Bei recht bescheidenem Wetter bauten wir unseren Stand auf dem Haalplatz auf. Wir wurden von der Klimabeauftragten Leslie Ludwig eingeladen, wieder eine Kleiderspendenbörse zu gestalten.
Am Nachhaltigkeitstag gab es an etwa 30 Ständen viele Informationen zur Nachhaltigkeit über Energie, Mobilität, bewusster Konsum, Ernährung und Biodiversität und Biologischer Landwirtschaft.
Haben wir natürlich nicht nein gesagt. Zum Glück besserte sich das Wetter im Laufe des Tages, zeitweise ließ sich sogar die Sonne sehen und mit der Zeit kamen doch recht viele Besucher, die auch bei uns Halt machten. Viele Kleidungsstücke fanden neue Besitzer. Die Kleidung wurde von vielen Privatpersonen gespendet. Vielen Dank für eure Unterstützung!
Wir hatten zwei Pavillons zur Verfügung. Bei der Menge an gespendeten Kleidern erwies sich dieses Platzangebot als sehr beengt. Deshalb stellten wir, wann immer das Wetter es uns erlaubte, die 3 Garderobenständer vor die Pavillons. Und siehe da – nun waren wir sichtbarer und es blieben sehr viel mehr Leute stehen und stöberten die Kleider durch.
Die gespendete Kleidung auf Kleiderständern und Accessoires führten zu lebhaftem Austausch und Informationen über Nachhaltigkeit, den ökologischen Fußabdruck, Konsumverhalten und die Notwendigkeit, sich zu organisieren, wenn wir etwas erreichen wollen.
Das Interesse an SI selbst war sehr groß, manche hatten sich schon überlegt, Mitglied zu werden und uns zu unterstützen. So landete manche extra Spende in unserer Dose.
Über den zusätzlichen Verkauf von Kunsthandwerk und Kleidung aus Peru kamen wir ins Gespräch und erfuhren von einer Alpakawanderung zur Freizeitgestaltung, die wir gerne durchführen möchten.
Durch die Teilnahme (zum ersten Mal übrigens) am Nachhaltigkeitstag erreichten wir Menschen, die sonst nicht zu unseren Aktionen/Veranstaltungen kamen. Es lohnt sich also durchaus, mal Neues auszuprobieren.
Die Einnahmen von 324,30 € gehen wie immer bei der Kleiderspendenbörse an den Aufbau der Gewerkschaft der Textilarbeiterinnen in Bangladesch.
Am 10.07. präsentierten wir uns wieder mal der Öffentlichkeit in Schwäbisch Hall im Theatersaal im alten Schlachthaus. Diesmal jedoch nicht wie gewohnt mit langer Power – Point – Präsentation und überladenem Infostand. Kalle, der seit ca. 2 Jahren unser Mitglied ist (und sich seither immer sehr aktiv einbringt) hat uns eine etwas andere Art der Präsentation vorgeschlagen, und wir waren alle der Meinung: „Wer wagt, gewinnt!“
Die Veranstaltung bestand aus vier Teilen.
1. Kalle entwickelte eine kurze, knackige Präsentation von etwa 10 Minuten auf 10 Tafeln, auf denen unsere Werte und Ziele definiert wurden und die am meisten von uns „bedienten“ Projekte.
2. Anschließend folgte eine Haller Premiere: Wie zeigten ein Projekttheater (etwa 8 Minuten), bei der wir das Wort „Solidarität“ mal auseinandergenommen und wieder zusammengesetzt hatten. Trotz unserer Nervosität brachten wir das Stück mit Schwung auf die Bühne und erhielten von den leider nur wenigen Besuchern großen Beifall. Auf der Homepage gibt es den Link zum Video.
3. Nach dem Theaterstück präsentierten wir die Projekte „Palästina/Jenin, Canto Vivo, Textilarbeiterinnen Bangladesch (Gewerkschaftsaufbau) und Moria/Kara Tepe“ an separaten „Marktständen“. Verantwortlich für die Gestaltung derer waren immer 2 Personen, die den Besuchern auch Rede und Antwort standen. Das besondere aber war, dass die Besucher sich aufteilen sollten – was sie auch gemacht haben – und an jedem Marktstand sich 15 Minuten lang Infos holen und Fragen stellen konnten. Danach wurden die Besucher zum nächsten Infostand „weitergereicht“, bis sie alle Infostände besucht hatten. Das hat hervorragend funktioniert und an allen Ständen entwickelten sich intensive und interessierte Gespräche mit allen Besuchergruppen.
