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  • An Weihnachten kannst du jedem Kind ein Lächeln ins Gesicht zaubern

    An Weihnachten kannst du jedem Kind ein Lächeln ins Gesicht zaubern

    Presseerklärung von SI Emscher-Lippe

    „Seit Anfang 2020 haben wir von Solidarität International (SI) einen Solidaritätspakt mit der Organisation „Stand by me lesvos“ auf Lesbos in Griechenland.
    „Stand by me lesvos“ macht seit Jahren eine Flüchtlingsarbeit in den Flüchtlingscamps auf Lesbos, erst Moria, jetzt Kara Tepe. Sie organisieren gemeinsam mit den Flüchtlingen Bildung im Camp, Sauberkeit, Gesundheitsvorsorge, gegen-seitige Hilfe, Solidarität mit Kämpfen in den Herkunftsländern der Flüchtlinge und vieles mehr.
    Im letzten Jahr hat SI schon eine Spendenaktion durchgeführt, damit jedes Kind im Camp ein Weihnachtsgeschenk bekommt. Und auch die Kinder der bedürftigen Familien auf Lesbos wurden beschenkt. Jetzt sind noch ungefähr 300 – 350 Kinder im Camp und wieder sollen sie und bedürftige Kinder unter der griechischen Bevölkerung ein Weihnachts-geschenk im Wert von ca 5,- EUR bekommen.
    Unser Partner Michalis Aivaliotis von der Organisation „Stand by me lesvos“ schrieb uns dazu:

    „An Weihnachten kannst du jedem Kind ein Lächeln ins Gesicht zaubern! Mit Ihrer Spende können wir für jedes Kind Weihnachtsgeschenke im Camp verteilen. Jedes Geschenk wird Freude bereiten und glückliche Momente für diese Kinder. Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie das mit einer Spende unterstützen. Lasst uns diesen Kindern zeigen, dass sie uns allen wichtig sind. Gemeinsam können wir ihnen Hoffnung geben und schöne Erinnerungen an diese Feiertage schaffen! Spenden Sie jetzt und bringen Sie mit uns viele junge Herzen vor Freude zum Lächeln! Weihnachtsstimmung kam ins Flüchtlingslager, und bei der Frauenwerkstatt haben wir unseren Weihnachtsbaum aufgestellt und viele Aktivitäten für die Feiertage geplant. Wir werden darüber berichten.“

    Diesem Aufruf schließen wir von SI Emscher-Lippe uns an. Wir freuen uns über Ihre Spenden für Weihnachtsfreuden für die Kinder im Flüchtlingscamp und auf Lesbos.

    Spendenkonto: IBAN DE86 5019 0000 6100 8005 84,

    Stichwort: Weihnachtsfreuden Kara Tepe“

  • Aktueller Bericht aus dem Camp Kara Tepe

    Aktueller Bericht aus dem Camp Kara Tepe

    30. Oktober 2022 – Berichte aus dem Camp

    Die Frauenorganisation Courage in Deutschland vertraut uns, die neue Unterwäsche zu verteilen, die sie gesammelt haben. Mit unserem Netzwerk bei Lesbos starten wir die Verteilung im Flüchtlingslager, in der psychiatrischen Abteilung des Krankenhauses und bei Bedürftigen in Mytilene, Agiasos und Palaiochori.

    Frauenzentrum: Eröffnungsveranstaltung, Montag, 31. Oktober 2022, 13:00 Uhr

    Weihnachtsgeschenke für Campkinder, Krankenhauskinder und bedürftige Kinder in Lesvos. Stand by me Lesbos – es werden zum 4. Jahr in Folge Geschenke verteilt, die für Alter und Geschlecht des Kindes geeignet sind. Für Weihnachten 2022 brauchen wir 400 Geschenke. Für ein weiteres Jahr bitten wir um eure Mithilfe.

    Jeden Tag Schule für junge Schüler vom Camp bis zur öffentlichen Schule und jeden Tag frische Obstspenden. Weil wir qualitativ hochwertige Bildung für alle unterstützen.

    Der 28. Oktober ist ein Tag der Feier für Griechenland. Wir feiern die Unabhängigkeit mit der Botschaft „OXI“ (ohi bedeutet NEIN). Ein Tag wie heute im Jahr 1940: Griechenland sagte OXI zum Faschismus. Die Botschaft OXI ist zeitlos und es muss auch heute wieder OXI zu Faschismus, zum Ertrinken von Flüchtlingen und Verarmung, zum Hunger und zu Menschen ohne Strom und Heizung, zur Gewalt gegen Frauen und Kinder schreien. OXI in Kriegen. Sie kämpfen mit Bomben und Kugeln, wir kämpfen mit Menschlichkeit und Solidarität. OXI wir werden gewinnen.

    Man hat keine Worte dafür: Allein in den letzten zwei Jahren (2020-2021) haben laut einem Bericht der EU 5.000 Menschen ihr Leben verloren. Das sagen sie ohne Scham.

  • Berichte aus dem Leben im Camp

    Berichte aus dem Leben im Camp

    Endlich haben wir es geschafft. Jeden Tag fährt ein Bus vom Camp aus, um Schüler zu öffentlichen Schulen zu fahren. Der Manager von Citi-Bussen informierte uns über die Notwendigkeit, Lebensmittel für die Schüler zu spenden. Stand by me Lesvos kooperiert mit Zaporeak und jeden Morgen verteilen unsere Freiwilligen an jeden Schüler ein Obst. Wir haben ab heute Montag 24.10. mit Orangen angefangen.

    Wir haben Reparaturen, Reinigung, Einwinterung und neue Geräte, Materialien der Mobile Academy abgeschlossen. Nächste Woche öffnen wir wieder nur für Frauenaktivitäten.

    Stand by me Lesvos glaubt, dass Recycling nützliche Ergebnisse haben muss und nicht nur Flaschen sammeln. Der Grund dafür ist, dass Lesvos weit von Recyclingfabriken in Athen entfernt ist und die Kosten für den Transport von Kunststoff hoch sind. Wir glauben, dass Plastik kein Müll ist und mehrere Leben haben muss. Mit einfachen Maschinen haben wir im Camp der Herrenwerkstatt die Produktion von Kunststoffplatten begonnen, die wir gemeinsam mit unseren Partnern führen.

    Bei Stand by me Lesvos glauben wir, dass Bildung das Leben von Flüchtlingen verändern kann. Aus diesem Grund haben wir uns bei einem Erasmus Jugendprojekt namens LEAP beworben. LEAP bedeutet „Sprachbildung und Bewertung, jungen Flüchtlingen die Mittel zur Integration in die Gesellschaft bieten“

    Das Projekt zielt darauf ab, jungen Flüchtlingen dabei zu helfen, die Sprache ihres Gastlandes zu lernen und sich für ihre Leistung zertifizieren zu lassen, damit sie sich besser in die Gesellschaft integrieren Genauer gesagt will LEAP sie dazu führen, die Verwirrung und Unsicherheit zu beseitigen, die sie zurückhalten, und ihnen eine einfache und zugängliche Möglichkeit bieten, ein Zertifikat für ihre erworbenen Sprachkenntnisse zu erhalten.

    Das LEAP-Projekt wird folgende Aktivitäten umsetzen:

    – eingehende Umfrage in Migrantengemeinschaften

    – Entwicklung des LEAP-Leitfadens für Migranten

    – Entwicklung des LEAP-Guide für Jugendarbeiter

    – Entwicklung der LEAP-Plattform, einschließlich des personalisierten Bildungsleitfadens und des LEAP-Prüfungs-

    – Entwicklung des LEAP-Zertifizierungssystems

    – Drei „Take the LEAP“-Veranstaltungen

    – Drei Transnationale Partnertreffen

    Bei Stand by me Lesvos sind wir alle Profis, die als Freiwillige arbeiten.

    Hallo an alle

    Heute war ein fantastischer Tag! Danke an Michalis Aivaliotis, Stand by me lesbos und Supermann Apostolis und Michalis Doukas. Wir haben eine gute Sache erledigt. Erst einmal wurden die Materialien für die Winterkatzenhäuser nach Panayuda gebracht und zweitens wurden Materialien für ein Mini-Hundeheim nach Fermi gebracht. Neue Bilder kommen bald! Vielen Dank an meine alten und neuen Freunde!

    Ende Juni 2022 besuchten unter anderem Frauen der deutschen Organisation Courage das Camp in Lesvos und sprachen mit geflüchteten Frauen. Sie fanden heraus, dass neue und saubere Unterwäsche benötigt werden und schickten die ersten Packungen. Freiwillige zählen sie und kürzen sie und bald werden unsere Teams sie verteilen.

