Wadas ist das Dorf des Widerstandes, das vernichtet werden soll, wegen dem Bau eines Staudammes oberhalb von Kulon Progo. Jahrelang hatten schon zuvor die Bauern in Kulon Progo gegen die Vertreibung von rund 1000 Familien gekämpft. Viele wurden zuletzt mit Polizeigewalt vertrieben und so der Bau des neuen internationalen Flughafens bei Kulon Progo – Yogyakarta erzwungen auf dem Land, das sie seit Jahrhunderten bewirtschafteten. Mit dem Damm soll die Region Yogyakarta und u.a. ein neu entstehender Disneyland Park um den Flughafen mit Strom zu versorgt werden. Denn die Entwicklung des Tourismus ist ein zentrales Projekt der Regierung und Kulon Progo nur eines von 1000den landesweiten Infrastrukturprojekten auf Kosten der Umwelt und der Bevölkerung. Mit dem Damm würde eine ganze Region zerstört und den Bauern ihre Existenzgrundlage genommen. Die Bauern protestieren aktuell vor dem zuständigen Gerichtshof von Zentraljava in Semarang. Sie fordern die Anerkennung ihrer Landrechte, wo sie seit Jahrhunderten leben, und das Verbot des Baus des Dammes. Sie verbünden sich mit den Armen in der Stadt, die in Folge der katastrophalen Coronapolitik der Regierung massenhaft ins Elend gestürzt wurden und ungeimpft mit tausenden Toten bezahlen. Jetzt sollen sie auch noch umgerechnet ca. 120 Euro bezahlen für die Corona Impfung. Allerdings für die Armen ohne Aussicht diese in absehbarer Zeit auch zu bekommen. Die Bauern bringen ihre Produkte aus Wadas mit und beteiligen sich an den Gemeinschaftsküchen und am Foodsharing in den Wohngebieten der Armen. Gemeinsam wird dann auch vorm Gericht protestiert. Hier wächst eine wichtige organisierte Einheit von Stadt und Land im Kampf gegen die Regierung.
Schlagwort: Foodsharing-Projekt
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Korruption und Umweltzerstörung in Indonesien
Rodung des Urwalds Korruption und Umweltzerstörung in Indonesien
Als Folge der weltweiten Klimakatastrophe haben seit dem 12. Mai schwere Regenfälle die Berau Regency in Kalimantan / Indonesien getroffen. Die Flüsse Kelay und Segah flossen über. Die Flut des Kelay River reichte bis zum Damm der Kohlenmine von PT. Rantaupanjang Utama Bhakti (RUB). Dieser brach am 16. Mai 2021. Das ist die größte Flutkatastrophe dort in den letzten 20 Jahren. 2.308 Haushalte sind von der Überschwemmung betroffen.
Die Regierung verharmlost das Überlaufen der Flüsse als Folge natürlicher Regenfälle und ignoriert die Schädigung der Landschaft, insbesondere die Umwandlung von Land in Kohlebergbaukonzessionen. In den Jahren 2020 bis 2021 gab es in Berau Regency zusätzlich zu den genehmigten Bergbaustandorten 11 weitere illegale. Nicht nur der Kohlebergbau, sondern auch die Umwandlung von Waldflächen in großflächige Ölpalmenplantagen im Oberlauf der Flüsse war die Ursache für die Sturzfluten am 12. Mai.
Regierung und Korruption sind tief verstrickt.
So Hanifah Husein, die als „President Director“ von zwei Bergbauunternehmen fungiert, nämlich PT. Syahid Berau Bestari und PT. Syahid Indah Utama. Sie ist die Frau von Ferry Mursyidan Baldan, dem ehemaligen indonesischen Minister für Agrarangelegenheiten und Raumplanung in der ersten Amtszeit von Präsident Widodo Jokowi.
Weiter hat das Ministerium für Umwelt und Forstwirtschaft sieben Kohlebergbauunternehmen im Bezirk Berau elf Genehmigungen zur Pachtung und Nutzung von Waldgebieten (IPPKH) erteilt. Die gesamte IPPKH-Fläche beträgt 10.490,6 Hektar. 2018 gab es in der Berau Regency 123 Kohlengruben, und das Unternehmen mit der höchste Anzahl war PT Berau Coal mit 45 Bergbaugruben. Darunter das Unternehmen PT.NBC im Besitz von Prabowo Subianto, dem aktuellen Verteidigungsminister der indonesischen Jokowi Regierung.
Der Kampf zum Schutz der Natur und Menschen ist ein Teil des Widerstandes in ganz Indonesien geworden. Hunderttausende gingen Ende 2020 auf die Straße im Kampf gegen die Korruption und die neuen „Omnibus“ Gesetze der Jokowi – Prabowo Regierung, die der Ausplünderung von Mensch und Natur Tür und Tor öffneten.Die Einwohner im betroffenen Überschwemmungsgebiet fordern:
Unverzügliche Durchführung eines umfassendes Umweltaudits aller im Bezirk Berau tätigen Bergbauunternehmen.
