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  • Nein zu neuen Lagern in Lesbos und Chios

    Die Flüchtlinge berichten

    Im Dezember begannen Elektriker, die Weißhelme von Moria mit der Elektroabteilung des Camps zusammenzuarbeiten. Sie reparieren und erweitern das Netz im Lager. Seither wurden Hunderte Zelte angeschlossen, neue Schalttafeln verlegt und Kilometer Kabel gelegt. Das ist natürlich keine langfristige Lösung, bis dies ein professionelles Unternehmen übernimmt.

    Heute haben wir für die Kinder Unterricht in Englisch.

    In einem Gespräch erzählte mir Michalis, dass der Bau eines neuen Gefängnislagers noch lange nicht durch ist, auch wenn die griechische Regierung und die EU Bonbons verteilt.

    Die Gemeinde von Lesbos und Chios wenden sich mit einer Resolution an die Öffentlichkeit, damit wollen sie ihre Opposition verstärken.

    »Nein zu neuen Lagern in Lesbos und Chios«.

    Heute wurden die neuen Zahlen von der Gemeinde veröffentlicht Diese Zahlen haben sie vom Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen auf Lesbos erhalten.

    Von den 9.496 Menschen leben 7.198 (76%) in Kara Tepe. Die Mehrheit stammt aus Afghanistan (71%), der Demokratischen Republik Kongo (9%) und Syrien (7%).

    23% der Bevölkerung sind Frauen,

    37% Kinder, von denen mehr als sieben Prozent von denen zehn Prozent jünger als 12 Jahre sind.

    Etwa 4,5% der Kinder sind unbegleitet, hauptsächlich aus Afghanistan.

    In der Woche vom 18. bis 24. Januar kamen 71 Menschen auf Lesbos an, während es letzte Woche 33 Personen ankamen.

    Thomas Osten Sacken unterstützt den Bericht von Robert Herr.

    Habe diese NGO-Werbung erhalten und dann spontan mal kurz recherchiert, weil ich mich fragte: Was machen die denn eigentlich genau? Dann war es aber so spannend, dass ich ein bisschen genauer nachgeschaut habe. Am Ende habe ich dann doch noch herausgefunden, was sie da in Jordanien genau machen.

    Es war zunächst erstmal gar nicht so einfach etwas zu finden, da ich keinen Rechenschaftsbericht, Jahresbericht oder Geschäftsbericht dieser NGO finden konnte. Da die NGO nicht als Verein, sondern als GmbH eingetragen ist, habe ich also erstmal der Firmenhistorie nach geforscht.

    Die Firma wurde ursprünglich 2010 als Bondus GmbH im Rahmen einer Startup-Werkstatt der TU Berlin gegründet. Damals noch als Firma für »Persönliche und automatisierte Beratung im Energiebereich, sowie Vertrieb und Vermarktung von Produkten aus dem Bereich Energie […] ebenso das Halten, Verwalten und Veräußern von Kapitalgesellschaften“, geführt von einem Diplom-Ingenieur und einer Juristin. Die Gründung wurde damals vom EXIST-Programm des Wirtschaftsministeriums gefördert. Die Juristin ist allem Anschein nach nicht mehr bei der Firma beschäftigt, sondern arbeitet jetzt als Beraterin für Wirtschaftsrecht bei der weltgrößten Kanzlei für Wirtschaftsrecht.

    Der Diplom-Ingenieur ist mittlerweile Professor an der TU Berlin und hat seine Firma Ende 2015, kurz nach der so genannten „Flüchtlingskrise“ neu aufgestellt, mit neuem Namen als COSA International gGmbH (vielleicht angelehnt an das Committee on Sustainability Assessment (COSA) der Vereinten Nationen). Als neuen Geschäftszweck aber angab: „Zweck der Gesellschaft ist die Förderung der Hilfe für Flüchtlinge und Kriegsopfer, die Förderung der Kultur dieses Personenkreises im Sinne von § 52 Abs. 2 Nr. 10 und 13 AO. Dieser Zweck wird verwirklicht durch das Betreiben von Gemeinschaftszentren, in denen folgende Dienste unentgeltlich für schutzbedürftige Menschen angeboten werden: Essensausgabe und die Bereitstellung temporärer Unterkunft, psychosoziale und medizinische Betreuung, kulturelle Veranstaltungen, Freizeitaktivitäten und Seminare zur Integration.“ Das Halten von Kapitalgesellschaften war nicht mehr Geschäftszweck, sondern stattdessen „Die Gesellschaft verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke im Sinne des Abschnitts „Steuerbegünstigte Zwecke“ der Abgabenordnung (AO).“

    Ob COSA International auch wirklich dergestalt tätig war, kann ich nicht mehr nachvollziehen. Die Homepage cosa-international.org wurde mittlerweile abgeschaltet und auch in Archiven keine Mirrors dieser Seite auftauchen. Auf jeden Fall dachte man damals schon an eine Umbenennung und registrierte die Domain hudur.com, was schon recht nah an Hudara ist.

    2017 folgte dann die Umbenennung in Hudara, 2018 wurde der Geschäftszweck abermals geändert, musste dann von Amts wegen berichtigt werden.Er lautet mittlerweile wie folgt: „Der Eintrag betreffend des Gegenstands wurde von Amts wegen berichtigt und wird wie folgt eingetragen: Die Förderung der Hilfe für Flüchtlinge und Kriegsopfer, die Förderung internationaler Gesinnung, der Toleranz der Kultur und des Völkerverständigungsgedankens, die Förderung der Entwicklungszusammenarbeit, die Förderung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und die Förderung der Wissenschaft und Forschung im selben Themengebiet im Sinne von § 52 Abs. 2 Nr. 1, 10, 13, 15, und 18 AO. Dieser Zweck wird verwirklicht durch das Durchführen von Projekten zu genannten Themen und das Betreiben von Gemeinschaftszentren, in denen folgende Dienste unentgeltlich für schutzbedürftige Menschen angeboten werden: Essensausgabe und Bereitstellung von temporärer Unterkunft; psychosoziale und medizinische Beratung; kulturelle Veranstaltungen, Freizeitaktiväten und Seminare zur Integration; Beratung zur Anpassung an den Klimawandel.“ 2020 wurde Hudara und Logo als Wort- und Bildmarke eingetragen.

    Im September 2020 wird es dann interessant. Das Unternehmen, das zu diesem Zeitpunkt nach eigenen Angaben aus fünf Leuten besteht, bezieht EU-Förderung im Rahmen der EU-Programme für die Außengebiete der EU an Land. Dabei sollen Lösungen für die erneuerbare Energiezukunft in Mayotte und anderen europäischen Inseln“ aufgezeigt werden. Mayotte ist eine französische Insel im Indischen Ozean mit knapp 250.000 Einwohner.

    Die Förderung, welche die Firma Hudara dafür bekommt beträgt 410.250 €. Das ist relativ stattlich, wenn man bedenkt, dass das rund das 50-fache der letzten veröffentlichen jährlichen Bilanzsumme der Firma bei rund 8000 € lag. Jetzt, 5 Monate später, hat die Firma mehr als doppelt so viele Mitarbeiter als noch im September, nämlich elf. Darunter unter anderem auch jetzt neu „Leitung digitales Marketing“, mit einer Spezialistin für „NGO Marketing Consulting“.