    Lesvos wurde von großen Organisationen und großen Spendern im Stich gelassen, aber Stand by me Lesvos wird von einfachen Menschen aus ganz Europa unterstützt, die an unsere Arbeit glauben, und solange sie uns unterstützen, ist es unsere Pflicht, unsere Aktivitäten im Lager fortzusetzen. Heute möchten wir uns bei ihnen für die Maschinen, Werkzeuge und Materialien für das Nagellabor der Mobile Academy bedanken.

  • „Wir sind traurig, unsere Herzen schmerzen“

    „Wir sind traurig, unsere Herzen schmerzen“

    Weiterer Bericht aus dem Flüchtlingslager Moria / Lesbos

    Das ganze Lager trauert um unseren Brüder und Schwestern, die beim Versuch, ein freies Leben führen zu können, in einem unzugänglichen Gebiet in Kythera ertrunken sind. Wer ist der Schuldige? Viele Meldungen in den Medien suchen und suchen und mit dieser Methode wollen sie vertuschen, dass die Schuldigen in der EU, in der griechischen und türkischen Regierung sind. In den vielen Videos, die im Lager angekommen sind, zeigen dass mehrere Menschen von den Wellen weggefegt werden und mehrere Leichen zwischen den Trümmern des zerquetschten Segelbootes treiben. Es werden mehr als 20 Menschen vermisst. Die überlebenden kommen aus Irak, Iran und Afghanistan. Die Unterstützung von Einheimischen auf Kythera war überwältigend, sie kletterten in den Klippen und versuchten die Flüchtlinge mit Seilen hochzuziehen. Sie haben alle Notwendigkeiten, Kleidung, Lebensmittel, Medizin, Hygieneartikel, Wasser und Unterschlupf bereitgestellt. Die Solidarität auf der Insel in dieser Tragödie war atemberaubend, ein Lob an alle Beteiligten.

    Die tödlichen Unglücke häufen sich.

    Am nächsten Tag sank ein Gummiboot mit bis zu 53 Personen im Seegebiet in der bekannten Therme, in Lesbos. Weitere 18 Flüchtlinge werden da vermisst und 18 Tote sind geborgen worden. Es waren 15 junge Frauen aus Afrika, die ertrunken sind.

    Aktuelles aus dem Leben im Camp

    Nagelpflege für weibliche Bewohner des Camps ist kein Luxus. Es ist ein Schub für ihr Selbstvertrauen. Stand by me Lesvos und Eurorelief haben zusammen gearbeitet, um Frauen in der Mobile Academy zu trainieren und sicheren Raum für diese Arbeit zu schaffen. Dies ist nur die erste von vielen verschiedenen Trainings und Aktivitäten. (Siehe Bilder dazu)

    Michalis berichtet:

    Ich kenne Larisa seit vielen Jahren. Sie lebt mit ihrer Familie in Mytilene. All die Jahre war sie aktiv ehrenamtlich im Tierschutzverein. Als sie mich um Hilfe rief, akzeptierte ich sofort, ihr Ziel zu Unterstützen. So ging gestern der Transporter von SBML und ein Freiwilliger mit ihr, um aus alten Campwäldern für neue Unterkünfte zum Winterschutz von obdachlosen Tieren zu finden. Die Zusammenarbeit mit Larisa besteht seit vielen Jahren und wir machen mit neuen Plänen für Tiere des Lagers weiter. Weil Stand by me Lesvos Teil der lokalen Gemeinschaft ist, nicht nur für Flüchtlinge oder Einheimische, sondern auch für Hunde und Katzen.

    Unsere Schneiderei ist sehr beliebt. Hier kommen Menschen, um alle möglichen Kleiderartikel zu reparieren, damit sie im Alltag gut gekleidet sind.

    Das ist sehr wichtig, weil die Presse oft Bilder veröffentlicht, die Flüchtlinge mit schmutziger und beschädigter Kleidung zeigen – gut kleiden zu können ist also eine Frage der Würde.

    (Foto von zwei jungen Männern in der Schneiderei. Man sitzt mit einem Maßband um den Hals an der Nähmaschine und näht ein schwarz-weiß gemustertes Stück Stoff. Der andere steht vor der Nähmaschine mit gedrehtem Kopf in Richtung Kamera)

    Mathe ist nicht immer einfach. Zum Glück haben unsere Schüler ein fantastisches Lehrerteam zur Verfügung, um Unterstützung und Ermutigung anzubieten.

    Wir glauben, dass es wichtig ist, dass Menschen in ihrer Heimatsprache Alphabetisierung erlangen. Dies hilft ihnen auch, andere Sprachen zu lernen, während sie sich in einem neuen Land ein neues Leben aufbauen. Wir bringen Farsi bei, diese Grundlage aufzubauen.

    Wir sind so dankbar für all unsere fantastischen Lehrer, die so tolle Arbeit leisten, unsere Campbewohner unterrichten und stärken.

    Aufgrund der veränderlichen Natur des Lebens im Camp verändert unsere Lehrergruppe oft die Größe – unser Team ist aber sehr anpassungsfähig und stellt sich neuen Herausforderungen.

    Häufig neue Lehrer in der Gruppe begrüßen, bedeutet auch, dass wir Menschen mit vielfältigen Hintergründen und gelebten Erfahrungen nutzen dürfen, was unsere Klassen noch mehr bereichert

    Wir sind sehr dankbar für das neue Material, das uns kürzlich gespendet wurde.

    Wir haben Hefte, Kugelschreiber, Zeichen- und Malmaterial erhalten

    Herzlichen Dank an unsere lieben Spender!

    Bei Moria Academia bieten wir auch Sprachkurse für Erwachsene an, da wir Menschen in die Lage versetzen wollen, eine bessere Zukunft für sich und ihre Gemeinschaft aufzubauen.

    Viele Flüchtlinge haben Fähigkeiten und sind bereit zu arbeiten, aber wenn sie die Sprache nicht kennen, ist es schwieriger. Deshalb haben wir Sprachkurse für Erwachsene. Es hilft bei der Integration.

    Wenn Sie diese Kurse oder eine der Moria Academia Aktivitäten unterstützen möchten, denken Sie bitte darüber nach, zu spenden:

    Sie können unsere Arbeit auch unterstützen, indem Sie unsere Beiträge und unsere Botschaft an die Menschen teilen, die Sie kennen.

    Weil wir selbst im Camp und ein Team von Flüchtlingen sind, verstehen und hören wir, was die Menschen wollen und brauchen. Wir sind nicht nur eine Schule, wir versuchen, diese Bedürfnisse zu erfüllen.

    Eines dieser Dinge ist Nähen und ein Schneiderraum. Wir nähen viel, weil wir glauben, dass Würde wichtig ist und ein Schneiderraum ein einfacher Weg ist, Menschen Würde und Wahl zu geben. Menschen bringen Kleidung, Vorhänge und andere mit und wir bieten ihnen einen Raum und Materialien, um sie zu reparieren oder wir helfen ihnen bei der Reparatur ihrer Gegenstände, wenn sie Hilfe benötigen.

    Wir brauchen eure Hilfe, damit das am Laufen bleibt. Dafür wird ständig Nähmaterial benötigt, wie Nadeln und Scheren. Wer helfen möchte, kann hier spenden.

    Wenn das Klassenzimmer der Moria Academia nicht voller Schüler ist, nutzen Campbewohner den Platz für ihre anderen Bedürfnisse. Jeden Morgen wird das Zimmer als Schneiderraum genutzt, der es jedem ermöglicht, Kleidung für sich und seine Familie herzustellen und zu ändern, was ihrem täglichen Leben wieder Würde bringt. Eine professionelle Schneiderin ist anwesend, um bei allem zu helfen, was sie brauchen, aber vor allem brauchen sie Agentur und Würde, um selbst zu entscheiden … genau wie alle anderen auch. An der Moria Academia wollen wir Flüchtlinge von überall in die Lage versetzen, dies zu erreichen.

