Schlagwort: Canto Vivo

  • Peru´s Flagge in Trauer

    Peru´s Flagge in Trauer

    Anlässlich des traditionellen Festes El Día de la Bandera wurden auf vielen öffentlichen Plätzen Perus Fahnen gehisst, wobei die roten Streifen durch schwarze ersetzt wurden, um die Ermordung von siebzig Peruanern abzulehnen und weil die Straflosigkeit zugunsten der Militärs, der Polizei und der Machthaber ausfällt, die für das Massaker verantwortlich sind, das gegen die Bevölkerung verübt wurde, die den Rücktritt von Präsidentin Dina Boluarte, die Schließung des Kongresses und allgemeine Neuwahlen forderte.

    Einige Gemeinden und Einrichtungen, vor allem im Süden Perus, haben auf öffentlichen Plätzen und in Einkaufszentren „Trauerflaggen“ gehisst, auch gegen die Untätigkeit der Staatsanwaltschaft und der Justiz, die die obligatorischen Ermittlungen nicht durchführen und die außergerichtlichen Verbrechen, die während der sozialen Demonstrationen im vergangenen Dezember begangen wurden, nicht bestrafen.

    Bis heute gibt es also keine Fortschritte bei den Ermittlungen, die, weit entfernt von den Tatorten, weil sie nach Lima verlegt wurden, unter dem Mantel des Vergessens, der auch der Mantel der Straflosigkeit ist, geführt werden.

    Die mögliche Straflosigkeit wird noch deutlicher, wenn man bedenkt, dass alle Fälle, die sich in den Provinzen ereignet haben, auf Anordnung der Staatsanwältin Patricia Benavides nach Lima verlegt wurden. Infolgedessen stellen die Staatsanwälte, die gegen Präsidentin Dina Boluarte ermitteln, ihr nur gewöhnliche und großzügige Fragen, und sie ist sehr zufrieden und versteckt sich hinter ihrem Schweigen, um nicht als diejenige entlarvt zu werden, die den Befehl gab, die Demonstranten mit extremer Gewalt zu unterdrücken. Außerdem lehnt sie mit Billigung des Staatsanwalts die Teilnahme der Anwälte der Opfer an den Anhörungen ab. All dies zeigt, dass es einen infamen Pakt zwischen Dina Boluarte und der Staatsanwaltschaft gibt, um eine eingehende Untersuchung zu vermeiden und sich so um jeden Preis ihrer strafrechtlichen Verantwortung zu entziehen.

    Das Hissen der Trauerflaggen ist neben dem Gedenken an die 70 Ermordeten auch ein Ausdruck der Verurteilung des Demokratiedefizits in Peru, das auf die Übernahme fast aller öffentlichen Institutionen durch die Ultrarechten des delegitimierten Kongresses zurückzuführen ist. All dies in enger Abstimmung mit der Exekutive, vertreten durch Dina Boluarte und ihren Premierminister Alberto Otárola.

    Die korrupte Justiz hat ihrerseits durch ein Urteil des Obersten Gerichtshofs festgelegt, dass Protest kein von der Verfassung geschütztes Recht ist, sondern ein Verbrechen. Auf diese Weise werden in Peru Mobilisierungen und Proteste im Allgemeinen kriminalisiert. Dieselbe Justizbehörde hat auch, was ungewöhnlich ist, ein Kommuniqué herausgegeben, in dem sie jedem mit Gefängnis und anderen Sanktionen droht, der die grundlegenden Merkmale der peruanischen Flagge verändert, als offene Antwort auf die Trauerfahnen, die bereits zum Symbol des Kampfes des Volkes gegen das Massaker, die Straflosigkeit und das faschistische Gesicht der derzeitigen Regierung geworden sind.

    Von Jesus Veliz Ramos, 14.6.23

  • Haller Pflanzenspendenbörse – die 2.

    Haller Pflanzenspendenbörse – die 2.

    Wir freuten uns wie Bolle, als wir am 30. April wieder eine Pflanzenspendenbörse durchführten.

    Mit vielen Helfer*Innen bauten wir den Stand auf und arrangierten Pflanzen nebst Infos und Kunsthandwerk, damit alles ein schöner Hingucker wurde.

