Kategorie: Uncategorized

  • Die Flüchtlinge melden

    Die Flüchtlinge melden

    Dieser Artikel berichtet über die Reparaturen von der Entwässerung und dem Strom im Lager. Es wird im Winter es wird nichts mehr passieren, wie wir vermuten, sondern erst im Frühjahr. Wir müssen also unter diesen Bedingungen die nächsten Monate überleben.

    ′′Im Laufe des Projekts wurde ein dringender Vertrag über 5.2 Millionen Euro abgeschlossen. Tatsächlich wurde er mit den bekannten Wettbewerbern geschlossen′′

    Zwischen Mitarakis und der Firma Aktor Ate wurde am 16.10 2020 ein Vertrag über 5,2 Millionen vereinbart. Ihre Aufgabe war sich sofort um die Probleme in Kara Tepe zu kümmern bis die Winter kommt. Diese Baufirma wurde hier nie gesehen. Jetzt hört man, dass sie einen Antrag zur Verlängerung der Fertigungsfrist bis zum 23.03.2021 gestellt hat. Sie haben das Geld bekommen damit wir in den »tollen Winterzelten der EU« sicher über den Winter kommen. Statt diese Mafia-Firma zu beauftragen sofort mit der Arbeit zu beginnen beraten sie seit dem 11 Januar 2021 über den gestellten Antrag.

    Wir Flüchtlinge werden nicht zu Unrecht als »Goldene Hennen« bezeichnet. Jeder verdient an uns. Das ist moderner Sklavenhandel Wie schrecklich.

    Das geschieht gerade eben. Ein Zelt, das für einige Klassen benutzt wird, ist zusammen gebrochen. Wir erwarten wieder eine sehr kalte Nacht, in einigen Teilen der Insel schneit es. Für die meisten Flüchtlinge gibt es immer noch keine Heizungen für. Dann gibt es noch diesen ganz schlimmen Strom Ausfall.

    So müssen wir leben. Warum eigentlich?

    Gestern Nacht waren die Teams die ganze Nacht unterwegs und haben hart gearbeitet. Ein Mast ist wegen des starken Winds umgestürzt. Zum Glück wurde niemand verletzt. (siehe Bild)

    Gestern bevor, es wieder sehr stark zu regnen begann haben wir Mandarinen für leere Flaschen verteilt. Jetzt im Winter sind Vitamine wichtig, besonders unter solchen Bedingungen.

    Hallo aus dem Camp. Wir können euch nicht einmal von gestern Abend erzählen. Jetzt fängt wieder an zu regnen und ein bisschen zu schneien. Und wir fragen uns: Von all dem Geld gibt es nicht genug für einige Heizungen, einen warmen Ort, Entwässerung, fließendes Wasser und eine funktionierende elektrische Anlage.

    Thomas Osten Sacken (siehe Bild über Gelder der EU)

    Gelder der EU

    die Grenzsicherung ziehen wir mal ab, dann bleiben immer noch 2,3 Euro Milliarden in fünf Jahren.

    Das ist nur EU-Geld. Dazu kommen noch Abermillionen bilateraler Hilfsgelder und von privaten Spenden.

    Wo ist all das Geld geblieben ist? Vor Ort für die Verbesserung des Lagers wurde es offensichtlich nicht investiert.

    Und jetzt sage einer noch, dass sich das Elend der Flüchtlinge als Geschäftsmodell nicht lohne. Viele, gerade in Griechenland, zahlen einen hohen Preis, aber viele verdienen wunderbar, so wunderbar, dass man es sich kaum vorstellen kann.

    Beate Gminder:

    So sieht sie mit ihren Augen die aktuelle Situation in Kara Tepe vom warmen Europa-Parlaments-Gebäude aus.

    Der Leiter der Task Force für Einwanderung in Griechenland sieht die Situation verbessert. Höhepunkte aus der Präsentation von Beate Gminder, stellvertretende Generaldirektorin in der Generaldirektion Einwanderung und Inneres über die „Task Force für Einwanderungsmanagement“ im Ausschuss für bürgerliche Freiheiten, Justiz und Inneres des nationalen Empfangssystems des Europäischen Parlaments.

    „In Griechenland leben 64.756 Einwohner, von denen bis zum 31.12. 17.005 auf den Inseln verblieben. 10.270 sind anerkannte Empfänger des internationalen Schutzes und blieben im nationalen Aufnahmesystem.

    Die Entlastung des Host-Systems wird fortgesetzt. Die Zahl der Einwohner der Inseln nimmt ab, sie werden auf das griechische Festland gebracht.

    Das Tempo der Asylverfahren beschleunigt sich. Die Erteilung von Entscheidungen in erster Instanz nimmt stark zu. Die Zahl der anhängigen Fälle verringert sich.

    Das griechische Ministerium für Einwanderung und Asyl hat einen neuen stellvertretenden Minister ernannt. Er ist für die Integration und Integration von Flüchtlingen und der unbegleiteten Minderjährigen zuständig. Die Zuständigkeiten des Empfangssystems wurde erweitert, es umfasst auch das Estia-Programm.

    Die Situation auf den griechischen Inseln hat sich erheblich verbessert, insbesondere auf Lesbos, Kos und Leros wurde die Zuständigkeiten des Host-Systems erweitert, das Estia-Programm gehört dazu.“

    Eigentlich müsste diese Frau wegen falscher Informationen des EU-Parlaments verklagen und der Lüge bezichtigen. Zur gleichen Zeit während sie das EU-Parlament belügt, läuft die menschenfeindliche EU-Flüchtlingspolitik reibungslos weiter. Gleichzeitig während sie ihr Bericht hält schliefen in Kara Tepe Kinder, schwangere Frauen und die anderen Flüchtlinge bei Temperaturen nahe Null. Während diese Frau weiter lügt werden sie von starken Winden erfasst und durchgeschüttelt.

    Eine Antenne eines benachbarten Staatssicherheitsdienstes wurde vom Wind umgerissen und fiel auf Zelte. Zum Glück gab es keine verletze. Frau Gminder lügen sie weiter. Ihre Hände sind warm, aber die Kinder von Kara Tepe wärmen ihre Hände an bekannten „Kohlebecken.“ Ihr EU-Parlament wird ständig beheizt, damit die Herrschaften darin sich wohlfühlen. Sie haben dort keine kaum funktionierenden Heizkörper und minderwertiges System der Stromversorgung. Sie weiß nicht mal, dass das Estia-Programm seit dem 09.01.2021 abgeschafft wurde. Es war ein Programm der EU und griechischen Regierung um Flüchtlingsfamilien sowie Alte und Kranke in Wohnungen unterzubringen.

    Die ganze menschenfeindliche Lage in den Camps auf den Inseln bezeichnet sie frech als „proportional zu den Notsituationen in einem menschlichen Lebensumfeld“.

    Die Medien in Lesbos verharmlosen die Gefahr der Bleivergiftung in Kara Tepe.

    Lesbos News

    „Laut einer technischen Studie der geochemischen Untersuchung des Bodens von Lesbos, die vom Institut für Geologische und Mineralische Untersuchungen an zwölf Punkten innerhalb der temporären Struktur von Kara Tepe durchgeführt wurde, bestehe keine Gefahr für die dort lebenden Asylbewerber. Laut dieser Studie würde die Konzentration von Schwermetallen der entnommenen Proben laut nationaler und internationaler wissenschaftlicher Literatur innerhalb der geltenden und zulässigen geochemischen Schwellenwerte für Wohngebiete berücksichtigt.“

    Die geringen Mengen, welche an einem einzigen Punkt an den Grenzen eines Gebäudes außerhalb des Wohngebiets festgestellt wurden, liegen unter den zulässigen Grenzen eines Industriegebiets und unter den Grenzen vieler Gebiete und Gemeinden in Griechenland, in denen Tausende von Bürgern sicher leben. Es wird davon ausgegangen, dass die außerhalb des Wohngebiets entnommene Stichprobe die festgelegten Grenzwerte überschreitet. Jedoch innerhalb der für Industriegebiete festgelegten Grenzwerte liegt und für das für das Gebiet dieser Stichprobe gilt.