Einfrieren aller Maßnahmen während des Prüfungsprozesses aller Bergbauaktivitäten
Strafverfolgungsmaßnahmen gegen Bergbauunternehmen, Korruption und die Verstrickung der Regierung.
Unverzügliche Behebung aller Umweltschäden, die durch den Kohlebergbau und Palmölplantagen in Berau Regency verursacht wurden.
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Anhaltender Starkregen und Überflutungen in Indonesien – Java
Seit Jahresanfang kommt es immer wieder zu Überflutungen. Häuser werden zerstört und es gibt Erdrutsche.
Der Hintergrund dieser regionalen Katastrophen ist die Klimaerwärmung insbesondere auch die Erwärmung des indischen Ozeans um bis zu 2,5 Grad über der Normaltemperatur. Bilder im Fernsehen, wie die zuletzt im regional nahegelegenen Australien sieht man hier in Deutschland fast keine.
Die Menschen organisieren sich in der Selbsthilfe zum Schutz ihrer Wohngebiete, mit Aufräumaktionen, aber auch gegen Arbeitslosigkeit in Folge des „shutdowns“ in der Coronapandemie. Es sind vielerorts sogenannte „foodsharing Projekte“ entstanden, wo sich die von zunehmender Massenarmut betroffene Bevölkerung zusammenschließt und ihre Versorgung mit Essen aber auch mit Schutzmasken und Coronahygieneschulungen in die eigene Hand nimmt. Vor allem auch viele Jugendliche sind hier aktiv geworden. Sie organisieren das tägliche Leben, die Gemeinschaftküche und Essensverteilung, kulturelle Initiativen und Ausbildung der Jugendlichen sowie gegenseitige Unterstützung und Hilfsaktivitäten in ihren Wohngebieten. So ist in den vielen Monaten der Pandamie die Gemeinschaft und der Zusammenhalt der Betroffenen sehr gestärkt worden und auch die Diskussion zur Politik der Regierung, die die Lasten der Wirtschafts- und Coronakrise auf die Bevölkerung ablädt.
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Mit seinem „Foodsharing Projekt“ sammelt Solidarität International -SI weiterhin Spenden zur gegenseitigen selbstorganisierten Essensversorgung und die Sozialarbeit . Die Spenden gehen zu 100 Prozent an die SI Partner vor Ort.Weitere Spenden dazu bitte auf das Konto von Solidarität- International – SI unter dem Stichwort „Indonesien – Foodsharing“ oder „Indonesien Sozialarbeitsprojekt“ Auf dem Youtube Kanal von SI ein aktueller Clip zu den Überlutungen: Videolink https://youtu.be/HF2WWz5eJ3g
Spendenkonto: KontoNr. 6100 800 584
BLZ: 501 900 00 Frankfurter Volksbank
Kontoinhaber:Solidarität International eV
IBAN: DE86 5019 0000 6100 8005 84
BIC: FFVB DEFF (Frankfurter Volksbank) -
Indonesien – Corona und Überschwemmungen
Foodsharing- und Sozialarbeitsprojekt von SI
Riesige Gebiete in Java wurden seit Monaten immer wieder vom Hochwasser überschwemmt. Aktuell stehen Wohngebiete im Großraum Jakarta, Semarang und anderen Regionen bis zu 2,5 Meter unter Wasser. Diese Folge der Klimaerwärmung und des Übergangs in eine globale Umweltkatastrophe trifft v.a die Ärmsten, die auch gleichzeitig von der Corona Pandemie am meisten betroffen sind. Im Lockdown haben Millionen ihre Einkommen verloren. Hunger ist zu einer Massenerscheinung geworden. Hilfe der Regierung gibt es fast keine. So sind vielerorts Projekte der Selbsthilfe entstanden. Die Menschen schließen sich zusammen und organisieren sich. Sie organisieren gemeinsame Essenversorgung in den Wohngebieten, Aufräumaktionen gegen die Vermüllung und die Überschwemmungen, aber auch vielerorts Proteste gegen die Regierung.
Gemeinsam mit seinen Partnerorganisationen führt SI Berlin sein Projekt der Hilfe zur Selbsthilfe fort. Mit den Spendengeldern, die SI in Deutschland gesammelt hat, wurde aktuell v.a. das „ Foodsharing Projekt“ gestärkt. Gemeinsame Küche, Essensverteilung, Coronaschutzmasken usw. und viele Diskussionen über die Ursachen der katastrophalen Entwicklung und über geeignete Forderungen und Perspektiven des Kampfes. Gemeinsam mit der indonesischen Frauenbewegung ist deshalb auch die Teilnahme an der nächsten Weltfrauenkonferenz der Basisfrauen in Vorbereitung.
Mit dem „ Foodsharing Projekt“ stärkt SI diese Bewegungen im Sinne von organisierter Hilfe zur Selbsthilfe!
Die SI Ortsgruppe Berlin ruft auf
Spendet mit dem Stichwort „Foodsharing-Projekt Indonesien“
Kulturtipp auf YouTube: „Bongkar“ das Lied von Iwan Falls in deutscher Übersetzung auf „TrendMusik52“