    An dem Sonntag war gleichzeitig der „Haller Frühling“ mit vielen weiteren Angeboten und offenen Läden. Also hofften wir auf viele Interessenten und Abnehmer.  Es waren auch jede Menge Menschen in der Stadt, aber wir mussten feststellen, dass viele davon einfach nur zum Schauen und Flanieren unterwegs waren. Dennoch konnten wir viele Gespräche führen mit den Passanten, SI vorstellen und Canto Vivo mit seinen Projekten. Unsere Projekte mit Canto Vivo fanden die allermeisten richtig gut. Besonders, dass die Hilfe wirklich direkt ankommt und die Hilfe zur Selbsthilfe einbezogen wird.  Mit dem Tag waren wir am Ende hoch zufrieden, da wir auch Menschen erreichten, die SI noch nicht kannten. Flyer wurden sehr gerne angenommen und so nach und nach wechselten auch fast alle Pflänzchen und das eine oder andere Kunsthandwerk den Besitzer. Am Schluss standen 378 € plus 100 €, die Helga von ihrer Geburtstagsfeier spendete auf unserem Habenkonto – und was noch viel besser ist: wir haben 2 neue Mitglieder und 3 weitere Kontaktadressen erhalten!

    Bitte beachtet auch, dass die Spende für ein Bäumchen jetzt 15,00 € beträgt.

    Es darf natürlich gerne auch einfach so gespendet werden auf das Spendenkonto bei der Frankfurter Volksbank Rhein/Main IBAN: DE 86 5019 0000 6100 8005 84

    Stichwort: Planta Monte

    Waltraut, OG Schwäbisch Hall

  • Vernissage und Bilderversteigerung von Cribu`s Tattoo Circus  und SI Schwäbisch Hall

    Vernissage und Bilderversteigerung von Cribu`s Tattoo Circus und SI Schwäbisch Hall

    Bunter Benefiz Abend im Theatersaal des Alten Schlachthauses in Schwäbisch Hall

    Am 24. und 25. März veranstalteten Cribu´s Tattoo Circus und Solidarität International e.V. die vierte Benefiz Auktion zu Gunsten von Solidarität International e.V. im Theatersaal des alten Schlachthauses. Die Vernissage wurde durch eine Tanzperformance der Künstlerin Nathalie Seidl am Samstagabend stilvoll abgerundet.

    Insgesamt stellten sieben Künstler aus der Region ausgewählte Werke aus und boten diese zu günstigen Startpreisen bei der Benefiz Auktion am Sonntag an.

    Der Erlös der Veranstaltung, in Höhe von 738,00 Euro kommt der peruanischen Umweltschutzorganisation „Canto Vivo“ zu Gute, die gemeinsam mit SI Schwäbisch Hall das Projekt „der Wald der internationalen Solidarität“ betreibt.

    Der Wald, der durch Spendengelder finanziert wird, wird von ortsansässigen Bauern, mit dabei auch viele Kinder und Jugendliche, angelegt, gepflegt und zum Anbau von Speisepilzen genutzt und stellt eine zusätzliche Erwerbsquelle dar.

    Das Projekt macht Schule und soll auf weitere Gebiete ausgedehnt werden.

    Christian Bucher stellte bei der Eröffnung der Auktion sehr schön in den Mittelpunkt, wie ein Kunstwerk, in das der Künstler sein Herzblut und sein gesamtes Können legt, einen gewissen ideellen Wert erzeuge. Dieser Wert steigere sich nun um ein Vielfaches, dadurch, dass die Spendengelder zum einen den Menschen in Peru helfen, ihre Lebensumstände zu verbessern und zum anderen einen aktiven Beitrag zum Kampf gegen die globale Klimakatastrophe seien.

    Wer das Projekt unterstützen, oder mehr darüber erfahren möchte, kann sich unter https://solidaritaet-international.de/ weitere Informationen einholen.

    Diana, OG SHA

    Foto: Drei der sieben Künstler; v.l. Nathalie Seidl, Herbert Engler, Christian Bucher.

    Martina Schepperle, Kristina Franzisko, Leonore Rosenitsch und Nora Tietz, die anderen Künstlerinnen, waren zum Ende der Veranstaltung nicht anwesend.

  • Vernissage und Benefiz Kunstauktion an 25./26.03.  in Schwäbisch Hall

    Vernissage und Benefiz Kunstauktion an 25./26.03. in Schwäbisch Hall

    Vernissage und Benefiz Kunstauktion im Theatersaal des alten Schlachthauses in Schwäbisch Hall

    Am 25. und 26.03.2023 veranstalten Solidarität International e.V. und Cribu´s Tattoo Circus

    gemeinsam eine Ausstellung und abschließende Benefiz Kunstauktion zu Gunsten der Umweltschutzorganisation „Canto Vivo“ aus Peru. Diese richtet seit Jahrzehnten ihren Focus u.a. auf Wiederaufforstungs- und Bildungsprojekte sowie die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. (Siehe auch HT vom 02.09.2022)

    Am 25.03. von 16:00 bis 20:00 Uhr stellen verschiedene Künstler aus dem Schwäbisch Haller Raum ausgewählte Werke aus; eine Live Performance rundet den Abend ab.