    Das Gebiet Montenegro in dem das Lager liegt wird nicht einmal als Wohngebiet betrachtet, weil die Bewohner dort nur vorübergehend für einige Monate und nicht viele Jahre oder dauerhaft leben. Alle Stichproben wurden jedoch mit den strengen Grenzwerten für die Wohngebiete verglichen und wären viel niedriger. Diese spezielle Probe wurde aus einer Kanone auf einem unbewohnten Hügel entnommen. Blei ist in Raketen nicht vorhanden. Jedes Land legt seine eigenen zulässigen Grenzwerte für mg Blei in Milligramm (mg) fest. So z. B. Griechenland 500 mg die Schweiz 1000 mg. Nirgendwo wird ein Bereich wegen Blei evakuiert. Die einzige „medizinische“ Evakuierung ist auf Radioaktivität zurückzuführen.

  • Free Moria – Stoppt Abschiebungen!

    Free Moria – Stoppt Abschiebungen!

    Liebe SI-Mitglieder, liebe Freundinnen und Freunde,

    Die Veranstaltung (unten beschrieben) ist jetzt vorbei, aber der Video davon ist noch zu sehen.

    https://youtu.be/rVEF1kbkgAc – mit 30 Minuten Dia Vorschau

    https://youtu.be/rVEF1kbkgAc?t=1635 – direkt zur Veranstaltung

    „Internationalismus Live“ im Wohnzimmer mit gemeinsamer Diskussion 

    Liebe SI-Mitglieder, liebe Freundinnen und Freunde, 

    Zur mit Spannung erwarteten „Internationalismus Live“ im Wohnzimmer-Versammlung „Free Moria! Abschiebungen stoppen!“ des Freundeskreises Flüchtlingssolidarität in Solidarität International gibt es jetzt auch eine Mail-Adresse zum mitdiskutieren.

    Schickt eure Kommentare, Fragen oder auch Zusagen zu weiteren Spenden für Moria oder den Freundeskreis Flüchtlingssolidarität an:

    free.moria(at)t-online.de

    Sie werden dann entsprechend den zeitlichen Möglichkeiten vorgelesen und beantwortet.

    Der Link zum Livestream:

    Der Livestream wird heute, 18. Dezember, 18.30 Uhr, auf dem Youtube-Kanal des Freundeskreises Flüchtlingssolidarität in SI laufen. Bereits einige Zeit vor aber auch nach dem Livestream werden Bilder aus Moria, dem neuen Lager Kara Tepe und von Protestdemonstrationen hier in Deutschland gezeigt. Also es lohnt sich schon vorher einzuloggen.

    Wir freuen uns auf viele Kommentare, Fragen und Spendenzusagen.

    Herzliche Grüße im Namen der Reginalvertretung SI Emscher-Lippe

    Marlies Schumann

  • Durchblick im Sprachengewirr finden? – Für internationale Verständigung sorgen? Übersetzer und Dolmetscher werden!

    Einladung zum Sprachenseminar am 13. – 14. 02. 2021 in Gelsenkirchen mit Vorbereitung auf die Weltfrauenkonferenz 2021 in Tunis

    Nachtrag : Leider müssen wir das angekündigte Sprachenseminar am wegen den aktuellen Coronabestimmungen, absagen.
    Wir werden es auf jeden Fall zu einem späteren Zeitpunkt nachholen und
    rechtzeitig informieren.

    https://solidaritaet-international.de/mitmachen/sprachenarbeit
    Hier Mehr Infos
  • 22.1.21 – Bericht aus Lesvos

    22.1.21 – Bericht aus Lesvos

    1. Reinigung des Bereichs für alleinstehende Männer. Gute Arbeit des Farsi-Teams.

    2. Wir wissen, dass unsere Partner lange darauf gewartet haben, mit ihrem Unterricht zu beginnen. Heute konnten sie endlich. Natürlich bekommen sie wie immer die Unterstützung, die sie benötigen. Wir haben diesen Ort selbst gebaut. Nachdem wir drei Monate lang gefragt und gebeten haben.

    3. Letzte Nacht ist ein Boot direkt in unserem Camp gelandet, ohne Menschen. Wir haben es so organisiert, dass die Kinder es nicht sehen können. Solche Bilder lösen nur Angst und Panik aus.

    4. Für den Umbau des Strandes Tsamakia-Lesvos bekommt die Gemeinde Mytilene zehn Millionen Euro. Für dieses Bonbon soll die Gemeinde ihren Widerstand gegen den Bau eines neuen modernen Flüchtlingsgefängnisses aufgeben. Die Insulaner erzählen sich viel. Sie sollen Beate Gminder in der Nähe gesehen haben.

    5. Die Flüchtlinge berichten Sie kamen zum Strand von Kara Tepe

    • Ein Boot mit etwa zehn Menschen strandete am 21.01.2021 morgens beim Ufer des Lagers in Kara Tepe. Die Flüchtlinge stiegen beim Lager aus, dem am besten bewachten Ort der Insel. Sie haben sich sofort im Lager zerstreut. Der größte Teil wurde unter Quarantäne gestellt. Drei haben sich im Lager versteckt. Sollten sie infiziert sein, bilden sie für die Flüchtlinge eine große Gefahr. Die SO verurteilen solche Praktiken, auch wenn sie eine schlimme Fahrt hinter sich hatten.Um sie unter Quarantäne zu stellen, werden sie überall gesucht.
    • Die Schachkurse sind ein großer Erfolg. Gut gemacht von Moria Acadamia.
    • Unsere Freunde von Samos berichteten, dass sie gestern Abend im Warmen verbrachten. NGOs schafften es, was eigentlich Aufgabe der griechischen Regierung ist: Sicherstellen, dass die Menschen ein Dach über dem Kopf und es warm haben. Die NGOs haben die Erlaubnis erhalten, 16 Personen, darunter schwangere Frauen und junge Familien, in Notunterkünften unterzubringen. Sie hoffen, in den kommenden Tagen auch ältere Menschen und Kranke schützen zu können. Nur 800 von etwa 3.500 Asylbewerbern auf Samos sind derzeit im offiziellen Camp untergebracht.
    • Etwa 2.700 Menschen leben derzeit in Zelten und anderen Unterkünften an den Berghängen über der Stadt. Unter den Menschen, die am Hang leben, gehören viele zu den am stärksten Gefährdeten.
    • Laut eines in der Zeitung »Die Welt« veröffentlichten Artikels, haben die Zelte in Moria 2.0 festen Boden, der auch gegen Wasser schützt. Holzpaletten, die mit Kunststoffblech belegt sind, wären unter die Zelte gelegt worden, sowie im gesamten Gebiet ein System für Regenwassermanagement eingerichtet worden – mit Sammelbecken, Pumpen und Kanälen, um das Wasser von den Zeltstellen weg zu leiten.“
      Das klingt nach einem ziemlich schönen Camp! Leider wissen wir vom Moria Corona Awareness Team oder den Moria Weißhelmen, zwei engagierten Gruppen von Bewohnern des Camps, dass dies erstens nicht wahr ist und sie zweitens das Meiste selber gemacht haben. Warum ist es möglich, dass Zeitungen Lügen verbreiten? Sie verbreiten die gleichen Lügen wie die griechischen Zeitungen. Sie schreiben bewusst die gleichen Falschmeldungen.

