Schlagwort: Schwäbisch-Hall

  • 30 Jahre Canto Vivo – Gratulation von Solidarität International

    30 Jahre Canto Vivo – Gratulation von Solidarität International

    Solidarität International Schwäbisch Hall hat Canto Vivo in Peru zum 30-jährigen Bestehen gratuliert. Jesus hat geantwortet und ein Video vom weltweiten Aktionstag für Palästina aus Lima geschickt

    Canto Vivo, eine kleine Umweltorganisation in Peru, hat sich zur Aufgabe gemacht, die Anden mit einheimischen Bäumen wieder aufzuforsten. Das Besondere am Projekt „Planta Monte“ ist, dass Canto Vivo dabei die Bevölkerung vor Ort mit ins Boot nimmt, um die Pflege der Setzlinge nach dem Anbau zu sichern. Besonders wichtig ist Canto Vivo auch, die Schulen vor Ort einzubinden. Schüler*Innen helfen beim Pflanzen und erhalten so Wissenswertes über die Umwelt. Während der Coronazeit wurden die Schulgärten zu Gärten der Solidarität erweitert, mit denen den Schülern beigebracht wurde, welche Gemüse sie wie anbauen können, um die Ernährungslage zu verbessern.

    Jesus von Canto vivo hat geantwortet (DeepL-Übersetzung):

    Liebe Waltraut:

    Mit dem besten Wunsch, dass es Dir, Deiner Familie und den Genossinnen und Genossen der Solidaritäts-Internationale gut geht, sende ich Dir unseren aufrichtigen Dank für die Grüße zu unserem 30-jährigen Jubiläum, die wir gestern erhalten haben. Die Grüße mit den Karten trafen ein, als wir alle im Vorstand und einige andere Aktivisten versammelt waren. Dayamis hatte die Aufgabe, Ihre Grüße zu verlesen und dann die der Bundesvertretung der Internationalen Solidarität. In der Tat hat jedes Wort, jeder Absatz, jede Würdigung unserer Arbeit und unserer Beziehung zu Ihnen alle zutiefst bewegt. Ich danke Ihnen für Ihr Vertrauen in unsere Arbeit, die ohne Ihre Solidarität nicht die heutige Dimension erreicht hätte. Aus all diesen Gründen erneuern wir unsere Verpflichtung, den oft missverstandenen Kampf auch in unserem Land fortzusetzen. Aber all dies ist ein Berufsrisiko und gehört zu den Problemen, denen wir uns stellen müssen, abgesehen natürlich von den enormen historischen Problemen, die wir ebenfalls so stark wie möglich angehen müssen. Liebe Genossinnen und Genossen, wir sind Augenzeugen eurer bewundernswerten Solidaritätsarbeit für die Förderung der internationalen Solidarität und der Völkerfreundschaft, sowie der bedingungslosen Unterstützung, die auch Canto Vivo erreicht.

    Vielen Dank für die schönen und originellen Karten.

    Danke an jeden einzelnen von euch, der sich die Mühe gemacht hat, den Brief zu gestalten, der ihm entsprach, und an denjenigen, der dem süßen Kätzchen mit dem Buchstaben „I“ für Internationalisten geholfen hat, inspirierend, beeindruckend, unvergesslich. So seid ihr alle.

    Mit brüderlichen Grüßen.

    Jesus

    Und hier die Antwort von Dayamis:

    „Liebe Waltraut,

    wir bedanken uns sehr für den netten Gruß zu unserem Jubiläum. Es hat uns sehr gefreut, ihn zu lesen und zu wissen, wie sehr Ihr unsere Arbeit schätzt. Tausend Dank an die Bundesvertretung von Solidarität International. Es ist gut, dass wir auf dieser langen Reise Solidarität International und die großartigen Menschen, die ihr angehören, kennengelernt haben. Eure Solidarität hat uns geholfen, unsere Ziele noch erfolgreicher zu erreichen. Vielen Dank an alle, die sich an der schönen Karte beteiligt haben. Ihr beweist immer wieder eure Kreativität, euren Einfallsreichtum und eure Zusammengehörigkeit. Auf unserer Seite gibt es immer die Verpflichtung, weiter hart zu arbeiten und gemeinsam Schritte nach vorne zu machen.

    Und genau das haben wir auf unserer Sitzung Anfang des Jahres besprochen, um unseren Arbeitsplan 2024 zu organisieren, und wir wollten Sie über einige Dinge informieren. Was die Anpflanzung von Bäumen im Solidaritätswald betrifft, so werden wir 3 Anpflanzungen pro Jahr vornehmen. Bei der Bewertung der günstigen Aspekte für die Pflanzung haben wir folgende Termine vorgeschlagen:

    – Anfang April

    – Juli 10 – 15

    – Dezember 10 – 15

    Diese Daten können sich ändern. Ihre Verfügbarkeit ist auch für uns sehr wichtig. Wir haben uns überlegt, dass Sie sich ein wichtiges Datum im Kalender, einen Feiertag oder ein Fest in Deutschland in der Nähe dieser Termine suchen könnten, sowie im Dezember, was perfekt zu Weihnachten passt. Auf diese Weise können vielleicht mehr Menschen die Aktion unterstützen. Wir sind für alle Vorschläge und Änderungen offen.