    Am 26.03. ab 15:00 Uhr beginnt die Versteigerungen ausgewählter Werke.

    Solidarität International will Brücken bauen zwischen den Völkern und Menschen über Ländergrenzen hinweg. Der Verein entwickelt Projekte mit Partnern und Partnerorganisationen weltweit, die der Selbsthilfe, der Selbstorganisation und der Selbstbefreiung der Menschen vor Ort dienen. Alle dazu gesammelten Spenden werden garantiert zu 100% an das entsprechende Projekt weitergeleitet.

    Christian Bucher, der Inhaber von Cribu´s Tattoo Circus in Schwäbisch Hall unterstützt die Arbeit von Solidarität International schon seit vielen Jahren, und bereits vor den Einschränkungen durch die Corona-Pandemie, wurden mehrere Kunstauktionen und andere Veranstaltungen zu Gunsten von Solidarität International ins Leben gerufen.

    Diese Tradition soll am letzten Märzwochenende nun „wiederbelebt“ werden und gemeinsam mit verschiedenen, regionalen Künstlern und Hobbykünstlern aus Schwäbisch Hall, werden Bilder und Gemälde unterschiedlichster Stilrichtungen ausgestellt und teilweise versteigert.

    Der Erlös der Benefiz Auktion fließt an das Projekt „El Bosque de Solidaridad Internacional“- den Wald der internationalen Solidarität. In einem entlegenen Gebiet Perus, werden seit mehreren Jahren gemeinsam mit Bauern und Schulkindern Wälder gepflanzt, die von der ortsansässigen Bevölkerung gepflegt und zum Anbau von Speisepilzen genutzt werden; diese wiederum verkaufen sie dann auf Märkten. So wird nicht nur ein aktiver Beitrag zum Klimaschutz geleistet, sondern die Menschen erhalten eine Möglichkeit, ihre eigenen Lebensumstände eigenständig zu verbessern.

    Weitere Infos unter: cribu-tattoo.de und solidaritaet-international.de

  • Solidarität mit den Demonstranten in Peru

    Solidaritätserklärung der Ortsgruppe Schwäbisch Hall von Solidarität International e.V. (SI)

    Wir sind entsetzt und erschüttert über die Nachrichten, die uns aus Peru erreichen. Es gibt brutale Unterdrückung derjenigen Demonstrationen, die sich gegen die Regierung richten, durch Polizei und Militär. Es wurden schon über 50 Menschen ermordet, hauptsächlich jüngere und auch unbeteiligte. Mehrere hundert wurden zum Teil schwer verletzt. Die Menschen glauben den rechtspopulistischen Medien nicht. Sie nehmen die Ausbeutung und Korruption nicht mehr hin. Dafür werden Sie von der rechten Regierung mit militärischen Mitteln abgestraft.

    Das sind faschistische Methoden. Wen die Polizei als Kommunist oder Terrorist bezeichnet, ist in Gefahr, ins Gefängnis zu kommen. Dort sind Folter und Mord an der Tagesordnung. Deshalb ist Reisen in Peru gefährlich geworden.

    Wir erklären uns solidarisch mit der Volksbewegung, die den Rücktritt der Regierung und Neuwahlen fordert.

    Wir sehen mit Sorge die Schwierigkeiten unter denen sich Canto Vivo weiter gegen die Zerstörung und Ausbeutung unser aller Natur und für die Menschen in Peru einsetzt. Umso mehr müssen und werden wir Canto Vivo weiter unterstützen. Die Projekte Plantamonte und Huertos Solidarios müssen weiter gehen nach dem Motto von Canto Vivo: „Für eine lebenswerte Umwelt und eine gerechte Gesellschaft!“

    Solidarische Grüße,

    Solidarität International e.V., Ortsgruppe Schwäbisch Hall

  • Proteste in Peru werden heftiger – und leider auch die staatliche Gewalt

    Bericht von Jesus 15.1.23

    Liebe Waltraut:

    In der Hoffnung, dass Sie bei guter Gesundheit sind, teile ich Ihnen mit, dass die Lage in Peru sehr heikel ist. Es wird immer schwieriger, einen Ausweg aus der Krise zu finden, denn die Rechten haben sich mit Unterstützung der Streitkräfte zusammengetan und sind auf die Straße gegangen, um überall Tod zu säen. Die derzeitige Präsidentin, die auf derselben Liste wie der inhaftierte Pedro Castillo kandidierte, hat sich mit der extremen Rechten und den Streitkräften verbündet und ist die Hauptschuldige an den Massakern.