  • 2. Folge Besuch Kara Tape

    2. Folge Besuch Kara Tape

    Vom Camp habe ich im 1. Teil schon berichtet, dass Elias, ein afghanischer Flüchtling, die Seele der Bus Oase ist. Er ist für die Organisation verantwortlich. Das macht er gut, Er schaut, dass alles optimal klappt. Selbst als die Akkus des Handys leer waren, machte er die Dieselanlage an, damit wir dafür Strom hatten. Wir machten ein Interview mit ihm und er betonte:

    „Ich bin Elias und bin hier der Verantwortliche. Hier ist die Moria Academia, sie ist offen für Migranten. Wir haben verschiedene Angebote wie Malkurse, Computerkurse für Kinder, ein Friseursalon für Frauen, Schneiderkurs für Frauen und auch andere Kurse. Hier ist jeden Tag geöffnet für alle Flüchtlinge. Jeden Tag kommen Kinder her zum spielen und zum Sprachenlernen in einer Sprachenklasse. Du siehst die Kinder jeden Tag, Frauen kommen hier her mit ihren Kindern. An heißen Tagen gehen alle Kinder gemeinsam zum Schwimmen. Das ist meine Arbeit hier.“

    Seine Vision für die Zukunft?

    „Ich kam 2017, also vor sechs Jahren, nach Lesbos. Und ich warte auf mein Asyl und ich weiß nicht wie meine Zukunft aussehen wird. Jetzt bin ich hier und ich arbeite hier und mag meine Arbeit. Aber ich denke, hier weg zu gehen ist besser für mich … mein Leben hier ist ok. Aber jetzt ist es ein bisschen schwierig für mich, denn ich denke zu viel über mein Asyl nach. Das ist mein Problem. Jetzt ist es besser für mich, weil ich hier arbeite und ich meine Landsleute hier habe und mit ihnen sprechen kann. Das Problem ist nicht der Job, es ist die griechische Regierung.

    Ich bin sechs Jahre hier und habe keine Antwort auf mein Asylgesuch bekommen und ich sehe, dass andere Leute (Single und Familien) vor drei oder vier Monaten herkamen und schon einen Passport usw. bekommen haben und in andere Länder gehen konnten. Ich bin schon sechs Jahre her, ich denke, das ist auch ein psychologisches Problem. Ich bin Single, habe keine Familie, es ist sehr schwierig. Mein Land ist in einem sehr schlechten Zustand. Meine Familie lebt noch in Afghanistan, ich sehe die Nachrichten jeden Tag, wie schlecht es dort ist. Für alle wäre es besser, in andere Länder zu gehen. Ich komme aus Kabul und bin ein guter Fußballspieler. Ich bin mit dem Flugzeug in den Iran geflohen und dann immer zu Fuß weiter in die Türkei und zum Schluss mit dem Schlauchboot nach Lesbos.“

    Hierzu prüft der „Freundeskreis Flüchtlingssolidarität in SI“ wie Elias unterstützt und ihm bei seinem Asylantrag geholfen werden kann.

    Michalis, unser Freund, erwies sich als ein super Brückenbauer. Er brachte uns in eine mehrsprachige Bücherei, die im Zentrum von Mytilene ist. Sie sind so organisiert, dass die Flüchtlinge vom Lager Bücher online bestellen können, die dann von Fahrradkurieren gebracht werden. Im gleichen Gebäude gibt es Computerarbeitsräume, Räume für Frauen die sich treffen können. In der Nähe ist auch ein Frauenhaus angegliedert. Für die jungen Mütter gibt Kurse zur Förderung des Stillens. In der Fahrrad-Werkstatt werden Flüchtlinge ausgebildet, wie man Fahrräder repariert. Inzwischen spenden sehr viele Leute aus Mytilene ihre Fahrräder; sie werden ins Camp gebracht und die Flüchtlinge können sie ausleihen und gut nutzen, weil sie inzwischen viel mehr Ausgang haben.

    Michalis wollte, dass wir Andrea Dely, Ausbilderin für Krankenschwestern, kennenlernen. Sie macht seit Jahrzehnten in ihrer Freizeit Flüchtlingsarbeit. 1997 hat sie das erste selbstorganisierte, offene Flüchtlingscamp, Hilaktida, mitgegründet. Hilaktida hatte bewiesen, dass ein offenes Camp möglich ist, an dem sich Ärzte von Lesbos anschlossen und die Bevölkerung dies unterstütze.

    Sie berichtete, wie im September 2013 das Lager Moria begann. Überwiegend war die Masse der Bevölkerung auf Lesbos immer aufgeschlossen gegenüber den Flüchtlingen. Doch kamen rund um 2015 insgesamt 850.000 Flüchtlinge auf die Insel! Teils blieben sie nur kurze Zeit, aber es waren chaotische Zustände und die Leute lagerten wild auf der ganzen Insel, in der Stadt, in den Dörfern. Das schreckte die Einheimischen ab. Es hatte sich zum Schlimmsten verändert.

    Die Regierung baute Lager mit Zäunen und Polizeibewachung, damit sich keiner frei bewegen kann. Die Leute mussten nach dem Türkei-Deal auf Lesbos bleiben und sie erkannten und sahen, dass Europa gefährlich wurde. Faschisten schüchterten die Leute ein und verprügelten jeden, der die Flüchtlinge unterstütze oder ihnen „neutral“ zugewandt war. Andrea sagte, dass es zynisch, aber wahr ist, dass dieser Terror aufhörte als Covid kam. Da durfte keiner so raus und sich frei bewegen.

    Michalis brachte uns zum „Haus der Würde“. Es ist ein multinationaler Kindergarten und Frauentreffpunkt. Sie fördern sehr stark die Eigenaktivität und Stärkung der Fähigkeiten der Frauen und Kinder, damit sie sich im Leben zurechtzufinden.

    Wenn man in das Gelände kommt, das außerhalb des Camps liegt, was sie ganz bewusst so ausgewählt haben, sieht man Kinder aller Nationalitäten aus Asien, aus Afrika, europäische Gesichter usw. Die Kinder spielen mit einigen ganz wenigen Betreuern und drin sitzen die Frauen. Dort gibt es Möglichkeiten, sich einfach auszuruhen, sich zu unterhalten, aber auch täglich Gymnastik, Yoga, Krafttraining, Englischkurs oder Deutsch und andere Sprachkurse zu machen. Es gibt einen Raum, der mit einem Vorhang abgetrennt werden kann, dort können die Frauen ihre Kopftücher und Schleier ablegen um sich schöne Frisuren zu machen und sich zu schminken. Außerdem gibt es zehn Duschen, wo die Frauen in Ruhe duschen können. Im Camp geht es wohl oft ziemlich stressig zu. Außerdem, was es im Camp gar nicht gibt, sind die vier Waschmaschinen, so dass sie nicht von Hand waschen müssen. Außerdem gibt es auch eine kleine Nähstube. Dort können Frauen Kleider abgeben, quasi als Änderungsschneiderei oder sie können dort selbst nähen. Hier lernten unsere weibliche Delegation F. kennen, eine Geflüchtete aus dem Irak, die inzwischen Aktivistin des Projektes ist. Sie berichtet, dass sie durch die Spenden mittlerweile gut angezogen sind. Aber die Unterwäsche ist noch zerrissen, schlecht und manchmal sogar regelrecht Lumpen. Sie fragte, ob »die Frauen, die die Nähmaschinen gesammelt und gespendet haben, nicht auch Unterwäsche als Spenden sammeln könnten. Denn kaputte Unterwäsche empfinden wir als unwürdig und viele schämen sich auch, darüber zu sprechen.« So wurde aus dem Gespräch ein Projekt »würdige Unterwäsche«, das Courage wunderbar umsetzte.

    Monika, auch Mitglied der Reisedelegation, sagte immer wieder, dass sie einen großen Wunsch hat einen Besuch auf dem Friedhof, wo die ertrunkenen Flüchtlinge beerdigt sind, durchzuführen. Das taten wir auch. Es wurden Blumen gekauft und Michalis brachte uns zum Friedhof. Der liegt auf der Spitze des Berges in Mytilene.

    Die Einwohner von Lesbos haben durchgesetzt, dass alle Flüchtlinge, die die lebensgefährliche Flucht aus der Türkei nicht überlebten, auf ihrem Friedhof ein eigenes Grab bekommen. Sie schrieben, wenn die Toten nicht zu identifizieren waren, die Nummern und das Datum des Flüchtlingsboots auf die Grabplaketten, damit eventuell später rekonstruiert werden kann, wer es war. So haben alle ein eigenes Grab, aber die Gräber sind in traurigem Zustand. Wir säuberten einige der vernachlässigten Gräber und legten bei jedem einzelnen Grab eine Blume nieder. Wir waren sehr gerührt und mussten an die Menschen denken, die mit großer Hoffnung von sich und oft ganzen Familien aus ihrem Land geflohen sind und hier endeten. Wir setzen unsere ganze Arbeit auch für sie und ihre Träume fort. Wochen nach dem Besuch wurde von der Aktion im Lager immer noch gesprochen und sie wurde auch zum Stadtgespräch.