    Leider haben wir auch eine traurige Nachricht erhalten. Der zuerst angelegte Garten der Solidarität ist zerstört worden:

    Wir sind sehr besorgt und wütend, weil sie den ersten Solidaritätsgarten, den wir angelegt haben, den Garten an der Schule Santa Isabel, zerstören wollen. Und das Verwerflichste daran ist, dass es vom Direktor der Schule selbst kommt. Ein Garten, den wir vor drei Jahren mit so viel Mühe und Hingabe angelegt haben und der so vielen Menschen geholfen hat, und jetzt wollen sie ihn zerstören, um einen so genannten „botanischen Park“ anzulegen (diesen Begriff gibt es gar nicht). Leider wurden wir diese Woche darüber informiert, dass sie bereits einen großen Teil des Gartens zerstört haben. Wir verurteilen diesen Akt aufs Schärfste. Glücklicherweise haben wir die Unterstützung der Lehrer erhalten, die von Anfang an mit uns zusammengearbeitet haben, was uns aber leider nicht davon abgehalten hat, dies zu tun. Wir wollen auch eine Anzeige wegen Umweltkriminalität erstatten. Wir hätten nie gedacht, dass unser erster Garten so enden würde, aber das wird uns in unserer Arbeit nicht aufhalten. Wir planen, das Projekt auf viele weitere Schulen auszuweiten. Unser Ziel für dieses Jahr ist es, 50 Schulen zu erreichen. Hoffen wir, dass alles so reibungslos wie möglich abläuft. Ich sende Ihnen den Artikel, den Jesus in der Zeitung veröffentlicht hat, in dem wir die Zerstörung des Obstgartens anprangern. Viele Grüße und Dank an alle Freunde von SI Schwäbisch Hall .

    Eine dicke Umarmung.

    Dayamis

    Hier noch ein Link zu einem Interview, das Jesús (spanisch) in einer regionalen Fernsehsendung über die Ereignisse in Santa Isabel gegeben hat.

    Außerdem haben unsere Freunde in Lima am weltweiten Aktionstag für Palästina teilgenommen. Hier ihr Video – P.D.- Te envío el link del video de nuestra participación en la movilización, realizada ayer,  en apoyo a Palestina y condena al genocidio que perpetra Israel.

  • anhaltende Krise in Peru – aber auch Solidarität

    anhaltende Krise in Peru – aber auch Solidarität

    Seit mehreren Jahren erlebt Peru eine Tragödie, die man als konstant bezeichnen könnte: Jahr für Jahr befindet sich das Land in der gleichen Situation. Obwohl von Zeit zu Zeit „demokratische“ Wahlen abgehalten werden, dienen sie eher der „Legalisierung“ und Stärkung der herrschenden Klassen, die es immer geschafft haben, an der Macht zu bleiben. Daher ist kein anderes Ergebnis zu erwarten, wenn die politische und wirtschaftliche Struktur des Staates selbst darauf ausgerichtet ist.

    Peru befindet sich also in einer allgemeinen Krise, die sich auf seine institutionelle Legitimität auswirkt. Dies zeigen die Ergebnisse einer kürzlich durchgeführten Bürgerumfrage, die eine geringe Unterstützung für Präsidentin Dina Boluarte (8 Prozent) und den Kongress (6 Prozent) ergab. Diese Zahlen spiegeln die Unzufriedenheit und Ablehnung der Bevölkerung gegenüber den Behörden und dem politischen System wider.

    Unterdessen nehmen die wirtschaftlichen und sozialen Probleme weiter zu und verschärfen sich. Ein Beispiel dafür ist die Zunahme des Hungers in Peru, wie aus den jüngsten Daten des Welthunger-Index 2023 hervorgeht, der von den Organisationen Concern Worldwide und Welthungerhilfe erstellt wurde, die die Hungersituation in der Welt bewerten und überwachen.

    Die Unzufriedenheit und Ablehnung der Bevölkerung gegenüber den Machthabern und Politikern sowie dem politischen System spiegelt sich in ständigen Protesten, Mobilisierungen und Regierungswechseln wider. Gleichzeitig ist die Achtung der Menschenrechte und des Lebens ein anhaltendes und sich verschärfendes Problem.

    Laut dem von Concern Worldwide und der Welthungerhilfe erstellten Welthunger-Index 2023 ist der Hunger in Peru ein ernstes Problem, das in den letzten Jahren zugenommen hat. Dieser Index bewertet und überwacht die Hungersituation in der Welt und setzt Peru auf Platz 76 von 107 Ländern.

    Armut und Hunger sind also zwei soziale Geißeln, von denen Millionen von Menschen in Peru betroffen sind, insbesondere nach der COVID-19-Pandemie, die die Wirtschaft und die Beschäftigung im Land schwer getroffen hat. Nach Angaben der Weltbank ist die monetäre Armut von 20 % im Jahr 2019 auf 26 % im Jahr 2021 gestiegen, was bedeutet, dass fast zwei Millionen Menschen in Armut geraten sind. Darüber hinaus sind 40 % der Bevölkerung gefährdet, in Armut zu geraten. Außerdem waren in den letzten drei Monaten (August, September und Oktober) mehr als 6 Millionen Menschen einen Tag lang ohne Nahrung. Mehr als 4 Millionen Haushalte sind von Ernährungsunsicherheit betroffen. Sechzehn Millionen Menschen sind von der Nahrungsmittelkrise betroffen, und fast 2 Millionen Kinder stehen vor einem leeren Teller.

