Presseerklärung von SI Emscher-Lippe zum Auftritt der Vertreterin der EU in Kara Tepe, Frau Ylva Johannson
Am 29.3.21 hat die EU-Kommissarin Ylva Johansson das Lager Kara Tepe auf Lesbos besucht – oder soll man besser sagen: Sie ist dort eingefallen? Flüchtlinge aus dem Lager berichten uns am Tag danach: „Jetzt ist es wieder wie normal nach dem gestrigen Besuch der Europäischen Union mit Hubschrauber und viel Polizei. Leider hatte niemand von uns eine Chance, mit ihnen zu sprechen oder etwas zu erklären.“
Omid, 31, ich lebe seit fünfzehn Monaten mit meiner Familie auf der griechischen Insel Lesbos. Auch ich fürchte mich vor der Pandemie. Ich mache mir Sorgen, dass ich mich mit dem Virus anstecken könnte, da ich jeden Tag in das Lager gehe. Ich lebe derzeit außerhalb des Flüchtlingslagers und bin Leiter einer selbstorganisierten Gruppe von Flüchtlingen, die sich Moria Corona Awareness Team nennt. Meine ehrenamtliche Arbeit bringt mich ins Lager, denn unsere Organisation versorgt die Flüchtlinge mit dem Nötigsten und informiert sie während der Pandemie. Meine Familie und ich, und im Grunde jeder hier, versuchen, alle Maßnahmen zu respektieren, wie z.B. Masken zu tragen, die Hände zu waschen, sozialen Abstand zu halten und so viel wie möglich drinnen zu sein. Es war sehr hart und langweilig. Die Situation auf Lesbos war schon vor der Pandemie schwierig. Das Flüchtlingslager Moria beherbergte etwa 13.000 Flüchtlinge und Migranten, obwohl der Ort für ein Viertel dieser Zahl gebaut wurde. Wir Flüchtlinge sind in Zeiten von COVID aufgrund unserer Lebensbedingungen wie dem Leben in Gemeinschaftszelten, der schwierigen sozialen Distanz, der geringen Hygiene, dem sehr eingeschränkten Zugang zu medizinischer Versorgung und dem Mangel an Informationen verletzlicher als andere.
Dies ist unser Team aus dem alten Kara Tepe Camp und sie helfen der Gemeinde Mytilene, die Bereiche außerhalb der beiden Lager zu reinigen, besonders in der Nähe des Lidl-Marktes. Wir denken, dass es unsere Aufgabe ist, zu helfen, weil dieser Bereich viel von Flüchtlingen genutzt wird und wir wollen auch zeigen, dass wir uns kümmern und Verantwortung übernehmen, nicht nur innerhalb der Lager, sondern auch außerhalb. Auch alle Teams sind unterwegs, um innerhalb des Lagers zu reinigen. Jetzt ist wieder wie normal nach dem gestrigen Besuch der Europäischen Union mit Hubschrauber und viel Polizei. Leider hatte niemand von uns eine Chance, mit ihnen zu sprechen oder etwas zu erklären. Gut, dass Journalisten erstmals seit Monaten wieder das Lager betreten und aus dem Inneren berichten können. Seit Anfang 2021 waren sie nicht mehr erlaubt.
Hallo zusammen, ich bin ein Mitglied des MCAT, im Namen der Immigranten [Asylbewerber] des Lagers. Heute möchte ich Ihnen mitteilen, dass der Kommissar für Inneres von Europa das Lager besucht hat. Im Dezember 2020 schickten wir einen offenen Brief an die Europäische Kommission, in dem wir alles über den Zustand des Lagers und die Schwierigkeiten der Lebensbedingungen im Lager erklärten. Aber leider ist nichts passiert… – und wir haben keine Antwort von ihnen erhalten! Wir haben den Winter mit schlechteren Lebensbedingungen überstanden. Wenn Frau Johnsson heute das Lager besucht, hoffen wir, dass sie die Probleme im Lager untersucht! und sich für die Migranten im Lager einsetzt und Maßnahmen zur Lösung findet… Es gibt immer noch viele Probleme im Lager und wir hoffen, dass nach dem Besuch von Frau Johnsson im Lager die Probleme gelöst werden! Vielen Dank an Sie!
