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  • Eine gelungene Aktion, die Mut machte, sich nicht den Mund verbieten zu lassen!

    Eine gelungene Aktion, die Mut machte, sich nicht den Mund verbieten zu lassen!

    Samstag 17 Uhr, Alter Postplatz in Waiblingen: In der Nachmittagssonne sitzen und stehen rund 15 – 20 Leute auf dem Platz, Passanten gehen vorbei, gehen in Geschäfte hinein und wieder heraus. Nacheinander tauchen dann mehrere Menschen mit umgehängten Sandwiches und Bildern auf dem Platz auf – alle mit Mundmasken ausgestattet. Zwei haben eine Kette von Sandwiches an einer Leine befestigt. Einer beginnt Flöte zu spielen, dann kommt ein Rhythmus-Instrument hinzu. Eine Frau hat sich eine Courage-Fahne umgehängt. Auf den Sandwiches werden die 58 Kinder willkommen geheißen, die aus der Hölle von Moria heute in Deutschland angekommen sind, aber deutlich kommt auch der Protest gegen die Zustände in den Hotspotcamps und in den deutschen Sammelunterkünften zum Ausdruck: Alle evakuieren – sofort! 58 Kinder sind viel zu wenig! Räumung aller Sammelunterkünfte, dezentrale Unterbringung! In kurzen Ansprachen informieren einige über den Grund der Aktion und sprechen über die Zustände in Moria. In einem Körbchen liegt Informationsmaterial aus zum Mitnehmen. Auf dem Boden liegen Schilder mit Bildern aus dem Camp und Forderungen zur Evakuierung – auch in griechisch.

    Nachdem die Sandwichträger von der Security der Marktgemeinschaft auf den öffentlichen Teil des Platzes verwiesen werden, erregt der Protest in den nächsten 30 Minuten zunehmend mehr Aufmerksamkeit – mindestens 30-40 Leute kommen hinzu, bleiben einige Zeit, gehen weiter, diskutieren miteinander, sprechen die Sandwich-Träger an, viele stimmen den Forderungen zu, einige applaudieren sogar. Manche stehen in großen Abständen, niemand stört sich an der Aktion. Einige filmen, photographieren –ein Photograph macht Bilder und nennt uns seine homepage, um Kontakt aufzunehmen. Er will uns Bilder zur Verfügung stellen.

    Nach etwa einer halben Stunde kommt ein Streifenwagen der Polizei, sammelt von 5 Personen mit umgehängten Schildern die Personalausweise ein und registriert die Personalien – obwohl diese Personen alle in großen Abständen voneinander stehen und betonen, dass sie keine Demonstration durchführen, sondern nur ihr Recht auf Meinungsäußerung wahrnehmen.

    Einer der beiden Polizeibeamten sagt, dass er uns zwar inhaltlich teilweise recht gebe, dass er aber aufgrund einer Meldung gezwungen sei, einen Bericht zu erstellen an die Stadt – diese müsse dann weiter darüber entscheiden. Diese Aktion stelle eine Gesundheitsgefährdung dar, und man solle „so vernünftig sein“ während der Corona-Krise auf derartige Meinungsäußerungen zu verzichten – das binde nur unnötige Kräfte der Polizei. Dieses Vorgehen ruft bei etlichen Umstehenden Unverständnis bis Empörung hervor. Doch obwohl die Polizei diesen 5 Personen einen Platzverweis für den Rest des Tages erteilte, war es eine gelungene Aktion, die Aufmerksamkeit hervorrief, zum Nachdenken anregte und auch Mut machte, sich nicht den Mund verbieten zu lassen! Die Parole: „Mundschutz JA– Maulkorb NEIN“ fanden einige Anwesende besonders treffend!

  • Tag X, Hannover Flughafen, 11.20 Uhr

    Tag X, Hannover Flughafen, 11.20 Uhr

    47 unbegleitete Kinder, zum Teil in Begleitung älterer Geschwister, landen mit einer Maschine aus Griechenland.

    Sie kommen aus den Flüchtlingslagern von den griechischen Inseln Lesbos, Samos und Chios. Die Kinder, alle zwischen 8 und 17 Jahren, stammen aus Syrien, Afghanistan und Eritrea. Sie wurden auf der Flucht von ihren Familien getrennt oder haben sich allein bis nach Griechenland durchgeschlagen. Es sind fast alles Jungs und vier Mädchen.

    Sie kommen aus den Flüchtlingslagern von den griechischen Inseln Lesbos, Samos und Chios. Die Kinder, alle zwischen 8 und 17 Jahren, stammen aus Syrien, Afghanistan und Eritrea. Sie wurden auf der Flucht von ihren Familien getrennt oder haben sich allein bis nach Griechenland durchgeschlagen. Es sind fast alles Jungs und vier Mädchen.