    Die Situation der Kinder ist besonders besorgniserregend, da viele von ihnen an Unterernährung und Anämie leiden, zwei Krankheiten, die ihre körperliche und geistige Entwicklung beeinträchtigen. Im Jahr 2022 stieg die chronische Unterernährung bei Kindern von 12,2 Prozent im Jahr 2019 auf 13,1 Prozent im Jahr 2021, was bedeutet, dass mehr als 400.000 Kinder aufgrund von unzureichender Ernährung verkümmert sind. Ebenso lag die Anämie bei Kindern im Alter von 6 bis 35 Monaten in der ersten Hälfte des Jahres 2023 bei 43,6 %, was einen Anstieg von 5 % in nur zweieinhalb Jahren bedeutet. Dies bedeutet, dass fast 700.000 der landesweit 1,6 Millionen Kinder unter 3 Jahren anämisch sind. Darüber hinaus wurde in 19 Regionen des Landes ein Anstieg der Anämie bei Kindern im Vergleich zum letzten Jahr verzeichnet.

    SOLIDARITÄTSGÄRTEN: EINE ALTERNATIVE ZUR BEKÄMPFUNG DER ANÄMIE

    Dank der Zusammenarbeit mit Schwäbisch Hall International Solidarity hat das sozial-ökologische Kollektiv Canto Vivo seit 2021 eine Reihe von Gemüsegärten in verschiedenen Schulen im Mantaro-Tal in Zentralperu angelegt. Bislang haben 20 ländliche Schulen, deren Kinder aus einkommensschwachen Familien stammen, das Bio-Gemüse verzehrt, um ihre eisenreiche Ernährung zu verbessern und so Anämie und Mangelernährung zu bekämpfen.

    ZUSAMMENARBEIT UND SOLIDARITÄT

    Die Zusammenarbeit zwischen Schülern, Lehrern und Müttern macht den gesamten Prozess der Gemüseproduktion praktikabler. Andererseits kommt die Solidarität durch die solidarische Verteilung der Produktion zum Ausdruck, auch zugunsten der ärmsten Familien in der Gemeinde oder der so genannten „Ollas comunes“, die selbstverwaltete Organisationen von Müttern sind, in denen durch freiwillige und kollektive Arbeit innerhalb einer Gemeinschaft Lebensmittelhilfe für Menschen in prekären Situationen geleistet wird, die nicht über die notwendigen wirtschaftlichen Mittel verfügen, um die tägliche Nahrung zu bezahlen.

    28.11.23 Jesus Veliz Ramos

  • Rolf Andreas Trendelenburg singt klassische Lieder aus revolutionären Zeiten auch in Schwäbisch Hall

    Rolf Andreas Trendelenburg singt klassische Lieder aus revolutionären Zeiten auch in Schwäbisch Hall

    Damit ist das 18. und 19. Jahrhundert gemeint.

    Das Anliegen seiner Konzerttouren durch Deutschland ist es, bei den Zuhören ein Verständnis zu wecken über das Schaffen damals sehr mutiger fortschrittlicher Kulturschaffender in den revolutionären Zeiten rund um die französischen Revolution 1789, den Pariser Juniaufstand 1830, die europäischen Revolutionen 1848, sowie 1871 der „Pariser Commune“. In den von Rolf-Andreas T. vorgetragen Liedern steht das Leben und das Aufbegehren der einfachen Menschen im Mittelpunkt, teilweise etwas versteckt. Stimmungsvoll begann er mit dem Lied „Gut wieder hier zu sein“ von Hannes Wader.

    Schubart, der gegen den Feudalismus aufbegehrte, schrieb sein Gedicht „Die Forelle“ im Gefängnis Hohenasperg bei Ludwigsburg. Beethoven drückte seine Hoffnung aus „Alle Menschen werden Brüder“. Puccinis „Tosca“wendet sich gegen den Einmarsch Napoleons in Italien. Ein Lied aus der neueren Zeit des Pazifisten Reinhard Mey „Nein, meine Söhne geb ich nicht“ ist immer noch aktuell angesichts der wachsenden Gefahr eines 3. Weltkriegs.

    Die von Martina Wikowski. zu jedem Lied vorgetragenen Texte erläutern den historischen Beitrag dieser „revolutionären Zeiten“ für den gesellschaftlichen Fortschritt. Ein zu Ende gehendes Gesellschaftssystem, in diesem Falle der Feudalismus, bringt immer auch Künstler hervor, die das Neue voran bringen wollen.

    Der Karl Marx-Sekt passte gut dazu, denn das war auch die Zeit von Karl Marx und Friedrich Engels.

    Rolf-Andreas T. macht seit über 20 Jahren eine klassische Gesangsausbildung bei Juliane Gabriel in Berlin. Er ist Krankenpfleger i. R., Personalrat i.R. der Charité Berlin, aktives ver.di- und SI- Mitglied. Mit seiner Musik ist er deshalb viele Jahre auch als Mitstreikender der Charité- Belegschaft, bei Streikversammlungen und Protestaktionen aufgetreten.