Michalis meldet:
Schaut Euch die Filme von Jousif an. Sie beweisen welchen Empfang sie der Madame der EU machten. Sie konnte mit keinen sprechen im Lager geschweige vom Auto austeigen. Mit Hubschrauber aus Athen und tausende Polizisten braucht die EU um den Insulanern und Flüchtlingen zu besuchen. Den gleichen Empfang wie in Kara Tepe erhielt sie auch in der Stadt von den Insulanern. Als sie nach Athen zurück kam fragte sie Mitsotakis der griechische Ministerpräsident: „Es ist immer eine große Freude, Sie in Athen zu begrüßen. Ich habe gehört, dass Sie einen interessanten und konstruktiven Besuch auf unseren Inseln hatten, bei dem Sie die Gelegenheit hatten, die Herausforderungen des EU-Grenzschutzes aus nächster Nähe zu sehen. Kommissarin Johansson: „Es ist mir eine große Freude, hier zu sein. Vielen Dank für den herzlichen Empfang. Wir hatten gestern einen sehr produktiven Tag. Es ist gut, dass wir die Möglichkeit haben, vor Ort zu sein und mit Anwohnern, mit Migranten, mit Bürgermeistern, mit NGOs zu diskutieren. Es war also ein guter Tag. Wir haben eine Aktionsgruppe mit Beate (Gminder). Ich habe gestern verkündet, dass wir für 276 Mio. € unterschrieben haben, um ein neues Lager aufzubauen.
Unsere Mitgliedsorganisation „Kumpel für AUF“ teilt in einer Pressemitteilung mit:
„Die Kumpel erkämpften finanzielle Zugeständnisse von der RAG, aber die Probleme sind dadurch nicht vom Tisch,“ so der Sprecher von Kumpel für AUF, Christian Link, zum Kampf der ca. 150 Nicht-Anpassungsberechtigten Bergleute. Sie hatten geklagt, weil sie von der RAG entgegen der jahrzehntelangen Versprechungen „keiner fällt ins Bergfreie“ gekündigt wurden.
Die RAG musste das Abfindungsangebot von einem Bruttomonatsgehalt mal Beschäftigungsjahr auf zwei Bruttomonatsgehälter erhöhen. Auch die Bergbaurentner erstritten eine 15-prozentig erhöhte Abfindung gegen den Deputat-Klau. Gleichzeitig sind die Probleme, die die RAG mit ihrer Politik der verbrannten Erde den Bergleuten, ihren Familien und im ganzen Ruhrgebiet hinterlässt, nicht gelöst. Arbeitslosigkeit und Armut steigt, weil die RAG keine gleichwertigen Ersatzarbeitsplätze zum stillgelegten Steinkohlebergbau schafft. Mit der Flutung der Zechen droht eine regionale Trinkwasserkatastrophe aufgrund des unter Tage eingelagerten Giftmülls. Preiswerte Bergbauwohnungen werden von ihr an Immobilienhaie verkauft. Die Sterblichkeit bzw. schwere Erkrankungen unter Bergleuten ist hoch, weil sie über Jahrzehnte mit giftigen Stoffen wie PCB zu tun hatten.
