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  • Verwaltungsgericht Sigmaringen ordnet Stopp der angedrohten Abschiebung von Alassa Mfouapon nach Kamerun an

    Verwaltungsgericht Sigmaringen ordnet Stopp der angedrohten Abschiebung von Alassa Mfouapon nach Kamerun an

    (Pressemitteilung des Anwaltsbüros Meister & Partner / Gelsenkirchen vom 17.09.21)

    Der Gerichtsbeschluss stellt eklatante Verfahrensverstöße des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) fest

    Am 17. September wurde uns der Beschluss der 10. Kammer des VG Sigmaringen (A 10 K 2382/21) zugestellt. Er ordnet auf Kosten des BAMF den Stopp der Abschiebungsandrohung[1] an, da das BAMF zu Unrecht den Asylantrag als offensichtlich unbegründet abgelehnt hat.

    Dies ist ein bedeutender Erfolg im Kampf um Flüchtlingsrechte und Ergebnis der breit gefächerten und vielfältigen Solidarität mit dem wohl profiliertesten Repräsentanten der selbstorganisierten Flüchtlingsbewegung in der BRD.

    Die Begründung des Beschlusses stärkt über den konkreten Fall von Alassa M. hinaus die Rechte von Flüchtlingen im Asylverfahren. Er ist eine „juristische Ohrfeige“ für das BAMF und stellt weitgehende eklatante Verfahrensverstöße fest.

    Der Beschluss stellt fest:

    „Es bestehen … ernstliche Zweifel, ob dem Antragsteller keine Verfolgung und keine unmenschliche oder erniedrigende Behandlung droht.“

    Und weiter:

    „Zudem war im vorliegenden Fall eine persönliche Anhörung des Antragstellers geboten, die jedoch nicht durchgeführt wurde. … Die besondere Bedeutung der Anhörung im Asylverfahren führt grundsätzlich zur Aufhebung des angefochtenen Bescheids, wenn die Anhörung nicht während des gerichtlichen Verfahrens nachgeholt wird. Die Anhörung dient als asylrechtliche Verfahrensgarantie der effektiven Durchsetzung des materiellen Rechts, indem sie dem Antragsteller die Gelegenheit verschafft, mit den zuständigen Behörden … effektiv zu kommunizieren … Eine zu Unrecht unterlassene Anhörung führt als Verfahrensfehler grundsätzlich zur Rechtswidrigkeit des angefochtenen Bescheids.“

    Die eklatante Missachtung von Verfahrensrechten belegt, dass die Ablehnung offensichtlich politisch motiviert war und bei der Entscheidung des BAMF verfahrensfremde Gründe eine Rolle spielten.

    So die Tatsache, dass Alassa M. es gewagt hat, Verantwortliche von EU, Frontex und der Bundesregierung beim Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit anzuzeigen oder gegen die Polizeiattacke auf die Flüchtlinge in der LEA Ellwangen 2018 den Protest zu organisieren und das Land Baden – Württemberg erfolgreich  zu verklagen.

    
    
  • Der Widerstand der Bauern in Wadas/Indonesien geht weiter

    Wadas ist das Dorf des Widerstandes, das vernichtet werden soll, wegen des Baus eines Staudammes oberhalb von Kulon Progo in der Nähe von Yogjakarta.

    Nachdem das Gericht in Semarang gegen die Landrechte der Bauern entschieden hat, entwickelt sich breite Solidarität: Studenten, Arbeiter, städtische Armut und deren Organisationen rufen auf: Jetzt erst Recht ! Kampf gegen die Zerstörung der Natur für die Profite der Reichen. Kampf für die Lebensinteressen der Bauern in Wadas und gegen die vielen anderen vergleichbaren Projekte der Regierung. Kampf gegen die Omnibus Gesetze der Regierung mit ihren Bestimmungen der Deregulierung der Arbeitsbedingungen und der Zerstörung der Natur.
    Internationale Solidarität ist gefragt. Mit Liedern, Filmberichten wird die Öffentlichkeit informiert und die vielen Wandgemälde im Dorf sind eine Attraktion und Anlaufpunkt vieler Unterstützer.