    Den Anwälten zur Kenntnis.Ich habe einen Link über WhatsApp erhalten. Interessant ist, was da abläuft. Es war in Griechisch geschrieben, wurde übersetzt und kann genutzt werden. Der Flüchtling schrieb dazu:

    Folterverbot

    Niemand darf einer Folter oder einer unmenschlichen oder erniedrigenden Behandlung oder Strafe ausgesetzt werden. In allen acht Fällen wurde extrem gefährdeten Menschen immer wieder der Zugang zu medizinischer Versorgung durch die griechischen Behörden verwehrt.

    Es bezieht sich auf diesen Fall.

    Ein HIV-positiver Fall von KYT Moria an den Europäischen Gerichtshof: »Aufgrund des mangelnden Zugangs zur Gesundheitsversorgung wurde bei ihm später Blutkrebs diagnostiziert«

    veröffentlicht am 21.1.2021

    Die griechische Regierung wurde von der EU zur Beantwortung von Fragen zur Behandlung von insgesamt acht Personen aufgefordert. Alle acht Personen lebten in einem der sogenannten Hotspots der Europäischen Union und litten an Grunderkrankungen oder waren aus anderen Gründen besonders gefährdet. Der Gerichtshof wird nun die Möglichkeit haben, zu entscheiden, ob diese Umstände die Menschenrechte der Antragsteller verletzt haben. Die Europäische Menschenrechtskonvention verbietet erniedrigende und unmenschliche Behandlung und verpflichtet Staaten, das Recht auf Leben zu schützen. Jedoch, „in diesen Fällen hat der griechische Staat die Antragsteller nicht nur nicht vor unmenschlicher und erniedrigender Behandlung geschützt, sondern sie auch aktiv unterdrückt“, so die Anwälte von HIAS. Der Fall in Bezug auf das Moria-Krankenhaus im Jahr 2019 lautet wie folgt: „Der EF-Fall betrifft eine Frau, eine Witwe, bei der 2016 aufgrund von Vergewaltigung HIV diagnostiziert wurde. Sie wurde bis Oktober 2019 kontinuierlich antiretroviral behandelt, als sie von den Behörden ihres Landes willkürlich festgenommen und gefoltert wurde. Als sie im Dezember 2019 nach Griechenland kam, war sie asymptomatisch.

    In Moria unterzog sie sich keiner medizinischen Untersuchung und Sachstellenbewertung, obwohl sie die Behörden darüber informiert hatte, dass sie auf HIV getestet und behandelt werden musste. Stattdessen wurde sie in ein Zelt mit offener Tür überstellt. Vier Monate nach ihrer Ankunft bestätigte eine Blutuntersuchung, dass sie tatsächlich HIV-positiv war und die Ärzte beantragten, sie in ein Spezialkrankenhaus in Athen zu bringen, da es auf Lesbos keine angemessene Behandlung gab. Die Behörden trugen keine EF ???? und in der Zwischenzeit litt EF aufgrund des Abbruchs der antiretroviralen Therapie an chronischem Husten, spuckte Blut, bekam schwere Hautausschläge, Fieber, Durchfall und Appetitlosigkeit.

    EF verlor bei ihrer Ankunft in Griechenland etwa 20 Kilo und wurde Ende Mai 2020, mehr als sechs Monate nach ihrer Ankunft in Griechenland, mit HIV-bedingtem Blutkrebs diagnostiziert, da sie weiterhin keinen Zugang zu angemessener Gesundheitsversorgung hatte. EF befand sich bei ihrer Ankunft in Griechenland in einer besonders gefährlichen Situation. Ihr Aufenthalt in Griechenland verschlimmerte ihre Situation erheblich. Man hat ihre Würde verletzt und ihr Leben ernsthaft in Gefahr gebracht. »Es ist nun Sache des Gerichtshofs, eindeutig festzustellen, dass die Lebensbedingungen in den Hotspots nicht den grundlegenden menschlichen Bedürfnissen entsprechen und dass das Maß der geografischen Beschränkung das Leben schutzbedürftiger Menschen ernsthaft gefährdet«, sagte Elli Kriona-Saranti von HIAS Griechenland. GeZaReRa

  • Vorschlag für einen Solidaritätspakt

    Liebe Mitglieder und Freunde, wir hoffen,

    ihr seid alle gesund! Ihr habt lange nichts von uns gehört, dafür wollen wir uns entschuldigen.

    Im Frühjahr hatten wir Euch zur Hilfe für unsere Freundin Ivy aufgerufen, Vorstandsmitglied aus East London, die in Not geraten war. Dazu gab es berechtige Kritiken von Euch, dass es nicht Marikana Aufgabe ist, als Verein Einzelpersonen zu unterstützen. Damit haben wir uns intensiv befasst, denn Wirtschafts- und Coronakrise haben Hunger und Not auf der Welt explodieren lassen. Umso mehr muss unsere Solidarität Hilfe zur Selbsthilfe und Selbstbefreiung sein. Dazu sind unsere „BIG Seven“ die Leitlinie. Ja, wir haben uns schwer getan, einen praktischen Vorschlag in diesem Sinn zu erarbeiten! Aber jetzt ist endlich ein Vorschlag für einen Solidaritätspakt auf dem Weg an den Vorstand in Südafrika. Wir schlagen dort 2 Projekte vor:

    Das erste ist die Unterstützung der Marikana-Gruppe in Smiling Valley. Hinter dem schönen Namen vom „Lächelnden Tal“ steckt eine Armensiedlung auf besetztem Land. Hier haben sich die, für die selbst das Leben im Township Mdantsane bei East London unbezahlbar ist, ihre Häuser gebaut. Die Bewohner sind in einem Stadtteilkomitee organisiert, in dem auch Marikana mitarbeitet. Dieses Komitee führt den Kampf der Bewohner um Elektrizität und Wasser in jedem Haus gegen die Politik der Stadtverwaltung und gegen die Abwälzung der Krisenlasten durch die ANC-Regierung.

    Das zweite Projekt für die Marikana-Gruppe in East London muss zuerst im Vorstand in Südafrika beschlossen werden. Hier geht es um den Kampf gegen den Hunger in Verbindung mit Forderungen an die Regierung. z.B. zur Zahlung von Sozialhilfe, die ein menschenwürdiges Leben ermöglicht. Sobald wir Antwort haben und der Pakt unterzeichnet ist, werdet Ihr informiert

    Was sind unsere „BIG SEVEN“?

    Gegenseitige praktische Hilfe und Solidarität zur Selbstbefreiung, Bekanntmachung und Unterstützung gerechter Kämpfe

    1. der Arbeiter- und

    2. Frauenbewegung

    3. der Migranten

    4. der Umweltbewegung

    5. der Rebellion der Jugend

    6. für Gesundheitsschutz gegen HIV/AIDS

    7. dazu enge Zusammenarbeit mit der CPSA/ML (Kommunistische Partei Südafrika Marxisten-Leninisten)

    Die Wut auf die ANC-Regierung wächst!