Erst ca. 20 Kollegen haben einen neuen Arbeitsplatz gefunden. Trotzdem die Kumpel vor Gericht erstritten, dass die Kündigungen durch die RAG unwirksam sind, nehmen sie jetzt die Abfindung, weil sie mit dem Rücken an der Wand stehen. Die RAG verweigerte ihnen bisher die ausstehenden Löhne, das Arbeitslosengeld läuft aus, sie stehen vor Hartz IV. Mit der Unterschrift verlieren sie ihre Bergmannsrechte. Einige haben deshalb die Abfindungsverträge nicht unterschrieben. „Der Kampf gegen die Politik der verbrannten Erde der RAG geht also weiter!“ so Christian Link. „Mit den bisher 15 Demonstrationen, der verlässlichen Unterstützung der MLPD, der breiten Solidarität durch die Bevölkerung, der Einheit von Arbeiter- und Umweltbewegung geht die kämpferische Bergarbeiterbewegung gestärkt weiter im Kampf für eine lebenswerte Zukunft der Jugend. Die nächste Bergarbeiterdemonstration von Kumpel für AUF wird für Samstag, den 05. Juni in Gelsenkirchen Horst vorbereitet, verbunden mit der Enthüllung eines Denkmals für den großen Bergarbeiterstreik der Bergleute 1997. Dazu sind alle herzlich eingeladen! Glück auf!“
Frau Ylva Johansson wird am Montag in Lesbos mit einer großen Demonstration empfangen. Das Arbeiterzentrum und die Gewerkschaft der Arbeiter und Angestellten vom Privatsektor rufen am 29.03.2021 zur Demonstration auf. Mit der Losung „unsere Insel ist kein Lagerhaus für menschliche Seelen“:
„Diese EU-Politiker sind einfach unmenschlich und ihre Worte verraten welche Interessen sie vertreten. Diese Frau besitzt die unverschämte Frechheit in einer Zeit wo Lesbos wegen dem Virus knallrot ist und Menschen sterben, zu uns zu kommen und mit einem breiten Grinsen zu sagen: „der Frühling ist die beste Zeit, um sich auf den nächsten Winter vorzubereiten“. Was erlauben sich diese Vertreter der reichen Europäer, sie kommen mit Unmengen von Geldern und meinen sie können alles kaufen. Sie haben die Botschaft der Insulaner nicht verstanden, dass wir niemals einem Neubau von Gefängnislagern zugestimmt haben. Sie wollen wieder kommen, arrogant und überheblich, um Gefängnisse zu bauen.
Sie haben beschlossen, die arroganten und überheblichen mit den vollen Taschen voller Geld, eine Parade in Mytilene abzuhalten. Sie denken, dass wir, die Bewohner von Lesbos, sich zu ihnen setzen, Fotos machen und nach Autogrammen fragen. Sie haben es wahrscheinlich nicht richtig verstanden. Sie sind auf unserer Insel nicht erwünscht. Morgen werden Sie spüren, was es heißt ein Insulaner zu sein. Diese kriminellen Pläne sind auch Pläne der unterwürfigen griechischen Regierung. Ganz Lesbos wird auf den Straßen sein. Und sie werden auf Sie warten. Sie wollen keine Gefängnislager. Alle Hotspots und die Lager in VIAL und Kara Tepe sofort schließen. Nur Registrieren und Identifikation und alle Flüchtlinge freilassen und dorthin ziehen lassen wo sie wollen.“
„Eigentlich hätten wir die Dame von der EU gerne getroffen …“
Demo in Mytilene: „Europa – übernimm Verantwortung“
Bericht der Flüchtlinge vom 29. März 2021:
Unsere Schüler lernen auch sonntags, sie wollen keine Pause. Sie lieben es. Verteilung von Trockennahrung an arme und gefährdete Bürger von Agiassos. Dieses Projekt findet in Zusammenarbeit mit den Freiwilligen vor Ort statt. Das Wetter wird immer besser und täglich bekommen die Flüchtlinge Meldungen: Ein Boot mit etwa 20 Personen landete in Laparna, Lesbos Nordwesten. Gestern meldeten sie, dass sie Angst haben, zurück in die Türkei geschickt zu werden, und versteckten sich in der Umgebung. Seitdem haben wir aber keine Meldung mehr. Meistens, nach sehr langen Reisen, sind die Akkus der Handys leer. Hoffentlich – nur das!
Brüssel kündigt an, das neue Camp werde später fertig. Griechenland hat von Brüssel für den Bau von neuen Lagern in Lesbos, Chios und Samos 155 Millionen Euro bereitgestellt. Die griechische Regierung verspricht immer noch, dass wir im September in die neuen Lagern umziehen können. Aber bis heute ist noch nichts gemacht. Heute besucht die Vertreterin der Europäischen Union, Frau Ylva Johansson, Lesbos unser Lager. Moria White Helmets und wir haben ihr im Dezember einen Brief geschrieben und wir haben deutlich gesagt, wie schlimm die Situation ist.