4. In der anschließenden Schlussrunde kristallisierte sich heraus, dass die Besucher so einen viel tieferen Einblick in die Projekte erhalten haben. Aufmerksam auf die Veranstaltung wurden einige durch einen kleinen Artikel in der Tageszeitung und Briefkasteneinwurf. Und sie bedauerten, dass eine so wichtige Organisation nicht mehr in der Öffentlichkeit bekannt wäre.
Und schlussendlich: Wir wären nicht die OG Schwäbisch Hall, wenn wir nicht auch um das leibliche Wohl unserer Gäste bedacht wären. Da es im Theatersaal keine Küche gibt, boten wir salziges und süßes „Finger – Food- Gebäck“ an und verschiedene Getränke.
Lukas entwickelte einen sehr gelungenen Flyer zu unserer Veranstaltung, der auch auf der Haller Homepage zu sehen ist.
Unser Fazit zu der Veranstaltung: WIR HABEN GEWONNEN! und werden diese Art der Veranstaltung bestimmt nochmals einsetzen! Wir erhielten 105 € an Spenden und der Erlös für Kaffee und Gebäck deckte so grade unsere Ausgaben für Saalmiete und Druckkosten.
Eine lange Fahrt von Tunis nach Tabarka. Wir kommen spät abends an und sind sehr beeindruckt, ein großes wunderschön gelegenes Hotel, Zimmer mit herrlichen Blick auf Stadt und Meer, schöner Swimmingpool…Wir werden richtig verwöhnt. Am nächsten Morgen dann Stadtbesichtigung mit dem Bus hinauf zur Festung der Stadt. Diese Festung ist für die Öffentlichkeit eigentlich nicht zugänglich. Doch unsere tunesischen Freunde haben sich mit dem Tourismusbeauftragten verständigt und es wird für uns eine Ausnahme gemacht. Als wir mit dem Bus abfahren, werden wir von der Polizei begleitet, die uns vorausfährt. Unterwegs stoßen der Tourismusbeauftragte und die weibliche Bürgermeisterin der Stadt zu uns, um uns zu begrüßen. Welch eine Ehre. Oben auf der Festung kommen sogar noch Leute vom Militär dazu, in deren Hand die Festung ist. Auch auf dem Rückweg ins Hotel, und sogar bei der Fahrt ans Meer und zurück begleitet uns die Tourismuspolizei, um uns zu schützen. Wo gibt es sonst noch so etwas?
Besuch bei der Bürgermeisterin von Tabarka
Während am Morgen ein Teil der Reisegruppe sich mit Gewerkschaftern trifft, wird eine Kleingruppe von uns von der Bürgermeisterin zu einem Besuch eingeladen. Ich kann für SI mitgehen und hatte somit die Gelegenheit, unsere Organisation kurz vorzustellen. Die Bürgermeisterin war Teil der Volksbewegung, die gegen die Moslembruderschaft, Polizeigewalt und Korruption kämpfte. Ihr fortschrittliches Programm gefiel und gefällt immer noch nicht jedem, so zum Beispiel, dass Unternehmen Steuern zahlen sollen – früher in Tunesien nicht üblich. Deswegen wurde gegen sie eine Verleumdungskampagne gestartet. Sie war 10 Tage im Gefängnis, ausgerechnet mit dem Vorwurf der Korruption. Eine breite Welle der Solidarität, auch von der Bevölkerung von Tabarka, sorgte für ihre Freilassung. Und es werden Steuern gezahlt.
Ein Hauptproblem ist für sie die Unterbeschäftigung. Es gibt viel zu wenig Jobs, von denen man leben kann. Das wirkt sich auf viele Bereiche des Lebens aus.
So zum Beispiel in der Frage der häuslichen Gewalt gegen Frauen. Sie meint dazu: Die Frauen haben das Recht zur Polizei, zum Rechtsanwalt zu gehen. Viele von ihnen schweigen aber zu häuslicher Gewalt, weil sie wirtschaftlich abhängig sind und deshalb nicht weg können. Das Problem ist, dass es nicht genug Arbeitspätze gibt mit ausreichender Bezahlung als Grundlage eines selbstbestimmten Lebens.