    The resistance of the farmers in Wadas/Indonesia continues

    Wadas is the village of resistance that is to be destroyed because of the construction of a dam above Kulon Progo near Yogjakarta.

    After the court in Semarang ruled against the land rights of the peasants, broad solidarity is developing: students, workers, urban poor and their organizations call: Now more than ever ! Fight against the destruction of nature for the profits of the rich. Fight for the life interests of the peasants in Wadas and against the many other similar projects of the government. Fight against the government’s omnibus laws with their provisions of deregulation of working conditions and destruction of nature.

    International solidarity is needed. With songs, film reports the public is informed and the many murals in the village are an attraction and focal point for many supporters.

  • Wir sollten uns auch an 2011 erinnern …

    als so viele mutige und friedliche Völker auf die Straße gingen.

    14. September 2021, Die Flüchtlinge berichten: Moria White Helmets schrieb heute zum Brief von SI zum Antikriegstag: „Vielen Dank, dass Sie uns unterstützen.“ Den letzten SI Bericht vom 9. September 2021 hat Stand by me Lesbos verbreitet und veröffentlicht und unsere SI Webseite verbreitet.

    Heute sprechen wir mit, um ihnen zu sagen, wie wir täglich den Strand und das Hauptgebiet des Camps, aber auch die Entwässerung und den Rest des Camps, von Müll befreien. Wir freuen uns sehr, dass sie und uns dabei unterstützen, diese Arbeit zu erledigen und unsere Familien vor Krankheiten und Ratten zu schützen! Die Elektriker im Camp arbeiten sehr hart, um seit November 2020 allen Anwohnern Strom zu geben!!

    Insgesamt haben wir bei Moria-Weißhelme 120 Personen und ihren Familien in unserem Team. Und sie sind jetzt an verschiedenen Orten. Wir verwalten Zelte, Schlafsäcke, Essen und andere Sachen für alle davon. Dank der Hilfe von Stand by me Lesbos sind jetzt alle versorgt.

    Unsere Leute selbst helfen überall und fangen bald an, Müll zu sammeln. Aber um anderen zu helfen, brauchen sie auch Hilfe.

    Viele der Jugendlichen im Camp forderten getrennten Englischunterricht. Also hat Moria Academia einen Kurs für die zehn bis sechzehnjährige eingerichtet. Wie alle anderen Klassen ist auch dies total selbstorganisiert und der Lehrer ist ein afghanischer Flüchtling.

    Wir sollten uns auch an 2011 erinnern …

    Da sind einige Schlagzeilen über Syrien und glauben Sie uns, dass die Realität in unserem Land viel schlimmer ist. Jeder Tag ist nur Krieg und Millionen von Menschen kämpfen nur darum, Brot und Wasser zu bekommen, und sie sagen, dass es im Winter wieder schrecklicher wird. Wir erhalten all diese Informationen und viele von uns haben dort noch Freunde und Familie und wir fragen uns: Warum? Welches syrische Volk hat das verdient? Es sind fast zehn Jahre, jetzt attackiert und tötet uns das Regime. Jetzt erinnert sich die Welt an die schrecklichen Angriffe von 9/11 2001 und wir haben Mitleid mit allen Opfern, aber wir sollten uns auch an 2011 erinnern, als so viele mutige und friedliche Völker auf die Straße gingen, nur um Freiheit und Würde zu bitten und waren gerade erschossen und gequält.

    Da ist ein Bild von der Kabul-Universität!

    So wollen diese Taliban afghanische Frauen sehen. Das ist schrecklich und hat mit keiner Tradition unseres Landes zu tun. Vor einem Monat waren viele afghanische Städte voller Frauen und Mädchen, die sich auf viele verschiedene Weise verkleidet haben. Wir sehen dieses Bild und denken, es ist aus einem Star Wars Film, nicht aus unserem geliebten Land. Wir hoffen, dass das bald aufhören wird, das ist Barbarei.