    Das Land befindet sich seit Oktober 2019 in einer tiefen Wirtschaftskrise. Zu Beginn der Corona Pandemie brach die Industrieproduktion um 49 % ein. 3 Millionen Arbeitsplätze wurden während des „Lockdowns“ vernichtet. Die Arbeitslosigkeit beträgt 42 %, diejenigen mitgezählt, die sich wegen Aussichtslosigkeit nicht mehr arbeitssuchend melden. Während des scharfen Lockdowns brach für all die Tagelöhner, Straßenhändler usw. jedes Einkommen weg, denn eine Sozialhilfe gibt es nicht. Millionen waren gezwungen, zu Verwandten aufs Land zu ziehen, bis Mai allein 5-6 Millionen Menschen. Eine richtige Binnenmigrationswelle. Für Frauen bedeutet das in der Regel Verlust der Selbstständigkeit und einen erzwungenen Rollback in patriarchale Strukturen. Die Familienlosigkeit verschärft sich: Wegen Arbeit oder Todesfällen durch Corona/HIV/TBC werden Familien auseinandergerissen. Kinder wachsen bei Großeltern auf, alleinerziehende Mütter gehen zurück zu ihren Eltern. Die Gewalt gegen Frauen hat während des Lockdowns und besonders danach, als wieder Alkohol erlaubt war, extrem zugenommen. Im April gaben 47% der Befragten in einer Studie an, an Hunger zu leiden, eine Verdoppelung gegenüber 2017. Die staatliche Unterstützung von 18 €/Monat war ein Tropfen auf den heißen Stein. Nur ein Bruchteil der Betroffenen bekam etwas, die Landbevölkerung so gut wie gar nicht. Auch die Migranten bekamen nichts, das berichtet unsere Freundin Ivy vom Vorstand in Südafrika. Die Menschen sind wütend über die Korruption im Land, wo führende ANC Politiker tief drin verstrickt sind. Sie stecken sich die Corona-Hilfen in die eigene Tasche. Ein Höhepunkt der anschwellenden Proteste war der landesweite Streiktag am 7.Oktober. Erstmals riefen die beiden großen Gewerkschaftsdachverbände COSATU und SAFTU – sie repräsentieren über 3 Millionen Arbeiter und Arbeiterinnen – gemeinsam zum Streik auf.Die ganze Bandbreite der Forderungen der Bevölkerung wurde auf die Straße getragen: für Gesundheitsschutz, für besseren Nahverkehr, gegen Angriffe auf bestehende Tarifverträge,gegen Vertreibungen von besetztem Land, gegen Gewalt an Frauen, gegen Korruption und Arbeitslosigkeit und mehr. Der Gewerkschaftsdachverband COSATU ist eng mit der ANC Regierung verbandelt und befindet sich nun in einer Zwickmühle: auf Druck der Arbeiter an der Basis muss er die Regierung angreifen, an der er selbst beteiligt ist!

    Covid-19

    Bis 22.Oktober wurden 4,6 Millionen Tests durchgeführt, 712.000 waren positiv. 18.800 Menschen sind gestorben. Zur Zeit liegt die Zahl der Neuansteckungen pro Tag bei 2100. Es gibt sicher eine hohe Dunkelziffer. In vielen Betrieben gab es Streiks für besseren Gesundheitsschutz, z.B. bei VW. Wegen des Mangels an Tests werden vor allem Mitarbeiter des Gesundheitssystems getestet und Menschen mit Symptomen. Aufgrund der sehr jungen Bevölkerung können auch viele Infektionen unbemerkt verlaufen. Das Leben in den Townships begünstigt nicht nur die Verbreitung von Corona, sondern auch von Tuberkulose. Daran sterben täglich 180 Menschen.

    Gemeinsam gegen Rassismus und Faschismus – wichtiger denn je!

    Mehrmals gab es in Südafrika rassistische Wellen, zuletzt 2019 mit 12 Toten. Damals hatte der Ministerpräsident von Gauteng gesagt: „Wir räumen unsere Stadt auf…“ Jetzt, wo eine tiefe Wirtschaftskrise herrscht und Hunger und Not um sich greifen, wittern ultrarechte und faschistischen Kräfte Morgenluft und schüren Spaltung zwischen Migranten und Einheimischen. So tut sich der ehemalige Bürgermeister von Johannesburg, Mashabe, als besonders übler rassistischer Hetzer hervor. Ergründete eine neue Partei, die ActionSA, ähnlich unserer AfD. Die Rechten organisieren ihre Kampagnen über die sozialen Medien: #ForeignersMustGo, #putsouthafricansfirst, #Zimbabweansmustfall, #23SeptemberCleanSA usw. Mit einem koordinierten Netzwerk betreiben die Rechten die Verstärkung der Trends und machen sie„viral“ (lt. University of Cape Town), so entsteht der Eindruck, es gäbe Millionen Follower!

    Am 23.9. marschierte ein Protestzug zu den Botschaften von Nigeria und Zimbabwe, um die Ausweisung der Einwanderer zu fordern. In mehreren Townships ließen sich Gruppen von Bewohnern mit rückschrittlicher Denkweise von der Hetze anstecken und plünderten die von Migranten betriebenen Läden. Was haben einpaar Gemüseläden mit Millionen Arbeitslosen zu tun? Die Regierung der Provinz Gauteng gießt noch Öl ins Feuer mit einem Gesetzesentwurf, der nur noch Südafrikanernden Betrieb von Geschäften in Townships gestattet. Unsere Freundin Ivy, selbst aus Zimbabwe, sagt „Das Leben in Südafrika ist sehr gefährlich!“ Gerade eben wurde ihr Neffe in East London als Unbeteiligter in einer Schießerei getötet. Emmanuel kam gerade von seiner Geburtstagsparty, er war 21 Jahre. Jane Murahwa, in deren Armen er starb, schreibt:„Die Polizei war hier eine Stunde bevor er starb. Sie sagten, sie hätten kein Recht zu helfen, sie rauchten, lachten und holten sich was zu essen. Keiner kam, um wenigsten den Puls zu fühlen. Als nach 40 Minuten der Krankenwagen kam, war die erste Frage – bevor sie irgendwas machten: „Ist das 1 Stunde her? Wenn ja, gibt es keine Hoffnung.“ 30 Minuten habe ich zu ihm gesprochen, seine letzten Worte waren „I am ok.“ Ivy sagt: „Das lief so, weil er Zimbabwer ist. So läuft es immer. Wir sind das gewohnt. Der Schütze ist gegen 1000 Rand (51 €) Kaution frei. Der Hass zwischen Afrikanern, er wird schlimmer. Wir haben so vieles versucht, aber die Antwort ist: geht in euer Land, wir müssen selber so viele Probleme lösen. Selbst die Zimbabwer haben Angst, sich zu wehren.“

    Der Kampf um die Einheit zwischen Migranten und Einheimischen – eine Aufgabe von Marikana, die in Südafrika und bei uns auf der Tagesordnung steht!

    Februar 2020: Erfolgreiche 2. Internationale Automobilarbeiterkonferenz (IAC) in Südafrika

    Für alle Teilnehmer war die Konferenz in Südafrika ein bewegendes Erlebnis . Es wurde deutlich, welche Power darin steckt, wenn die Arbeiter in der Automobilindustrie sich weltweit zusammen schließen und gemeinsam für ihre Interessen kämpfen. Der Höhepunkt war die Verabschiedung eines Internationalen Kampfprogramms durch die Delegierten aus 19 Ländern. „Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich…Für die Zukunft der Jugend….Für die Befreiung der Frau…Für die Einheit von Arbeiter- und Umweltbewegung… Verbot aller faschistischen Organisationen…“ Unvergesslich die Demonstration, wo Schwarz und Weiß gemeinsam mit Tänzen, kraftvollen Gesängen und Parolen durch die Stadt zogen. Abends wurde natürlich gefeiert, gegessen, gesungen. Mit einer Spende von fast 2000 € hat unsere Freundschaftsgesellschaft die Reisekosten von 5 Delegierten aus East London finanziert.