Oder auch in der Auseinandersetzung mit gegenwärtig politisch wichtigen Fragen, zum Beispiel, wie die Menschen hier die Gefahr eines 3.Weltkriegs sehen. Das sei ein Luxusthema, meint sie. Damit beschäftige sich niemand. Die Leute haben einfach nur Hunger.
Sie selbst sieht die Lösung unter anderem in Investitionen in der Region, Wiederbelebung des Tourismus durch Neueröffnung des stillgelegten Flughafens, Ausbau der Infrastruktur, Lösung des Müllproblems, Steuererhebungen….
Was wünscht sie sich von uns? Den Aufbau von Beziehungen!!! Gemeinsame Aktionen, Projekte, die der Stadt helfen….Wir tauschen Adressen aus. Und erzählen ihr von den Kontinentalkonferenzen zwischen den Weltfrauenkonferenzen, wozu wir sie herzlich einladen. Von SI überreiche ich das ins Französische übersetzte Programm und unseren SI-Sticker.
Aus dem Kongo erhielten wir die bestürzende Nachricht, dass unser kongolesischer Freund Jim Balikwisha am 1. August infolge einer plötzlichen heftigen Krankheit gestorben ist.
Die Kongo-Arbeitsgruppe von SI, in der einige Kongolesen mitgearbeitet haben, hatte guten Kontakt zu Jim und führte mit ihm u.a. in Stuttgart mehrere Veranstaltungen durch, auch als er nach dem Sturz Mobutus aus Belgien in die Stadt Beni im Kongo zurückgekehrt war. SI Stuttgart unterstützte zeitweilig finanziell seine Aktivität in Beni für die Wiedereingliederung einer Gruppe ehemaliger Kindersoldaten, was auch in den Gesprächen an unseren Ständen großen Anklang gefunden hat. Als Mitglied des CPL führte er in Stuttgart in verschiedenen Veranstaltungen sachkundig, bescheiden und beharrlich die Auseinandersetzung über die Aufgaben für die Befreiung Kongos und die Bedeutung der internationalen Solidarität und hat damit einen wichtigen Beitrag zum Aufbau von Solidarität International geleistet. Nach dem Sturz des Mobutu-Regimes 1997 hat er den Aufenthalt einer Delegation von SI und der MLPD mitorganisiert und begleitet. Später arbeitete Jim für die Provinzverwaltung im Ostkongo und war eine Zeitlang Parlamentsabgeordneter.
2014, als die SI-Mitglieder mit der Rebell-Brigade in Kinshasa angekommen waren, organisierte er die Abholung vom Flughafen mit. Und in der Wartezeit auf den Weiterflug nach Mbuji-Mayi organisierte er zusammen mit Roger Kalala einen Tagesausflug zu der berühmten Bonobo-Affen-Station. Hinterher gab es abends bei ihm zu Hause ein super-Essen. Dieser Tag war für die jungen Brigadisten ein sehr schöner Einstieg im Kongo vor ihrem Ngenyi-Baueinsatz in Tshibombo!
Sein Engagement und sein tief empfundenes Eintreten für die Menschen im Kongo und den Internationalismus werden wir nicht vergessen.
SI Braunschweig beim Antikriegstag 2022. Redebeitrag von Diana in Wolfsburg:
„Ich fand es von Anfang an sehr wichtig mich an dieser Aktion zu beteiligen, denn als Mensch und folglich als Teil dieser Gesellschaft trage ich eine Verantwortung dafür, dass diese Erde für die zukünftigen Generationen bewohnbar bleibt.
Aber auch als Mutter trage ich eine Verantwortung gegenüber meinen Kindern. Schließlich geht es nicht nur darum, Kinder auf die Welt zu setzen, Lebensmittel, Bildung, Gesundheit und Freizeit zu ermöglichen, sondern, ich muss mich ernsthaft fragen, „In welcher Welt sollen meine Kinder groß werden„? und „Welche Werte will ich meinen Kindern vermitteln„?
Es gibt zwei schöne Indianersprichworte, die die Situation zusammen fassen „Was wir heute tun, entscheidet darüber, wie die Welt morgen aussieht“ und „Wir haben die Erde nicht von unseren Eltern geerbt, sondern von unseren Kindern geliehen„.
