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  • Geflüchtete sind keine Menschen zweiter Klasse – Jahrestag des Protestes hunderter Flüchtlinge in Ellwangen am 9. Mai 2018

    Geflüchtete sind keine Menschen zweiter Klasse – Jahrestag des Protestes hunderter Flüchtlinge in Ellwangen am 9. Mai 2018

    Heute vor einem Jahr demonstrierten Flüchtlinge der Landeserstaufnahmeeinrichtung (LEA)gemeinsam mit der Bevölkerung aus Ellwangen und Umgebung mutig, friedlich, bunt undselbstbewusst gegen den brutalen Übergriff der Polizei in der LEA Ellwangen einige Tagezuvor. Auch die ihnen gegenüber geschürte feindliche Stimmung wurde thematisiert. DerProtest stand unter dem Motto: „Viel wurde über uns geredet – jetzt reden wir! Wir sindFlüchtlinge und keine Kriminellen.“

    Einer ihrer Sprecher war Alassa Mfouapon. Am 20. Juni 2018 wurde er politisch motiviert nachItalien abgeschoben. Seit 21. Dezember 2018 ist er nach Ablauf der Wiedereinreisesperrewieder in Deutschland. Seit der Abschiebung kämpfte der Freundeskreis Alassa & Friends fürseine Rückkehr, jetzt gegen eine erneute Abschiebung, für ein Bleiberecht für ihn, seine FrauFleur und weitere Betroffene. Dazu Adelheid Gruber, Sprecherin des Freundeskreises: „Wirfördern die weitere Selbstorganisation der Geflüchteten und unterstützen sie dabei, öffentlichgehört zu werden. Bei uns arbeiten Menschen unterschiedlicher Weltanschauung aufehrenamtlicher Basis gleichberechtigt zusammen. Wir kritisieren die rechtsgerichteteFlüchtlings- und Asylpolitik und legen uns an mit Seehofer und Strobl als Innenminister derBundesregierung bzw. des Landes Baden-Württemberg, mit der BILD-Zeitung und allen, diemit Hetze gegen Geflüchtete die Verschärfung der Abschiebepolitik flankieren. Dabei konntenwichtige Erfolge erreicht werden durch öffentliche Aktionen in Verbindung mit intensiverjuristischer Begleitung und Unterstützung. Die Öffentlichkeitsarbeit und besonders diejuristische Begleitung sind nur möglich durch die aktive finanzielle Unterstützung vielerSpender. Die Solidaritäts- und Hilfsorganisation „Solidarität International e.V.“ und derFreundeskreis sind dabei verlässliche Partner.“ Über den Fonds von Solidarität International„Demokratische Rechte“ kamen seit dem bis jetzt bereits über 12.000 €uro zusammen.Renate Radmacher, Sprecherin des Bundesvorstands von Solidarität International (SI) e.V.dazu: „Mit diesem Geld wurden vor allem Anwaltskosten und Kosten für Öffentlichkeitsarbeitbestritten. Das Markenzeichen von Solidarität International ist es, die Selbsthilfe,Selbstorganisation und den Widerstand unterdrückter Menschen auf der ganzen Weltbesonders finanziell zu fördern. Deshalb war es Ehrensache für unsere Organisation, in dieserSolidarität aktiv zu werden.“ So wurde letztes Jahr auch über 20 Flüchtlingen die Teilnahmeam Rebellischen Musikfestival ermöglicht. Dieses Jahr möchten sehr viele am 19.Internationalen Pfingstjugendtreffen teilnehmen – mit einer Fußballmannschaft beim dortigenTurnier antreten, sowie in einem eigens vorbereiteten Tribunal die sich immer weiter nachrechts entwickelnde Flüchtlingspolitik der Bundesregierung und der EU anklagen. Zu weiterenSpenden wird daher aufgerufen:

    „Solidarität International e.V.“, IBAN: DE86 5019 0000 6100 8005 84, Stichwort: „Alassa“Alle Spenden gehen zu 100 % direkt in die Solidaritätsarbeit.Die Klage, die Alassa M. im September 2018 gegen den rechtswidrigen Polizeieinsatz in derLEA Ellwangen am 3. Mai 2018 erhoben hat, wurde bis heute nicht vor Gericht verhandelt. DerFreundeskreis Alassa & Friends und Solidarität International unterstützen die Initiative derGeflüchteten, anlässlich des Jahrestags in Ellwangen erneut auf ihre rechtlose und schwierigeSituation aufmerksam zu machen: Am 10. Mai laden sie ein zu einer Pressekonferenz undKundgebung ab 17 Uhr am Fuchseck in Ellwangen.

  • Direkt-Bericht aus dem Camp in Moria/Lesbos

    Direkt-Bericht aus dem Camp in Moria/Lesbos

    Heute demonstrierten vor dem Eingang des Camps Flüchtlinge vor allem aus dem afrikanischen Kontinent.