    Beim Abendessen lernten wir eine ganz besondere Aktivistin kennen. Lena, ebenfalls eine Flüchtlingsaktivistin der ersten Stunde. Sie arbeitete im Picpoi Camp, ein Camp für Flüchtlinge mit besonderer Verletzlichkeit: vergewaltigte oder gefolterte Frauen und misshandelte Kinder, Krebskranke usw. Das Camp wurde später aufgelöst. Einigen der Geflüchteten half sie dann, ein ganz spezielles Restaurant zu eröffnen, auf der – wie sie sagt – gemeinsamen mediterranen Grundlage des Essens der griechischen Bevölkerung und vieler Flüchtlinge aus Syrien, Afghanistan usw. Gerade in diesem Restaurant trafen wir sie.

    Es war eine sehr lehrreiche Reise. Das hat die Freundschaft mit Michalis und den Flüchtlingen gefestigt und ich freue mich auf meinen nächsten Besuch.

  • Viele Eindrücke bei einer Rundreise auf Lesbos

    Viele Eindrücke bei einer Rundreise auf Lesbos

    Unser SI-Mitglied Jordanis war mit einer MLPD-Delegation in Griechenland. Sie haben die kämpfenden Kollegen und ihre Familien von Larko besucht und eine Rundreise unternommen. Vom Besuch des Flüchtlingslagers auf Lesbos und unserem Partner vor Ort, Michalis, berichtet Jordanis:

    Liebe Freunde, Genossen,

    (Besuch auf Lesbos Teil 1) Ich hatte während unsere Reise in Griechenland ständig Kontakt mit Michalis. Er versicherte mir telefonisch, dass er sich freut, dass Solidarität International das Versprechen, noch dieses Jahr nach Lesbos zu kommen, einlöst. Alles ist klar, ich soll mir keine Sorgen machen.

    Begrüßung durch Michalis

    Michalis, der Präsident von Stand by me Lesbos, hat uns selber vom Flughafen abgeholt und uns in einem tollen Hotel mit Meeresblick untergebracht. Sein Programm war so durchdacht, dass wir alles, was die Flüchtlingsfrage angeht, in Lesbos persönlich erfahren haben. Er brachte uns mit Menschen zusammen, die die Entwicklung der Solidarität mit den Flüchtlingen in Lesbos zu ihrer Herzangelegenheit gemacht haben.

    Man kann nicht so ohne weiteres in das Camp rein. Michalis organisierte, dass Ausweise von uns erstellt werden. Wir mussten alle persönlichen Angaben machen, Ausweisnummer, Wohnort und Bilder. Das war kein einfacher Prozess.

    Moria: Sauberkeit – aber auch Zäune und viel Polizei

    Ich hatte von Bildern und Erzählungen der Flüchtlinge und von Michalis eine Vorstellungen, wie es da aussieht. Als ich aber von Weitem das Lager sah, und als wir uns der Pforte näherten, und ich die Zäune und den Stacheldraht, die das Lager umschliessen, sah, da musste ich schon selber mit einer gewissen Wut kämpfen. Das Camp war streng bewacht von Polizei. Unsere Ausweise wurden streng kontrolliert. Als wir reinfuhren, sahen wir an vielen Punkten Polizeistationen. Wir durften nicht fotografieren. Doch das ließen wir uns, wenn sich Möglichkeiten ergab, nicht nehmen.

    Als das Lager in Moria, in dem bis 42.00 Flüchtlinge lebten, brannte, wurde auf dem Militärübungsplatz Kara Tape ein Zeltlager aufgebaut für 12.000 Flüchtlinge. Inzwischen leben nur noch 1400 Flüchtlinge in Kara Tape und es werden ständig weniger. Man fragt sch, wo sind sie? Mit Sicherheit nicht in Deutschland. Sie leben auf den Straßen der Großstädte in Griechenland. Vor allem in Athen. Es gab keine Zelte mehr. Alle lebten in Containern und Häuser aus Plastik. Es sah alles sauber aus, Es gibt Duschen und Essensversorgung. Von der schlechten Qualität des Essens haben die Flüchtlinge oft berichtet.

    Schulungsbusse – eifrig genutzt

    Wir fuhren weiter tief in das Camp, und am Ende stand das Meer und vor uns zwei Busse. Diese zu Schulungsbussen umgebauten Busse waren durch eine Spendensammlung von Solidarität International finanziert worden. Zwischen den zwei Bussen war oben eine Plane gespannt, die viel Schatten spendete. In der Mitte mit dem Schatten und der frischen Meeresluft waren Tische und Stühle aufgestellt. In der Ecke war eine Popcornmaschine, die zwei Mädchen eifrig bedienten. Am Eingang war eine Schaukel gebaut und die Kinder hatten großen Spaß.Von diesem schönen Teil kann man nicht direkt das Camp sehen. Das empfinden die Kinder und Frauen als „Oase“. So nennen sie es auch. Zu unseren Empfang wurde eine Party organisiert. Die Kinder, Frauen und Elias empfingen uns ganz herzlich. Auf den Tischen war alles was für eine Kinderparty das Herz der Kinder höher schlagen lässt. Getränk, die die Kinder lieben. Säfte, Cola, Fanta. Kekse, und viele verschiedene Chips. Popcorn durfte nicht fehlen.

    Diese ausrangierten Busse sind als Klassenzimmer ausgestattet. Es wird Unterricht gegeben in verschiedenen Sprachen, Musik gemacht, es gibt Computer.In einer anderen Ecke ist die Nähwerkstatt mit den Nähmaschinen von Courage, die eifrig betrieben werden. Dann gibt es einen Friseursalon für Frauen, ein ausrangierter alter Friseurstuhl mit einem großen Spiegel. Dort machen sich die Frauen gegenseitig schöne Frisuren und schminken sich.Es ist eine richtige kleine Welt des Lernens, der Gemeinschaft und eine Anlaufstelle für alle!

    Elias, ein Afghanischer Flüchtling,

    … ist die Seele dieser Oase. Er ist für die Organisation und der ganzen Logistik verantwortlich. Elias berichtete: „Hier ist die Moria-Akademie. Wir haben verschiedene Angebote, Malkurse, Computerkurse für Kinder, ein Friseursalon für Frauen, Schneiderkurs für Frauen und auch andere Kurse …Frauen kommen hier her mit ihren Kindern. An heißen Tagen gehen alle Kinder gemeinsam zum Schwimmen. Meine Familie lebt noch in Afghanistan, ich sehe die Nachrichten jeden Tag. Für alle wäre es besser, in andere Länder zu gehen. In diesen Monaten sind viele gekommen, für mich ist das Leben sehr schwierig.“ Elias ist seit sechs Jahren im Camp und aus unerfindlichen Gründen kriegt er kein Asyl. Er grübelt jede Nacht, warum, und wie es weitergeht. Tagsüber organisiert er die Oase, den Unterricht und schlichtet Streit“.

    Asylanträge dauern ewig!

    Michalis berichtete, dass das größte Problem heute das Warten ist, warten, warten, warten. Die Behandlung der Asylanträge zieht sich ohne Begründung über Jahre. Das bringt die Leute in Depression und zum Teil auch Aggression, weil sie ständig über ihre Zukunft nachdenken und nicht wissen, was sie bringt. Deswegen liegt Michaelis besonders daran, dass die Leute arbeiten können. Deshalb möchte er sehr gerne als weiteres Projekt der Zusammenarbeit ein Arbeitsplatzprojekt. Er hat zusammen mit den Flüchtlingen sage und schreibe 2 Tonnen Deckel von Plastikflaschen gesammelt, weil das Flaschenplastik selbst als Recyclingprodukt wenig wertvoll ist. Alles Wasser im Camp wird in Plastikflaschen verteilt und diese leeren Plastikflaschen dann wieder aufwendig per Schiff aufs Festland zurückgebracht. Eine völlige Ressourcen- und Geldverschwendung! Er wünscht sich ein Recyclingprojekt, das wenigstens einige Arbeitsplätze schafft, die sinnvolle Produkte hergestellen und bei optimaler Planung durch den Verkauf Erlöse bringen und weiter ausgebaut werden können!