    Ergebnis dieses Geldflusses und der neu hinzugewonnenen Expertise für digitales Marketing bei NGOs dürfte dann vermutlich diese bundesweit geschaltete Facebookkampagne für Spenden sein,auch Instagram-Videos über „On the path to self-care: why and how to care the self and your community?“

    Wie sieht also das Projekt vor Ort in Jordanien aus, für das Hudara mit dieser Facebook-Werbung Geld sammelt. Was machen die denn da? Auf der etwas unübersichtlichen Homepage findet man es dann doch heraus:

    „Hudara hat daher einen Ressourcenleitfaden erstellt. In diesem wurden Materialien für die psychosoziale Ausbildung von Mitarbeiter der primären Gesundheitsversorgung zusammengestellt. Dies wird dazu beitragen, ein Programm zum Aufbau von Kapazitäten zu strukturieren, das die Rolle der Mitarbeiter der primären Gesundheitsversorgung bei der psychosozialen Unterstützung von Überlebenden von GBV stärken wird.“

    Da haben wir also die Antwort. Wer zehn Euro für Hudara spendet, unterstützt damit die Erstellung eines Ressourcenleitfadens.

  • Ein Flüchtling aus Kurdistan schrieb

    Ich habe heute die ersten wilden Narzissen auf dem Basar vom Mytilene gesehen.Das erinnert mich an Kurdistan. Sie blühten im März.

    Eine schöne und erfreuliche Nachricht. Endlich kam ein großes Unternehmen ins Camp, um sich um die Entwässerung zu kümmern. Es ist, wie wenn alle unsere Gebete gehört worden wären. Genau das haben wir in unserem Brief gefordert. Ein professionelles Unternehmen, das eine sehr gute Arbeit macht. Wir haben viele Regenfälle und kaltes Wetter erlebt, aber jetzt sehen wir, dass einige ernsthafte Veränderungen geschehen. Das ist sehr gut und gibt uns wieder Hoffnung, dass wir nicht vergessen werden. Wir wissen, dass es im Februar und März es noch viel regnet und kalte Tage gibt. So müssen wir wenigstens nicht den ganzen Winter in diesem Schlamm verbringen. Sie haben auch Kies gebracht, dies ist sehr gut ist. Wir haben auch gehört, dass sie in den nächsten Monaten eine professionelle und stabile Elektroanlage installieren werden. (siehe Film)

    Heute waren unsere Teams wieder fleißig dabei um den Strom reparieren. Das Wetter ist jetzt wärmer, aber es regnet immer noch und es windet. Wir geben unser Bestes, um alles zu tun, was nötig ist. Jetzt hörten wir, dass endlich ein großes Unternehmen aus Athen in den nächsten Monaten ein gutes und starkes elektrisches System aufbauen wird. Wir hoffen das sehr.

    Heute haben wir Saft gegen leere Flaschen getauscht. Und wir freuen uns sehr, denn haben von unseren Freunden von Stand-by me Lesbos gehört. dass dieses Projekt auch nach dem Januar fortgesetzt werden kann. Wirklich, es wurde sehr wichtig für das Camp, die Leute akzeptieren es sehr. Wir haben gerade gezählt, wir haben es sogar selbst nicht geglaubt: Letztes Jahr haben wir es geschafft, mehr als drei Millionen leere Plastikflaschen zum recyceln zu bekommen. Und viele Leute machen jetzt sogar Witze, sie sagen, dass es das erfolgreichste Recyclingprojekt auf der ganzen Insel ist.

    Bericht von Moria White Helmes

    Raed Alobeed bittet alle einen Bericht über ihn zu veröffentlichen. Sie haben es selbst es überall hin verschickt. (Ich habe schon oft mit ihn kommuniziert er Unterstützt uns ständig, wenn es um Informationen geht. Die Aktion war 18.04 2020, dem Tag X, er hat sich voll reingehängt und unterstützt. Ich habe oft gebeten auch einzelne Personen von den SO vorzustellen damit die SO auch ein konkretes Gesicht bekommt.

    Raed Alobeed ist Führer der arabischen Gemeinschaft in Moria.

    Er hat widerwillig seine Maske abgenommen um ein Bild von ihm zu machen.

    In Syrien war er ein Gesundheits Sicherheits- und Umweltberater. Er weiß genau, wann er Kritik an den Zuständen im Lager übt.

    Alobeed nahm die Dinge in die Hand und gründete die Moria-Weißhelme, benannt nach der oppositionellen Freiwilligen-Organisation Syrien. Mit Flüchtlingen, die Elektriker sind, hat er das Lager mit den Zelten, Straßen sowie die Toiletten mit Licht versorgt. Es gibt jetzt endlich funktionsfähige Lampen, damit der Weg und die Toiletten beleuchtet sind.

    Alobeed ist einer von etwa 500 Syrern in Kara Tepe. Auf seinem Handy ist ein fröhliches Kleinkind in einem roten Poloshirt abgebildet. Es ist sein jüngster Sohn Hassan, den er zuletzt als Baby gesehen hat. Er hat sechs Kinder, von denen fünf mit seiner Frau in der Türkei leben. Seine Eltern, Bruder und Schwester starben im Krieg. Nur seine älteste Tochter, 19 Jahr alt, ist auch auf Lesbos. Sie brachte letztes Jahr sein erstes Enkelkind im alten Camp zur Welt.

    Sein Traum ist es, wieder zu arbeiten, aber er hat es schwer. ′′ Niemand will uns, niemand kümmert sich um uns.“ Alobeed sieht die Hilfsorganisationen kritisch. Mit all dem europäischen Geld werden selbst das einfachste Ding wie gepflasterte Wege nicht gemacht.

  • Michalis aus Kara Tepe

    Michalis aus Kara Tepe

    Wenn ein Kind Schach spielt, denkt es und wird besser, wenn viele Menschen Schach spielen. Vielleicht wird die Welt nach einiger Zeit besser. (Siehe Bilder)

    Flüchtlinge melden

    Gestern war nach Wochen der erste Tag ohne Regen und auch nicht so kalt. Deshalb hat der Schachunterricht wieder begonnen. Aber immer noch draußen, weil es immer noch nicht genug Unterrichtszelte gibt. Wir warten seit zwei Monaten darauf. (siehe Bilder)

    3.

    Bilder von der Lebensmittelverteilung mit Freiwilligen für die armen griechischen Bürger in der Gemeinde Kalloni. Das Essen wurde vor Ort zubereitet. (siehe Bilder)

    4.

    Heute verteilten wir Dosenfisch für leere Flaschen.

    5.

    Guten Morgen. Guten Morgen. Sehr starker Wind heute und Letzte Nacht war starker Wind und es gab hier auch ein Erdbeben. Wenigstens sind sie so gefährlich. Wir sind ja ja in den »Superzelten der EU« untergebracht. Wir hoffen, dass alle in Lesbos gesund sind und keine Schäden an den Häusern haben. Die griechischen Nachrichten melden es eine Fortsetzung des großen Erdbebens von 2017 ist. (siehe Bilder)

    Ein weiterer sehr arbeitsreicher Tag. Es ist ein starker Sturm, deshalb helfen einige Teams, die Zelte zu sichern, andere reparieren kaputte Dinge, der Rest sammelt Plastikflaschen. Auch wir kämpfen, um den Strom am Laufen zu halten. Also fast alle Teammitglieder sind draußen, dies ist unsere Aufgabe und machen es täglich.

    6.

    Eine kleine Geschichte über was tun, wenn die Temperaturen bei minus Grad liegen.

    Wir müssen uns und unsere Familien warmhalten. Der Wind bläst unerbittlich und der Regen hat die ganze Nacht unerbittlich auf unsere Zelte geklopft. Also beschließen wir, einen Heizstrahler zu kaufen.

    Das Heizgerät funktioniert eine Zeit lang, aber dann fällt der Strom aus. Das passiert im Camp während der Wintermonate regelmäßig, weil der Wind einen Mast umgeworfen hat.

    Uns bleibt nichts anderes übrig und versuchen ein Feuer zu machen, um uns zu wärmen., Alles ist nass, weil es seit Tagen geregnet hat. Wir versuchen zu schlafen, aber dies ist schwierig, weil die Kinder weinen.

    Wir wachen am Morgen auf; Alles ist kalt und feucht. Wir wollen uns aufwärmen, wir wollen eine heiße Dusche nehmen.