Wir schrieben:
„Im September wurden uns viel bessere Bedingungen in diesem neuen Lager versprochen und wir waren froh, diese Versprechen zu hören und warteten darauf, dass sie erfüllt werden. Leider ist nichts wirklich passiert. Noch immer warten wir auf ausreichend warme Duschen, wenn es regnet, wird das ganze Lager überflutet und viele Zelte werden nass, wir haben keine Heizungen, die uns und unsere Kinder warmhalten, keine Schulen oder Kindergärten. Wenn wir krank werden, warten wir stundenlang auf medizinische Behandlung, und das Essen, das wir bekommen, ist zwar ausreichend, aber nicht sehr gesund. (…) Haben wir als Menschen und Flüchtlinge in Europa nicht einfache Rechte, die eine Grundversorgung für alle umfassen? Wir lesen und hören, dass wir in diesen Lagern wie Tiere leben müssen, aber wir denken, dass das nicht stimmt. Wir haben die Gesetze zum Schutz der Tiere in Europa studiert und wir haben herausgefunden, dass sie mehr Rechte haben als wir.“
Jetzt ist der Winter vorbei und wir überlebten ohne Heizungen, mit sehr wenigen Duschen, unsere Kinder froren und wir hörten nur noch mehr Versprechungen. Das waren unsere kleinen Forderungen, nur um als Menschen behandelt zu werden: „Die Wasserversorgung und die Duschen zu reparieren, die sanitären Anlagen zu reparieren, eine ordentliche Drainage zu legen, damit unser Lager nach Regen nicht überschwemmt wird, um ordentlichen Strom und Heizung und ordentliche Zelte für den Winter, um Plätze für Kinder zu haben, um genügend Zelte für Schulen, Klassen und Werkstätten bereitzustellen, um die Hauptstraßen des Camps zu beleuchten, die medizinische und psychologische Versorgung zu verbessern, um Plätze für Treffen und Freizeit zu haben. Bitte, wenn Sie uns helfen wollen, dies zu ermöglichen. Im Frühjahr war viel von Evakuierung die Rede, aber selbst zu Weihnachten bitten wir nur darum, dieses provisorische Lager zu reparieren und uns nicht den Rest des Winters an diesem Ort leiden zu lassen.“
Jetzt sehen wir diese Dame, sie hat einen Artikel geschrieben, nachdem sie uns im Januar Änderungen versprochen haben: „Die Winterhärte in den Jahren 2020-2021 war unglücklich. (…) Ich werde also mit einer Botschaft nach Griechenland fahren, die für meine Gastgeber und in der Tat für alle EU-Mitgliedstaaten gelten kann. Der Frühling ist die beste Zeit, um sich auf den Winter vorzubereiten.“
Jetzt geben sie zu, dass wirklich nichts passiert ist und die Änderungen, um die wir gebeten haben, sehr klein und einfach zu machen waren. Und sie haben sich nie mit uns in Verbindung gesetzt und auch jetzt haben sie nicht darum gebeten, sich mit einem von uns zu treffen und zu sprechen. Wir verfolgen dies und wissen wirklich nicht genau, was wir sagen sollen. Sie hat sogar angekündigt, dass sie mit keinen Flüchtlingen oder Flüchtlingsselbstorganisationen sprechen wird.
Die Leute haben heute Kartoffeln für die leeren Flaschen von uns bekommen und es gefällt ihnen sehr gut. Ist immer eine Menge Arbeit, denn 1500 Packungen Kartoffeln müssen vorher im Lager verpackt werden. Und wieder 15.000 Flaschen aus dem Lager zum Recycling. Eigentlich hätten wir die Dame von der EU auch gerne getroffen, um ihr diese Aktivitäten zu zeigen, wie Flüchtlinge sich selbst verwalten und auch Partner sein könnten. Aber sie sind nicht daran interessiert, was Flüchtlinge denken und tun. Das haben wir schon vor langer Zeit verstanden und das ist sehr traurig und deprimierend.
Unsere Teams sind wieder draußen und putzen wie jeden Tag. Heute kommt ein Besuch von der Europäischen Union ins Camp, aber wir sind sicher, dass sie nicht kommen, um die Probleme zu diskutieren und unsere Ideen zu hören und wie wir jeden Tag hart arbeiten, um diesen Ort sauber zu halten.