    Sie demonstrierten gegen die menschenunwürdigen Zustände in dem Camp. Der Widerstand verstärkt sich zurzeit. Fast jede Woche finden Demonstrationen statt.

  • Das Corona-Virus ist auch im Gaza-Streifen angekommen

    Das Corona-Virus ist auch im Gaza-Streifen angekommen

    Liebe FreundInnen,
    das Corona-Virus ist auch im Gazastreifen angekommen
    und trifft dort auf eine Gesellschaft, deren Lebensgrundlagen und Gesundheitssystem schon allein durch Blockade und israelische Kriege fast zerstört sind. Die strenge Quarantäne, die unter diesen Bedingungen die einzige Möglichkeit darstellt, die Ausbreitung des Virus einzudämmen, verschärft die Armut nochmals entscheidend.

    Das Palästinakomitee Stuttgart e. V. hat daher einen Spendenaufruf für das Al-Awda-Hospital mit Sitz im Flüchtlingslager Jabalia im nördlichen Gazastreifen gestartet, dessen gute Arbeit wir auch aus persönlichen Besuchen in Gaza kennen.  Das Team von Al-Awda behandelt arme Menschen fast kostenlos.

    Wir bitten euch dringend um rasche Unterstützung. Bitte spendet. Gaza muss auf das Schlimmste vorbereitet sein.

    Bitte leitet den Spendenaufruf weiter.

    Mit herzlichen Grüßen, Attia Rajab für den Vorstand des Palästinakomitee Stuttgart

    Deutsch-Spendenaufruf-Al-Awda-Krankenhaus.pdf

    Arabisch-Appell-Hospital-Al-Awda.pdf

    Weitere Informationen über das Al-Awda-Krankenhaus:

    http://gaza-health.com/en/

    http://gaza-health.com/en/index.php?act=page&id=9

    https://www.facebook.com/UHWCGaza/

    https://drive.google.com/file/d/17Y6L1RmTHtao9DjsV95EIK6xevt_oUQv/view

    https://www.youtube.com/watch?v=LcORhvFqNjs
  • Interview mit Isaiah Ehrauyi

    Hallo Isaiah, du bist aus Nigeria geflohen. Warum?

    Ich habe mein Land verlassen, weil ich bedroht wurde. Man wollte mich ins Gefängnis stecken, man wollte mich töten, weil ich für Frauenrechte kämpfte. Ich hatte einen Protest organisiert, weil Frauen bedroht worden waren. Dieser Protest wurde angegriffen; drei Menschen kamen dabei ums Leben. Darauf hin wurde ich mit Haftbefehl gesucht; auch in den Zeitungen und im Internet, sowohl im Nachbarstaat Benin als auch in Nigeria. Die einzige Möglichkeit dem zu entkommen war, das Land zu verlassen. So kam ich nach Deutschland.

    Wann bist du nach Deutschland gekommen?

    Das war im November 2017. Wie ging es dann weiter? Ich kämpfte weiter. Niemals kann ich den Kampf einstellen – denn so bin ich.

    Kamst du zuerst nach Ellwangen, in die Landeserstaufnahmestelle?

    Zuerst nach Heidelberg, dann nach Mannheim, dann verlegte man mich nach Ellwangen. Dort war ich einige Monate, bevor die Probleme im Mai 2018 begannen.

    Was war da?

    Eines Nachts hörten wir Lärm. Ich sah eine Menschenmenge und Polizisten, die versuchten einen Flüchtling mitzunehmen. Wir verhinderten die Abschiebung dieses Mannes und die Polizisten verließen die Unterkunft. Zwei Tage später wurden wir von der Polizei angegriffen. Sie schlugen Flüchtlinge, behandelten uns wie Tiere, als ob wir ein Niemand wären und keine Rechte in Deutschland hätten. Und immer noch werden wir schlecht behandelt. Die Berichte über uns in den Medien waren Lügen. Wir wären Kriminelle, handelten mit Drogen und würden die Polizei angreifen. Da wurden wir richtig gebrandmarkt. Für einen Flüchtling ist das ganz schlimm. Nach diesen Vorkommnissen beschlossen wir, einen Protest dagegen zu organisieren und ich war zusammen mit Alassa einer der Organisatoren.

    Beim Tribunal auf dem Pfingstjugendtreffen in Thüringen gegen die Regierung war ich einer der Koordinatoren. Dort sprachen wir über Seehofer und seine Politik gegen Flüchtlinge und Migranten und dass das nicht richtig ist. Viele Leute kamen da zu Wort und wir erfuhren viel darüber, wie sie denken und was in Deutschland und Europa passiert.

    Seitdem versuchen die Behörden in Deutschland dich und deinen Kampf zu kriminalisieren?

    Das war nicht der Anfang – sie versuchen es ständig, bis heute. Dreimal wurde ich vor Gericht gebracht. Gott sei Dank war mein Rechtsanwalt immer da. Wir gewannen alle Prozesse, in denen ich angeklagt war.