    Herzliche Grüße an alle Genossinnen und Genossen der Internationalen Solidarität.

    Jesus

    Peru und die staatliche Barbarei

    Seit heute, dem 15. Januar, hat das peruanische diktatorische Regime auch in Lima und anderen Provinzen den Ausnahmezustand verhängt. Auf diese Weise werden die verfassungsmäßigen Rechte und Garantien in immer mehr Regionen außer Kraft gesetzt, um große Demonstrationen zum Schweigen zu bringen und zu unterdrücken und wahllos Volksführer und Personen zu verhaften, die nach Meinung der Polizei und ohne jeden Beweis als Terroristen beschuldigt werden.

    Die von der Regierung und den bewaffneten und polizeilichen Kräften verhängte Panik wird von einer enormen Kampagne begleitet, die von allen großen Medien (Radio, Fernsehen, Zeitungen und soziale Netzwerke) unterstützt wird und darauf abzielt, die massiven Demonstrationen zu diskreditieren, die fast täglich im ganzen Land stattfinden und den Rücktritt von Präsidentin Dina Boluarte sowie die Schließung des korrupten Kongresses der Republik fordern. Auf diese Weise soll der Autoritarismus fortgesetzt werden, der aus einem Blutbad entstanden ist und von der Welle staatlicher Gewalt gegen das peruanische Volk angetrieben wird, das die Ermordung von 50 Menschen (darunter mehrere Minderjährige) und Hunderte von Verletzten zu beklagen hat, von denen viele schwer verletzt sind und keine angemessene medizinische Versorgung erhalten.

    Auf diese Weise hat die „Hexenjagd“, die im ganzen Land stattfindet, wieder an Fahrt gewonnen, wobei der Schwerpunkt auf der südlichen Region liegt. Gestern wurden in Ayacucho mehrere Gewerkschafts- und Volksorganisationen überfallen, Studenten und Volksführer verhaftet und in die Kaserne „Los Cabitos“ gebracht, in der Dutzende unschuldiger Menschen, die des Terrorismus beschuldigt wurden, inhaftiert, gefoltert und viele von ihnen vor 40 Jahren verschwunden sind.

    Es ist festzustellen, dass die verschiedenen politischen Parteien bei den Mobilisierungen im Allgemeinen überhaupt nicht präsent sind. Die Führung wurde von den Basisführern verschiedener Volksorganisationen übernommen, die sich entschieden gegen die Aufgabe des Staates wenden. Nach der jüngsten Umfrage, die heute veröffentlicht wurde, wird Präsidentin Dina Boluarte von 81 % der Bevölkerung abgelehnt. Auch der Kongress wird von 91 % abgelehnt.

    Die kommenden Tage werden sehr schwierig sein, denn große Delegationen von Menschen von der Küste, aus dem Hochland und aus dem Dschungel bewegen sich auf Lima zu, was als „Marsch der 4 Suyos“ bezeichnet wird, in Anspielung auf die vier großen territorialen Abteilungen des Inkareichs, deren Bewohner nun auf die Hauptstadt zumarschieren. Deshalb verhaftet die Polizei ihre Anführer, um die Bewegung zu zerschlagen, die sich bereits in Bewegung gesetzt hat, weil sie bereits begonnen hat, Lima zu erreichen und die Polizeikontrollen auf den Straßen zu umgehen.

    Sternmarsch nach Lima

    Lima, 16/1/2023

    Tausende von Demonstranten aus verschiedenen Regionen Perus sind mit allen Arten von motorisierten Verkehrsmitteln auf dem Weg nach Lima, um den Rücktritt von Dina Boluarte, der Präsidentin der Republik, und die Schließung des Kongresses zu fordern.

    Die Anreise wurde erwartungsgemäß durch das repressive Vorgehen der Polizei erschwert, die die zahlreichen Delegationen an der Weiterreise hinderte. Schwer bewaffnete Trupps nehmen die Fahrer in verschiedenen Teilen des Landes fest. Den Dorfbewohnern gelingt es jedoch, die Polizei zu überlisten.