    Jetzt denken wir alle, dass wir Teil von etwas sein müssen, das wir ′′ Freies Afghanistan ′′ nennen

    Dies ist ein sehr guter und wichtiger Schritt. Jetzt denken wir alle, dass wir Teil von etwas sein müssen, das wir ′′ Freies Afghanistan ′′ nennen. Und dies ist kein Land mehr, unser Land leidet jetzt unter der Dunkelheit des Extremismus, des Hasses auf Frauen und der Freiheit. Aber wo auch immer Afghanen sind, die an eine bessere Zukunft glauben, gibt es jetzt dieses Freie Afghanistan und wir werden versuchen, es jeden Tag zu expandieren, auch in Flüchtlingslagern oder wo auch immer.

    Wir nennen es jetzt einen Teil von Freiem Afghanistan, denn Moria Academia ist nicht nur eine selbstorganisierte Schule in einem Flüchtlingslager, es ist jetzt ein Ort, an dem der Geist eines anderen Afghanistans weiterlebt. Daher haben sich unsere Partner entschieden, dort viele Verbesserungen und Änderungen zu machen, auch um mehr Platz für Versammlungen zu schaffen und natürlich unterstützen wir sie so gut wir können.

  • Dringender Hilferuf für Hochwasseropfer

    Dringender Hilferuf für Hochwasseropfer

    SI veröffentlicht hier den Spenden- und Hilfeaufruf der „Dachzeltnomaden“, Helfern in der vom Hochwasser betroffenen Region Ahrtal und bittet um Unterstützung.

    Koch und Küchenhelfer dringend gesucht

    Ich leite euch hier den Spendenaufruf von meiner Tochter Lea weiter. Die Dachzeltler sind seit 7 Wochen im Ahrtal im Einsatz, spenden ihren Urlaub, ihre Zeit und Material um Häuser zu entkernen, bevor der Schimmel sie dauerhaft unbewohnbar macht. Das Küchenteam ist mehr oder weniger von Anfang an im Einsatz und braucht dringend mal ein paar Tage Pause. Zwei der Dachzeltler (meine Tochter und ihr Papa) unterstützen SI seit Jahren immer wieder durch Spenden. Es wäre schön, wenn wir als Organisation dabei helfen könnten, dass dieses Hilfscamp weiter arbeiten kann, indem wir vielleicht ein paar Mitglieder für die Küche gewinnen können. Natürlich werden auch andere Helfer willkommen geheißen. Bei Fragen, meldet euch einfach direkt bei Lea. Sie weiß, dass ich euch um Hilfe bitte. Toll wäre, wenn Sie in jedem Fall eine Rückmeldung bekommt, damit sie weiß, ob sie weiter nach einem Koch und Küchenhelfern suchen muss, oder nicht. 
    Danke und viele Grüße von der Nordsee

    Rückfragen und Anmeldungen können an folgende Email-Adresse gerichtet werden: heikespaetzle@gmx.net

  • Veranstaltung: „Carola meets Alassa“

    Veranstaltung: „Carola meets Alassa“

    People to People, der Freundeskreis Flüchtlingssolidarität und Solidarität International laden zu einer brandaktuellen und bedeutsamen Veranstaltung:

    „Carola meets Alassa – solidarisch für Flüchtlingsrettung – gegen reaktionäre EU-Flüchtlingspolitik!“

    Alassa Mfouapon wird als bundesweit bekannter Repräsentant der selbstorganisierten Flüchtlingsbewegung in der BRD mit politisch motivierter Asylablehnung und Abschiebung bedroht. Bundesweit protestieren Menschen und Organisationen gegen dieses Vorgehen und fordern, den Abschiebungsbescheid aufzuheben.