    Und schon muss diese Solidarität der Automobilarbeiter praktisch organisiert werden: Daimler in Deutschland will 30.000 Kollegen entlassen! Daimler produziert auch in Südafrika,in East London. Wir haben deswegen den Vorstand in SA angeschrieben:

    „….Zu den „Big Seven“ von Marikana gehört auch, sich gegenseitig bei Arbeiterkämpfen zu unterstützen. Wir bitten euch deshalb, den Gedanken des konzernweiten Kampfes auch bei den Merzedes-Benz-Arbeitern in East London bekannt zu machen und die Solidarität zu organisieren. Es wäre schön, wenn wir uns regelmäßig über unsere Erfahrungen austauschen können.“

    Bericht von unserer Spendenaktion im April

    Liebe Mitglieder, durch Eure Mithilfe für die Spendenaktion im April 2020 konnten wir 965 €an Marikana Südafrika schicken. Da sich der Vorstand dort wegen des strengen Lockdowns nicht treffen konnte, haben wir den halben Betrag an die Gruppe in Smiling Valley und die andere Hälfte an die Gruppe in East London geschickt. Das Geld wurde benutzt, um Lebensmittel zu kaufen, da die Menschenwegen Corona ihrer Arbeit nicht mehr nachgehen konnten und hungerten. Gloria und Ivy haben uns wunderschöne Videos geschickt,wie die Menschen sich gefreut und bedankt haben. Sie haben auch stolz die Quittungen von den Lebensmitteln gezeigt, so dass der Verbleib des Geldes nachzuvollziehen ist. Erfreulich auch, dass mit dieser Aktion etliche neue Mitglieder gewonnen wurden, die sogar schon bis Ende 2021 ihren Beitrag bezahlt haben.

    Herzliche Grüße vom Marikana Vorstand in Südafrika

    Der Austausch mit unserer Schwesterorganisation ist oft schwierig wegen dem fehlenden Strom in Smiling Valley. Waschen, Kochen, Heizen, Kühlen –alles kompliziert! Oft finden unsere Freundinnen wochenlang keine Möglichkeit,ihre Handys aufzuladen. Seit 25 Jahren kämpfen die Bewohner um Versorgung mit Elektrizität!

    Sammlung von Brillen und Handys

    Anfang des Jahres konnten die gesammelten Brillen und Handys in Südafrika übergeben werden, ca 60 Stück. Die Freude war riesengroß! Bitte weiter sammeln! In der Zukunft werden sich wieder Gelegenheiten zur Übergabe finden.

    Liebe Mitglieder, vor 1 Jahr haben wir Euch eine CD mit einem Vortrag für einen Südafrika Abend geschickt, auch ein Rezept für einen leckeren Eintopf. Wer hat so einen Abend durchgeführt? Bitte berichtet uns davon!

    Wer von Euch war auf den Black LivesMatter Demonstrationen und hat dortunseren Verein bekannt gemacht?Schickt uns Eure Erfahrungen!

    Gehe ich vor dir, dann weiß ich nicht, ob ich dich auf den richtigen Weg bringe. Gehst du vor mir, dann weiß ich nicht, ob du mich auf den richtigen Weg bringst.Gehe ich neben dir, werden wir gemeinsam den richtigen Weg finden.

  • 20.1.21 – Michalis berichtet

    20.1.21 – Michalis berichtet

    Die Öffentlichkeitsarbeit zeigt ihre Wirkung. Die Berichte und die Bilder passen ihnen nicht. Den Asylsuchenden wurde verboten, Fotos oder Videos des Lagers zu machen und weiterzuleiten. Sie wollen uns mundtot machen. Aber die Flüchtlinge lassen sich das nicht nehmen, um in die Welt zu schreien, wie die EU mit den Menschenrechten der Flüchtlinge umgeht.

    Kurz vor Weihnachten haben die Ärzte ohne Grenzen eine Tetanus-Impfaktion gestartet, weil Babys in nassen Zelten von Ratten gebissen wurden, das sind nicht wenige. Wir sprechen oft mit den Ärzten. Erst kürzlich sagte einer „Sie leben wie Tiere auf engstem Raum. Im Müll gibt es Ratten und Skorpione“

    Die griechischen Verantwortlichen verschärfen die Rechte der rechtlosen Flüchtlinge. Sie verbreiten, dass dies Lügen der SO der Flüchtlinge vom Lager sind. Die Veröffentlichungen werden von Athen gesteuert. Alle Medien in ganz Griechenland sind gleichgeschaltet. Sie sollen einen neuen deutschen Berater haben. Diese Lügen und Meinungsmache in ganz Griechenland sind erbärmlich und schaden der griechischen Regierung und EU. Sie verbreiten, dass die Unterbringung in Zelten nicht ideal sei. Aber das provisorische Flüchtlingslager Kara Tepe lasse sich in keiner Hinsicht mit dem vorigen Camp in Moria vergleichen. Die Bedingungen sind viel besser. Die Wohnzelte und Großzelte, die seit dem Anfang September aufgestellt wurden, wären alle winterfest, hätten einen festen Boden, der auch gegen Wasser abgesichert wäre. Es sollen mit Plastikplanen überzogene Holzpaletten unter die Zelte gelegt werden und es soll auf dem ganzen Areal ein Regenwasser-Management aufgebaut werden: Mit Sammelbecken, Pumpen und Kanälen, um das Wasser von Zeltplätzen abzuleiten. Die Zeltplanen seien doppelt und dreifach verstärkt, sowohl gegen Kälte als auch Regen. Zur Beheizung der Zelte stünden geeignete Heizstrahler zur Verfügung, mindestens einer pro Familie.

    Für Sicherheit sorgten rund 300 griechische Polizisten, die auch in der Nacht patrouillierten, zudem seien die Straßen im Camp ausreichend beleuchtet. Ich habe noch nie den Informationen aus Athen und der EU getraut. Aber was da jetzt geschieht, das sind Mafia Methoden. Dass dies nicht stimmt, darüber habe ich und die Selbstorganisationen oft genug berichtet. Der Hintergrund dieser gleichgeschalteten Medienoffensive liegt daran, dass die EU große Angst hat, dass sich der Widerstand auf den Ägäischen Inseln und vor allem auf Lesbos gegen den Bau eines EU-Gefängnisses auf Lesbos neben der Müllhalde verstärkt, denn das würde ihre teuflische und verbrecherische EU-Flüchtlingspolitik behindern.

    Beate Gminder, Vertreterin der EU-Kommission, war schon wieder in Lesbos. Sie kann nicht ruhig schlafen. Sie traf sich mit dem Bürgermeister von Mytilene, um Bonbons und andere Süßigkeiten zu verteilen damit sich die Bevölkerung von Lesbos ruhig verhält und gespalten wird. Sie sagte, dass zehn Millionen Euro für den Wiederaufbau des alten Schwimmbades von Mytilene von der EU finanziert wird. Die Finanzierung der vollständigen Renovierung des Stadtstrandes in Tsamakia mit fünf Millionen Euro. Im Programm sei die Instandhaltung des Wahrzeichens der Mytilene-Kirche von Agios Therapontos in Höhe von drei Millionen Euro. Dies wurde ebenfalls genehmigt. Sie will aber nicht, dass dies in Verbindung mit dem Bau des neuen Camps zu verstehen sei.

    Wo hat die EU diese Frau ausgegraben? Alle Griechen in Lesbos vergleichen diese Frau mit Merkel während der Zeit der EU-Diktatur in der Schuldenkrise Griechenlands.