    Wir gehen durch den Schlamm zu den Gemeinschaftsduschen. Es sind nur berühmten und modernen Eimerduschen der EU. Aber das geht heute nicht. Man sagt uns, dass es kein heißes Wasser gibt.

    Dies ist die Realität des Winters in Moria II. Während wir mit dem rauen Wetter und den unmenschlichen Bedingungen kämpfen, werden wir ignoriert, wenn wir nach angemessenen Duschmöglichkeiten, Wärme und Unterkünften fragen.

    7.

    Vielleicht haben wir uns während der letzten Woche nur auf negative Dinge berichtet konzentriert. Aber das ist nicht wahr. Nur wir wollten einige Änderungen, um das Leben hier ein bisschen zu verbessern. Wir sehen jetzt wirklich einige dieser Veränderungen. Die Toiletten sind an manchen Tagen gut gereinigt und es wurden neue Wassertanks installiert. Auch wir sehen einige ernsthafte Versuche, dieses Entwässerungssystem zu reparieren. All das ist gut und gibt uns etwas Hoffnung auf weitere Verbesserungen in diesem Jahr. Seit ein paar Tagen arbeiten die Behörden sehr fleißig. Haben unsere Berichte was gebracht? (sieh Bilder)

    8.

    Auf unserer Insel müssen um einen weiteren Toten trauern. Wir befinden uns immer noch in einem starken Lockdown Die Sperrstunden ist um 18:00 Uhr, weil sich die Situation nicht verbessert.

    Dies beeinflusst die Wirtschaft und das soziale Leben aller hier Lebenden.

    »Eine ältere Frau mit Grunderkrankungen verstarb heute am Samstag, dem 30 Januar, im Hospital von Mytilene an den Komplikationen des Corona-Virus.«

  • Info von einem Aktivisten

    Gestern Abend um 18:00 Uhr landete nördlich von Lesbos ein Boot mit 22 Personen, zehn Kindern, vier Frauen und acht Männern, nördlich von Lesbos. Die Menschen flüchteten sofort in den Wald, weil sie Angst hatten von der Polizei wieder in das Boot zu gesetzt und zurück in die Türkei geschickt zu werden. Sie flohen in die Nähe einer Kirche und machten von sich Bilder vons ich um später zu dokumentieren zu können, dass sie in Griechenland sind. Es herrschten in dem Abend Minustemperaturen. Der Aktivist von Kara Tepe schreibt, dass sie eine Nachricht erhalten haben, dass alle wegen Quarantäne im Lager Megala Therma registriert wurden. Die Kinder waren fast erfroren. Sie hätten die Nacht draußen nicht mehr überlebt. Eine andere Meldung macht uns jedoch große Sorgen. Wir erhielten eine Nachricht das ein Boot um 3.00 Uhr morgens ankommt. Bisher ist aber noch kein einziges aufgetaucht.

    30. Januar 2021

  • Bericht der Flüchtlinge vom 29.01.2021

    Wirklich, wir haben die Hoffnung verloren. …

    1.

    Wirklich, wir haben die Hoffnung verloren. Wir haben an europäische Politiker geschrieben. Wir haben nur nach einigen einfachen Dingen nachgefragt, wie Strom, Drainage und genügend heißes Wasser. Wir haben nichts. Sie kamen und gaben einen Bericht ab, dass sich die Lage im Camp verbessert hat und alles wirklich gut aussieht. Das hat die Zeitung geschrieben. Sie schreiben sogar, dass es für jede Familie eine Heizungen geben würde. Ja, es gibt vielleicht einige, die in einem Lager waren. In unserem Camp ist es nicht so. Warum denn auch? Weil wir nicht genug Strom haben.

    Wir verstehen nun, dass Europa uns keine Hilfe mehr geben wird. Sie wissen von uns und unserer Situation. Wir können ihnen sogar sagen, dass wir uns nicht um uns selbst kümmern. Bitte denkt an unsere Kinder. Sie sind unschuldige und Opfer des Krieges, sie brauchen nur einen Ort, wo es warm sind.

    Vielleicht hilft es den Internationalen Gerichtshof zu kontaktieren? Vielleicht weil sie nicht in Europa sind und ihnen vielleicht auch egal ist. Wir wissen es nicht, aber jeder Schritt ist gut, der uns ein wenig Hoffnung auf Veränderung gibt.

    2.

    Ein Elektriker: Den ganzen Tag versuche ich, Strom am Laufen zu halten. Bei einem Generator ist eine Störung. Das ganze System ist bei dieser Kälte völlig überlastet. Es geschehen viele Dinge. Unsere Teams versuchen alles, dass es funktioniert, aber es ist einfach nicht genug Strom verfügbar. Jetzt haben sich viele Flüchtlinge Heizungen auf dem Markt gekauft, nachdem keine mehr verteilt wurden. Nun kochen sie,das ist zu viel für die vorhandenen Generatoren. Wir brauchen einen weiteren großen und wir verstehen nicht, warum keiner gestellt wird. Einige sagen, dass einer in Reparatur ist, andere, er habe keine Lizenz vom Ministerium. Wir wissen es nicht, aber wir hoffen wirklich, dass wenigstens eine Lösung gefunden wird.

    3.

    Vorgestern war die Duschplatz mit den Eimern geschlossen. Ihr wisst, dass man das Duschen nennt, man gibt euch heißes Wasser und ihr es selbst über euch eingießen könnt. Auf die Frage, warum es geschlossen ist, bekam ein Flüchtling die Antwort, dass es heute ist zu kalt für warmes Wasser wäre. Also wenn es kalt ist, gibt es keine Heizungen, der Strom wird sehr instabil und gibt kein heißes Wasser.

    4.

    Viele Flüchtlinge, die Asyl bekommen haben, leben auf dem Festland und vegetieren in den Parks im Zentrum der großen Städte. 2.350 der 6.741 sind anerkannte Flüchtlinge. Also jeder dritte. Lebt man nicht im Lager ist das der Weg in die Obdachlosigkeit. Ständig sieht man Flüchtlinge,die ins Lager zurückkehren.

    Die Entscheidung von Mitarakis, Minister für Asyl, die Finanzhilfe für Asylsuchende unmittelbar nach der Gewährung des Asyls die EU-Geldern zu kürzen, führte in eine Sackgasse.

    5.

    Guten Morgen. Guten Morgen. Seht unser Video von den neuen Duschen. Wir staunen was Europa für Duschen hat. Jetzt nach fünf Monaten ein Dach für die Duschen. Sollen wir danke sagen, dass Europa so nett zu uns ist?

    6.

    Thomas Osten Sacken schrieb:

    Was Sie hier sehen? Screenshots aus einem Video der Organisation „Movement on the Ground“, sie wirbt damit, Duschen im neuen Camp zur Verfügung zu stellen. Jetzt, fast fünf Monate nachdem das neue Camp eröffnet wurde, gibt es auch ein Dach für die Duschen, das hier gerade installiert wird.

    Einmal pro Woche kann ein Flüchtling dort sieben Minuten duschen.

    Die EU nennt das in ihrem jüngsten Bericht ein „visible improvment“.

    Links sehen Sie die Wassertanks, die jeden Tag mit Tanklastern gefüllt werden, weil es kein fließendes Wasser im Camp gibt und wo die Träger da durchlaufen ist eine der Hauptstraßen des Camps, sind dauernd überflutet sind, weil es keine vernünftige Drainage gibt.

    Die Firma, die das hätte machen sollen, hat zwar im Oktober 5,2 Millionen bekommen, bislang allerdings noch keinen Spatenstich getätigt.

    Für Wasser und Hygiene wurden unter anderem dem Roten Kreuz von VW und Siemens im September ebenfalls fünf Millionen zur Verfügung gestellt.