Daher ist es sehr wichtig, dass jeder von uns sich für eine bessere Welt einsetzt, dass wir die jetzigen sozialen und Lebensbedingungen hinterfragen und unseren Beitrag in der Gegenwart und für die Zukunft leisten. Dass wir uns nicht zufrieden geben mit dem Satz: „du kannst ja eh nichts dagegen machen“ oder der Satz „uns geht es ja so gut, dass wir uns nicht beschweren sollen„
Als Schwangere höre ich immer wieder: „du sollst dir gerade keine Sorgen machen, du trägst jetzt ein Kind in dir“.
Diese Aussagen sollen uns davon abhalten, etwas zu verändern. Unsere Zukunft selbst in die Hände zu nehmen. Natürlich mach ich mir Sorgen, ich lebe in der Realität und nicht in Wolkenkuckucksheim. Wir müssen aber auch die Weltordnung hinterfragen, die diese Bedingungen schafft (Hungerkatstrophen, Flüchtlingsbewegungen, Inflation, Krieg und Zerstörung der Umwelt …).
Aber ich darf mir nicht nur Sorgen machen, das wäre passiv und verändert nichts. Ich will nach meinen Möglichkeiten und Fähigkeiten meinen Beitrag leisten! Deswegen engagiere ich mich ehrenamtlich bei SI und ich möchte euch alle dazu motivieren, ebenfalls aktiv zu werden, sich zu organisieren um zusammen die Welt zu verändern.
Sofortig Beendigung der Agression Russlands und Abzug aller russichen Truppen aus der Ukraine!
Abzug aller NATO-Truppen aus Osteuropa
Verbot und Vernichtung aller ABC-Waffen
Für den Erhalt und Erweiterung demokratischer Rechte und Freiheiten
SI Schwäbisch Hall und Dayamis von Canto vivo beim Antikriegstag 2022. Rede von Dayamis:
„Ich bin Dayamis Torino Véliz, Vorsitzende des Umweltkollektivs Canto Vivo de Lima-Peru.
Aus meinem fernen Land bringe ich euch allen einen Gruß der Brüderlichkeit und des Friedens. Der Frieden, der wieder einmal von den Mächten und ihren Verbündeten bedroht wird, die nicht in der Lage sind, ihre wahren Absichten zu erkennen, die darin bestehen, zu töten, um zu stehlen, zu töten, um sich Gebiete anzueignen, zu töten, um die Herren und Meister der Welt zu sein.
Die Geschichte zeigt uns, dass hinter jedem Krieg keine guten Absichten stehen: Es ist keine gute Absicht, sich auf die Demokratie zu berufen, nur um unseren Planeten in ein riesiges Massenvernichtungslager zu verwandeln! Es ist keine gute Absicht, sich auf die Zivilisation zu berufen, nur um Wellen von Blut zu provozieren! Es ist keine gute Absicht, alle Götter anzurufen, nur um unseren Planeten in die Luft zu jagen! Es ist also keine gute Absicht, für einen Frieden der Friedhöfe zu töten!
Was haben die Warlords aus unserer Welt gemacht? Ihre Waffen erfordern Kriege und ihre Kriege erfordern mehr Waffen, und je tödlicher, desto besser.
Wie lange wird das Schicksal der Welt in den Händen der fünf rüstungsproduzierenden Mächte liegen, die drei Viertel des Weltmarktes für den Verkauf von Kriegsmaterial kontrollieren?
Wie lange wird die Menschheit noch unter der Kontrolle des verbrecherischen Willens derjenigen stehen, die das Geschäft des Krieges machen?
Aber es ist nicht nur das Gespenst des Atomkriegs, das uns bedroht. Neben den Konflikten, die von den Großmächten provoziert und angeheizt werden, werden wir immer noch durch die Klimakrise bestraft, die überall auf der Welt großes Unheil anrichtet, aber auch durch COVID-19, das immer mehr Menschen, vor allem die Schwächsten, tötet.
Ist es unser Schicksal, in dieser Welt des Terrors zu leben?
Natürlich ist das nicht der Fall!
Deshalb müssen sich alle Völker der Welt im Kampf für eine bessere Welt, für einen lebenswerteren Planeten, für eine Weltgesellschaft, die in Frieden lebt, vereinen.
Canto vivo – ein Projekt in Peru, das SI Schwäbisch Hall unterstützt:
Nachdem sich auch in Peru die Coronalage einigermaßen stabilisiert hat, darf wieder gereist werden. Damit kann die Pflanzung von Bäumen im „El bosque de Solidaridad“ wieder aufgegriffen werden.