    Die Flüchtlinge schreiben:

    1. Wir konnten nicht einfach dastehen und zusehen, wie die Bewohner im Lager frieren. Wir haben nur wenige Dinge, die wir tun konnten. Aber was wir konnten, haben wir getan, um so viel warme Kleidung, Schals, Socken, Decken und Schuhe wie möglich zur Verfügung zu stellen. Gestern waren den ganzen Tag Teams unserer Partner im Lager. MCAT und Moria Weißhelme und Acadamia sind damit beschäftigt, die Sachen zu verpacken und zu sortieren. Heute wurden sie ins Lager gebracht, um sie über die Sammelstellen zu verteilen.

    So haben heute Hunderte warme Sachen erhalten und wir hoffen wirklich, dass es ihnen in den nächsten frostigen Nächten helfen wird.

    Wir wissen, dass dies nicht viel hilft, aber wenigstens ein bisschen. Es ist keine Alternative zu richtigen Strukturen, Heizungen und Winterunterkünften, aber man kann nicht dasitzen und zusehen, wie die Menschen leiden.

    2. Wir haben auch sehr viele Spenden bekommen. Wir wissen, dass es gerade in den Altersheimen auf der Insel sehr arm zugeht. Sie würden sich genauso freuen wie wir, wenn unsere Lebensbedingungen sich verbessern. Wir leisten vom Lager aus Unterstützung für ein Altenheim auf Lesbos. (siehe Bilder)

    3. Nun zwei sehr schlechte Nachrichten. Heute Morgen ist ein weiteres Zelt abgebrannt. Die Zelte stehen sehr nahe beieinander, viel näher als es die Vorschriften des UNHCR vorschreiben und mit offenem Feuer und schlechten Heizungen ist das immer eine große Gefahr. Niemand ist verletzt, aber eine Familie hat wieder alles verloren und wir alle haben jeden Tag zu viel Angst vor einem weiteren großen Feuer.

    Am Abend strandeten in einem Boot an der steilen und unzugänglichen Küste südwestlich der Bucht von Gera auf Lesbos 25 Flüchtlinge. Wegen der Kälte starb ein Mann auf dem Meer, er erfror.

    4. Heute haben wir leere Flaschen gegen Milchpulver getauscht. (siehe Bilder) GeZa/ReRa

  • Berichte aus Lesvos

    Berichte aus Lesvos

    17. Januar 2021

    Den ganzen Tag damit beschäftigt den Strom zu reparieren und zu erweitern. Ist sehr kalt und fängt jetzt sogar an zu schneien.

    18. Januar 2021

    1. Selbst nach einer Nacht mit Schneefall und bei sehr niedrigen Temperaturen gibt dieser Lehrer von der Moria Acadamia Schachunterricht. Natürlich draußen, denn auch nach fast vier Monaten gibt es nicht genügend Räume, um drinnen zu unterrichten. Das zeigt, wie groß der Bedarf ist zu lernen.

    2. Letzte Nacht hat es geschneit und die Temperaturen lagen um null Grad. Uns allen war so kalt, man kann es sich nicht vorstellen. Aber das erste Team ist schon losgezogen, um leere Plastikflaschen zu sammeln. Sehr kalt heute, es war heute Morgen sogar Schnee. Aber wir machen weiter, heute gab es für leere Flaschen Nudeln. Heute gab es kein Regen, also versuchen die Teams bei dem eiskalten Wind so viel wie möglich Strom zu machen.

    3. Eine andere Notlage. Wir sammeln gerade weitere Decken, warme Socken, Mützen, Schals und Handschuhe in unserem Lagerhaus, um sie im Lager an die Kinder in den Klassen und an Menschen, die wieder nasse Zelte bekommen haben, zu verteilen. Ebenso auch einige weitere Schlafsäcke.

    Derzeit wird von unseren Partnern von MCAT, Moria White Helmets und Moria Acadamia gepackt. Wir wissen, dass dies nicht viel hilft die Kälte zu ertragen, aber zumindest ist es das, was wir jetzt tun können. Wir brauchen eine große Lösung: Heizungen, Winterunterkünfte und richtige Dienstleistungen. GeZa

    18. Januar 2021 21:00 Uhr

    1 Habe diesen Herzschmerzschrei erhalten aus Kara Tepe

    Eine Nachricht von einer jungen Frau aus dem Camp, in dem es keine Heizungen gibt, alle in Sommerzelten hausen müssen und die Temperaturen heute Nacht erneut unter null fallen.

    „Ich bin krank und erkältet. Nein, wir sind immer noch in dieser Hölle und ich weiß nicht, wann es zu Ende geht, und es Wetter so kalt geworden ist, dass wir sogar im Zelt frieren. Es gibt nicht genug Strom, die Bedingungen sind so schrecklich und gefährlich.“

    2. Guten Abend aus dem Camp, jetzt sind die Temperaturen unter null Grad und es ist sehr kalt. Die Leute versuchen alles, um sich warm zu halten, aber wie? Sogar mit Feuer, weil es keine Heizungen gibt. Und wieder hat jemand ein paar Kabel durchgeschnitten, also waren wir unterwegs, um das zu reparieren, damit die Leute wenigstens ein bisschen Strom haben. Die Kabel durchschneiden ist jetzt schon mehrmals passiert. Wir finden diese Leute und dann ab in das Gefängnis von Mytilene. Kein Erbarmen mit solchen Menschen, die das Leben von Frauen und Kinder in Gefahr bringen.

    Wir versuchen zu helfen, wo wir können, auch bei Nacht. Wir sind hier und machen unseren Job, aber das ist kein Leben. GeZa

  • Die Flüchtlinge von Kara Tepe

    Die Flüchtlinge von Kara Tepe

    1 Wenn wir im Zelt sprechen, ist unser Munddampf sichtbar. Die Kinder weinen vor Kälte und ihre Lippen sind rot.Wir haben alle Kleider angezogen, die wir haben, aber trotzdem frieren wir. Es gibt keine Heizungen und wir können nicht einmal Feuer machen, das Holz ist nass. Die Nacht soll noch kälter werden und dieses Wetter, so sagen sie, bleibt so drei Tage lang.

    Wir werden alle bald krank sein und beim Rausgehen ist alles nass. Wir frieren und es gibt keinen Ort, der nicht kalt und nass ist, wir wissen nicht, wie wir unsere Kinder warmhalten können.

    Es regnet und ist sehr, sehr kalt, und wir erwarten sogar Schnee. Wir hatten ein sehr großes Problem, jemand hat eine der Hauptstromleitungen gekappt, so dass ein Teil des Lagers ohne Strom war. Unsere arabischen und afghanischen Elektriker gingen raus und fanden das Problem und reparierten es. Auch zwei Generatoren waren stundenlang ausgeschaltet, wir wissen nicht, warum. Jetzt funktionieren sie wieder, so dass die Flüchtlinge wenigstens Licht haben und in dieser schrecklichen Kälte sich Tee kochen können.

    Wir erhalten jetzt so viele Nachrichten aus dem Camp. Alle bitten um Hilfe und wir können nichts tun. Es ist die Hölle, so kalt und jetzt auch noch dunkel. Dies ist eine Nachricht aus der Blauen Zone:“Der Generator ist morgens bis jetzt ausgefallen und das Wetter ist sehr schlecht, wir können nichts kochen und keinen Tee trinken, wir brauchen wenigstens etwas Warmes.“

    Die Leute schreiben, wie ihre Kinder weinen denn es gibt kein Tee, den sie ihnen geben können und die Nacht fängt gerade an.Eiskalte Winde mit bis zu acht Beaufort und Temperaturen, die auf bis auf ein Grad zurück gehen sollen sind für heute Nacht angekündigt. Auch der Schnee soll Mytilene erreichen.Da ist es gut, dass der Bürgermeister für die Obdachlosen die Wartehalle im Hafen heizen und öffnen lässt.