Gerade ist Frau Ilva Johansson aus der EU ins Camp gekommen, um zu sehen, wie wir leben. Wir hätten uns wirklich gerne hingesetzt und geredet und uns auch Gehör verschafft, denn wir sind es, die die ganze Zeit hier verbringen müssen. Aber so ist das nun mal bei einem Besuch. Hoffentlich sieht sie, dass hier nicht alles so gut ist, wie sie im Winter gesagt haben und hoffentlich schieben sie einige Veränderungen zum Besseren an. Wir hoffen es, aber auch wir haben die Hoffnung schon vor langer Zeit verloren.
Die ganze Stadt ist auf der Straße. Wir dürfen nicht raus und demonstrieren im Lager.
Anm. d. Redaktion: Dazu hat SI-Gelsenkirchen eine Pressemitteilung veröffentlicht (–> „SI vor Ort“ –> „Gelsenkirchen“)
Thomas Osten Sacken: Auf Lesbos gibt es ein zweites, kleineres Camp, ein einigermaßen geführtes Containerlager, das mit ein wenig gutem Willen internationalen Standards entspricht. Auch dort warten Flüchtlinge oft jahrelang auf Anerkennung und kommen derweil in den „Genuss“ von ein paar Workshops, Klassen und Aktivitäten, die mit viel Tam Tam von NGOs organisiert werden. Kurzum ein Ort, an dem man natürlich ungleich lieber lebt, als im benachbarten neuen Camp, keine Frage, aber gerne verbringt man auch dort nicht seine Zeit, die ebenfalls Monate, wenn nicht Jahre beträgt. Und, nur am Rande, als Asylantragsteller in Europa hat man eigentlich auch ein VERBRIEFTES RECHT mindestens so untergebracht und versorgt zu werden. Aber nein, für die niederländische Organisation „Movement on the Ground“, die eh nie von Flüchtlingen oder Asylantragstellern, sondern „people on the move“ spricht, ist das ein ganz dufter Platz, an dem … ja: Kinder heilen. Movement ist by the way die Organisation, die im jüngsten Bericht von medico (https://www.medico.de/moria) scharf dafür kritisiert wird, statt für eine Evakuierung Minderjähriger in die Niederlande zu streiten, lieber aus Den Haag ein paar Millionen zu nehmen, um ein paar Kindershelter in Athen zu betreiben. Offenbar reicht dieses Geld, um ein paar ganz ausgebuffte PR-Profis in Holland zu bezahlen, um sowas in sozialen Medien zu verbreiten: „One of the safest and most healing environments“ (Eine der sichersten und heilsamsten Umgebungen – Übers. SI) … Mas sollte es sich laut vorlesen.
PS: Flüchtlinge auf Lesbos wären gerne „people on the move“ und verließen diesen Ort mit Freude, auch das alte Kara Tepe Camp, sie dürfen nicht, weshalb sie gerade nicht „on the move“, sondern de facto auf diesen Inseln eingesperrt sind.
Das Wissen über Erste Hilfe ist entscheidend Stahlarbeiter von Aspropirgos berichten Zustände in der psychiatrischen Klinik
Musik- und Instrumentenunterricht, Kara Tepe
Bericht 27.03.2021 – Die Flüchtlinge berichten: Wir werden jeden Freitag den Bedarf an Hygiene Mittel planen und ausgeben. Heute haben wir Babytücher für leere Flaschen gegeben. Seht einige Fotos von der heutigen Kleiderverteilung. Vor einigen Monaten hat unser Team bestimmte Kleidungswünsche erfasst und die Größen und jetzt konnten wir sie verteilen. Dies ist eine neue Musikklasse von Moria Acadamia, die von Musiklehrern aus dem Camp gegeben wurde. Wir möchten unseren Freunden von Odysseas Organization für die Gitarren danken, die sie gespendet haben. Alle Teams sind raus, die Strände und das Camp zu reinigen und leere Plastikflaschen zu sammeln. Weitere Teilnehmer des ersten Hilfskurses haben heute ihre Urkunden erhalten. Gemeinsam mit BRF, MCAT und Moria White Helmets haben wir bereits ein Training für Hunderte Camp Bewohner ermöglicht. Das Wissen über Erste Hilfe ist entscheidend in den schwierigen Bedingungen, die Menschen gezwungen sind im Camp zu erleben.