    Einige Projekte wurden vereinbart

    Mit Monika und Michalis führten wir ein sehr ausführliches Gespräch über die weitere Zusammenarbeit und vorrangigen Projekte. Wir vereinbarten unter anderen folgende Projekte:

    Entsprechend der Bitte der Aktivistin vom Kindergarten Fahime aus Irak, werden wir Courage bitten, Unterwäsche zu sammeln und zu schicken … Als SI betreiben wir vorrangig das Recyclingprojekt d. h. Arbeitsplatzprojekt. …. Uns schwebt vor, unter Studenten oder Ingenieuren eine Ausschreibung zu einem Wettbewerb zu machen, wer die beste Idee hat, aus den Deckeln ein Recyclingsprojekt mit Arbeitsprozessen, aber auch realem Nutzen zu machen. Dafür wird ein nicht allzu üblicher Preis für den Gewinner ausgeschrieben. Anschließend erfolgt die Phase der Umsetzung und des Experiments wobei das Ziel ist, sowohl Arbeitsplätze zu schaffen als auch sinnvolle Produkte, die optimal geplant und verwirklicht dann auch durch den weiteren Verkauf Erlöse einbringt. …

  • Es geht also doch: Saidou Kamara darf bleiben

    Es geht also doch: Saidou Kamara darf bleiben

    29. März 2022 – Die Flüchtlinge berichten: Am 20.03.2022 war der Neujahrstag für die meisten Flüchtlinge und wir hatten eine kleine Zeremonie. Von Lesbos wünschen wir allen unseren afghanischen und kurdischen Mitgliedern und allen kurdischen, iranischen und afghanischen Freunden und Völkern ein frohes Neues Jahr. Herzlichen Glückwunsch an alle Kollegen und Freunde zur Ankunft des Sonnenjahres 1401, die Feier des neuen Jahres ist eine lange Tradition für alle Menschen im Nahen Osten. Neujahr und Nowruz zu feiern ist eine historische Tradition in Afghanistan, die bis vor 6.000 Jahren zurückreicht. Nowruz wird seit langem am ersten Tag des Sonnenjahres von den antiken Ariana gefeiert, die ihn als Tag der Rückkehr zu sich selbst und als Prinzip der menschlichen Natur betrachten. Aber leider kann im von Taliban regierten Afghanistan das neue Jahr nicht gefeiert werden.

    Ein neuer Job. Wir kümmern uns auch um die Generatoren im Camp. Das ist eine sehr verantwortungsvolle Arbeit und zum Glück sind die Leute, die es vorher getan haben, jetzt bei uns, also kümmern wir uns in Zusammenarbeit mit der technischen Abteilung des Camps jetzt auch darum.

    Heute sehr schönes und gutes Wetter. Wie wöchentlich jeden Samstag arbeiten unsere Mitglieder neben dem Camp zusammen mit der Erlaubnis von Polizei und Management im Camp, draußen. Unsere Mitglieder entscheiden sich zu arbeiten und die Routen zwischen dem Camp und Moria Dorf zu reinigen. Wir sollten die Umwelt so gut wie möglich sauber halten.

    Bei der Mobile Academy haben wir einen Workshop sicheren Ort für Frauen geschaffen, um Schaffen und Spaß zu haben.

    Selbsttestteam jeden Tag informieren und testen für convid-19 im Camp, weil die Gefahr noch nicht vorüber ist.

    Vor einigen Tagen haben wir einem unserer aktivsten Mitglieder Good Bye gesagt: Basir. Er und seine Familie werden in die Schweiz ziehen. Wir freuen uns sehr für sie, sind aber auch sehr traurig, ihn zu verlieren, und wir alle danken ihm für die großartige Arbeit, die er jeden Tag hier geleistet hat.

    Wir möchten allen guten Freunden Griechenlands und dem griechischen Volk zum Unabhängigkeitstag Griechenlands gratulieren, in der Hoffnung auf mehr Erfolg für alle lieben Griechen. Fröhlichen Unabhängigkeitstag am 25.03.2022.

    Mother´s Home School „Kabul“ berichtet

    Wir wollen keinen Schreibtisch, keinen Stuhl, ein luxuriöses Klassenzimmer oder eine Schule. Lass uns einfach lernen. Es ist wirklich unglücklich und besorgniserregend, dass Tausende junger Mädchen in Afghanistan Opfer religiöser Überzeugungen und Extremismus des Taliban-Regimes werden und die Schule verlassen. Leben ist ein allmählicher Tod unter dem Terror. Heute standen Tausende Mädchen vor verschlossenen Türen der Schulen. Andere haben kein Recht mehr, zur Schule zu gehen! Für mich als Mensch, diese Szene zu beobachten, ist es so schmerzhaft, eines meiner Grundrechte des Lebens zu verlieren…!

    Verdammt die Ignoranz!

    Die griechische Ministerin …

    … für Bildung soll unendlich viele Kinder aus Ukraine als sie nach Griechenland kamen umarmt haben. Eine Show Kampagne. Die Journalisten sollen sogar Tränen bei ihr entdeckt haben. Die Flüchtlinge von Kara Tepe fragen sich: „Warum Frau Keramenos sind Sie noch nie zu uns gekommen. Über eine solche Umarmung würden sich die kleinen Afrikanischen und Afghanischen Kinder auch sehr freuen. Diese Ministerin ist die treibende Kraft in der Regierung bei der Ausweisung von Jugendlichen wenn sie das 18.Lebensjahr erreicht haben. Sie soll auch sehr innig befreundet sein mit der Madame aus Brüssel, die für die EU-Asyl Politik verantwortlich ist. Beide lieben so sehr die Kinder, das zeigt aktuell die vorgesehene Ausweisung von Saidou Kamara.

    Saidou Kamara, …

    … ein Flüchtling aus Guinea, der im November 2019 im Alter von 16 Jahren nach Griechenland kam, hat kein Asylrecht bekommen und soll jetzt ausgewiesen werden. Dass er noch in Griechenland ist, ist der breiten Solidarität zu verdanken. Saidou Kamaras nahm in Agios Dimitrios am Nationalfeiertag am 25.03. an einer Parade teil, weil er der beste in seiner Klasse ist. Er bedankt sich für die Unterstützung, die er erhalten hat. Es hat sich eine beispiellose Solidarität entwickelt. Die ganze Gemeinde der Bürgermeister, der Gemeinderat, alle Fraktionen stehen hinter ihm. Seine Mitschüler haben ihn nach der Parade alle umarmt und geschützt vor einer möglichen Verhaftung. Sie wandten sich an die öffentliche Presse und vor allem an die Ministerin die Kinder sehr liebt mit der Botschaft: „Saidou, ein Opfer von Diskriminierung und extremer Armut in seinem Heimatland Guinea, wagte kurz nach seinem vierzehnten Lebensjahr, auf der Suche nach Sicherheit und einem angemessenen Lebensunterhalt, allein, ohne Verwandte oder Unterstützung im Ausland, die lange Flucht, die ihn in unser Land brachte, eine Reise, die kein Jugendlicher unternimmt, wenn er nicht glaubt, dass sein eigenes Leben in Gefahr ist. Er kam vor drei Jahren als unbegleiteter minderjähriger Flüchtling an unsere Schule, arbeitete hart, um die Sprache zu lernen und sich in die neue Umgebung zu integrieren, nutzte jede Bildungsmöglichkeit, absolvierte erfolgreich die Klassen und wird in wenigen Monaten die High School abschließen, um seinen Traum von intellektuellem Fortschritt und persönlicher Entwicklung zu verwirklichen. Vor allem aber hat er Freunde gefunden, Freunde fürs Leben, Klassenkameraden, Lehrer, Eltern, Mitarbeiter des Tierheims, die ihn mit ihrer Liebe und Solidarität aufgenommen haben. Wir sind auf der Seite von Saidou und allen Kindern die träumen, deren Flügel aber gestutzt werden. Wir sind auf der Seite aller Menschen, die in Würde und Frieden leben wollen.“ Diese beispiellose Solidarität gegen die Abschiebung hat sehr viel Anerkennung in ganz Griechenland bekommen. Das hat den Ministerpräsident Mitsotakis veranlasst sich heute mit Saidou zu treffen. Er soll ihm versprochen haben, dass er in Griechenland bleibt. Es geht also doch.