    Das Ganze als Wahnsinn zu bezeichnen wäre ein Euphemismus, denn jeder Wahn hat System, dies hier nicht. Außer es handelt sich um ein ganz perfides Experiment die Grenzen der Belastbarkeit von Menschen auszuloten, deren einziges Vergehen es war, in Europa einen Asylantrag zu stellen.

    Oder man betrachtetes, als großes Businessmodell ist nur skrupellos genug, wie man sehr schnell sehr reich werden kann. Im neuen Camp fristen ca 7.000 Menschen unter solchen Bedingungen ihr Leben. Ich denke, es ist keine Übertreibung zu behaupten, dass dank der Flüchtlingskrise in Griechenland in den letzten sechs Jahren ebenso viele Hilfsgelder, die nie ankamen, viele zu Millionären gemacht hat.

    Lesbos ist eine kleine Insel and der Peripherie Europas.Sie hat so viele Einwohner wie Offenbach am Main. Lesbos ist aber ein wichtiges Laboratorium, in dem gerade etwas ausprobiert wird, was die Zukunft Europas maßgeblich bestimmen wird: Was alles kann man staatlicherseits Menschen antun, die nichts getan haben, außer aus Höllenlöchern wie Syrien oder Afghanistan zu fliehen und als Schutzsuchende, völlig von staatlicher Hilfe abhängig sind, ohne dass eine breite Öffentlichkeit sagt: Bis hierhin und keinen Schritt weiter.

    Die 600 Millionen für Grenzsicherung ziehen wir mal ab, dann bleiben immer noch 2,3 Milliarden in fünf Jahren.

    Das ist nur EU-Geld. Dazu kommen noch Abermillionen bilateraler Hilfsgelder und privater Spenden.

    Wo all das Geld geblieben ist, eine gute Frage, in die Verbesserung der Strukturen vor Ort wurde es offensichtlich nicht investiert.

    Und jetzt sage noch mal wer, dass sich Flüchtlingselend als Geschäftsmodell nicht lohne. Viele, gerade in Griechenland, zahlen einen hohen Preis, aber viele verdienen wunderbar, so wunderbar, dass man es sich kaum vorstellen kann, ihnen liegt besonders an einer grundlegenden Veränderung der Situation.

    7.

    Die Flüchtlinge wurden nach dem Brand von Moria I im September nach Kara Tepe verlagert. Jetzt wurde bekannt, dass das Ministerium für Einwanderung und Asyl in Übereinstimmung mit der EU erst am 24.11.2021 den Auftrag gegeben hat den Bleigehalt zu überprüfen. Ein Fernschießstand ist, das weiß jeder der mal in der Armee gedient hat und auch die EU, dass es höchst gefährlich ist. Es ist weltweite Pflicht, das Soldaten mit Schutzkleidung die Reste der Munition wegräumen müssen.

    Laut einer veröffentlichten Analyse der WHO ist die Bleiexposition im Jahr 2016 bei 63,2% der Fälle von idiopathischer geistiger Behinderung (Behinderung), bei 10,3% der durch Herzhypertonie verursachten Krankheiten, 5,5% der ischämischen Anfälle und 6,2% bei Herzinfarkten verantwortlich sind.

    Inzwischen haben demokratische Kräfte und Gewerkschaftsverbände Flüchtlingsinitiativen in Griechenland die Forderung aufgestellt.

    Sofortige Untersuchung aller Flüchtlinge und Beschäftigten im Lager.

    Sofortige Betreuung derjenigen, die dem Blei ausgesetzt sind und negative Ergebnisse haben.

    Das Lager von Lesbos und alle Hot Spots schließen und keine neuen erstellen, weder geschlossene noch offene.

    Gewährleistung offener und humaner vorübergehender Unterkünfte auf dem Festland, solange die Flüchtlinge in Griechenland bleiben

    Unmittelbarer Transport der Flüchtlinge in die Bestimmungsländer, wohin die Flüchtlinge wollen.

    Die Beschäftigten brauchen neue Arbeitsplätze und Maßnahmen für ihre Gesundheit und Sicherheit.

    Dr. Günther Bittel fordert:

    Lager evakuieren, ordentliche Unterbringung gemeindenah im EU-Land der Wahl der Geflüchteten.

    Sofortige Untersuchung auf Blei im Vollblut und im Urin.

    Bei Nachweis einer Bleibelastung umgehende Therapie mit Chelatbildnern (EDTA, DMPS), umfassende neurologische und Labor-Untersuchung, Therapie mit natürlichem Antidot der toxischen Schwermetalle (Zink, Selen …) unter ärztlicher Überwachung in der Umweltmedizin kompetenter Ärzte.

    Je nachdem muss der Boden natürlich umfassend untersucht werden, ob es sich „nur“ um Blei handelt, oder ob noch nach anderen Giften gesucht werden muss.

    Dr. Günter Wagner

    Die Forderung nach sofortiger Evakuierung ist absolut richtig.

    Es gibt drei hauptsächliche Quellen für eine Bleivergiftung: in der Luft durch Bleistaub; durch Nahrung und Trinkwasser und über die Haut.

    Bleistaub in der Luft durch eine gegenwärtige Be- oder Verarbeitung, oder Staubniederschlag, der jetzt auf den Böden liegt;

    Trinkwasser, woher beziehen die Flüchtlinge das Wasser?

    Bleiverseuchung im Boden; das kann eine Quelle sein, das ganze Lager steht ja unter Wasser.

    Kinder sind besonders gefährdet, sie nehmen 50% des Bleis aus der Nahrung/Trinkwasser auf; Erwachsene „nur“ 10 %.

    Wichtig ist also, genaueres über die Quelle heraus zu finden. Dann ist da die Frage, ob nicht auch die Bevölkerung in der Umgebung davon betroffen ist. Auf jeden Fall sind gründliche Untersuchungen nötig

  • Die Flüchtlinge melden

    Dieser Artikel berichtet über die Reparaturen von der Entwässerung und dem Strom im Lager. Es wird im Winter es wird nichts mehr passieren, wie wir vermuten, sondern erst im Frühjahr. Wir müssen also unter diesen Bedingungen die nächsten Monate überleben.

    ′′Im Laufe des Projekts wurde ein dringender Vertrag über 5.2 Millionen Euro abgeschlossen. Tatsächlich wurde er mit den bekannten Wettbewerbern geschlossen′′

    Zwischen Mitarakis und der Firma Aktor Ate wurde am 16.10 2020 ein Vertrag über 5,2 Millionen vereinbart. Ihre Aufgabe war sich sofort um die Probleme in Kara Tepe zu kümmern bis die Winter kommt. Diese Baufirma wurde hier nie gesehen. Jetzt hört man, dass sie einen Antrag zur Verlängerung der Fertigungsfrist bis zum 23.03.2021 gestellt hat. Sie haben das Geld bekommen damit wir in den »tollen Winterzelten der EU« sicher über den Winter kommen. Statt diese Mafia-Firma zu beauftragen sofort mit der Arbeit zu beginnen beraten sie seit dem 11 Januar 2021 über den gestellten Antrag.

    Wir Flüchtlinge werden nicht zu Unrecht als »Goldene Hennen« bezeichnet. Jeder verdient an uns. Das ist moderner Sklavenhandel Wie schrecklich.

    Das geschieht gerade eben. Ein Zelt, das für einige Klassen benutzt wird, ist zusammen gebrochen. Wir erwarten wieder eine sehr kalte Nacht, in einigen Teilen der Insel schneit es. Für die meisten Flüchtlinge gibt es immer noch keine Heizungen für. Dann gibt es noch diesen ganz schlimmen Strom Ausfall.

    So müssen wir leben. Warum eigentlich?

    Gestern Nacht waren die Teams die ganze Nacht unterwegs und haben hart gearbeitet. Ein Mast ist wegen des starken Winds umgestürzt. Zum Glück wurde niemand verletzt. (siehe Bild)

    Gestern bevor, es wieder sehr stark zu regnen begann haben wir Mandarinen für leere Flaschen verteilt. Jetzt im Winter sind Vitamine wichtig, besonders unter solchen Bedingungen.