  • Dayamis und Jesus zu Besuch in Süden

    Dayamis und Jesus zu Besuch in Süden

    Dayamis und Jesus in Schwäbisch Hall –

    Freitag, 15.09.23

    Endlich! Sie sind da! Sehnlichst erwartet!

    Die Reise mit der Bahn von Berlin lief ganz gut – Verspätung inclusive. Den Anschluss nach Hall haben wir trotzdem locker erreicht. Da wir etwas weniger Leute waren als Koffer, haben uns ein paar nette junge Männer geholfen, sie über die Treppen zu den Bahnsteigen zu tragen.

    In der Unterkunft – das Haus von Katrin – haben wir erst mal gemütlich zu Abend gegessen, die Unterhaltung lief dank der Übersetzung von Catalina sehr lebendig ab über alles möglich – der Organisation des Besuchs bis über die Lage in Peru.

    Sonntag, 16.09.23

    Der nächste Morgen gehörte der Vorbereitung unseres alljährlichen Sommerfestes, wie immer gemeinsam mit der MLPD. Jesus und Dayamis gönnten wir eine kleine Verschnaufpause – sie waren ziemlich geschafft von seitherigen der Reise. Mit vereinten Kräften richteten wir die kleine Gartenwirtschaft des Dauergartenvereins Breiteiche gemütlich her.

    Das Gartenfest war gut besucht mit ca. 35 Gästen, die Stimmung war gut. Und es schwirrten allerhand Sprachen durch die Luft – Spanisch, englisch, deutsch und schwäbisch. Aber trotz des babylonischen Gewirrs unterhielten sich alle bestens bei Kaffee und Kuchen und später bei Würstchen, Lammkoteletts und reichhaltigem Salatbüffet. Zwischendurch machten wir einen Spaziergang zur nahe gelegenen „Breiteiche“, einer 400 Jahre alten Eiche mit 7 Metern Baumumfang!

    Und zu Beginn des Sommerfestes gab es noch eine witzige Begegnung: Vroni hatte Jesus und Dayamis eingesammelt und zur Gartenanlage gebracht, der Türschlüssel hatte aber leichte Verspätung. Also ging sie mit den beiden zum nebenan liegenden Recyclinghof, um ihnen die Abläufe dort zu erklären. Als sie nun so dastand und versuchte, alles mehr schlecht als recht in englisch und spanisch zu erklären, tauchte ein junger Spanier auf, der flugs die Übersetzung übernahm und ihnen den kompletten Recyclinghof erklärte. Was für ein Glücksfall, dass er ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt selber Müll ablieferte! Vroni lud ihn geistesgegenwärtig zum Sommerfest ein.

    Und Carlos kam dann später tatsächlich mit seiner Tochter zum Fest und hat dafür sogar extra einen Termin auf den nächsten Tag verschoben! Und das Beste: er ist sofort Mitglied geworden und hat mich gelöchert, wie er an Infos über unsere Aktionen kommt. Carlos hat selber einige Jahre in Peru gelebt, somit hatten er, Dayamis und Jesus sofort eine coole Verbindung! (Vielleicht sollten wir den OG`s empfehlen, öfters auf Recyclinghöfe zu gehen? Da kann man wohl nicht nur Sachen entsorgen, sondern auch Mitglieder besorgen!)

    Sonntag, 17.9.23

    heute ist die Veranstaltung in Ludwigsburg, zusammen mit der Umweltgewerkschaft Heilbronn/Ludwigsburg. Damit die Gäste nicht nur mit Informationen über Canto Vivo gefüttert werden, bereiten wir ein typisches peruanisches Gericht zu.

    Also morgens schnell nach Hall fahren und mit Dayamis die Käsesoße für die papas a la huancaino zubereiten. Sie ist schließlich die Spezialistin dafür und weiß genau, wie sie schmecken soll. Ganz typisch für die Soße ist die „pasta de aji amarillo“. Das ist ein Mus aus orangenen Paprika, die den eigenen Geschmack erzeugt und die typisch orangene Farbe in die Soße bringt. Aber vorsichtig, sie ist auch ordentlich scharf!

    Waltraut, SHA

    Korrespondenz aus Ludwigsburg

    Veranstaltung mit Canto Vivo am 17.09.23

    Auf ihrer Rundreise durch Deutschland machte die peruanischen Umweltorganisation „Canto Vivo“ Station in Ludwigsburg. In einem lebendigen Vortrag und mit eindrucksvollen Bildern berichtet sie über ihre Arbeit: Über Erfolge bei ihrem Aufforstungsprojekt in den Anden und bei den „Gärten der Solidarität“. Diese Gärten dienen der Verbesserung der Ernährungslage vor allem von Bewohnern in kleinen Andendörfern, wo sich die Armut nach der Coronapandemie verdoppelt hat. Canto Vivo macht Bildungsarbeit mit Kindern und Jugendlichen und verbindet dies mit praktischer Arbeit. Allein im „Wald der Solidarität“ haben sie über 4000 Bäumchen gepflanzt.