Das Gelände, das Canto Vivo dafür nutzen kann, ist L – förmig und liegt 4.000 Meter über dem Meeresspiegel. Um dahin zu gelangen, muss man erst mal von Huancayo bis Jauja eineinhalb Stunden mit dem Bus fahren. Dann mit einem – gemieteten – Auto weitere 40 Minuten, danach gibt es noch einen Fußmarsch von 20 Minuten zu bewältigen.
Etwa ein Drittel der Fläche wurde seither mit 4.000 Bäumen bepflanzt. Um den Berg vollständig zu bepflanzen werden noch 6.000 – 7.000 Bäume benötigt. Die Zusammenarbeit mit Schülern und Bauern ringsum wird beibehalten. Die Bauern können dafür, dass sie sich um die Bäume kümmern, Pilze für ihren Eigenbedarf bzw. den Verkauf anpflanzen. Und sie haben sich gut gekümmert. 90 % der Bäume sind gut angewachsen und schon richtig groß geworden – das ist wirklich eine Erfolgsstory!
Ihr seht, ihr könnt noch viele, viele Bäume sponsern oder verschenken zu Weihnachten, Geburtstagen oder einfach auch nur, um jemanden – oder sich selber – eine Freude zu machen.
10.00 € für ein Bäumchen – da ist dann der Transport, das Pflanzen und eine Mahlzeit für die Pflanzer dabei.
Spendet Bäume – auch um dem Klimawandel entgegen zu wirken!
Und ihr könnte natürlich auch wieder ein Foto von dem Bäumchen erhalten. Dafür nach dem Stichwort den Namen des Empfängers mit anführen oder die Info per Mail an Diana in Schwäbisch Hall senden (chris-bucher@t-online.de).
Spendenkonto bei der Frankfurter Volksbank: IBAN: DE86 5019 0000 6100 8005 84 – Stichwort: „Planta Monte“
Vielen Dank für die seitherigen Spenden für den Bosque und die Huertos Solidarios. Anlässlich des Besuches von Dayamis und Maritza konnten wir dank Euch wieder 3.500,00 € direkt übergeben!
Hola!! Ich habe bei der Arbeit eine wunderbare Person kennengelernt, die weiß, dass ich aus Kolumbien komme. Und sie hat mich gebeten, ihr mit dem Spanisch für einen Besuch von zwei Personen aus Peru zu helfen.
Menschen zu helfen war und wird immer eine Arbeit sein, die ich mit Liebe mache. Aber ich hätte nie gedacht, dass ich so eine schöne Erfahrung machen würde. Hier in Deutschland gibt es Millionen von unglaublichen Geschichten, die ich erlebt und gesehen habe. In dieser Woche, in der ich Solidarität International geholfen habe, habe ich Herzen voller Güte, Liebe und Freude gesehen, die dafür kämpfen, denen zu helfen, die es am nötigsten brauchen.
Derzeit hat Solidarität International zusammen mit „Canto Vivo“ unserer Umwelt und den ärmsten Menschen in Peru geholfen. Aber sie wollen es immer größer machen, sie wollen es weltweit, und dafür brauchen sie meine Hilfe, Ihre, jedermanns Hilfe!
Anfang Juni wurde in Stuttgart die Zusammenarbeit mit den „Psychologen ohne Grenzen“ (POG) vereinbart. Es ist eine Gruppe sehr junger Studierender und junger Psychologen aus der Ukraine, die sich zu einer Nicht-Regierungs-Organisation zusammengeschlossen haben. Sie verurteilen den brutalen Überfall Russlands auf die Ukraine und die Unnachgiebigkeit der ukrainischen Regierung im Bündnis mit der NATO/EU unter Führung der USA.
Etliche von ihnen mussten ihre Heimat verlassen und leben jetzt im europäischen Ausland. Alex, der für die POG das Memorandum zur Zusammenarbeit mit SI unterzeichnet hat, lebt mit seiner jungen Familie in der Nähe von Paris und organisiert von dort aus die Hilfstransporte in die Ukraine. Bei der Rückfahrt nach Frankreich nimmt der Fahrer traumatisierte Frauen und Kinder mit, die weiter psychologisch begleitet werden müssen. Dazu konnte SI bereits erste Kontakte zu Traumapsychologen hier in Deutschland vermitteln.