    Carola Rackete rettete mit ihrer Crew im freiwilligen Einsatz auf der „Sea Watch 3“ im Juni 2019 im Mittelmeer 53 Flüchtlinge. Zehn Tage lang wurde ihr die Einfahrt in einen sicheren Hafen in Lampedusa verweigert. Dann hat sie mit ihrer Crew entschieden, trotz Verbot in den Hafen zu fahren und hat damit die Flüchtlinge sicher an Land gebracht. Sie wurde von der italienischen Polizei verhaftet, aber im Mai diesen Jahres endlich freigesprochen. Ein Sieg der internationalen Solidarität für ihr mutiges Vorgehen!

    Carola Rackete wird aus ihrem Buch „Handeln statt Hoffen“ lesen. Außerdem gibt es ein Gespräch zur Flüchtlingspolitik zwischen Alassa Mfouapon, Carola Rackete und den vielen Interessierten, die nicht persönlich anwesend sein können, aber per Livestream über youtube an dieser Veranstaltung teilnehmen können.

    Den Link zum Livestream finden Sie hier: https://youtu.be/wKYXvcz4dQQ

    Montag, 13.9.21, 19:30 Uhr, Einlass 19:00 Uhr, People to People, Hauptstr. 40, 45879 Gelsenkirchen

    Eintritt: 4,- € bzw. 2,- € für Geringverdiener
    Die Veranstaltung findet unter Corona-Schutzbedingungen statt. Ein Nachweis geimpft oder genesen oder tagesaktueller Corona-Test muss bei Einlass vorgezeigt werden.

  • Ein Jahr Brand in Moria – reaktionäre EU-Flüchtlingspolitik setzt sich fort

    Pressemitteilung von SI Emscher-Lippe

    Ein Jahr ist es her, dass das Flüchtlingslager Moria auf Lesbos abgebrannt ist und für die
    ganze Welt eine kurze Zeit die menschenverachtende Flüchtlingspolitik der EU deutlich
    wurde. Unsere Freunde aus dem dann errichteten Lager Kara Tepe schreiben: „Dieser Tag
    sollte nie vergessen werden, es war reines Glück, dass damals niemand getötet wurde.
    Nach diesem Tag sagten viele Politiker: ‚Nie wieder Moria‘, aber leider wurden nur sehr
    wenige Versprechen eingehalten“. Jetzt, ein Jahr später, leben immer noch Tausende in
    dem „Übergangslager“ Kara Tepe in Zelten und schon wird spekuliert, dass die Flüchtlinge
    wohl noch einen zweiten Winter in den Zelten ausharren müssen.
    Nicht die unmenschlichen Lebensbedingungen, denen die Menschen in Kara Tepe immer
    noch ausgesetzt sind, stehen im Mittelpunkt der Berichterstattung zum Jahrestag des
    Brandes, sondern viel mehr, wie sich Griechenland und die EU „noch besser“ vor den
    Flüchtlingen schützen können. So wird der griechische Migrationsminister Notis Mitarakis
    immer wieder zitiert: „Wie jedes Land haben wir das Recht und die Pflicht, unsere Grenzen
    zu schützen.“ Was ist das für eine reaktionäre Einstellung diesen Menschen gegenüber. (…)

  • Ein Jahr Brand in Moria: eine angekündigte Katastrophe!

    Ein Jahr Brand in Moria: eine angekündigte Katastrophe!

    9. September 2021, die Flüchtlinge berichten: Wir unterstützen voll und ganz die Menschen des mutigen Afghanistans, die für ihre Rechte demonstrieren und kämpfen. Eine weitere Demonstration von Frauen gegen Taliban und ihre Herrschaft. Das ist von Mazar i Sharif City. Die Taliban tun genau das, womit wir gerechnet hatten. Sie haben sich nicht verändert, sie sind wie immer gleich. Sie hassen Bildung für Frauen und dies ist erst der Anfang einer neuen illegitimen Regierung, …. Glaubt nicht, was sie sagen, beurteilt sie nach dem, was sie tun!