tägliche Aufräumarbeiten
Die Stahlarbeiter von Aspropirgos berichten
Solidaritätskundgebung verbunden mit einem dreistündigen Streik der Beschäftigte und Patienten von AHEPA gegen die Entlassung von Dr. Siouli. An der Protestkundgebung am 24. März beteiligten sich auch Studentenverbände und Vertreter von anderen Krankenhäusern. Sein „Verbrechen“: Dr. Siouli hat im November 2020 eine Aussage öffentlich gemacht, dass es keine Intensivbetten mehr gibt. Die Entlassung erfolgt wegen „Verbreitung falscher Aussagen“. Die Gesundheitshelfer haben die Nachricht gesendet, dass sie nicht eingeschüchtert und nicht zum Schweigen gebracht werden. Aber wir brauchen einen massiven, organisierten und kontinuierlichen Kampf, um unsere Rechte zu verteidigen. Die Situation in den Krankenhäusern des Landes ist weiterhin tragisch. Allein bis gestern Mittag waren in der Hauptstadt 111 Patienten außerhalb der Intensivstation intubiert und warteten darauf, dass ein Bett auf der Intensivstation frei wird, während die Infrastruktur und das qualifizierte Personal der großen Privatkliniken nicht ausgelastet sind. Bezeichnend für die tragische Situation ist, dass einer der intubierten Patienten seit 20 Tagen auf ein Bett wartet! Im „Gennimatas“-Krankenhaus verbleiben 10 intubierte Patienten (8 Covid und 2 Nicht-Covid) außerhalb der Intensivstation, während überall die Belegungsrate jetzt über 100% liegt. Die Beschäftigten des Krankenhauses haben ein Arbeiterkampfkomitee gebildet, das eine Protestkundgebung vor dem Verwaltungsgebäude abhielt und am Montag, den 29. März, um 11 Uhr zu einer neuen Mobilisierung und Pressekonferenz übergehen wird.
Sprachenunterricht
Psychiatrischen Klinik von Attika „Dromokaitio
Die Psychiatrischen Klinik wurde jetzt in ein Allgemeines Krankenhaus zur Behandlung von Coronavirus-Fällen umgewandelt, ohne Ärzte, anderes Personal, persönliche Schutzausrüstung und ohne Sauerstoff. Es verwandelt sich in ein Lagerhaus der Seelen. Friedhof für psychisch kranke Menschen mit Coronavirus. Am 24. März 2021 wurde die Staatsanwaltschaft eingeschaltet. Die Staatsanwaltschaft berichtet, dass zwei Menschen bereits gestorben sind, 12 befinden sich in Krankenhäusern mit schweren Symptomen, während 36 psychisch kranke Patienten mit Coronavirus noch in der Psychiatrie sind unter Stationsbedingungen. In einem anderen Teil der Klinik werden positive und negative Patienten mit dem Virus zusammen behandelt. Es gibt keinen Nachmittag und Abend Ärzte in der Klinik. Es gibt unzureichende Mittel zum persönlichen Schutz. Mit einer Schürze aus Zigarettenpapier haben die wenigen Krankenschwestern (drei in einer Schicht) Schwierigkeiten, ohne hochschutzige Uniformen über die Runden zu kommen. Regelmäßige vorbeugende Tests werden nicht an Patienten und Mitarbeitern durchgeführt, beklagten sich am Mittwoch die Mitarbeiter, die seit vielen Tagen SOS senden, ohne dass die Regierung etwas unternimmt. Wir haben darum gebeten, dass alle Mitarbeiter und stationären Patienten getestet werden. Nichts. Wir bitten um Ihr Eingreifen, weil es schade von Gott ist, andere psychisch kranke Patienten mit Coronavirus zu verlieren. Wir und die Patienten sind in Gefahr!
Wirklich? Wirklich? Zwei NGO-Partys in zehn Tagen? Wir sind schockiert über diese Nachrichten und sprachlos!