Mit der ukrainischen NGO besteht inzwischen eine Zusammenarbeit, die die Hilfe punktgenau direkt vor Ort bringt. Die POG schreiben:
„Uns erreichte diese Nachricht vom Flüchtlingszentrum in Zhytomyr/Ukraine: Anfrage um Wohtätigkeitshilfe wie Hygieneartikel und Lebensmittel für 156 Familien, etwa 500 Menschen. Babywindeln der Größe 1,2 – 20 Mal, Größe 4,5,6 etwa 60 Mal. Erwachsenenwindeln, Größe M, XL etwa 70 Mal. Babynahrung, Gläschen für etwa 60 Kinder, Zudecken, Kopfkissen und Tischwäsche (Tischtücher) für 156 Flüchtlingsfamilien. …“
Durch diese genaue Erfassung ist es uns möglich, tatsächlich zielgenau die notwendigen Dinge zu sammeln. Im Gegensatz dazu oft die Lager an Hilfsgütern an der polnischen Grenze: Die Lagerstätten und Zelte quellen teilweise mit Kleidern und anderen Hilfsgütern über, die nicht gebraucht werden, deshalb nicht zum Einsatz kommen und kaputt gehen. Das ist sicher nicht im Sinne der Spender und zeigt die Überlegenheit der Selbstorganisation und Selbsthilfe der Betroffenen.
Eine tolle Initiative zur Sammlung von Windeln, Hygieneartikeln und (laktosefreier) Babynahrung hat die Gruppe Schwäbisch Hall entwickelt, worüber das Haller Tagblatt ausführlich berichtete.
Ein nächster Transport von Hilfsgütern ist für Ende September vorgesehen.
So kann ich helfen
wer für den Einkauf von Hilfsgütern spenden möchte, kann dies tun, über das Spendenkonto von SI bei der Frankfurter Volksbank IBAN DE86 5019 0000 6100 8005 84 Stichwort „POG“
Kontakte vermitteln zu Traumapsychologen und/oder Kongressen zum Thema; bitte ans SI-Büro schicken: buero@solidaritaet-international.de oder bei einem der Sprecher anrufen.
andere Leute auf die Spendenmöglichkeit ansprechen und den Kontakt herstellen, in Einkauf und Kommissionierung einbeziehen, selbst dabei sein, wenn der Transport stattfindet.
SI unterhält ebenfalls ein Spendenkonto für die Unterstützung von bedürftigen Familien in der Ukraine und arbeitet dazu mit dem Koordinierungsrat der Arbeiterbewegung (KSRD) in der Ukraine und dortigen Bergleuten zusammen. Die Bergleute und der Koordinierungsrat der Arbeiterbewegung haben sich verpflichtet, die Spenden zu gleichen Teilen aufzuteilen.
Es sind bereits rund 45.000 € Spenden eingegangen und konnten übergeben werden. Weiteres Geld wird benötigt, denn die Zivilbevölkerung muss die verheerenden Kriegslasten tragen. Ihre Spende überweisen Sie bitte auf das Spendenkonto von SI bei der Frankfurter Volksbank IBAN DE 86 5019 0000 6100 8005 84 mit dem Stichwort „Hilfsfonds Ukraine“
SI verbindet Spendensammeln immer mit der Ablehnung jedes Nationalismus und Chauvinismus. SI ist gegen jede Kriegstreiberei und für Gleichbehandlung aller Flüchtlinge! Eine Spende über SI ist eine Spende für den Gedanken von Völkerfreundschaft und internationale Solidarität!
So konnten ebenfalls sehr erfolgreich Spenden für die Teilnahme ukrainischer und russischer Bergleute an der 3. Bergarbeiterkonferenz gesammelt werden. Auch wurden Spendengelder für russische Friedensaktivisten übergeben.
Danke an Solidarität International, unsere Partner aus Deutschland. Sie haben den Friedhof in der St. Panteleimon-Kirche Ende Juni 2022 besucht. Dort sind viele Flüchtlinge begaben. Sie haben die Gräber, soweit es möglich war, sauber gemacht und jedem eine Blume hinterlassen. Das hat sich im Camp sehr schnell verbreitet und Stand by me Lesvos hat dazu viele Anfragen und ein Dankeschön für diese Aktion erhalten. Auch von der Mytilene Tageszeitung kamen Anfragen.
Wir sind immer aktiv, in unserem Projekt achten wir darauf, dass gearbeitet wird und wir davon profitieren. So werden der Nähraum auch genutzt, um Haargummis herzustellen. Unsere Marke heißt OFFSET. Wir möchten, dass alle Gewinne aus den Haargummis direkt an die Frauen gehen, die sie gemacht haben.