    Hallo aus dem Camp. Wir können euch nicht einmal von gestern Abend erzählen. Jetzt fängt wieder an zu regnen und ein bisschen zu schneien. Und wir fragen uns: Von all dem Geld gibt es nicht genug für einige Heizungen, einen warmen Ort, Entwässerung, fließendes Wasser und eine funktionierende elektrische Anlage.

    Thomas Osten Sacken (siehe Bild über Gelder der EU)

    Gelder der EU

    die Grenzsicherung ziehen wir mal ab, dann bleiben immer noch 2,3 Euro Milliarden in fünf Jahren.

    Das ist nur EU-Geld. Dazu kommen noch Abermillionen bilateraler Hilfsgelder und von privaten Spenden.

    Wo ist all das Geld geblieben ist? Vor Ort für die Verbesserung des Lagers wurde es offensichtlich nicht investiert.

    Und jetzt sage einer noch, dass sich das Elend der Flüchtlinge als Geschäftsmodell nicht lohne. Viele, gerade in Griechenland, zahlen einen hohen Preis, aber viele verdienen wunderbar, so wunderbar, dass man es sich kaum vorstellen kann.

    Beate Gminder:

    So sieht sie mit ihren Augen die aktuelle Situation in Kara Tepe vom warmen Europa-Parlaments-Gebäude aus.

    Der Leiter der Task Force für Einwanderung in Griechenland sieht die Situation verbessert. Höhepunkte aus der Präsentation von Beate Gminder, stellvertretende Generaldirektorin in der Generaldirektion Einwanderung und Inneres über die „Task Force für Einwanderungsmanagement“ im Ausschuss für bürgerliche Freiheiten, Justiz und Inneres des nationalen Empfangssystems des Europäischen Parlaments.

    „In Griechenland leben 64.756 Einwohner, von denen bis zum 31.12. 17.005 auf den Inseln verblieben. 10.270 sind anerkannte Empfänger des internationalen Schutzes und blieben im nationalen Aufnahmesystem.

    Die Entlastung des Host-Systems wird fortgesetzt. Die Zahl der Einwohner der Inseln nimmt ab, sie werden auf das griechische Festland gebracht.

    Das Tempo der Asylverfahren beschleunigt sich. Die Erteilung von Entscheidungen in erster Instanz nimmt stark zu. Die Zahl der anhängigen Fälle verringert sich.

    Das griechische Ministerium für Einwanderung und Asyl hat einen neuen stellvertretenden Minister ernannt. Er ist für die Integration und Integration von Flüchtlingen und der unbegleiteten Minderjährigen zuständig. Die Zuständigkeiten des Empfangssystems wurde erweitert, es umfasst auch das Estia-Programm.

    Die Situation auf den griechischen Inseln hat sich erheblich verbessert, insbesondere auf Lesbos, Kos und Leros wurde die Zuständigkeiten des Host-Systems erweitert, das Estia-Programm gehört dazu.“

    Eigentlich müsste diese Frau wegen falscher Informationen des EU-Parlaments verklagen und der Lüge bezichtigen. Zur gleichen Zeit während sie das EU-Parlament belügt, läuft die menschenfeindliche EU-Flüchtlingspolitik reibungslos weiter. Gleichzeitig während sie ihr Bericht hält schliefen in Kara Tepe Kinder, schwangere Frauen und die anderen Flüchtlinge bei Temperaturen nahe Null. Während diese Frau weiter lügt werden sie von starken Winden erfasst und durchgeschüttelt.

    Eine Antenne eines benachbarten Staatssicherheitsdienstes wurde vom Wind umgerissen und fiel auf Zelte. Zum Glück gab es keine verletze. Frau Gminder lügen sie weiter. Ihre Hände sind warm, aber die Kinder von Kara Tepe wärmen ihre Hände an bekannten „Kohlebecken.“ Ihr EU-Parlament wird ständig beheizt, damit die Herrschaften darin sich wohlfühlen. Sie haben dort keine kaum funktionierenden Heizkörper und minderwertiges System der Stromversorgung. Sie weiß nicht mal, dass das Estia-Programm seit dem 09.01.2021 abgeschafft wurde. Es war ein Programm der EU und griechischen Regierung um Flüchtlingsfamilien sowie Alte und Kranke in Wohnungen unterzubringen.

    Die ganze menschenfeindliche Lage in den Camps auf den Inseln bezeichnet sie frech als „proportional zu den Notsituationen in einem menschlichen Lebensumfeld“.

    Die Medien in Lesbos verharmlosen die Gefahr der Bleivergiftung in Kara Tepe.

    Lesbos News

    „Laut einer technischen Studie der geochemischen Untersuchung des Bodens von Lesbos, die vom Institut für Geologische und Mineralische Untersuchungen an zwölf Punkten innerhalb der temporären Struktur von Kara Tepe durchgeführt wurde, bestehe keine Gefahr für die dort lebenden Asylbewerber. Laut dieser Studie würde die Konzentration von Schwermetallen der entnommenen Proben laut nationaler und internationaler wissenschaftlicher Literatur innerhalb der geltenden und zulässigen geochemischen Schwellenwerte für Wohngebiete berücksichtigt.“

    Die geringen Mengen, welche an einem einzigen Punkt an den Grenzen eines Gebäudes außerhalb des Wohngebiets festgestellt wurden, liegen unter den zulässigen Grenzen eines Industriegebiets und unter den Grenzen vieler Gebiete und Gemeinden in Griechenland, in denen Tausende von Bürgern sicher leben. Es wird davon ausgegangen, dass die außerhalb des Wohngebiets entnommene Stichprobe die festgelegten Grenzwerte überschreitet. Jedoch innerhalb der für Industriegebiete festgelegten Grenzwerte liegt und für das für das Gebiet dieser Stichprobe gilt.

    Das Gebiet Montenegro in dem das Lager liegt wird nicht einmal als Wohngebiet betrachtet, weil die Bewohner dort nur vorübergehend für einige Monate und nicht viele Jahre oder dauerhaft leben. Alle Stichproben wurden jedoch mit den strengen Grenzwerten für die Wohngebiete verglichen und wären viel niedriger. Diese spezielle Probe wurde aus einer Kanone auf einem unbewohnten Hügel entnommen. Blei ist in Raketen nicht vorhanden. Jedes Land legt seine eigenen zulässigen Grenzwerte für mg Blei in Milligramm (mg) fest. So z. B. Griechenland 500 mg die Schweiz 1000 mg. Nirgendwo wird ein Bereich wegen Blei evakuiert. Die einzige „medizinische“ Evakuierung ist auf Radioaktivität zurückzuführen.

  • Free Moria – Stoppt Abschiebungen!

    Free Moria – Stoppt Abschiebungen!

    Liebe SI-Mitglieder, liebe Freundinnen und Freunde,

    Die Veranstaltung (unten beschrieben) ist jetzt vorbei, aber der Video davon ist noch zu sehen.

    https://youtu.be/rVEF1kbkgAc – mit 30 Minuten Dia Vorschau

    https://youtu.be/rVEF1kbkgAc?t=1635 – direkt zur Veranstaltung

    „Internationalismus Live“ im Wohnzimmer mit gemeinsamer Diskussion 

    Liebe SI-Mitglieder, liebe Freundinnen und Freunde, 

    Zur mit Spannung erwarteten „Internationalismus Live“ im Wohnzimmer-Versammlung „Free Moria! Abschiebungen stoppen!“ des Freundeskreises Flüchtlingssolidarität in Solidarität International gibt es jetzt auch eine Mail-Adresse zum mitdiskutieren.