Diese Entwicklung ist wirklich sehr schlecht und wir warnen seit mehr als einem Jahr. Ihr könnt in vielen Beiträgen und Videoaussagen von MCAT und auch Moria White Helmets schauen. Die Situation mit Corona ist wieder sehr schlimm und wir alle leiden besonders. Flüchtlinge im Camp aber auch viele Griechen sind zu sehr gefährdet. Erst letzte Woche war eine große Party ehrenamtlicher Helfer und wir hörten alle Details. Die Leute haben getrunken und sich nicht um irgendwelche Corona-Regeln gekümmert, und dieselben Leute kamen am nächsten Morgen ins Camp. Wir sind also entsetzt und was nützt es, Bewusstsein zu schaffen, wenn es den NGos egal ist? Wir hören von zu vielen Flüchtlingen, Corona sei eine Lüge und seht die Ausländer, die wissen es und sie kümmern sich nicht um Corona. Jetzt berichten Medien über eine weitere NGO-Corona-Party, nur wenige Tage später. Was ist das? Warum passiert das? Die Zentrale der NGO sagt ihren Leuten nicht, sie sollen so etwas nicht tun? Dies ist ein großes Risiko für uns alle. Wir haben über all das gesprochen, aber es scheint, dass niemand interessiert ist, was die Flüchtlinge sagen. Ist das die Lektion, die wir jetzt wieder lernen?
Und nicht nur heute stirbt ein weiterer griechischer Mann an Corona und das Krankenhaus ist voll, also haben wir alle unsere Pflicht, sich zu kümmern und sehr vorsichtig zu sein und keine Partys zu machen. Eine neue Party, an der 11 Personen verschiedener Nationalitäten teilgenommen haben, hauptsächlich Mitglieder von NGOs, die am Freitagabend bei sich zu Hause im Flughafengebiet organisiert wurde, ein niederländischer Staatsangehöriger auf unserer Insel: Während Sie vorübergehend hier leben, respektieren Sie bitte unsere Not und achten Sie auf uns, die auf dieser Insel leben, egal, ob wir Asylanten oder Griechen sind. Griechenland kämpft sich durch die Flüchtlingskrise, eine sich verschlechternde finanzielle Situation, sowie eine Pandemie. Erst kürzlich hatten Einheimische eine friedliche Demonstration in Mytilene, in der sie symbolisch die Schlüssel ihrer Geschäfte übergaben, weil COVID nicht nur Menschen tötet, sondern sie auch finanziell tötet. Immer mehr Griechen fallen unter die Armutsgrenze. Jetzt sind wir in eine weitere tiefrote Zeit eingetreten, weil die Menschen auf dieser Insel immer noch krank werden und sterben an diesem Virus und ihre Familien und Freunde trauern immer noch um sie.
Der „Freundeskreis Flüchtlingssolidarität in SI“ informiert:
Pressemitteilung 26.3.21
In Bremen wird es erneut eine Protestdemonstration von geflüchteten Müttern geben, die Papiere für ihre in Bremen geborenen Kinder fordern: Montag, 29.3.21, 15-18 Uhr, Stresemannstraße 48, 28207 Bremen, vor dem Ausänderamt.
Dazu ruft die mit dem Freundeskreis verbundene Gruppe „Together we are Bremen“ auf und bittet um finanzielle Unterstützung für Materialien wie Tranparentstoff und Farbe für diese Demonstration.
The ‚Freundeskreis Flüchtlingssolidarität‘ informs:
There will be another protest demonstration in Bremen by refugee mothers demanding papers for their children born in Bremen: Monday, 29.3.21, 3-6pm, Stresemannstraße 48, 28207 Bremen, in front of the Ausänderamt.
The group „Together we are Bremen“, which is connected to the circle of friends, is calling for this and asks for financial support for materials such as transparent material and paint for this demonstration.
Le ‚Freundeskreis Flüchtlingssolidarität‘ informe :
Une autre manifestation de protestation sera organisée à Brême par des mères réfugiées qui demandent des papiers pour leurs enfants nés à Brême : Lundi 29.3.21, 15-18 heures, Stresemannstraße 48, 28207 Bremen, devant l’Ausländeramt.
Le groupe „Together we are Bremen“, qui est lié au cercle d’amis, appelle à cela et demande un soutien financier pour des matériaux tels que du matériel transparent et de la peinture pour cette manifestation.
