängnisses in Vastria.

    Solidarität mit Flüchtlingen und Migranten. Sie sollen Papiere für ihren Bestimmungsort erhalten.

    Loslösung von den Kriegsplänen.

    Aegean Boat Report berichtete kürzlich, dass in den letzten drei Jahren 54.000 Menschen von griechischen Behörden in der Ägäis zurückgedrängt wurden. Trotz der zunehmenden Beweise gegen sie, bestreitet der griechische Premierminister Kyriakos Mitsotakis weiterhin die griechische Beteiligung an diesen Gräueltaten.

    Wir haben uns an der humanitären Hilfe des Roten Kreuz von Mytilene beteiligt. Wir haben Lebensmittel gespendet, um den Betroffenen des jüngsten Erdbebens in der Türkei und Syrien zu helfen. Die Hilfsgüter werden über mehrere Tage an Bedürftige verteilt.

    Es sind nicht nur die warmen und sonnigen Tage, die zu fröhlichen Lächeln führen – auch an einem kalten, winterlichen Tag können wir einen Unterschied im Leben anderer machen! Jeden Tag haben wir geflüchteten Studenten im Camp frisches Obst gespendet und es erwärmt unsere Herzen auf mehr als eine Weise!

  • Bericht aus dem Flüchtlingslager Kara Tape

    Bericht aus dem Flüchtlingslager Kara Tape

    Das neue Jahr konnten wir auch sehr erfolgreich gemeinsam mit den Flüchtlingen feiern. Wir haben Lebensmittelspenden erhalten. Es waren Lebensmittelpakete – 600 kg Trockennahrung und eine Tonne frisches Gemüse für ein glücklicheres und gesünderes neues Jahr. Wir konnten es an über 200 Familien verteilen. Es geht nicht nur darum, Nahrung zu geben, es geht darum, Momente zu schaffen, die Menschen zusammenbringen – wir haben auch die griechische Tradition den Flüchtlingen bekannt gemacht. Ein Kuchen mit versteckter Münze geschnitten. Der oder diejenige, der/die in ihrem Kuchenstück die Münze hatte, wird 2023 viel Glück haben.

    Eine tolle Spende erreichte uns aus Gelsenkirchen/Deutschland. Die Ärztepraxen Wagner und Mast spendeten uns 3 Pakete voll mit Medikamenten. Die Freude bei allen war sehr groß. Vielen Dank an alle, die mitgeholfen haben. Wir werden die Medikamente im Lager für die Flüchtlinge einsetzen, aber auch die Krankenhäuser in Mytilene unterstützen.

    Frauen durch Wissen zu stärken, ist der beste Weg, dauerhafte Veränderungen zu schaffen! Unser Frauenworkshop nimmt dies sehr ernst.

    Die griechische Regierung kriminalisiert Aktionen, die Leben auf See retten. In Griechenland finden weiterhin Prozesse statt. Es drohen bis zu 25 Jahren Gefängnis. Unterstützt die Kampagne der Free Humanitarian, dass Menschen, die Leben retten, niemals als Kriminelle behandelt werden.

  • Michalis schreibt uns aus dem Lager Moria/Kara Tepe aus Lesbos

    Michalis schreibt uns aus dem Lager Moria/Kara Tepe aus Lesbos

    „Ich wünsche allen Freundinnen und Freunden von Solidarität International und allen Spenderinnen und Spendern ein glückliches 2023 mit Gesundheit und Liebe“

    Dieses Jahr am Weihnachten konnten wir durch Eure Unterstützung jedem Kind im Camp, Kindern vom Krankenhaus in Mytilene und den Kindern im Dorf Agiasos Weihnachtsgeschenke überbringen.

    Das Lächeln auf den Gesichtern dieser Kleinen, als sie ihre Geschenke öffneten, ist unbezahlbar und es gab uns das Gefühl, dass diese Aktion alle Herzen erwärmt hat. Wir danken Euch für Eure Unterstützung, die diese Aktion möglich machte.

    Wir feierten auch gemeinsam Weihnachten im Camp. Es war eine besondere Feier. Gemeinsam mit Menschen aus Lesbos, aus Afrika, Afghanistan, Pakistan saßen wir zusammen und konnten die lokale Tradition mit den Traditionen der Flüchtlinge zusammenbringen. Die verschiedenen Leckereien und Süßigkeiten aller Länder, hat uns bezaubert und es schmeckte jedem. Gemeinsam konnten die Flüchtlinge erfahren, wie Weihnachten in Europa gefeiert wird. Das schönste war, dass jeder sehr offen war und von seiner Heimat tolle Geschichten und Bräuche erzählte, wie es bei ihnen gefeiert wird. Die Einblicke in die kulturellen Unterschieden aber auch in viele Ähnlichkeiten bereicherte uns alle.

    Die Flüchtlinge Berichten

    Stand by Me Lesbos hilft, die Bürger von Lesbos vor COVID-19 zu schützen! Unser Team hat dem Mytilene Krankenhaus Schnelltests gespendet, da wir verstehen, wie wichtig es für gefährdete Menschen auf der Insel ist, vor dem Virus geschützt zu werden.

    Wir hatten eine Veranstaltung von einem Arzt, der bei den „Ärzten ohne Grenzen“ arbeitet. Die Veranstaltung hat uns, was uns 2023 erwartet, sehr traurig gemacht.

    „Zentrum des Zusammenlebens“ nennt es die EU und die griechische Regierung „unsere neuen Gefängnisse“. Seit einem Jahr werden die Flüchtlinge in einem geschlossenen Zentrum in Samos weit weg von den Städten eingesperrt. Alle Flüchtlinge, ob Kinder oder Erwachsene, leiden unter psychischen Problemen. Ein gleiches Gefängnis wird derzeit in Lesbos gebaut und alle Flüchtlinge von Kara Tape werden dort eingeschlossen werden. Das geschlossene Zentrum mit kontrolliertem Zugang in Lesbos ist sogar noch isolierter, da es 33 km von der Stadt Mytilene entfernt liegt. Dort werden die Flüchtlinge faktisch inhaftiert. Der Zugang zu Dienstleistungen für das Asylverfahren oder Ärzten und kulturellem Leben wird letztlich unmöglich gemacht. Was soll man noch dazu sagen. Es gibt für uns nur das eine Wort „Verachtung und Missachtung jeglicher Menschenrechte.“ Die Menschen, die in Griechenland ankommen, sind gestresst, einige sind vor Konflikten oder Verfolgung in ihren Heimatländern geflohen und viele haben auf ihrer Reise schreckliche Gewalt erlebt. Wir wissen selber, was wir alles erlebt haben auf dem Weg nach Griechenland. Menschenhandel, sexuelle Übergriffe, Zwangsarbeit. Dann kommen wir in ein für uns „freies Land“ und die Aufnahme erfolgt mit doppeltem Stacheldraht, Röntgenstrahlen und biometrischer Identifizierung. Das ist menschenverachtende Asylpolitik der EU. Mehr hat Europa nichts für uns übrig.

    Lasst uns gemeinsam unsere Kräfte bündeln.