    Schickt eure Kommentare, Fragen oder auch Zusagen zu weiteren Spenden für Moria oder den Freundeskreis Flüchtlingssolidarität an:

    free.moria(at)t-online.de

    Sie werden dann entsprechend den zeitlichen Möglichkeiten vorgelesen und beantwortet.

    Der Link zum Livestream:

    Der Livestream wird heute, 18. Dezember, 18.30 Uhr, auf dem Youtube-Kanal des Freundeskreises Flüchtlingssolidarität in SI laufen. Bereits einige Zeit vor aber auch nach dem Livestream werden Bilder aus Moria, dem neuen Lager Kara Tepe und von Protestdemonstrationen hier in Deutschland gezeigt. Also es lohnt sich schon vorher einzuloggen.

    Wir freuen uns auf viele Kommentare, Fragen und Spendenzusagen.

    Herzliche Grüße im Namen der Reginalvertretung SI Emscher-Lippe

    Marlies Schumann

  • Durchblick im Sprachengewirr finden? – Für internationale Verständigung sorgen? Übersetzer und Dolmetscher werden!

    Einladung zum Sprachenseminar am 13. – 14. 02. 2021 in Gelsenkirchen mit Vorbereitung auf die Weltfrauenkonferenz 2021 in Tunis

    Nachtrag : Leider müssen wir das angekündigte Sprachenseminar am wegen den aktuellen Coronabestimmungen, absagen.
    Wir werden es auf jeden Fall zu einem späteren Zeitpunkt nachholen und
    rechtzeitig informieren.

    https://solidaritaet-international.de/mitmachen/sprachenarbeit
    Hier Mehr Infos
  • 22.1.21 – Bericht aus Lesvos

    1. Reinigung des Bereichs für alleinstehende Männer. Gute Arbeit des Farsi-Teams.

    2. Wir wissen, dass unsere Partner lange darauf gewartet haben, mit ihrem Unterricht zu beginnen. Heute konnten sie endlich. Natürlich bekommen sie wie immer die Unterstützung, die sie benötigen. Wir haben diesen Ort selbst gebaut. Nachdem wir drei Monate lang gefragt und gebeten haben.

    3. Letzte Nacht ist ein Boot direkt in unserem Camp gelandet, ohne Menschen. Wir haben es so organisiert, dass die Kinder es nicht sehen können. Solche Bilder lösen nur Angst und Panik aus.

    4. Für den Umbau des Strandes Tsamakia-Lesvos bekommt die Gemeinde Mytilene zehn Millionen Euro. Für dieses Bonbon soll die Gemeinde ihren Widerstand gegen den Bau eines neuen modernen Flüchtlingsgefängnisses aufgeben. Die Insulaner erzählen sich viel. Sie sollen Beate Gminder in der Nähe gesehen haben.

    5. Die Flüchtlinge berichten Sie kamen zum Strand von Kara Tepe

    • Ein Boot mit etwa zehn Menschen strandete am 21.01.2021 morgens beim Ufer des Lagers in Kara Tepe. Die Flüchtlinge stiegen beim Lager aus, dem am besten bewachten Ort der Insel. Sie haben sich sofort im Lager zerstreut. Der größte Teil wurde unter Quarantäne gestellt. Drei haben sich im Lager versteckt. Sollten sie infiziert sein, bilden sie für die Flüchtlinge eine große Gefahr. Die SO verurteilen solche Praktiken, auch wenn sie eine schlimme Fahrt hinter sich hatten.Um sie unter Quarantäne zu stellen, werden sie überall gesucht.
    • Die Schachkurse sind ein großer Erfolg. Gut gemacht von Moria Acadamia.
    • Unsere Freunde von Samos berichteten, dass sie gestern Abend im Warmen verbrachten. NGOs schafften es, was eigentlich Aufgabe der griechischen Regierung ist: Sicherstellen, dass die Menschen ein Dach über dem Kopf und es warm haben. Die NGOs haben die Erlaubnis erhalten, 16 Personen, darunter schwangere Frauen und junge Familien, in Notunterkünften unterzubringen. Sie hoffen, in den kommenden Tagen auch ältere Menschen und Kranke schützen zu können. Nur 800 von etwa 3.500 Asylbewerbern auf Samos sind derzeit im offiziellen Camp untergebracht.
    • Etwa 2.700 Menschen leben derzeit in Zelten und anderen Unterkünften an den Berghängen über der Stadt. Unter den Menschen, die am Hang leben, gehören viele zu den am stärksten Gefährdeten.
    • Laut eines in der Zeitung »Die Welt« veröffentlichten Artikels, haben die Zelte in Moria 2.0 festen Boden, der auch gegen Wasser schützt. Holzpaletten, die mit Kunststoffblech belegt sind, wären unter die Zelte gelegt worden, sowie im gesamten Gebiet ein System für Regenwassermanagement eingerichtet worden – mit Sammelbecken, Pumpen und Kanälen, um das Wasser von den Zeltstellen weg zu leiten.“
      Das klingt nach einem ziemlich schönen Camp! Leider wissen wir vom Moria Corona Awareness Team oder den Moria Weißhelmen, zwei engagierten Gruppen von Bewohnern des Camps, dass dies erstens nicht wahr ist und sie zweitens das Meiste selber gemacht haben. Warum ist es möglich, dass Zeitungen Lügen verbreiten? Sie verbreiten die gleichen Lügen wie die griechischen Zeitungen. Sie schreiben bewusst die gleichen Falschmeldungen.

    Den Anwälten zur Kenntnis.Ich habe einen Link über WhatsApp erhalten. Interessant ist, was da abläuft. Es war in Griechisch geschrieben, wurde übersetzt und kann genutzt werden. Der Flüchtling schrieb dazu:

    Folterverbot

    Niemand darf einer Folter oder einer unmenschlichen oder erniedrigenden Behandlung oder Strafe ausgesetzt werden. In allen acht Fällen wurde extrem gefährdeten Menschen immer wieder der Zugang zu medizinischer Versorgung durch die griechischen Behörden verwehrt.

    Es bezieht sich auf diesen Fall.

    Ein HIV-positiver Fall von KYT Moria an den Europäischen Gerichtshof: »Aufgrund des mangelnden Zugangs zur Gesundheitsversorgung wurde bei ihm später Blutkrebs diagnostiziert«

    veröffentlicht am 21.1.2021

    Die griechische Regierung wurde von der EU zur Beantwortung von Fragen zur Behandlung von insgesamt acht Personen aufgefordert. Alle acht Personen lebten in einem der sogenannten Hotspots der Europäischen Union und litten an Grunderkrankungen oder waren aus anderen Gründen besonders gefährdet. Der Gerichtshof wird nun die Möglichkeit haben, zu entscheiden, ob diese Umstände die Menschenrechte der Antragsteller verletzt haben. Die Europäische Menschenrechtskonvention verbietet erniedrigende und unmenschliche Behandlung und verpflichtet Staaten, das Recht auf Leben zu schützen. Jedoch, „in diesen Fällen hat der griechische Staat die Antragsteller nicht nur nicht vor unmenschlicher und erniedrigender Behandlung geschützt, sondern sie auch aktiv unterdrückt“, so die Anwälte von HIAS. Der Fall in Bezug auf das Moria-Krankenhaus im Jahr 2019 lautet wie folgt: „Der EF-Fall betrifft eine Frau, eine Witwe, bei der 2016 aufgrund von Vergewaltigung HIV diagnostiziert wurde. Sie wurde bis Oktober 2019 kontinuierlich antiretroviral behandelt, als sie von den Behörden ihres Landes willkürlich festgenommen und gefoltert wurde. Als sie im Dezember 2019 nach Griechenland kam, war sie asymptomatisch.