    Leider konnten wir die Kinder nicht sehen. Sie wurden direkt auf dem Rollfeld in Busse gesetzt und nach Osnabrück in eine Jugendhilfe-Einrichtung gebracht. Dort bleiben sie 2 Wochen in Quarantäne und werden dann auf die Bundesländer verteilt. Einige haben Verwandte in Deutschland.

    Wir waren die einzigen, die gekommen waren, so dass unsere Aktion bei den anwesenden Pressevertretern auf Interesse stieß. Ein Fotograf machte Fotos für die europäische Presse, im Hintergrund war das Flugzeug aus Griechenland zu sehen. Andere filmten uns und wir konnten Interviews geben für Reuter, ARD und RTL.

    Wir kritisierten, dass diese fast 50 Kinder nur ein Tropfen auf den heißen Stein sind. Diese Kritik ist weitverbreitet, sowohl unter der Bevölkerung bei uns im Stadtteil, in einigen Medien als auch in Pressemitteilungen vom Flüchtlingsrat Niedersachsen oder Ärzte ohne Grenzen. Wir berichteten über die lebensbedrohlichen Zustände in den Lagern und von der Selbstorganisation der Flüchtlinge, die selbst Schutzmasken nähen. Wir forderten die sofortige Auflösung und Evakuierungder Flüchtlingslager auf den griechischen Inseln und sichere Aufnahme der Geflüchteten in Deutschland. Wir machten die Solidaritätsaktion von SI, Courage und anderen bekannt. Jetzt sind wir gespannt, was in der Presse berichtet wird.

    Allen anderen TagX-Aktionen um 17 Uhr wünschen wir viel Erfolg!!!

  • Auch Courage Hamburg ist dem Aufruf zum Tag X gefolgt

    Auch Courage Hamburg ist dem Aufruf zum Tag X gefolgt

    Zu dritt, zwei Frauen und ein Mann, und haben wir uns am Altonaer Balkon, einem beliebten Ausflugsziel,getroffen. Ein Ort mit Blick auf den Hafen zum Tor der Welt. Dieses Tor bleibt aber vielen Flüchtlingen verwehrt.

    Wir haben eine Parkbank genutzt und ein Fahrrad für unsere große Courage Fahne plaziert, Flugblätter hineingelegt mit unseren Forderungen, die Sammellager sofort aufzulösen.Auf einem großen Plakat hießen wir die Kinder aus Griechenland willkommen verbunden mit der Kritik an der Bundesregierung, so wenig Menschen aufzunehmen!

    Viele Menschen waren unterwegs, sei es auf Fahrrädern oder zu Fuß. Viele waren neugierig, zeigten sich in ihren Reaktionen offen und solidarisch und fanden es total richtig, was wir fordern.

    Wir führten 10 Gespräche und haben unsere Flugblätter verteilt .Eine junge Frau aus Indien war sehr interessiert und es wurden Kontaktdaten ausgetauscht. Eine Frau, die vor 30 Jahren aus Jordanien nach Deutschland kam, erzählte von den Schwierigkeiten aus ihrem Land, auch wir haben unsere Adressen ausgetauscht und unseren Frauenverband Courage bekannt gemacht.

    Auf unserem Rückweg klebten wir die Abrissblätter mit den Kontoverbindungen für die Spenden gut sichtbar an Ampelkreuzungen.

    Wir müssen weiterhin auf die unhaltbaren Zustände in Moria aufmerksam machen und die sofortige Evakuierung aller Sammellager fordern– auf unterschiedliche Art und Weise- der Tag X war einer davon!

  • Für die Kinder in Moria

    Für die Kinder in Moria

    Am Samstag, 18.4. beteiligte sich auch SI Esslingen der bundesweiten Aktin anlässlich der Ankunft der 47 Kinder und Jugendlichen aus dem griechischen Flüchtlingslage. Wir waren 8 SI-Mitglieder zu Fuß und mit Fahrrad. Wir trafen uns um 17 Uhr, von 2 Seiten kommen, jeweils zwei, an einem zentralen Platz in der Fußgängerzone Bahnhofstraße. Wir hatten Umhängeplakate, Flyer und andere Informationen sowie Spendendosen auf zwei Stühlen, sowie die SI-Fahne. In weiten Abständen verteilt und die Fußgängerzone rauf und runter gehend, sprachen wir die Passanten an. Viele nahmen den Flyer und spendeten . Viele waren auch desinteressiert. Ein Türke vermutete, dass wir die PKK und deren bewaffneten Kampf unterstützen und war deshalb gegen uns. Nach etwa 50 Minuten beendeten wir unsere Aktion. Es waren 97,50 Euro in den Spendenbüchsen. In den 50 Minuten gab es mehrere längere Gespräche. Ein türkischer Kollege vom Tierschutzbund will in unsere Verteilerliste, um regelmäßig Infos zu bekommen. Wir waren alle sehr zufrieden, weil wir so viel positive Resonanz erfuhren. Viele Passanten meinten, es müssten noch viel mehr Kinder aufgenommen werden. PS: Aus der Nachbarschaft erhielten wir noch 30 Euro Spenden hinzu.