    Guten Abend, Heute ruft uns die Lagerleitung an und bittet um Hilfe in der neuen blauen Zone. Zur Reinigung der Chanels von den Rabihs & Stones dort, damit das Wasser weiter läuft, wenn es in den kommenden Tagen wie erwartet regnet. Heute haben wir im Recyclingprojekt Bananen mit leeren Flaschen getauscht und die Leute mögen es sehr. Auch weiter ging es mit der Kleiderverteilung an die Camp Bewohner.

    Wir alle erinnern uns an den schrecklichen Brand vor einem Jahr und an den folgenden Tagen, als wir auf der Straße im Lidl-Supermarkt leben mussten und niemand wusste, was die Zukunft bringen wird. Aber wir haben damals auch so viele Dinge für die anderen Flüchtlinge getan und ihnen geholfen, diese schwierige Situation auszuhalten.

    Shirin Emilie schreibt

    Heute ist es ein Jahre her, seit der Brand in Moria niedergeschlagen wurde, und Moria war eine warnende Katastrophe – aber haben unsere europäischen Führer etwas gelernt?

    Das Feuer in Moria war nur eine Frage der Zeit. Wir waren mehrere, die mehrere Monate und Jahre im Voraus gemeldet hatten. Bei der Förderung des Corona-Virus drängen sich bis zu 20,000 Menschen, die vor Krieg, Folter und Schlimmerem geflohen sind, unter Bedingungen zusammen, die am besten als staatlich verwalteter Slumbereich bezeichnet werden können. Parallel dazu, dass bis zu mehreren Hilfsorganisationen die Insel evakuiert oder den Zugang zum Camp aufgrund des Lockdowns verloren haben. Dies führte zu einem Rückgang von mehr als 100 aktiven Hilfsorganisationen auf eine Zahl von rund 15. Zusammen mit den Hilfsorganisationen verschwanden auch Projekt und Dienstleistungen, die den Flüchtlingen zuvor angeboten wurden.

    Die Flüchtlinge selbst erlebten in dieser Zeit weitgehend, dass sie von den Hilfsorganisationen verraten worden waren. (Darauf) antworteten sie, indem sie sich selbst organisierten, mit dem Motto, ihre eigenen Probleme zu lösen: administrativ und finanziell. Die Unterstützung operativer Projekte wurde vor allem (wo ich arbeite) (eingestellt). Zu dem muss noch erwähnt werden, dass unsere Partner im Camp unabhängig sind und kürzlich auch von anderen NGOs auf der Insel Unterstützung und Zusammenarbeit für ihre Projekte erhalten haben.

    Covid verursachte alle Probleme im Camp, …: Dem Moria-Camp fehlte Infrastruktur, Wasser, Schutz und Gesundheitsdienste, kombiniert mit täglicher Gewalttätigkeit. Gewalt, die gegen die meisten Menschen im Camp von Kleingruppen im Camp ausgeführt wurde, einfach ′′ Ali Baba ′′ oder ′′ Mafia ′′ genannt. Mehreren der minderjährigen Jungen im Camp wurden durch ein Ultimatum entweder Teil der Gruppe oder haben die Gruppe gegen sich. Messerstechereien waren häufig geworden und Vergewaltigung auch, und als Konsequenz schliefen weibliche

    Bewohner in Windeln, um nachts nicht auf die Toiletten gehen zu müssen. Diese Gruppen, bestehend aus wenigen Menschen, haben es geschafft, für tausende unschuldiger Menschen eine unglaublich unsichere und schwierige Situation zu schaffen.