    Bergbau-Arbeitsplätze werden abgebaut, Polizei wird ausgebaut

    Während die griechische Regierung über 1000 Bergarbeitsplätze vernichten, hat sie während ihrer Amtszeit viele Polizisten eingestellt. Es heißt, dass es über 2000 sein sollen die in Crash Kurse ausgebildet wurden und auf die Straße losgelassen wurden. Insgesamt sollen 4000 eingestellt werden. Die Flüchtlinge die auf den Straßen von Athen und Thessaloniki leben, haben Angst vor diesen Rambo Polizisten. 400 davon haben keine weiteren Aufgaben als Jagt auf die Flüchtlinge zu betreiben. Ständig wird man von einem Rambo angehalten und Kontrolle, Kontrolle Kontrolle … Schaut man sich aber die Polizisten am Hauptbahnhof von Thessaloniki an, die die ankommenden „echten Flüchtlinge aus Ukraine“ wie sie vom Minister für Migration und Asyl, Notis Mitarakis, genannt werden, ganz herzlich und freundlich empfangen werden, dann versteht man die Flüchtlinge aus Afghanistan oder Syrien wenn sie sich als Flüchtlinge 2. Klasse fühlen. Denn so werden sie in vielen Europäischen Länder behandelt.

  • Echte Flüchtlingspolitik nur für Ukrainer?

    Echte Flüchtlingspolitik nur für Ukrainer?

    Die Flüchtlinge schreiben, 18. März 2022:

    Bildung als Schlüssellösung

    Stand by me Lesvos unterstützt Bildung als Schlüssellösung für unsere modernen Probleme. Bildung für Kinder und Erwachsene auf allen Ebenen, wie Sprach-, Wissenschafts- und Kunstkurse. Wissen für alle. Dies ist derzeit besonders in Kabul relevant, insbesondere dort, wo Kinder- und Frauenschulbildung knapp ist. Die Mutterschule „KABUL“ ist unser neues Projekt für eine Schule in Kabul. Eine pensionierte Lehrerin hat im Erdgeschoss des Hauses einer Flüchtlingsmutter in Lesbos den Unterricht begonnen, und wir bitten um Ihre Hilfe, um die Klassen zu erweitern. Durch die Änderung des Regimes in Afghanistan fehlt in letzter Zeit der wichtigste Wert im Land, Bildung, und deshalb wird die Mutter’s Home School eine selbst organisierte Grundschule gegründet. … Der einzige Traum von „Mutter’s Home School“ ist es, Bildung zu ermöglichen, indem sie ihre Erfahrung für Kinder nutzt, die Schule und Bildung vermissen, sagt Lehrerin xxx. Jeden Tag gehen Frauen in den Workshop, den wir für sie gemacht haben, und sie kreieren wunderschöne handgemachte Dinge!!

    Stand by me Lesbos spendete Selbsttest

    Die Covid-Fälle sind auf Lesbos weniger und bei den Zeitung stellen wir fest, dass Griechenland ab Samstag seine Pflicht des Maskentragens im Freien aufhebt. Aber wir müssen vorsichtig sein. Stand by me Lesbos spendete Selbsttest bei den Krankenschwestern des Krankenhauses, um sicher zu sein, dass ihre Dienste sicher sein werden.

    Große Hilfsbereitschaft in der Europäischen Bevölkerung …

    … gegenüber der Flüchtlingswelle die ausgelöst wurde durch den Imperialistischen Krieg. Das ist wahre Solidarität. In Griechenland erhalten sie eine 12-monatige Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis gleichzeitig AMKA und AFM, damit es leicht ist, ein Krankenhaus zu besuchen und eine Arbeit beginnen zu können. Kairidis, Abgeordneter von ND, der Regierungspartei, für ukrainische Flüchtlinge: „Wir sprechen über weiße Christen, nicht über nicht-religiöse in Afrika.“ „Im Herzen Europas zu sitzen und abgeschlachtet zu werden… und wenn man es zynisch sagen will, hier reden wir nicht von einem Massaker in einem abgelegenen Teil Afrikas mit nichtreligiösen Menschen, sondern – mitten in Europa.“

    Schreckliche Nachrichten aber wahr. So sieht die wahre EU-Flüchtlingspolitik aus

    Heute stehen vor Gericht, weil sie Schiffbruch erlitten haben. In einer Welt ohne Vernunft und Gerechtigkeit werden Opfer wegen Schiffbruch vor Gericht in Mytilene gestellt. Der Vater eines ertrunkenen Flüchtlingskindes in Samos wird vor Gericht gestellt wegen dem Vorwurf, das Leben seines Kindes in Gefahr gebracht zu haben und ihm drohen 10 Jahre Gefängnis. 26 Flüchtlingen, darunter sieben Kinder, sollen abgeschoben werden, die am 7. und 8. März 2022 in Chios ankamen. Die Gemeinde von Chios ist bitter erbost über die falsche Fratze der EU-Asyl-Politik. Sie führten eine spontane Demonstration durch.

    Scham und Schande.

    Auf der Demo demonstrierte erstmal auch die griechisch-orthodoxe Kirche. Sie trugen ein Transparent wo drauf stand: „Schande und Scham.“ Das sind die westlichen Werte der griechischen Regierung, das ist die Kultur der EU, von der die Rede ist, die Trennung der von ihren Kriegen Verfolgten in blonde, blauäugige und christliche, die Anspruch und Recht auf Asyl, Schutz und Arbeit haben, und in dunkelhäutige und unreligiöse, die Ertrinken, Rückführungen und bestenfalls in Gefängnisse zu stecken. Nur wenige Stunden nach Bekanntwerden des Todes von sechs weiteren Flüchtlingen in der Ägäis, deren leblose Körper an die Küste gespült wurden, wiederholte der zuständige Einwanderungsminister Notis Mitarakis im Parlament seine verachtenswerten Äußerungen über „echte“ und „nicht echte“ Flüchtlinge. Er behauptete, die Flüchtlinge aus der Ukraine sind „echt“ da „diese Menschen direkt aus dem Land kommen, das in Gefahr ist …“

    Hilflos dem schlechten Wetter ausgeliefert, …

    … ohne Wasser und Nahrung und mit einer schwangeren Frau, die blutet, verharren 20 syrische Flüchtlinge auf einer Insel in Evros, und versuchen, in Griechenland Asyl zu beantragen. Die 30 Syrer sollten in Griechenland bleiben.

    Das Opfer war diesmal ein ungeborenes Baby, das wenige Stunden vor seinem ersten Atemzug starb, nachdem seine zu früh geborene junge Flüchtlingsmutter Opfer einer illegalen Inhaftierung geworden war, was zu seiner verspäteten Verlegung in das Krankenhaus von Samos führte.

    An einem Gedenkgottesdienst für die ertrunkenen Flüchtlinge, die in der Gegend von Kalamari angespült wurden, nahmen am Sonntagnachmittag die Gemeinschaft der afrikanischen Asylbewerber, aber auch Vertreter der Somalier, die drei Kilometer entfernt im provisorischen Aufnahme- und Identifizierungszentrum von Kara Tepe leben, die katholische Kirche und Solidaritätsgruppen teil. Sie waren Flüchtlinge, Menschen auf der Suche nach Frieden und einem sicheren Ort. Es ist ein Rätsel, wie sie ihr Leben verloren haben. Damals war das Wetter gut, es gab keine Schwimmwesten, kein Boot und kein Handy, sagte ein kongolesischer Musiker. Gleichzeitig haben sich Somalier zurecht darüber beschwert, dass sie die Leichen nicht sehen durften. „Es sind Angehörige von Somaliern hier, und man lässt sie die Toten nicht sehen, um sie zu identifizieren und zu begraben. Bitte lasst sie sie sehen, lautet unsere Botschaft

    An die ukrainischen Schwestern und Brüder, die vor Krieg und Zerstörung fliehen. Werden sich diese NGOs dort besser machen? Oder UN, die ein halbes Jahr gebraucht haben, um einige Schulen im Camp zu öffnen? Wir sind für die Unterstützung. Uns blutet das Herz, aber seid vorsichtig, wen ihr unterstützt. Es ist wahr. Wir haben gesehen, dass viele NGOs so viel Geld mit Bildern unserer Kinder gesammelt haben. Und was haben die vielen von ihnen getan? Nichts! Einige Bilder von lachenden Freiwilligen, die sehr jung waren und in nichts Erfahrung hatten. Tut mir leid, dass wir das sagen, aber das ist wahr. Alle sammeln wieder Geld. Schaut genau hin, wohin das geht und wieviel tatsächlich abgegeben wird. Wir haben die Erfahrung, dass über 90% in dunkle Kanäle verschwinden. Also passt auf.