    Auch Schwierigkeiten und Probleme kommen zur Sprache: Die Regierung versucht mit allen Mitteln, den Kampf gegen die Zerstörung der Umwelt zu behindern. Umweltkämpfer und Teilnehmer an Demonstrationen und Kundgebungen werden als Kriminelle und Aufsässige beschimpft oder als „die Roten“. Das schreckt viele ab.

    Zur Veranstaltung hatten „Solidarität International“ aus Schwäbisch Hall und die Umweltgewerkschaft Heilbronn eingeladen. Es gab leckeres peruanisches Essen, einen Bazar mit Pullis und Westen aus Alpaca-Wolle, Musik zum Mitsingen und – als Höhepunkt – einen Spendenscheck über 3530 Euro von Solidarität International an Canto Vivo.

    Heiner, Ludwigsburg

    Der für mich beeindruckendste Satz dieses Abends kam von Jesus:

    „Solidarität ist wie ein Korn, das in die Erde gepflanzt werden und gehegt und gepflegt werden muss“ (Jesus Veliz Ramos)

    Montag, 18.9.23

    Wider Erwarten hatte Diana und Leonore es geschafft, dass Jesus + Dayamis in der Klasse von Leonore Peru, ihre Projekte und Canto Vivo vorstellen konnten. 3 Schulstunden bekamen wir zur Verfügung! Nach vielem Wissenswertem über Peru, Projekte und Canto Vivo stellten die Schüler*innen noch Fragen zu allen. So wollte eine z. Bsp. wissen, wie groß Peru im Verhältnis zu Deutschland sei und einiges mehr.

    Mittags nach Kürbissüppchen informierten wir uns, was Canto Vivo für die Zukunft plant.

    Der Wald der Solidarität soll noch größer werden und zu den schon bestellten 20 Gärten der Solidarität (in 5 Stadtteilen von Huancayo) sollen mindestens noch 5 weitere dazu kommen. Einige weitere Schulen haben Interesse an den Gärten gezeigt und möchten unbedingt auch welche haben.

    Hier zeigt sich: was sehr zäh anfing und erst Mal mit großer Skepsis von Seiten der Lehrer und Schulleitungen beäugt wurde, ist mit der Zeit zu einem nachahmenswerten Erfolg geworden!

    Waltraut, SHA

    Dienstag 19.09.23

    Besuch bei Solawi (=Solidarische Landwirtschaft)

    Wir konnten eine Führung in Solawi bekommen, und Dayamis und Jesus waren so hingerissen, dass aus zwei Stunden vier wurden.

    Das begeisterte und engagierte Solawi – Mitglied Margarete erzählte zunächst, wie Solawi arbeitet: Das Prinzip ist Kosten und Ernte teilen. Sie zahlt als Einzelperson 85 € im Monat Beitrag. (Kommentar: Das kann sich nicht jede Familie leisten) Mit dem Geld werden alle Kosten finanziert einschließlich der Löhne der festen Mitarbeiter. Sie bekommt dafür jede Woche eine kleine Kiste mit Gemüse und Obst natürlich aus ökologischer Produktion.

    Margarete zeigte viele Pflanzen und Anbaumethoden sowie Möglichkeiten der Bodenverbesserung.  Überall dort, wo es organische Reststoffe gibt, kann neue Erde erzeugt werden. Solche Reststoffe sollten nicht verbrannt werden. Dazu hatte sie viele Erfahrungen in vielen Ländern gesammelt, z.B. im Süden von Ägypten, wo Stück für Stück die Wüste begrünt wird.

    Willi, SHA

    Leider ist der Besuch von Dayamis und Jesus nun schon fast vorbei – aber nicht ohne ein schönes Abschiedsfest – natürlich geht das bei uns nicht ohne lecker Essen ab! Aber auch der Gesprächsstoff ging uns nicht aus. So wurde z. Bsp. noch lebhaft über den Besuch des Solawi – Gartens diskutiert. Und wir deckten uns noch mit den schönen Pullovern, Jacken, Mützen und Handschuhen ein, die noch nicht verkauft worden sind. Auch die Umweltgewerkschaft nahm noch Kleidung ab.

    Mit allen Veranstaltungen und Aktionen konnten wir 960,00 € für die Reisekosten sammeln.

    Mittwoch, 20.09.23

    Nach einem gemeinsamen Frühstück packten die beiden ihre Siebensachen zusammen. Der herzliche Abschied ging nicht ohne ein paar Tränen von beiden Seiten ab. Aber es bleiben uns viele schöne Erinnerungen, Begegnungen und Gespräche. Und das Versprechen, dass wir nun endlich auch den Besuch in Peru bei Canto Vivo in Angriff nehmen werden!

    Wir werden den Besuch noch auswerten, ein Bericht dazu folgt noch.