    Die US-Botschaft und das Konsulat in Griechenland veröffentlichten einen Bericht, in dem 18 Messerangriffe im Moria Center dokumentiert wurden, bei dem in der ersten Jahreshälfte 2020 6 Tote gezählt und 14 Menschen schwer verletzt ins Krankenhaus eingeliefert wurden. …

    Eine Organisation hat sich auf der Insel aktiv erklärt, während sie in Wirklichkeit keinen einzigen Vertreter und damit keine Ahnung von den Zuständen hatte. Mittlerweile erlebten andere, darunter Aktivisten, sowohl innerhalb als auch außerhalb Norwegens, Gewalt und diese Todesfälle als Argumentation für rechtsradikale ′′Anti-Flüchtlingsgruppen“: Es würde nichts Gutes über ihre politische Arbeit zur Evakuierung von Menschen bringen. Des Weiteren antworteten sie auf mich und sagten, die Situation sei nicht so schlimm – weil ihre Kontakte im Camp nichts gesagt hätten. Aber es waren nicht diejenigen Menschen, die in ihrem Haus in Norwegen sicher isoliert saßen, die über Nacht verzweifelte Anrufe, Videos und Bilder erhielten oder mit ihren eigenen Augen sahen, wie die Blutfußabdrücke tagelang im Lager blieben, bis die Blutflecken zertrampelt wurden oder durch den Regen weggewaschen wurden. Und Moria wurde in diesem Zustand für mehr oder weniger ein halbes Jahr nach Corona im Lockdown gehalten, mit nur wenigen Verbesserungen über den Sommer.

    Moria war eine angekündigte Katastrophe!

    Nachdem Moria niedergebrannt war, versprach die EU-Hochkommissarin Ylva Johanson „No Moria Moria’s“. Bereits im April 2021 ging Ylva Johanson mit einer öffentlichen Ausrede aus und gab zu, dass die Bedingungen im Camp im Winter „unglücklich“ waren und nicht gut genug. Worauf die Flüchtlinge Winterstürme mit minus 5 Celsius begegneten, ohne Heizung und nur einem Plastikzelt zum Schutz.

    Das Camp, sowie Häuser und Vermögen wurden wegen fehlender Infrastruktur immer wieder vom Regen überflutet. Außerdem dauerte es über 9 Wochen, bis die Flüchtlinge eine Alternative zum Duschen erhielten: Die UNO hat „Eimerduschen“ als „Lösung“ umgesetzt, bestehend aus kaltem Wasser in einem Eimer, in einem offenen Bereich, bestehend nur aus Stoffwänden, in dem mehrere Menschen zusammen duschen müssen.

    Klingt das nach einem Camp, für das über eine 3-stellige Zahl von Millionen Euros gespendet und investiert wurde? Ein Jahre später fragen wir immer noch, wo all dieses Geld hin ist? Es ist nicht grundlos, warum ich Spender dazu ermutigt habe, kritisch zu sein und Fragen zu Spendenaktionen zu stellen. Weil es in keiner Weise gegeben ist, dass die Realität, die Spender beschrieben werden, ihrer Praxis entspricht. Eine Warnlampe sollte aufleuchten, wenn eine Hilfsorganisation mehr über die Notwendigkeit von privaten Sammlungen veröffentlicht, als die Ergebnisse und Transparenz von zuvor gesammelten Spenden zu veröffentlichen.

    Warum hat es für 10,000 Flüchtlinge ein ganzes Jahr nähergebracht, die eine Grundinfrastruktur erhalten haben. Die Flüchtlinge befinden sich noch im Aushilfslager, und es ist immer noch kein neues Lager in Sicht – wie vor einem Jahren versprochen wurde. Was an sich in starkem Gegensatz zur Evakuierung der Europäer durch Hochwasser und Waldbränden steht, das Europa über den Sommer hinweg beunruhigt haben. (…)

    Mittlerweile feiert das UNHCR 70 Jahre „lebensrettende Hilfe“, ein Kleinkind war in derselben Woche von dem Essen in Moria 2 erstickt. Europäische Staatsoberhäupter haben trotz klarer Verletzung des etablierten Rechtssystems nationaler und sogenannter internationaler Rechte wieder ein ganzes Jahre ohne Konsequenzen herum gebracht. Parallel als eine neue Flüchtlingswelle aus Afghanistan erwartet wird, reagiert Europa jetzt, wie sie es am besten können, mit höheren Mauern und neuen Gesetzen, die es für Flüchtlinge schwerer machen werden, ihre Rechte einzufordern.