Jeder Tag ist ein Kreationstag beim Frauenworkshop in der Mobile Academy. In der Mobile Academy machen wir Experimente für den nächsten Schritt des Recyclings. Auf dem Foto seht ihr einen Blumentopf, den wir aus Plastikbechern von Flaschen gemacht haben. Bald werden wir nützliche recycelte Kreationen und Verbesserungen herstellen.
Während des Covid-Lockdowns sammelten Freunde der griechisch-orthodoxen Kirche Lebensmittel für die Gemeinde Agios Nektarios in Simbabwe. Wir haben von Stand by me Lesvos Trockenfutter und 5 Nähmaschinen gespendet. Jetzt plant dasselbe Team, humanitäre Hilfe für den gleichen Ort zu sammeln. Wir wollen das auch wieder unterstützen. Wir haben schöne Bilder bekommen.
Stand by me Lesvos schreiben:
„Eine Organisation muss flexibel sein, die Veränderungen verstehen und die Projekte neu planen, die je nach Situation und neuen Bedingungen laufen. Genau das tun wir als Stand by me Lesvos seit fünf Jahren.“
Was ist in den letzten sechs Monaten im Camp passiert?
Die Zahl der Flüchtlinge beträgt aktuell noch 1300. Viele der Flüchtlinge sind auf das Festland gegangen. Aber die Zahl der Neuankömmlinge stieg in den letzten sechs Monaten erneut um etwa 28 %. Die Neuankömmlinge kommen jetzt mehr aus Afrika. Uns freut das, weil wir wissen, was die Flüchtlinge, die ankommen, durchgemacht haben.
Das Bildungszentrum des Camps funktioniert jetzt gut. MCAT, das Afghanistan-Team, hat aufgehört.
Unser Team traf kommunale Vertreter und sprach mit ihnen über die neue Situation. Wir haben Entscheidungen für Mobile Academy darüber getroffen, wie es in der nächsten Zeit funktionieren wird.
Mobile Academy ist ein Gemeindezentrum, in dem alle Flüchtlinge willkommen sind. Wir konzentrieren uns auf Ausbildung und Unterhaltung.
Die Regeln sind einfach: keine Gewalt, Respekt und Kreativität. Wir haben einen Lehrer aus der Kamerun-Gemeinde im Camp als neuen Manager der Mobile Academy. Alle müssen hart arbeiten, um die Ziele zu erreichen. Ab Anfang August haben wir neue Lehrer gewonnen. Mit viel Philosophie und Energie, mit neuem Manager und neuen Mitarbeitern geht es gut voran. Stand by me Lesvos hat lange Erfahrung, aber wir sind keine „professionelle Wohltätigkeitsorganisation“. Das bedeutet, dass wir Lehrer und Ausbilder einsetzen, die dies freiwillig machen.
Ein Flüchtling von Camp schreibt:
„Viele Male herrscht Verwirrung mit dem Camp des alten Morias und dem bestehenden Camp in Lesbos. Es gibt keinen Zusammenhang, denn im neuen Camp gibt es Container, Bäder und Toiletten. Auch im neuen Lager kümmern sich Polizei und private Sicherheitsfirmen um die Sicherheit und es gibt ein großes Team von Reinigungsdienstfirmen. Die Probleme des neuen Lagers sind andere, es gibt die vielen Asylverweigerungen und dass die Menschen dort lange bleiben müssen, manchmal ändern sich über viele Jahre die Bedürfnisse und die Organisation muss flexibel sein, um die Lücken zu finden.“
Zäune verhindern die Zunahme der Flüchtlingsströme nicht.
Zynisch und menschenverachtend behaupten die griechische Regierung und die EU, dass die Zäune Flüchtlingsströme verhindern und die Flüchtlinge schützen. Die Zäune, die in vielen europäischen Ländern gebaut werden, schützen aber keine Flüchtlinge. Das Gegenteil findet statt. Die Suche nach noch gefährlichen Routen für die Flüchtlinge wird damit ausgelöst. Dagegen stärkt die Suche nach neuen, gefährlicheren Transitrouten den Handel der Menschenhändler, erhöht ihre Forderung nach dem „Fahrpreis“ der Reise und führt zu vielen Vorfällen. Die Regierung beharrt jedoch auf dieser Politik, da sie ein zentrales Ziel der EU-Politik und des neuen Pakts für Migration und Asyl ist.