    Waltraut, SHA

  • Umweltarbeit in Peru mit Jugendlichen und Schulkindern mit Canto Vivo/Peru

    Umweltarbeit in Peru mit Jugendlichen und Schulkindern mit Canto Vivo/Peru

    Sonntag, 17.September 2023,17.00 Uhr, NaturInfoZentrum Casa Mellifera, 71634 Ludwigsburg, am Hungerberg, (siehe Anfahrtsplan) Veranstaltung von Solidarität International Schwäbisch Hall und der Umweltgewerkschaft mit Bildervortrag und Diskussion

    Die peruanische Umweltorganisation CANTO VIVO hat einen großen Erfahrungsschatz in der Umweltarbeit, besonders mit Jugendlichen und Kindern. Ihre Bildungsarbeit über ökologische Zusammenhänge ist immer mit praktischer Arbeit verbunden: Müll-Sammelaktionen, Gemüsegärten zur Selbstversorgung anlegen, Bäume pflanzen und pflegen…. In einer kargen Hochlandregion ist ein kilometerlanger Waldstreifen entstanden. Ihre Aktivitäten konzentrieren sich auf 3 Regionen: Lima, Huancayo und Umgebung (ca. 4000 Meter über NN), sowie ein Gebiet im Regenwald. Seit Jahren besteht zwischen Canto Vivo, der Umweltgewerkschaft und Solidarität International e.V. ein freundschaftliches Verhältnis und intensive Zusammenarbeit. Wir freuen uns sehr auf Dayamis und Jesus und einen regen Austausch mit den Besucher*Innen unserer Veranstaltung. Spenden für die Reisekosten nehmen wir gerne entgegen!

    Einlass ab 16.15 Uhr; Anmeldungen erwünscht bis 13.09.2023 unterwaltraut.bleher@t-online.de oder 07903/7316

    Es gibt ein typisch peruanisches Essen: Papas a la Huancayino!

    Vortrag 2,00 €, Vortrag incl. Essen 8,00 €, Solidaritätsbeitrag Vortrag incl. Essen 12,00 €, Getränke extra

  • Peru – Land in der Dauerkrise

    Peru – Land in der Dauerkrise

    In Peru (einem Land, das ständig in einer allgemeinen Krise steckt) agieren die Machthaber, Politiker und Geschäftsleute ohne Skrupel und zeigen sich als das, was sie sind: korrupt, kriminell, erbärmlich und ohne jegliche Scham. Das ist das unverschämte Verhalten der Mehrheit, das die peruanische Politik- und Unternehmerkaste trotzig an den Tag legt.   

    Mit falschen Titeln ausgestattet und durch Gerichtsurteile gebrandmarkt, reißen sie die Macht an sich, übernehmen nach und nach alle staatlichen Institutionen und plündern ungestraft die Staatskasse.

    Dies ist zum Beispiel der Fall bei Präsidentin Dina Boluarte, deren ungezügelter Zynismus es ihr erlaubt, andere für Verbrechen verantwortlich zu machen, für die sie selbst verantwortlich ist. Aber es gibt noch eine weitere finstere Gestalt, die sie begleitet. Das ist ihr Anwalt Alberto Otárola, den sie zum Verteidigungsminister ernannte und nach mehr als 60 Morden (die ungesühnt bleiben) zum Premierminister beförderte. Beide sind also die Architekten der politischen Degeneration in Peru.

    Angesichts der Ablehnung durch das Volk, die sich in mehreren Massendemonstrationen sowohl in der Hauptstadt Lima als auch in den wichtigsten Städten des Landes äußerte, hat die diktatorische Regierung zu einer Reihe von Ablenkungsmaßnahmen gegriffen, um ihr Image zu „verbessern“. Sie tut dies nicht nur im Inland, sondern auch im Ausland, indem sie Millionen von Dollar an Lobby- und Kommunikationsagenturen in Europa und den Vereinigten Staaten zahlt, um „nationale Interessen im Ausland zu verteidigen“.

    Unter Verstoß gegen die Verfassung reiste Dina Boluarte zusammen mit dem Kongress kürzlich nach Brasilien und ließ die Regierung ohne einen Vizepräsidenten zurück, der sie ersetzen könnte. Und sie tat dies, um die Fotos mit den Präsidenten des Amazonasgebiets zu nutzen. Nur der gastgebende Präsident, Luiz Inácio Lula da Silva, begrüßte Dina Boluarte dem Protokoll entsprechend. Der peruanische Präsident wurde also auf beschämende Weise ignoriert. Am unverantwortlichsten war jedoch, dass er bei den Treffen und Verhandlungen, aus denen die Erklärung von Belem hervorging, nicht anwesend war und den Amazonas-Gipfel vor seinem Abschluss verließ.

    Leider endete der IV. Amazonas-Gipfel ohne eine klare Stellungnahme zur zunehmenden Entwaldung, zur unaufhaltsamen Ausbeutung fossiler Brennstoffe und zum Vormarsch der organisierten Kriminalität.

    Obwohl die Regierungen von Brasilien und Kolumbien behaupten, dass die Abholzung in ihren Ländern bis 2022 zurückgegangen ist, nimmt die Abholzung in Peru, Ecuador und Bolivien weiter zu. Angesichts dessen hatten die indigenen Führer auf Veränderungen gehofft, aber es ist bedauerlich, dass der vierte Amazonas-Gipfel alles andere als vielversprechend war.  13/8/2023

  • Erfolgreiche Kleiderspendenbörse in Schwäbisch Hall…..

    Erfolgreiche Kleiderspendenbörse in Schwäbisch Hall…..

    …. für den Aufbau der Gewerkschaft der Textilarbeiterinnen GWTUC in Bangladesch und dem Arbeitskampf der Organizerinnen der GWTUC.