    In Moria unterzog sie sich keiner medizinischen Untersuchung und Sachstellenbewertung, obwohl sie die Behörden darüber informiert hatte, dass sie auf HIV getestet und behandelt werden musste. Stattdessen wurde sie in ein Zelt mit offener Tür überstellt. Vier Monate nach ihrer Ankunft bestätigte eine Blutuntersuchung, dass sie tatsächlich HIV-positiv war und die Ärzte beantragten, sie in ein Spezialkrankenhaus in Athen zu bringen, da es auf Lesbos keine angemessene Behandlung gab. Die Behörden trugen keine EF ???? und in der Zwischenzeit litt EF aufgrund des Abbruchs der antiretroviralen Therapie an chronischem Husten, spuckte Blut, bekam schwere Hautausschläge, Fieber, Durchfall und Appetitlosigkeit.

    EF verlor bei ihrer Ankunft in Griechenland etwa 20 Kilo und wurde Ende Mai 2020, mehr als sechs Monate nach ihrer Ankunft in Griechenland, mit HIV-bedingtem Blutkrebs diagnostiziert, da sie weiterhin keinen Zugang zu angemessener Gesundheitsversorgung hatte. EF befand sich bei ihrer Ankunft in Griechenland in einer besonders gefährlichen Situation. Ihr Aufenthalt in Griechenland verschlimmerte ihre Situation erheblich. Man hat ihre Würde verletzt und ihr Leben ernsthaft in Gefahr gebracht. »Es ist nun Sache des Gerichtshofs, eindeutig festzustellen, dass die Lebensbedingungen in den Hotspots nicht den grundlegenden menschlichen Bedürfnissen entsprechen und dass das Maß der geografischen Beschränkung das Leben schutzbedürftiger Menschen ernsthaft gefährdet«, sagte Elli Kriona-Saranti von HIAS Griechenland. GeZaReRa

  • Vorschlag für einen Solidaritätspakt

    Liebe Mitglieder und Freunde, wir hoffen,

    ihr seid alle gesund! Ihr habt lange nichts von uns gehört, dafür wollen wir uns entschuldigen.

    Im Frühjahr hatten wir Euch zur Hilfe für unsere Freundin Ivy aufgerufen, Vorstandsmitglied aus East London, die in Not geraten war. Dazu gab es berechtige Kritiken von Euch, dass es nicht Marikana Aufgabe ist, als Verein Einzelpersonen zu unterstützen. Damit haben wir uns intensiv befasst, denn Wirtschafts- und Coronakrise haben Hunger und Not auf der Welt explodieren lassen. Umso mehr muss unsere Solidarität Hilfe zur Selbsthilfe und Selbstbefreiung sein. Dazu sind unsere „BIG Seven“ die Leitlinie. Ja, wir haben uns schwer getan, einen praktischen Vorschlag in diesem Sinn zu erarbeiten! Aber jetzt ist endlich ein Vorschlag für einen Solidaritätspakt auf dem Weg an den Vorstand in Südafrika. Wir schlagen dort 2 Projekte vor:

    Das erste ist die Unterstützung der Marikana-Gruppe in Smiling Valley. Hinter dem schönen Namen vom „Lächelnden Tal“ steckt eine Armensiedlung auf besetztem Land. Hier haben sich die, für die selbst das Leben im Township Mdantsane bei East London unbezahlbar ist, ihre Häuser gebaut. Die Bewohner sind in einem Stadtteilkomitee organisiert, in dem auch Marikana mitarbeitet. Dieses Komitee führt den Kampf der Bewohner um Elektrizität und Wasser in jedem Haus gegen die Politik der Stadtverwaltung und gegen die Abwälzung der Krisenlasten durch die ANC-Regierung.

    Das zweite Projekt für die Marikana-Gruppe in East London muss zuerst im Vorstand in Südafrika beschlossen werden. Hier geht es um den Kampf gegen den Hunger in Verbindung mit Forderungen an die Regierung. z.B. zur Zahlung von Sozialhilfe, die ein menschenwürdiges Leben ermöglicht. Sobald wir Antwort haben und der Pakt unterzeichnet ist, werdet Ihr informiert

    Was sind unsere „BIG SEVEN“?

    Gegenseitige praktische Hilfe und Solidarität zur Selbstbefreiung, Bekanntmachung und Unterstützung gerechter Kämpfe

    1. der Arbeiter- und

    2. Frauenbewegung

    3. der Migranten

    4. der Umweltbewegung

    5. der Rebellion der Jugend

    6. für Gesundheitsschutz gegen HIV/AIDS

    7. dazu enge Zusammenarbeit mit der CPSA/ML (Kommunistische Partei Südafrika Marxisten-Leninisten)

    Die Wut auf die ANC-Regierung wächst!

    Das Land befindet sich seit Oktober 2019 in einer tiefen Wirtschaftskrise. Zu Beginn der Corona Pandemie brach die Industrieproduktion um 49 % ein. 3 Millionen Arbeitsplätze wurden während des „Lockdowns“ vernichtet. Die Arbeitslosigkeit beträgt 42 %, diejenigen mitgezählt, die sich wegen Aussichtslosigkeit nicht mehr arbeitssuchend melden. Während des scharfen Lockdowns brach für all die Tagelöhner, Straßenhändler usw. jedes Einkommen weg, denn eine Sozialhilfe gibt es nicht. Millionen waren gezwungen, zu Verwandten aufs Land zu ziehen, bis Mai allein 5-6 Millionen Menschen. Eine richtige Binnenmigrationswelle. Für Frauen bedeutet das in der Regel Verlust der Selbstständigkeit und einen erzwungenen Rollback in patriarchale Strukturen. Die Familienlosigkeit verschärft sich: Wegen Arbeit oder Todesfällen durch Corona/HIV/TBC werden Familien auseinandergerissen. Kinder wachsen bei Großeltern auf, alleinerziehende Mütter gehen zurück zu ihren Eltern. Die Gewalt gegen Frauen hat während des Lockdowns und besonders danach, als wieder Alkohol erlaubt war, extrem zugenommen. Im April gaben 47% der Befragten in einer Studie an, an Hunger zu leiden, eine Verdoppelung gegenüber 2017. Die staatliche Unterstützung von 18 €/Monat war ein Tropfen auf den heißen Stein. Nur ein Bruchteil der Betroffenen bekam etwas, die Landbevölkerung so gut wie gar nicht. Auch die Migranten bekamen nichts, das berichtet unsere Freundin Ivy vom Vorstand in Südafrika. Die Menschen sind wütend über die Korruption im Land, wo führende ANC Politiker tief drin verstrickt sind. Sie stecken sich die Corona-Hilfen in die eigene Tasche. Ein Höhepunkt der anschwellenden Proteste war der landesweite Streiktag am 7.Oktober. Erstmals riefen die beiden großen Gewerkschaftsdachverbände COSATU und SAFTU – sie repräsentieren über 3 Millionen Arbeiter und Arbeiterinnen – gemeinsam zum Streik auf.Die ganze Bandbreite der Forderungen der Bevölkerung wurde auf die Straße getragen: für Gesundheitsschutz, für besseren Nahverkehr, gegen Angriffe auf bestehende Tarifverträge,gegen Vertreibungen von besetztem Land, gegen Gewalt an Frauen, gegen Korruption und Arbeitslosigkeit und mehr. Der Gewerkschaftsdachverband COSATU ist eng mit der ANC Regierung verbandelt und befindet sich nun in einer Zwickmühle: auf Druck der Arbeiter an der Basis muss er die Regierung angreifen, an der er selbst beteiligt ist!

    Covid-19

    Bis 22.Oktober wurden 4,6 Millionen Tests durchgeführt, 712.000 waren positiv. 18.800 Menschen sind gestorben. Zur Zeit liegt die Zahl der Neuansteckungen pro Tag bei 2100. Es gibt sicher eine hohe Dunkelziffer. In vielen Betrieben gab es Streiks für besseren Gesundheitsschutz, z.B. bei VW. Wegen des Mangels an Tests werden vor allem Mitarbeiter des Gesundheitssystems getestet und Menschen mit Symptomen. Aufgrund der sehr jungen Bevölkerung können auch viele Infektionen unbemerkt verlaufen. Das Leben in den Townships begünstigt nicht nur die Verbreitung von Corona, sondern auch von Tuberkulose. Daran sterben täglich 180 Menschen.