Compte Sparkasse Bremen, Anna Meyhofer, IBAN : DE16 2905 0101 0012 8195 61
Diese Nachricht und ein Video von Kara Tepe erhalten: Die Flüchtlinge sagen, dass sie mit Flüchtlingen in ganz Griechenland und Europa gut vernetzt sind. Ausgezeichnetes Video mit den neuen Flüchtlingskindern, eine starke Botschaft für eine bessere Welt. Der Welttag zur Beseitigung der Rassendiskriminierung wird jedes Jahr am 21. März gefeiert. Im Lager Ritsona nördlich von Athen in Chalkidona kämpfen die Flüchtlinge selbst gegen Diskriminierung. Die Botschaft, die die Kinder aus Ritsona zum Welttag gegen Rassismus senden, umfasst die ganze Welt, wie sie es sich vorstellen. Amir, Fariba, Habib, Faresta, Hozer und Parvana sind Kinder aus Afghanistan, die in Ritsona leben und von einer besseren Welt ohne Diskriminierung träumen. „Wir teilen viel und es sollte nichts geben, was uns trennt.“
Heute werden Schuhe an alle Teammitglieder verteilt
Die Flüchtlinge berichten:
Schuhverteilung an alle Teammitglieder. Alle Teams sind trotz des schlechten Wetters unterwegs und sammeln Plastikflaschen. Und um Strände und Camp zu putzen und leere schmutzige Plastikflaschen zu sammeln. Heute wieder sehr kalt und windig hier. Heute haben wir Kartoffeln für leere Flaschen gegeben. Menschen mögen das sehr, aber immer wieder riesige Arbeit für unser Team, denn es muss am Vortag in 1500 Tüten gepackt werden. Aber wir schaffen es. Unterstützung griechischer Einwohner auf Lesbos in schwierigen Zeiten. Wieder ist unsere Insel mit steigenden Covid-19-Infektionen auf dem Cod tiefrot und wir leiden seit Anfang November unter einem Lockdown. Die Wirtschaft ist hart getroffen und immer mehr Menschen rutschen in die Armut. Wir wissen, dass wir keine großen Veränderungen machen können, aber wir versuchen unser Bestes und unterstützen arme Bürger seit fast einem Jahr mit gekochtem und trockenem Essen. Jetzt haben wir auch Musikkurse und die Kinder lieben es wirklich. Verteilung der neuen Ersthelferzertifikate. Dies ist von der Ausbildung, die wir zusammen mit BRF machen, haltet euch bereit, Lesbos und Moria White Helmets. Wir erinnern uns gerne daran, wie wir vor einem Jahr mit unserer Arbeit begonnen haben. Und sogar eine griechische Zeitung, Huffingtonpost, hat uns zu Helden im Land erklärt. Wir haben seitdem wirklich viel geschafft und hoffen, dass wir in Zukunft noch mehr tun können. Das Ministerium für Einwanderung und Asyl beantragte bei der EU und der griechischen Regierung für die Miete des neuen EU-Lagers. Jährlich soll die Miete des Platzes 748.000 kosten Wirklich, wir sind ein bisschen schockiert, dies zu lesen und zu hören. Jetzt ist Corona wieder ein sehr großes Problem und das Krankenhaus ist voll und wir alle müssen uns kümmern und vor allem die alten und gefährdeten Menschen auf dieser Insel schützen. Sowohl die Griechen als auch Flüchtlinge und einige NGO-Leute machen solche Parties? Wir haben viele Male gefragt und gewarnt, dass einige Freiwillige nicht sehr vorsichtig sind, aber wir hätten nie erwartet, dass dies geschieht, und wir hoffen, dass sich die dafür verantwortliche Organisation damit befasst. Coronaparty als NGO zu machen ist wirklich ein großes Problem für uns alle.
Das Rechtszentrum Lesbos erklärte zum EU-Türkei Deal vom 18.März 2016.„TÜRKEI IST KEIN ‚SICHERES DRITTLAND’“ Anders bekannt als „EU-Türkei ‚Deal‘. Mit der Einigung, Milliarden Euro an Erdogans autoritäres Regime zu zahlen, im Gegenzug, dass die Türkei als Grenzschutz zur Festung Europas dient. Das Ergebnis ist Hotspot Inseln in Freilichtgefängnisse für Migranten.