    Neben den Versuchen zu kriminalisieren hat das ja auch Auswirkungen auf deine persönliche Situation.

    Die ist wirklich schlecht und es ändert sich wenig. Nicht nur für mich, sondern für alle Flüchtlinge. Sie haben es mit den gleichen Problemen wie ich zu tun. Wir fordern insbesondere das Recht hier zu bleiben und in diesem Land zu leben. Wir wollen die gleichen Rechte für alle, die hier leben. Im Augenblick habe ich nichts. Bis jetzt habe ich kein Bleiberecht. Es ist im Augenblick wirklich sehr, sehr schwierig hier zu leben. Ich bin verheiratet, ich habe eine Familie und meine Frau erwartet ein Kind und ich sollte das Recht bekommen für meine Familie zu sorgen. Dafür kämpfen wir. Meine persönliche Lage ist wirklich sehr schlecht. Wir arbeiten, aber wir bekommen den Lohn verspätet. Das wollen wir ändern. Ich kann dir nicht sagen, dass meine Lage hier in diesem Land gut ist. Vor Kurzem ist hast du einen Prozess wegen Körperverletzung in zweiter Instanz gewonnen. Der Anklage war es unmöglich, dich zu kriminalisieren. Der Prozess wurde eingestellt. Jetzt müssen die Kosten für den Rechtsanwalt bezahlt werden. Wir wollen dich dabei unterstützen.

    Die Anwaltskosten für die beiden letzten Prozesse betragen über 1.700 Euro. Dafür habe ich das Geld nicht. Ich muss meine Miete bezahlen, meine Familie und mich ernähren. Es würde mich sehr glücklich machen, wenn ihr, meine Brüder und Freunde, mich dabei unterstützen könntet. Wir wünschen Dir viel Erfolg im Kampf um Gerechtigkeit und auch bei der Sammlung für die Prozesskosten und alles Gute für Deine Frau und deine Familie.

    Der Freundeskreis Alassa&Friends bittet, seine Arbeit zur Verteidigung der demokratischen Rechte der Flüchtlinge finanziell zu unterstützen mit einer Spende auf das Konto von „Solidarität International e.V.“, IBAN: DE86 5019 0000 6100 8005 84, Stichwort „Demokratische Rechte Alassa“.

  • Überwältigende Spendenbereitschaft

    Überwältigende Spendenbereitschaft

    Der Artikel im Haller Tagblatt (16.4.20) „Nähmaterial für Lesbos gesucht“ hat eine kleine Spendenlawine losgetreten. Dann begann für uns eine sehr erfüllende, aber auch anstrengende Woche. Mehrere Anrufe pro Tag, Stoffe, Nähmaterial und Nähmaschinen wurden vorbei gebracht und in unserer Garage abgestellt. Am Ende standen da 29 große Kartons mit Stoff und 13 Nähmaschinen sowie ein großer Karton mit diversem Material. Viele Leute wussten über die Situation der Flüchtlingslager auf den griechischen Inseln Bescheid. Die Kartons mussten noch fest verklebt und mit einem Aufkleber über den Inhalt versehen werden. Am Ende mussten wir noch einigen Leuten eine Absage erteilen.

    Die Sachen gehen mit einer Spedition nach Griechenland. Auf das zentrale Spendenkonto sind seit 1.4.20 48592 € eingegangen (Stand vom 24.4.20).

    (Spendenkonto: Kontoinhaber: Solidarität International e.V., IBAN: DE86 5019 0000 6100 8005 84, Stichwort: Moria/Lesbos)

  • Solidarität International machte eine Aktion für die Flüchtlinge und Bewohner der Insel Lesbos / Griechenland

    Solidarität International machte eine Aktion für die Flüchtlinge und Bewohner der Insel Lesbos / Griechenland

    „Dies ist ein Luftballon der Freude über 50 Kinder, die heute aus Moria in die BRD kommen!“ war auf den Kärtchen zu lesen, die an bunten Luftballons angeheftet waren. Mitgebracht von einem Ehepaar, das durch die Ankündigung im Haller Tagblatt auf die Willkommens-Aktion von Solidarität International e.V. am vergangenen Samstag aufmerksam gemacht wurde. So, wie noch einige andere, die unsere Aktion unterstützten, blieben sie die ganze Zeit am Froschgraben dabei.

    Das herzliche Willkommen an die in Deutschland eintreffenden Kinder wurde in den ausgelegten Flugblättern verbunden mit der Forderung nach sofortiger vollständiger Evakuierung aus den griechischen, aber auch allen anderen Flüchtlingslagern und der Bitte um Spenden zur Unterstützung der in Moria gegründeten Selbstorganisation der Camp-Bewohner. Viele blieben stehen, nahmen Flugblätter mit und/oder spendeten, so dass in eineinhalb Stunden insgesamt 70,60 Euro zusammen kamen. Herzlichen Dank an alle, die zu diesem Ergebnis beitrugen!