    Zum 3. Mal war unsere OG zur Fairen Meile am 29.07.23 in der Hospitalkirche in Schwäbisch Hall eingeladen. Viele Akteure, vom Kleinstunternehmer bis zu gemeinnützigen Vereinen rund um das Thema der Nachhaltigkeit versammelte unsere Eine-Welt-Promotorin in der Region, Heide, im Hospitalhof und Hospitalkirche.

    Im Vorfeld hatten wir sehr routiniert alles genauestens besprochen, sortiert, Kleiderständer organisiert, u.v.m., uns sogar noch etwas an der Orga der Fairen Meile beteiligt. Pünktlich trafen wir voll motiviert um 9:30 Uhr ein, um uns (bei Nichtnennung der Namen) die Fragen zu stellen, wo ist der letzte Kleiderständer, der Prospektständer, wer hat eigentlich nochmal die Kleiderbügel und Infotafeln. Das Wichtigste konnten wir klären und dank eines Ladens um die Ecke noch Bügel nachholen. Der Stand war aufgebaut und wir stellten am Ende fest, dass heute vielleicht weniger mehr ist, wir kamen teils nur durch den Infostand ins Gespräch.

    Nach der Eröffnung der Veranstaltung spielte uns das wechselhafte Wetter in die Karten. Mit jedem Schauer kamen die Leute, schauten sich die Hängewaren und die Auslagen an. Manchmal verschwand jemand hinter der Spanischen Wand, wurde fündig und ließ uns etwas in der Spendendose. Die wenigsten ließen wir ohne die Info gehen, dass jeder Cent ankommt. Die Notwendigkeit, dass die Textilarbeiterinnen um ihre Rechte kämpfen müssen und, dass es nur so gehen kann, die Menschen bei ihrer Selbstbestimmtheit und Selbstorganisation zu unterstützen fand Gefallen. Über viele Bedingungen des Lebens und Arbeitens in Bangladesch waren einige gut informiert. Manchmal teilte man uns mit, dass man uns ja schon kenne. Uns überraschten die vielen positiven, ganz individuellen Äußerungen zu unserer Arbeitsweise und Programm.

    Auch mit anderen Hilfsorganisationen kamen wir ins Gespräch. Was auffiel ist, dass es einige hochmotivierte Einzelkämpfer gibt, die durch eine kleine regionale Organisation trotz Rückschlägen immer weitermachen. Jedoch ohne sich breit aufzustellen und teils gegen die Wand arbeiten, wie sie erzählten. Eine Organisation aus Fellbach hat ein Recyclingprojekt in Kinshasa und sah zu, wie Ihr Aufforstungsprojekt mit einer Schule zu Brennholz wurde. Da fand sich doch ein Häkchen, um über SI zu erzählen. Wir teilten viele Auffassungen und an unserem Infostand vertieften wir das noch. Als wir noch die Sprachenarbeit promoteten, stellte sich heraus, dass sie ein Sprachencafe organisieren. Wir sind gespannt, ob sie sich bei der Stuttgarter OG melden und was weiter (besser: auch) was sie von unserer Solidaritätsarbeit halten.

    Der Erfolg, zusammen eine schöne Zeit gehabt zu haben, gehört uns. Wir freuen uns darüber, dass sich jemand die Mitgliedschaft überlegt und drei Interessierte über unsere Aktivitäten vor Ort weiter informiert werden möchten.

    Wir weisen rund 670,- € für die Organizerinnen der GWTUC in Bangladesch an. Das zeigt uns, dass die Spender darauf vertrauen, dass die Menschen in Bangladesch um Ihre Selbstbefreiung kämpfen und ihre Solidarität mit diesen Kämpfen.

    Holger, Schwäbisch Hall

  • Ein Poncho reist um die Welt

    Ein Poncho reist um die Welt

    Letztes Jahr bekamen wir Besuch von Dayamis und Maritza von Canto Vivo/Peru.

    Neben vielen interessanten Informationen hatten sie auch viel Kunsthandwerk wie Schals, Pullover und Ponchos im Gepäck. Die Kleidung reiste von Peru erst nach Gelsenkirchen. Dass ein Koffer leider eine Zwangspause einlegen musste, da er am Flughafen nicht ankam, sei nur am Rande erwähnt.

    Von Gelsenkirchen kamen die Kleider nach Schwäbisch Hall (also mit dem Koffer, der da war)

    Die Sachen verkauften sich wie warme Semmeln bei unseren Veranstaltungen. Was da nicht verkauft wurde, übernahmen wir in Hall, um es bei weiteren Veranstaltungen an den Mann bzw. Frau zu bringen. Schlussendlich blieb ein sehr schöner Poncho über.

    Diesen nahmen wir nun mit noch anderem Kunsthandwerk mit zu SI Stand beim internationalen Fest in Aalen am 02. Juli 2023.

    Und siehe da: eine Frau aus Kamerun verliebte sich auf den ersten Blick in den Poncho und wollte ihn unbedingt haben. Da sie jedoch nur kamerunisches Geld hatte, war die Bezahlung schwierig, aber nach einigem Hin und Her bekamen wir das auch geregelt und der Poncho flog mit der schönen jungen Dame nach Kamerunn.