    73000 Asylbewerber, die laut Genfer Konvention, fundamentale Rechte haben (etwa nicht in Flüchtlingsunterkünften zu erfrieren) haben da weniger Glück: Sie müssen ohne Heizung in feuchten Zelten die Nacht verbringen.Es ust so kalt, dass sie den Hafen für obdachlose Griechen öffnen, aber wir sind etwas anderes, wir werden nicht einmal als Tiere betrachtet, wir müssen die Nächte in nasskalten Zelten verbringen.Wir hatten Recht mit unserem offenen Brief. Europa gibt uns nicht einmal eine Behandlung, es behandelt uns wie Tiere.

    2. Samstagabend meldete Michalis

    Schach überall. (siehe Fotos) Die Bilder zeigen Flüchtlinge im kalten Kara Tepe wo Schach-Lehrstunden gegeben werden. Der Benjamin der Lesbos-Schach-Club, der seit 130 Jahren besteht, bot Schachspiele an und organisiert Kurse. Das Ziel ist schnell ein Flüchtlingsschachteam aufzubauen. Danke an Benjamin gerade in der heutigen kalten Nacht ist dies wichtig für die Kinder.

    3. Thomas Osten Sacken

    Die Drainage in Europas größtem Flüchtlingslager, für das nach dem Brand von Moria im September zweistellige Millionenbeiträge gesammelt und zur Verfügung gestellt wurden.Es sind Sommerzelte der UNHCR, in denen es keine Heizungen gibt und dem beißenden Nordostwind, der aus den verschneiten türkischen Bergen direkt übers Meer weht, völlig schutzlos ausgeliefert sind.

    Bei meiner Recherche über Korruption in Lesbos habe ich in den letzten Wochen sehr viel neues gelernt. Etwa, dass es keine 15 Euro kostet, eine „Charity“ in London zu registrieren, dann noch einmal ein paar hundert, damit eine andere Firma die passende Homepage mit der Adresse in London designt, und schon kann man mit dem Spendensammeln loslegen.

    Dann nur ordentlich auf die Tränendrüse drücken, ein paar Kinderbilder auf die Seite stellen, erklärt irgendetwas zu tun, wo offenbar keiner nachschaut, wer man eigentlich ist, wann man gegründet wurde, wie die Finanz- und Aktivitätsberichte ausschauen, es ist ein durchaus lohnendes Geschäftsmodell.

    Die Haftung einer solchen Firma liegt in der Regel bei zehn Pfund und man kann sie auch genauso schnell wieder austragen. Das ist alles völlig legal.

    4. Mehr als 20 Flüchtlinge sind trotz Sturms glücklich in den Buchten in Mistegna und Skala Sykamnia angekommen. Sie wurden sofort in dem verhassten Quarantänezelt untergebracht.

  • 16.1.21 – Bericht aus Lesvos

    1. (War am 15.01.2021) Heute haben wir Tee gegen leere Flaschen ausgetauscht. Die Leute mögen das, weil es hier jetzt zu kalt ist und es keine Heizungen gibt, so dass sie wenigstens auf heißen Tee hoffen, um etwas Wärme zu bekommen.

    2. Kein Recycling heute. Starker Regen und Schnee und Temperaturen um 0. Ist furchtbar. Immer noch keine Heizungen. Bitte beten Sie für uns alle, auch wenn uns niemand wirklich helfen will, um wenigstens zu überleben und wir hier einfach frieren.

    3. Aktuelle Meldung aus Kara Tepe:Die Temperaturen nachts nähern sich inzwischen in Lesbos dem Nullpunkt und noch immer gibt es keine Heizungen in den Zelten, von denen viele Sommerzelte sind.

    Nun Heizungen stehen zur Verfügung: In Athen liegen hunderte herum, die Österreich geschickt hat und hier auf der Insel über eintausend.

    Nur die in Athen haben 3500 Watt, die auf der Insel nur 1000. Das lokale Stromnetz hält es nicht aus, auf einmal überlastet zu werden und außerdem ist irgendwie furchtbar kompliziert, Verträge mit dem lokalen Stromanbieter abzuschließen. (Ähnlich ist es mit Wasser, das ja theoretisch zur Verfügung steht, aber nicht angeschlossen wird, weshalb für viel Geld Tanklaster täglich Wasser heranschaffen.) Also braucht es Generatoren im Camp. Um eintausend 1000-Watt-Heizer auf einmal zu betreiben, wäre ein Generator mit mindestens 1000 kWh. Dazu kommen noch alle anderen Stromquellen im Camp.

    So ein Generator steht allerdings bislang nicht zur Verfügung, weil es offenbar unglaublich kompliziert ist, in drei Monaten zusätzlich so ein Ding zu beschaffen und anzuschließen.

    Bis jetzt stehen dem ganzen Camp drei kleiner Generatoren mit zusammen weniger als 1000 kWh zur Verfügung und deshalb müssen die Leute jetzt bitterlich frieren.Welcome to Europe.Die Straßen im Zentrum von Lesvos: Es schneit nun, wie vom Wetterbericht seit Tagen vorhergesagt. Die Temperaturen liegen um null Grad. Wir haben, wie so viele andere davor gewarnt, dass dies passieren wird! Keine Heizungen in den Zelten, viele davon sind Sommerzelte. Keine Drainage. Die Bewohner wurden in eine solche Situation gebracht und jeder wusste, dass der Winter kommen wird.Es ist eine solche Katastrophe, uns fehlen die Worte.

    4. Lebensmittelverteilung durch lokale Freiwillige für arme und bedürftige Griechen in der Gemeinde Kalloni (siehe Bilder)

    5. Thomas Osten Sacken: Wenn man ein wenig in den Untiefen des NGO-Business recherchiert, stößt man jeden Tag auf neue Überraschungen.

    Das IRC war in Syrien ein wichtiger Akteur, auch wenn ich schon damals in Gaziantep, als ich einige syrische Organisationen beriet, durch die Bank nur ziemlich miese Geschichten über diese, von David Millibrand geführte Organisation hörte.

    Und nun dies: Während sie in den Gebieten der syrischen Opposition arbeitete, ließ sich der Chef selbst seine Kasse ein wenig aus Moskau aufbessern, nur ein Jahr nachdem seine Organisation unter Korruptionsverdacht stand.

  • Keine Ausweisung von 1450 Flüchtlingen von den griechischen Inseln in die Türkei

    Keine Ausweisung von 1450 Flüchtlingen von den griechischen Inseln in die Türkei

    Die EU setzt ihre reaktionäre Flüchtlingspolitik fort. Griechenland hat bei der Europäischen Kommission und Frontex einen Antrag auf sofortige Rückgabe von 1.450 Ausländern gestellt, die im Sinne von EU keinen Anspruch auf internationalen »Schutz« haben. 955 von den vorgesehenen Flüchtlingen die ausgewiesen werden sollen, sind in Lesbos in dem Camp oder in den Wäldern. Die Flucht aus dem Camp geht stillschweigend weiter. Das ist an dem übrig gebliebenen Essen und den verlassenen Zelten zu sehen. Es sind Flüchtlinge deren Asyl Antrag endgültig abgelehnt wurde. Seit März 2020 wird der Rückkehrprozess in die Türkei von Griechenland wegen der gefährlichen Corona-Situation in der Türkei gestoppt. Die letzten 139 Flüchtlinge wurden bis zum 15. März 2020 ausgewiesen. Unverschämt und nun stellte sich der Minister für Einwanderung und Asyl, Notis Mitarakis, und erklärte: „Unser Land setzt konsequent eine strenge, aber faire Einwanderungspolitik fort. Internationalen Schutz denen zu gewähren, die ihn verdienen, aber gleichzeitig auch denen die zurückkehren, die durch nationales und internationales Recht vorgesehen sind.“ Er besitzt noch die Frechheit und mahnt die Türkei die Frontex-Boote mit den Flüchtlingen nicht zurück zu weisen. Mitarakis wartet nun auf den Beschluss der EU an die Frontex.

