Kara Tepe: Traurige Nachrichten

Pressemitteilung

Aus Kara Tepe erreichten uns akteull von unseren Freunden der Selbsthilfeorganisation „Stand by me Levos“ traurige Nachrichten: „Ein 6-jähriger Junge wurde durch ein Feuer getötet, das war in einem anderen Lager in Thiva Zentral Griechenland. Sofort wurde die Feuerwehr gerufen 5 x in Englisch und Griechisch nach Zeugenberichten. Die Feuerwehr kann erst nach einer Stunde. Der kleine Junge konnte nur tot geborgen werden.

Eine 26-jährige Frau aus Afghanistan, die mit ihrer Familie im Lager in Kara Tepe lebt, hat sich selbst in Brand gesetzt. Die 26-Jährige nahm ihre Kinder am Sonntagmorgen aus dem Zelt und setzte sich selbst in Brand. Die Flüchtlinge griffen ein, sie wurde ins Krankenhaus gebracht. Als Grund für ihre Tat nannte sie, das ihre Familie von Lesbos nachDeutschland ziehen sollte, aber ihre Überstellung wurde in letzter Minute abgelehnt. Die 26-jährige Mutter von zwei Kindern ist im 8. Monat schwanger.“ Jordanis Georgiou SI-Mitglied aus Gesenkirchen: „Für den Tod des Jungen und das Leid dieser jungen Mutter sind die Politiker aus Griechenland, der EU und Deutschland verantwortlich, die diese Zustän-
de kennen, billigen und nichts unternehmen, dass die Flüchtlinge in menschenwürdigen Verhältnissen leben können.“ Für diese Zustände nach fünf Jahren wurden 3,5 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt und 70 NGOs sollen auf Lesbos angeblich aktiv gewesen sein.

Es gibt keine offizielle Schule und keine Freizeitaktivitäten. Wegen der Corona-Pandemie ist all das eingestellt. Viele Kinder erzählen, wie sie einfach nur herumirren und darauf warten, bis es wieder Zeit ist, an der Essensausgabe Schlange zu stehen. Diese Inhaltslosigkeit zermürbt. Kleinere Kinder, die nicht wissen wohin mit ihrer Unruhe, beißen sich
selbst, manchmal bis sie bluten. Die Eltern fürchten, dass irgendwann mal ein Kind ins Meer laufen und ertrinken könnte. Es gibt Kinder, die apathisch geworden sind und seit Monaten kein Wort mehr gesprochen haben, die gefüttert werden müssen, weil sie sonst nicht essen. Diese Kinder brauchen sofortige psychologische Hilfe. Diese Camps müssen
sofort aufgelöst werden.

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