  • Peru: Solidarität in einem Land der großen Gegensätze

    Peru: Solidarität in einem Land der großen Gegensätze

    Laut einer Umfrage unter internationalen Köchen, Gastronomen, Feinschmeckern und kulinarischen Kritikern wurde Peru kürzlich als das Land mit dem besten Restaurant der Welt und dem besten Essen des Planeten ausgezeichnet. Die „World’s 50 Best Restaurants“ haben den ersten Platz an das Restaurant Central in Lima-Peru vergeben, wo ein Menü 1250 Soles oder 320 Euro kostet, was einem Monatsgehalt der Mittelklasse entspricht.

    So ist im „Land des köstlichsten Essens der Welt“ die Anämie bei Kindern im Vergleich zu 2021 um 3,6 % gestiegen, wie die jüngste Erhebung des Nationalen Instituts für Statistik und Informatik zur Demografie und Familiengesundheit zeigt. Dieser Anstieg hat dazu geführt, dass mindestens 4 von 10 Kindern unter 5 Jahren an Anämie leiden. Erschwerend kommt hinzu, dass die den Regionalregierungen des Landes zugewiesenen Haushaltsmittel für die Behandlung der betroffenen Kinder im Jahr 2021 um bis zu 90 % gekürzt wurden und bis 2022 keine Erholung der Haushaltsmittel zu verzeichnen war. Ebenso stieg die Armut im Jahr 2022 auf 27,5 % der Peruaner an, was 10 Millionen Menschen entspricht.

     Diese Einführung dient dazu, die großen Kontraste zu verdeutlichen, die in Peru bestehen, dem „Land der köstlichsten Speisen“, aber auch einem Land, das unübertroffen ist, was die Anämie bei Kindern angeht, von der 42 % der Kinder unter 5 Jahren betroffen sind. Das bedeutet nicht, dass Kinder im Schulalter von dieser Geißel verschont bleiben.

    Dank der Unterstützung von Solidarität Inernational in Schwäbisch Hall hat das Umweltkollektiv Canto Vivo ein spezielles Programm mit dem Namen „Solidaritätsgärten“ durchgeführt, das dazu beitragen soll, den Bedarf an gesunden Lebensmitteln für Schulkinder, vor allem in ländlichen Gebieten, zu lindern. Dieses Programm begann in der Vorzeigeschule Santa Isabel in der Provinz Huancayo, und ähnliche Gärten wurden in Schulen in den Bezirken der Provinz angelegt.

     Bislang wurden in fünfzehn ländlichen Schulen Gärten angelegt, von denen mehr als 600 Schüler profitieren, die bereits Gemüse ohne Insektizide und chemische Düngemittel verzehren. Das in den Schulen unter Mitwirkung von Eltern, Lehrern und den Schülern selbst angebaute Gemüse ist ein wichtiger Bestandteil der Nahrungsmittel (hauptsächlich Kohlenhydrate), die der peruanische Staat im Rahmen des nationalen Schulspeisungsprogramms Qali Warma an die Bildungseinrichtungen liefert.

    Die aktive Beteiligung der Mütter der Familien, die für die Wiederherstellung und Anpassung des Bodens, die Düngung und die Anpflanzung der verschiedenen Gemüsesetzlinge zuständig sind, ist zu würdigen. Sie sind auch für die Zubereitung der Speisen zuständig. Es ist jedoch bedauerlich, dass der verschärfte Klimawandel in den letzten Monaten die Ernten im Allgemeinen mit sintflutartigen Regenfällen, Hagelstürmen, großer Hitze und starkem Frost bestraft hat.

     In einigen Schulen müssen wir noch immer die Dächer reparieren, in anderen müssen wir sie ausbessern, da viele von ihnen durch die Orkanböen in den ländlichen Gebieten beschädigt wurden.

     Dank der Internationalen Solidarität von Schwäbisch Hall konnten wir den fünfzehn Schulen mit verschiedenen Gemüsesetzlingen, Kompost, Saatgut, technischer Beratung und in einigen Fällen mit Reparaturen und der Einrichtung neuer „Fitotoldos“ helfen, das sind Pflanzgefäße aus landwirtschaftlichem Kunststoff, die die Sonnenstrahlen filtern und es ermöglichen, die Wärme des Tages für die frostigen Nächte zu bewahren.

    Dieser gesamte Prozess ist eine Folge der Sensibilisierungs- und Umwelterziehungsworkshops für Schüler, Lehrer und Eltern, die ihr Kooperations- und Solidaritätsverhalten stärken. In diesem Sinne wird die Gemüseproduktion auch mit den bedürftigsten Menschen und/oder mit den „Common Pots“ geteilt, die während der Pandemie als Reaktion auf den Hunger der Ärmsten entstanden sind.

    Es ist bedauerlich, dass wir angesichts der ausstehenden Anträge nicht in der Lage sind, den Bedarf der Schulen, insbesondere in den ländlichen Gebieten, zu decken, aber die Erfahrung sollte dem Staat selbst helfen, seine Verantwortung im Kampf gegen die Anämie zu übernehmen, die die Gesundheit, das Lernen und die schulischen Leistungen beeinträchtigt.