  • Gewerkschaft in Venezuela akut bedroht: Jetzt spenden

    Gewerkschaft in Venezuela akut bedroht: Jetzt spenden

    Gewerkschafter von Ford Venezuela haben sich an das Kölner Komitee der Internationalen Automobilarbeiterkoordination (www.iawc.info) mit einem Hilferuf gewandt. Sie berichten, dass die Existenz ihrer Gewerkschaft akut bedroht ist.

    Die Wirtschaft in Venezuela ist zerrüttet, die Währung Bolivar wird ständig abgewertet. Die USA versuchen mit allen Mitteln, die politische Lage in Venezuela zu destabilisieren. Der Mindestlohn von umgerechnet 1,5 Dollar im Monat reicht gerade einmal für ein Kilo Käse. Die Arbeiter bei Ford werden kaum beschäftigt, sie erhalten dann den Mindestlohn. Die Geschäftsleitung von Ford versucht die Lage zu missbrauchen, um die Gewerkschaft zu zerschlagen, indem Arbeiter in den Ruhestand gedrängt werden und dann nicht mehr als Mitglieder der Gewerkschaft zählen. Nach den Arbeitsgesetzen muss die Gewerkschaft mindestens 20 Mitglieder haben, es sind derzeit noch 48. Als Lösung wollen sie eine nationale betriebsübergreifende Gewerkschaft gründen. Zur Überbrückung und zum Aufbau einer nationalen Gewerkschaft brauchen sie finanzielle Unterstützung.

    Das IAC-Komittee „Arbeitersolidarität Köln“ will mit einer zeitlich befristeten Spendensammlung die Gewerkschaftskollegen bei Ford Venezuela unterstützen, sie haben an die Kollegen in Venezuela einen Brief geschrieben, in dem es unter anderem heißt:

    Wir senden euch kämpferische und solidarische Grüße aus Köln. Wir haben Eure Situation diskutiert und werden sofort die Solidarität organisieren. Die Arbeiter brauchen ihre Gewerkschaft als Kampforganisation gegen die Konzerne und den Kapitalismus. Besonders begrüßen wir den Vorschlag, eine gemeinsame Gewerkschaft für alle Arbeiter zu gründen. Die Kapitalisten haben Angst vor kämpferischen Kollegen, die sich für andere und für unsere Arbeitsplätze einsetzen. Auch hier gibt es immer wieder Repressalien gegen kämpferische Kollegen. Wir werden eine Spendenkampagne für euch organisieren und euch so schnell wie es möglich ist, die Spenden überweisen.

    Bitte informiert uns regelmäßig über den Stand eures Kampfes, wir werden diese dann über die IAWC Homepage bekannt machen.

    Wir wünschen Euch viel Erfolg im Aufbau eurer Gewerkschaft und hoffen, wir können einen Teil dazu beitragen. Als Vorschlag raten wir euch, euch auch auf eure Kollegen zu stützen. Auch wenn Menschen nicht viel haben und geben können, so machen viele kleine Beträge auch eine große Summe!

    Solidarische, kämpferische und herzliche Grüße

    eure Ford-Kollegen und Freunde“

    Spendet zur Unterstützung der Gewerkschafter in Venezuela und für die Stärkung der Arbeitereinheit:

  • Einzigartig: Das Ntombi-Langa Frauenradioprojekt

    Einzigartig: Das Ntombi-Langa Frauenradioprojekt

    Solidarität International veröffentlicht hier den Aufruf von Nomazulu Thata, Mitgründerin des Ntombi Langa Frauenprojekts, zur Unterstützung und Finanzierung des Radioprojekts, das sich frauenspezifische Aufklärungsarbeit für das südliche Afrika leisten will.