    Der erste Tag des Krieges um die Ukraine …

    … und Europa sind schockiert und eingefroren. Weil dieser Krieg nicht irgendwo in Asien oder Afrika mitten in Europa ist und niemand etwas tut, um ihn aufzuhalten. Dieser Krieg ist zwischen Christen und bereits 10 Griechen werden dort getötet. Dieser Krieg wie jeder Krieg wird Reiche reicher und Arme leiden lassen.

    „Wenn die Reichen Kriege machen, sterben die Armen. Gib dem Frieden Hoffnung. „

    Echte Flüchtlingspolitik nur für Ukrainer.

    Viele der tausenden ukrainischen Flüchtlinge, die in Griechenland angekommen sind, haben keine Papiere, aber niemand dachte daran, sie „illegal“ oder „geschmuggelt“ zu nennen, um sie aufgrund der Pandemie als „Gesundheitsbedrohung“ zu bezeichnen, um von einer Bedrohung einer Zunahme der Kriminalität zu sprechen.

  • Es macht uns sehr traurig zu hören, dass Polen nur Flüchtlinge aus der Ukraine rein lässt

    Es macht uns sehr traurig zu hören, dass Polen nur Flüchtlinge aus der Ukraine rein lässt

    7. März 2022, Bericht der Flüchtlinge aus Moria:

    Plastikrecycling im Camp ist eine sehr erfolgreiche Aktivität mit mehreren Vorteilen. Zunächst einmal die Rückgewinnung des Plastiks, das, wenn es kein Recycling gäbe, auf Deponien oder auf See landen würde. Es gibt jedoch zusätzliche Vorteile für die Flüchtlingen des Lagers, wo sie qualitativ hochwertige Grundnahrungsmittel erhalten können. Aber für uns ist das Wichtigste, dass die Flüchtlinge keine Bettler mehr sind, die um Hilfe betteln, sondern stolz darauf sind, Dienst zu leisten und dafür bezahlt zu werden. Der Umgang mit Würde ist der wichtigste Dienst.

    Vor zwei Tagen erkannten unsere Teams die Straßen und Olivenhaine, die zum Dorf Moria führen, und das alte Lager waren voller Müll, und da viele Flüchtlinge es auch nutzen, um dort einen Supermarkt zu besuchen, haben wir uns mit der Gemeinde für einen Aufräumtag koordiniert. Dies ist wichtig, um die Umwelt sauber zu halten und auch den Menschen in der Region zu zeigen, dass wir uns auch darum kümmern.

    Vor allem Menschen im Dorf Moria haben sehr gelitten, dass das große Lager ganz nah war und auch 2020 haben wir ihnen nach dem Brand geholfen, die Gegend und das Dorf zu reinigen.

    Herzlichen Glückwunsch an das Schachteam zum ersten Platz in ihrer Gruppe im Ägäischen Turnier!! Schach ist jetzt eine Gewohnheit im Camp mit täglichem Zug für Erwachsene und regelmäßigen Unterricht von Kindern.

    Μein Name ist Tatjana Pavlova, ich komme aus Russland, Moskau

    „Μein Name ist Tatjana Pavlova, ich komme aus Russland, Moskau. Seit 10 Jahren male ich Häuser, Bäume, Kinder, Flüsse und Meere, mache Holzboote, Graffiti an die Wände in der Schule meiner Kinder, dekoriere Aufführungen und Museen. Aber vor 10 Tagen beschloss ein paranoider Diktator, dass er unsere ganze Welt verändern könnte. Hunderte meiner Freunde, Tausende vernünftige Menschen demonstrieren verzweifelt gegen die Invasion der Ukraine und fordern, die blutige Tragödie zu stoppen. Friedliche Russen sind entsetzt über einen barbarischen Krieg, wir protestieren mit aller Kraft. Heute, 5. März, ist das Wort „Frieden“ Hochverrat geworden, Protest gegen die Handlungen der Armee wird mit 15 Jahren Gefängnis bestraft. Meine FB/Instagram-Protesttexte und Zeichnungen haben mich zu einem Ziel gemacht. Ich bitte um Hilfe, um mich und meine beiden Töchter aus einem Land zu retten, das sich bereits in ein Konzentrationslager für Dissidenten verwandelt.“

    Gestern wurden sieben Leichen von Flüchtlingen

    … an den Ufern von Lesbos gefunden. Nette Leute aus Mytilene haben ihrer in einer kleinen Demonstration gedacht und ein paar Kerzen angezündet. In der Nacht gingen wir dorthin, um auch für ihre Seelen zu beten. Das ist alles sehr schrecklich.

    Hört Euch mal diese zynische menschenabscheuliche Zunge Mitarakis, Minister für Flüchtlinge:

    „Griechenland wird sich an den Bemühungen beteiligen, das ukrainische Volk direkt mit technischer und humanitärer Hilfe für Polen und andere Länder zu unterstützen, Flüchtlinge, die die Ukraine verlassen, sind Kriegsflüchtlinge, sie sind die wahren Flüchtlinge“

    Wir wundern uns nicht gegenüber der Füchtlingspolitik der polnischen Regierung. Es macht uns trotzdem sehr traurig zu hören, dass Polen nur Flüchtlinge aus der Ukraine rein lässt und afrikanischen und anderen Flüchtlingen und sogar Studenten und Arbeitern aus der Ukraine die Einreise verweigert. Sind das keine Menschen?

    Und Europa, alle, vor allem Polen und Ungarn, sind sehr aktiv bei den Flüchtlingen von Ukraine. Wir sind nicht dagegen, aber schaut mal diese Lügenpolitiker an. Diese Politiker von Europa schämen sich dabei nicht gleichzeitig bauen sie für 24,8 Millionen im Auftrag der EU hohe Stahlmauern um das Flüchtlingslager von Katsikas in Ioanina. 900 Menschen leben in Katsikas – sehr bald werden sie jeden Morgen an einer Betonmauer aufwachen. Diese Mauer ist Teil eines größeren Plans, Flüchtlingslager in ganz Griechenland in geschlossene Lager zu verwandeln. Die Mauern sind nicht das Einzige. Viel wichtiger für die EU sind Röntgengeräte, Sicherheitskameras und verrückte Ausgangssperre. Kinder werden in Europa in Freilichtgefängnisse aufwachsen.

    In Mityline fand eine große Demonstration gegen Pläne zum Bau eines neuen geschlossenen Camps. Wir sind auch sehr dagegen, und wir sehen, dass jetzt so viele griechische Menschen draußen sind. Wir hoffen, dass unsere Stimmen diesmal gehört werden. Wir verstehen immer, wie sehr die Menschen von Lesbos unter der Krise der letzten Jahre gelitten haben. Auch wir wollen einfach nur einen Ort zum Leben in Sicherheit und Frieden haben.

    Das ist leider wahr. Wir haben gesehen, wie viele NGOs so viel Geld mit Bildern unserer Kinder gesammelt haben. Und was haben die vielen von ihnen getan? Nichts! Einige Bilder von lachenden Freiwilligen, die sehr jung waren und in nichts Erfahrung hatten. Tut mir leid, dass wir das sagen, aber das ist wahr. Also sammeln sie wieder Geld für unsere ukrainischen Schwestern und Brüder, die vor Krieg und Zerstörung fliehen. Werden sich diese NGOs dort besser machen? Oder die UN, die ein halbes Jahr gebraucht haben, um einige Schulen im Camp zu öffnen? Bitte, rufen wir alle Unterstützung für die Ukraine auf, uns blutet das Herz, aber seid vorsichtig, wen ihr unterstützt.

  • Alles Gute zum Valentinstag, in der Mobile Academy haben wir ihn gefeiert

    Alles Gute zum Valentinstag, in der Mobile Academy haben wir ihn gefeiert

    Die Flüchtlinge auf Lesbos berichten aus dem Lager Moria/Kara Tepe

    Fröhlichen Valentinstag

    Wir wünschen allen liebenden Menschen auf der Welt einen schönen Valentinstag aus Lesbos. Und seht, selbst mitten in den Ruinen in unserem geliebten Syrien feiern sie diesen Tag. Was wir alle hoffen, ist, dass Liebe, Frieden und Freiheit eines Tages stärker sein werden als Hass, Krieg und Tötungen.

    Das Wetter in der letzten Woche im Januar war sehr kalt und wir warten auch auf Schnee. Deshalb verteilen wir heute im Recyclingpunkt Lagerdecken.