    Gemeinsam gegen Rassismus und Faschismus – wichtiger denn je!

    Mehrmals gab es in Südafrika rassistische Wellen, zuletzt 2019 mit 12 Toten. Damals hatte der Ministerpräsident von Gauteng gesagt: „Wir räumen unsere Stadt auf…“ Jetzt, wo eine tiefe Wirtschaftskrise herrscht und Hunger und Not um sich greifen, wittern ultrarechte und faschistischen Kräfte Morgenluft und schüren Spaltung zwischen Migranten und Einheimischen. So tut sich der ehemalige Bürgermeister von Johannesburg, Mashabe, als besonders übler rassistischer Hetzer hervor. Ergründete eine neue Partei, die ActionSA, ähnlich unserer AfD. Die Rechten organisieren ihre Kampagnen über die sozialen Medien: #ForeignersMustGo, #putsouthafricansfirst, #Zimbabweansmustfall, #23SeptemberCleanSA usw. Mit einem koordinierten Netzwerk betreiben die Rechten die Verstärkung der Trends und machen sie„viral“ (lt. University of Cape Town), so entsteht der Eindruck, es gäbe Millionen Follower!

    Am 23.9. marschierte ein Protestzug zu den Botschaften von Nigeria und Zimbabwe, um die Ausweisung der Einwanderer zu fordern. In mehreren Townships ließen sich Gruppen von Bewohnern mit rückschrittlicher Denkweise von der Hetze anstecken und plünderten die von Migranten betriebenen Läden. Was haben einpaar Gemüseläden mit Millionen Arbeitslosen zu tun? Die Regierung der Provinz Gauteng gießt noch Öl ins Feuer mit einem Gesetzesentwurf, der nur noch Südafrikanernden Betrieb von Geschäften in Townships gestattet. Unsere Freundin Ivy, selbst aus Zimbabwe, sagt „Das Leben in Südafrika ist sehr gefährlich!“ Gerade eben wurde ihr Neffe in East London als Unbeteiligter in einer Schießerei getötet. Emmanuel kam gerade von seiner Geburtstagsparty, er war 21 Jahre. Jane Murahwa, in deren Armen er starb, schreibt:„Die Polizei war hier eine Stunde bevor er starb. Sie sagten, sie hätten kein Recht zu helfen, sie rauchten, lachten und holten sich was zu essen. Keiner kam, um wenigsten den Puls zu fühlen. Als nach 40 Minuten der Krankenwagen kam, war die erste Frage – bevor sie irgendwas machten: „Ist das 1 Stunde her? Wenn ja, gibt es keine Hoffnung.“ 30 Minuten habe ich zu ihm gesprochen, seine letzten Worte waren „I am ok.“ Ivy sagt: „Das lief so, weil er Zimbabwer ist. So läuft es immer. Wir sind das gewohnt. Der Schütze ist gegen 1000 Rand (51 €) Kaution frei. Der Hass zwischen Afrikanern, er wird schlimmer. Wir haben so vieles versucht, aber die Antwort ist: geht in euer Land, wir müssen selber so viele Probleme lösen. Selbst die Zimbabwer haben Angst, sich zu wehren.“

    Der Kampf um die Einheit zwischen Migranten und Einheimischen – eine Aufgabe von Marikana, die in Südafrika und bei uns auf der Tagesordnung steht!

    Februar 2020: Erfolgreiche 2. Internationale Automobilarbeiterkonferenz (IAC) in Südafrika

    Für alle Teilnehmer war die Konferenz in Südafrika ein bewegendes Erlebnis . Es wurde deutlich, welche Power darin steckt, wenn die Arbeiter in der Automobilindustrie sich weltweit zusammen schließen und gemeinsam für ihre Interessen kämpfen. Der Höhepunkt war die Verabschiedung eines Internationalen Kampfprogramms durch die Delegierten aus 19 Ländern. „Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich…Für die Zukunft der Jugend….Für die Befreiung der Frau…Für die Einheit von Arbeiter- und Umweltbewegung… Verbot aller faschistischen Organisationen…“ Unvergesslich die Demonstration, wo Schwarz und Weiß gemeinsam mit Tänzen, kraftvollen Gesängen und Parolen durch die Stadt zogen. Abends wurde natürlich gefeiert, gegessen, gesungen. Mit einer Spende von fast 2000 € hat unsere Freundschaftsgesellschaft die Reisekosten von 5 Delegierten aus East London finanziert.

    Und schon muss diese Solidarität der Automobilarbeiter praktisch organisiert werden: Daimler in Deutschland will 30.000 Kollegen entlassen! Daimler produziert auch in Südafrika,in East London. Wir haben deswegen den Vorstand in SA angeschrieben:

    „….Zu den „Big Seven“ von Marikana gehört auch, sich gegenseitig bei Arbeiterkämpfen zu unterstützen. Wir bitten euch deshalb, den Gedanken des konzernweiten Kampfes auch bei den Merzedes-Benz-Arbeitern in East London bekannt zu machen und die Solidarität zu organisieren. Es wäre schön, wenn wir uns regelmäßig über unsere Erfahrungen austauschen können.“

    Bericht von unserer Spendenaktion im April

    Liebe Mitglieder, durch Eure Mithilfe für die Spendenaktion im April 2020 konnten wir 965 €an Marikana Südafrika schicken. Da sich der Vorstand dort wegen des strengen Lockdowns nicht treffen konnte, haben wir den halben Betrag an die Gruppe in Smiling Valley und die andere Hälfte an die Gruppe in East London geschickt. Das Geld wurde benutzt, um Lebensmittel zu kaufen, da die Menschenwegen Corona ihrer Arbeit nicht mehr nachgehen konnten und hungerten. Gloria und Ivy haben uns wunderschöne Videos geschickt,wie die Menschen sich gefreut und bedankt haben. Sie haben auch stolz die Quittungen von den Lebensmitteln gezeigt, so dass der Verbleib des Geldes nachzuvollziehen ist. Erfreulich auch, dass mit dieser Aktion etliche neue Mitglieder gewonnen wurden, die sogar schon bis Ende 2021 ihren Beitrag bezahlt haben.

    Herzliche Grüße vom Marikana Vorstand in Südafrika

    Der Austausch mit unserer Schwesterorganisation ist oft schwierig wegen dem fehlenden Strom in Smiling Valley. Waschen, Kochen, Heizen, Kühlen –alles kompliziert! Oft finden unsere Freundinnen wochenlang keine Möglichkeit,ihre Handys aufzuladen. Seit 25 Jahren kämpfen die Bewohner um Versorgung mit Elektrizität!

    Sammlung von Brillen und Handys

    Anfang des Jahres konnten die gesammelten Brillen und Handys in Südafrika übergeben werden, ca 60 Stück. Die Freude war riesengroß! Bitte weiter sammeln! In der Zukunft werden sich wieder Gelegenheiten zur Übergabe finden.

    Liebe Mitglieder, vor 1 Jahr haben wir Euch eine CD mit einem Vortrag für einen Südafrika Abend geschickt, auch ein Rezept für einen leckeren Eintopf. Wer hat so einen Abend durchgeführt? Bitte berichtet uns davon!

    Wer von Euch war auf den Black LivesMatter Demonstrationen und hat dortunseren Verein bekannt gemacht?Schickt uns Eure Erfahrungen!

    Gehe ich vor dir, dann weiß ich nicht, ob ich dich auf den richtigen Weg bringe. Gehst du vor mir, dann weiß ich nicht, ob du mich auf den richtigen Weg bringst.Gehe ich neben dir, werden wir gemeinsam den richtigen Weg finden.