    Die Flüchtlinge haben diesen Braten schon im Oktober gerochen als in allen Lagern in Griechenland eine neue Registrierung durchgeführt wurde. Griechenland hatte keinen Überblick wer sich wo befindet. Die Ablehnung einer nochmaligen Registrierung war sehr hoch. Sie haben den Leuten versprochen dass es zu ihrem Schutz sei. Diese Verbrecher an der Menschheit, lügen wenn sie den Mund aufmachen.

    Sofortiger Stopp der Ausweisungen der Flüchtlinge in die Türkei.Recht auf Flucht.

    Ein weiterer reaktionärer Beschluss der griechischen Regierung ist die Prozesskostenhilfe für Asylbewerber einzustellen. Neun juristische Organisationen unterzeichneten eine Resolution und fordern eine Aussetzung der Entscheidung. Eine solche Maßnahme führt dazu, dass es für die Flüchtlinge ohne Rechtsbeistand fast unmöglich ist ihre Reche wie bei Asylantrag oder Ablehnung zu wahren. Die Maßnahme passt zur Verstärkung der reaktionären Flüchtlingspolitik der EU und die Ausweisungen von Flüchtlingen in Deutschland.

    2. Gestern Abend veröffentlicht: Eine Presseerklärung von medico international“Sturm und Kälteeinbruch auf Lesbos

    Die Verantwortlichen für die Zustände in den Flüchtlingslagern müssen zur Rechenschaft gezogen werden. Die Zustände im neuen Flüchtlingslager Kara Tepe auf Lesbos sind auch vier Monate nach dem Brand in Moria katastrophal. In der vergangenen Nacht sorgte ein weiterer Sturm für katastrophale Zustände im Lager, Teile des Lagers waren überflutet, Zelte waren durchnässt und teilweise eingestürzt, Toiletten waren umgestürzt und unbenutzbar. Angesichts des bevorstehenden Kälteeinbruchs in der Ostägäis warnt die Frankfurter Hilfs- und Menschenrechtsorganisation medico international vor einer massiven Gefahr für die 7.300 Flüchtlinge im Lager.

    „Was im Moria-Nachfolgelager am Kara Tepe geschieht, ist keine Naturkatastrophe, sondern ein vorsätzliches Verbrechen. Die unerträglichen Zustände sind seit Monaten ein Thema in der internationalen Öffentlichkeit, aber es hat sich nichts geändert. Die dünnen Zelte stehen immer wieder unter Wasser, die Duscharmaturen sind völlig unzureichend, das Essen ist schlecht, es gibt keine Heizung und die Menschen werden kaum medizinisch versorgt“, sagt Ramona Lenz, Referentin für Flüchtlinge und Migration bei medico international.

    In einem offenen Brief an Europa fragten die Flüchtlinge kurz vor Weihnachten: „Wie kommt es, dass wir nach so vielen Millionen an staatlichen Spenden und Geldern, die von NGOs aufgebracht wurden, immer noch an einem Ort sind, an dem es kein fließendes Wasser, keine heißen Duschen und kein funktionierendes Abwassersystem gibt? Warum können unsere Kinder immer noch nicht in den Unterricht gehen und warum brauchen wir den guten Willen einiger Organisationen, um gebrauchte Kleidung und Schuhe an uns zu verteilen?“

    „Es ist an der Zeit, nicht mehr nur über die Missstände in den griechischen Hotspots zu klagen, sondern den Fragen der Flüchtlinge nachzugehen. Jeder, der für das Elend in Moria und dem Nachfolgelager verantwortlich ist, muss zur Rechenschaft gezogen werden. Es muss endlich Schluss damit sein, dass Europa und die verantwortlichen Organisationen vor den Augen der Weltöffentlichkeit mit der Gesundheit und dem Leben der Flüchtlinge spielen, ohne dass dies irgendwelche Konsequenzen hat“

    3. Die Flüchtlinge schreiben:

    Diese Bilder zeigen so viel: Das ist die Tochter eines der Mitglieder von Moria Academia, ein elfjähriges Mädchen aus Afghanistan, das anderen Kindern Englisch beibringt. Sie sind alle so wissbegierig und trotzdem gibt es fast keine Schulen, sie sind alle bereit, sich selbst zu organisieren. Aber es fehlt ihnen an Platz. Auch nach drei Monaten im neuen Camp gibt es fast keine Schulzelte, aber so viele Schüler und Lehrer, die weitermachen wollen.

    Also machen sie jetzt im Winter draußen, wenn die Sonne scheint und es nicht gerade regnet, weiter. Wir bemühen uns so sehr, Plätze zu bekommen, wir arbeiten an Lösungen, aber wir sind uns auch bewusst, was für eine Schande das alles ist. Und immer wieder fragen wir uns einfach: Warum eigentlich? (siehe Bilder)

    Shirin Aktivisten in Lesbos schrieb gestern

    Gestern wurden wir von starken Winden, kaltem Regen und Gewitter heimgesucht. Es ist zwar schön, wenn man drinnen ist und warm hat, aber erschreckend, wenn man in den Camps ist. Es ist beängstigend und unerträglich, wenn man in einem Sommerzelt ohne Schutz ist, es bedeutet Nächte ohne Schlaf und die Sorge, was der Tag bringen wird. Der Winter ist da, wie es hier jeden Januar ist. Obwohl der heutige Tag mit Sonnenschein gesegnet war, sieht es so aus, als ob der morgige Tag der Beginn von ein paar sehr langen und tödlichen Wochen sein wird. Jedes Jahr sterben hier Menschen aufgrund der Kälte, des Schnees und des Eises, jedes Jahr tun die Organisationen überrascht und sagen, sie hätten das nicht vorhersehen können. So ein Quatsch. Sie tun so, als wären sie überrascht, damit sie nicht dafür verantwortlich gemacht werden können, dass Menschen in ihrem frostigen Schlummer sterben. Jemand muss zur Rechenschaft gezogen werden. Die Leute schreien und schreien jedes Jahr, um zu versuchen, das zu ändern. Die Leute haben ausdrücklich gesagt, dass dieses Lager aufgrund seiner Lage tausendmal schlimmer sein wird als die alte Moria, aber das stößt auf taube Ohren.

    Ein weiterer Aktivist schreibt:

    „Es ist an der Zeit, nicht mehr nur über die Missstände in den griechischen Hotspots zu klagen, sondern den Fragen der Flüchtlinge nachzugehen. Jeder, der für das Elend in Moria und dem Nachfolgelager verantwortlich ist, muss zur Rechenschaft gezogen werden. Es muss endlich Schluss damit sein, dass Europa und die verantwortlichen Organisationen vor den Augen der Weltöffentlichkeit mit der Gesundheit und dem Leben der Flüchtlinge spielen, ohne dass dies irgendwelche Konsequenzen hat“