    Es gibt nur wenige gute Nachrichten in diesen Tagen, aber diese ist sehr schön und wir freuen uns für sie. „Italien hat dem beinamputierten syrischen Vater und seinem fünfjährigen Sohn Zuflucht gewährt, die auf einem preisgekrönten Foto zu sehen waren, das im vergangenen Jahr weltweit bekannt wurde.“

    Ende Januar gab es wieder einen Großbrand. Dies ist das zweite Feuer in wenigen Wochen. Und es ist sehr kalt und wieder haben so viele Menschen alles verloren, was sie haben. Unsere Teams sind am Tatort und verteilen Decken an die Leute, die bei dem Feuer alles verloren haben, weil es sehr kalt ist.

    SBM Lesbos vergisst nie die Einheimischen in Not. So haben wir in der ersten Februar Woche Essen in der Umgebung von Gera verteilt.

    Sehr arbeitsreicher Tag für uns. Wir putzen das Camp wie sonst und arabische Schule haben wir auch wieder, dasselbe wie in der alten Moria. Eigentlich sind wir so sehr froh, die Schule wieder zu haben. Unsere Kinder wissen, wie man Arabisch spricht, aber es ist wichtig für uns, dass unsere Kinder auch das Schreiben und Lesen in unserer Sprache lernen, also haben wir Arabische Sprache unterrichtet. Wir wollen dass die Kinder lernen, indem sie kreativ sind, also haben sie auch Kunstunterricht.Mit dem Unterricht für Kinder haben wir einige Erwachsene gefunden, die gut Schach spielen. Also haben wir ein Team gegründet, um an einem inoffiziellen Online-Schachpokal für Ägäis teilzunehmen

    Das Moria Coronavirus Awareness Team [MCAT] ist eine autonome, selbstorganisierende Gruppe, die aus Flüchtlingen und Migranten besteht, die im Flüchtlingslager Moria auf Lesbos leben.

    In den letzten zwei Jahren war unser Hauptanliegen die Prävention und der Umgang mit der Coronavirus-Pandemie innerhalb des Flüchtlingslagers. Wir beobachten weiterhin die Situation, klären die Bewohner über das Coronavirus auf und bieten Menschen, die sich mit dem Virus infiziert haben, Hilfe.

    Verschiedene Phasen der Pandemie erforderten unterschiedliche Ansätze. Nach aktuellen Daten ist jetzt die Omikron-Variante des Coronavirus dominant. Diese Variante verursacht viel mildere Symptome, die denen der gängigen Grippe nahekommen. Es kann auch völlig asymptomatisch sein, vor allem für Geimpfte.

    Alle Bewohner des Camps sind sich nun des Coronavirus und seiner Risiken bewusst und kennen die Gesundheitsvorkehrungen, die notwendig sind, um sich zu schützen. Bei unseren bisherigen Einsätzen ist es uns gelungen, einen sehr großen Anteil der Lagerbewohner zu impfen und so die allgemeine Gesundheit der Bewohner effektiver zu schützen.

    Für ältere Flüchtlinge bleibt jedoch ein erhebliches Risiko bestehen, insbesondere bei anderen Krankheiten oder chronischen Erkrankungen.

    In den letzten Tagen haben wir gesehen, dass viele Camp Bewohner Symptome wie Husten, Fieber und Müdigkeit zeigen, aber es ist sehr schwer festzustellen, ob sie am Coronavirus oder an der gewöhnlichen Erkältung leiden. Die Flüchtlinge wollen nicht von Ärzteteams im Lager untersucht werden, weil sie Angst vor der fünftägigen Quarantänezone und den dort herrschenden Zuständen haben. Sie ziehen es vor, sich zu isolieren, um die Menschen um sie herum zu schützen. Mehrere deutsche NGOs haben in unserem Namen eine ausreichende Menge Corona-Schnelltests gekauft, und wir werden Tests sowohl innerhalb als auch außerhalb des Camps anbieten, da die Früherkennung des Virus seine Ausbreitung einschränken kann.

    Aufbauend auf unseren bisherigen Erfahrungen sind wir im Einsatz von Tests gut ausgebildet, haben aber einen beachtlichen Job vor uns. 6 Teammitglieder nahmen am CRONA-Selbsttesttraining teil, das von der medizinischen NGO BoatRefugeeFoundation im Camp angeboten wurde. Das Wissen, das unsere Teammitglieder von BRF-Ärzten erhalten haben, wird bald in die Gemeinde weitergeleitet.

    MCAT und Stand by me Lesbos organisieren das neue Projekt „Corona Selbsttest im Camp“

    Seht die Bilder: Alle Zonen haben Strom. Dann freuen sich unsere Elektriker und können sich bis zum nächsten Morgen ausruhen.

    Moria Corona Awareness Team schrieb: Wir teilen die Meinung der afghanischen Opposition und sind auch völlig gegen offizielle Treffen mit diesen Taliban-Terroristen Norwegen empfängt Mörder. Darunter sind Verbrecher die Weltweit gesucht werden.

    In Syrien wurden in den letzten zehn Jahren fast eine Million Menschen verhaftet und ins Gefängnis gesteckt und mehr als 100.000 „vermisst“, Die Regierung sagt nichts, was ihnen passiert ist.

    Wenn die dich ins Gefängnis stecken, hungern sie dich normalerweise und foltern dich. Das ist die Realität und immer wird in Europa diskutiert uns in diese Hölle zurück zu schicken.

    Im Lager haben wir davon sehr viele. Sie hören nicht auf zu erzählen, dass sie monatelang kein Tageslicht sahen, gezwungen wurden, unreines Wasser zu trinken und schimmeliges Essen zu essen, überfüllte Zellen ohne Toilette mit Hunderten von anderen Menschen zu teilen und ihnen die medizinische Versorgung verweigert wurde.

    In staatlich geführten Gefängnissen wurden sie gefoltert oder unmenschlich behandelt wurden. Über 20 verschiedene Foltermethoden, wurden von Polizei und Militär angewandt um falsche Geständnisse herauszupressen. Dazu gehörte die Verabreichung von Elektroschocks, das Verbrennen von Körperteilen, das Abziehen von Nägeln und Zähnen und das Aufhängen von Menschen an ein oder zwei Extremitäten für längere Zeit.

    „Sie haben mich gefoltert…, dann sagte man mir: „Wir können dich hier und jetzt töten, niemand wird es jemals erfahren“, erinnerte sich ein Mann, der in Homs gehalten wurde. „

    Uns gefällt dieses Bild. Es stammt aus einem der Lager in Idlib in Syrien, wo fast drei Millionen Binnenvertriebene in Lagern leben und die meisten sogar nicht genug zu essen haben. Die Situation ist seit vielen Jahren sehr schrecklich, aber trotzdem versuchen sie alle, die Bildung für die Kinder in den Griff zu bekommen. Auch wenn es nur in Zelten oder Ruinen von Gebäuden ist. Wir alle glauben an die Kraft der Bildung und wir möchten, dass unsere Kinder die Möglichkeit haben, zu lernen.

    Wisst ihr, was wir sehr vermissen? Die Chance, unser eigenes Essen zuzubereiten. Wirklich syrisches Essen ist bekanntlich überall sehr lecker und fast jeder aus unserer Gruppe liebt es zu kochen. Aber wir sind dazu nicht in der Lage. Seit sehr langer Zeit ist eine große Bitte von allen Flüchtlingen Küchen hier zu haben und unsere Speisen nicht nur auf Holzbrand von mit kleinen Elektrokochern zuzubereiten.

    Stattdessen bekommen wir gekochtes Essen, als wären wir Patienten im Krankenhaus, die es nicht für uns selbst tun können. Wir denken, es wäre viel besser, Trockenfutter per Verteilung zu bekommen, um hier die Chance zu geben, zu kochen, wie wir alle es getan haben, bevor wir Krieg und Terror entkommen mussten.

    Für Afghanistan war gestern Vaters Fest. Studenten des Kindergartens der Mobile Academy im Camp machen Geschenke für ihre Väter.

    Spende an die Feuerwehr 50 Decken und 50 Schlafsäcke für den Umgang mit Notfällen

    Grundbedürfnis im Flüchtlingslager Lesbos ist das Essen. Vielen Dank an die Spender. Stand by me Lesbos und MCAT

    Wir haben neue Kleidung im Camp verteilt aber auch im Krankenhaus von Mytilene in der kinder- und psychiatrischen Abteilung

    Unsere Kinder kommen zu unserem Barbier-Lokal und ganz sicher lassen wir sie lächeln und glücklich.