    Das Ntombi-Langa Frauenradioprojekt ist auf der Suche nach Kooperationspartnern, die das Projekt unterstützen und zur Realisierung des spannenden Frauenprojekts zwischen Bremen, Deutschland und dem südlichen Afrika beitragen. Das Radioprojekt befindet sich aktuell in der Finanzierungsphase durch ein Crowdfunding auf der digitalen Plattform Startnext.

    Wir wollen einen Radiosender aufbauen, der aus Bremen sendet und frauenspezifische Aufklärungsarbeit für das südliche Afrika leistet. Durch das Frauenradio sollen frauenspezifische Themen enttabuisiert und in die Mitte der Gesellschaft gerückt werden. Menschenrechte und das Recht auf Selbstbestimmung sind die zentrale Botschaft dieses Radioformats! So können Frauen selbst Geschichten von mutigen Frauen erzählen, Grundlagenwissen vermitteln, die Argumentationsmöglichkeiten der Frauen und Mädchen stärken und sie ermutigen für ihre Rechte einzustehen.

    Wir wollen die gesellschaftliche Position der Frauen und Mädchen im südlichen Sahara-Afrika stärken und ein länderübergreifendes Frauenradio dauerhaft etablieren. Auch medizinisch-aufklärende Sendungen sollen vorhanden sein, wie beispielsweise über Covid19, HIV/Aids, Malaria und anderen chronischen Krankheiten. Über das Radioprojekt können Frauen und JournalistInnen aus verschiedenen Kontexten und Ländern ihre Erfahrungen und Geschichten teilen.

    Unser Motto ist: „Let the woman have a chance to voice her mind, give the woman a platform to share what she has.“

    Unser Appell ist: Unterstützen Sie uns, sodass wir uns helfen können.

    Es geht darum, Frauen zusammen mit Männern das Selbstbewusstsein zu geben und die gesellschaftliche Position von Frauen sowie ihre wirtschaftliche Unabhängigkeit zu stärken. Das Ntombi Langa Radio sieht sich als Plattform für Frauen, in denen sensible Frauenthemen unbefangen und laut besprochen werden. Wir wollen Frauen dazu ermutigen für ihre Rechte einzustehen und ihnen eine Plattform bieten, um sich zu informieren und zu organisieren. Please tune to Ntombi-Langa Radio! – um sich Jenseits der herkömmlichen Medien zu informieren und um zu erfahren, was in afrikanischen Ländern passiert. Es wird auf Englisch, Französisch, Portugiesische und Deutsch über Satelliten senden.

    Um dieses Radioprojekt zu realisieren, brauchen wir Geld. Ihre Institution, ihre Organisation oder Sie als Einzelperson helfen uns, indem Sie sich finanziell mit einem Beitrag beteiligen, indem Sie Ihr Umfeld und Netzwerk auf das Radioprojekt aufmerksam machen und von der Wichtigkeit unseres Frauen Radioprojekts informieren. Sie können:

    • Spenden über die Crowdfunding Plattform Startnext, Stichwort: Ntombi Langa
    • Verlinken Sie uns auf Ihre Homepage, verbreite Sie diesen Projektvorstellung
    • Möchten Sie ehrenamtlich am Frauenprojekt mit Beiträgen mitarbeiten?
    • Möchten sie ehrenamtlich am Frauenprojekt mit Übersetzungen beitragen?

    Wir bitten Sie höflich, dieses so wichtige Projekt zu unterstützen, seine Realisierung und auch die Umsetzung zu ermöglichen.

    Ich bedanke mich.

    Mit freundlichen Grüßen,

    Nomazulu Thata

    Mitgründerin des Ntombi Langa Frauenprojekt

  • „Huertos Solidarios“

    „Huertos Solidarios –  bei den Gärten der Solidarität steht die nächste Bepflanzung an.

    In dem Video seht ihr, wie Canto Vivo gemeinsam mit Mitgliedern der Suppenküche den Boden dafür vorbereiten.“