    Von der Küste, aus dem Hochland und aus dem Dschungel sind die Menschen gekommen, um sich von den Demonstranten zu verabschieden, die sich schluchzend von ihren Familien verabschieden. Unterwegs treffen sie auf die Solidarität, die in diesen Fällen prächtig gedeiht. Es sind die Dorfbewohner, die auf die Straße gehen, um sie zu ermutigen und ihnen Essen und Wasser zu geben.

    In der Hauptstadt gehen trotz der Aussetzung der verfassungsmäßigen Garantien und Rechte die Demonstrationen in den privilegierten Vierteln, in denen die wirtschaftlich und politisch Mächtigen leben, unvermindert weiter. In verzweifelten Polizeiaktionen werden jedoch weiterhin die Räumlichkeiten von Volks- und Kulturorganisationen durchsucht und ihre Leiter entführt.

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  • Die peruanische Krise – von Jesus Veliz Ramos

    Huancayo, 01. Januar 2023

    Pünktlich zum Jahresbeginn haben wir von Jesus eine Beschreibung der politischen Lage in Peru erhalten:

    „Die derzeitige Situation in Peru ist zweifellos eine Bestätigung dessen, wovor schon oft gewarnt wurde: der Zusammenbruch des Systems in seiner neoliberalen Ausprägung. In dieser Realität ist die so genannte Rechtsstaatlichkeit einem fragilen institutionellen Rahmen gewichen, der ausgenutzt wurde, um enorme exklusive Vorteile für private Interessen zu erzielen. Anders lässt sich das Archipel von „politischen“ Organisationen nicht erklären, die zu diesem Zweck gegründet werden und dann genauso implodieren wie die traditionellen Parteien.

    Angesichts der allgemeinen Krise würden sich die Peruaner daher sehr täuschen, wenn sie auf Rechtsreformen des derzeitigen Kongresses hoffen würden, der von der Rechten und der extremen Rechten dominiert wird, deren Ziel es ist, sich so lange wie möglich an der Macht zu halten, trotz der permanenten und massiven Ablehnung, die in wiederholten Meinungsumfragen zum Ausdruck kam und nun in den massiven öffentlichen Demonstrationen deutlich bestätigt wird.

    Auf diese Weise erreichen wir den Höhepunkt des Jahres 2022 mit dem Einsatz von Armee und Polizei, bei dem bisher 28 Menschen ums Leben gekommen sind, von denen einige nicht an den Protesten der Bevölkerung beteiligt waren. Dies ist der hohe Preis, den das Volk für die Auferlegung des diktatorischen Regimes nach der Amtsenthebung von Pedro Castillo bezahlt hat, der durch seine Vizepräsidentin Dina Boluarte ersetzt wurde, die von der Rechten, der extremen Rechten, den Streitkräften und der Polizei enthusiastisch unterstützt wird. Auch durch das Verfassungsgericht, die Justiz, die Staatsanwaltschaft sowie die Großindustrie und die Medien.

    Schließlich haben die reaktionärsten Sektoren ihr Ziel erreicht, Präsident Pedro Castillo zu stürzen, der von Anfang an seine Mittelmäßigkeit und Unfähigkeit bewiesen hat, die Krise von linken Positionen aus anzugehen, und der schließlich in eine alarmierende Korruption verwickelt wurde.

    Es stimmt zwar, dass Pedro Castillo die Wahlen mit einem anti-neoliberalen Programm gewonnen hat (unterstützt von der Linken und der Volksbewegung, die sich gegen die ultrarechte Keiko Fujimori gestellt hat), aber es stimmt auch, dass Castillo von Anfang an auf das von ihm angebotene Regierungsprogramm verzichtet hat. Im Gegenteil, er öffnete den Weg für einen unersättlichen Appetit auf die wichtigsten bürokratischen Positionen im Staat. Interne Streitigkeiten um mehr Macht waren an der Tagesordnung. Infolge des herrschenden Chaos wurden alle möglichen korrupten und unfähigen Minister ernannt, die schnell Millionenaufträge an korrupte Geschäftsleute vergaben, die später angaben, dass sie gezwungen waren, Beamte zu bestechen, die auch zugaben, dass ein Teil der fehlgeleiteten Gelder an den Präsidenten ging. All diese Skandale, in die nicht nur Pedro Castillo, sondern auch seine unmittelbare Familie verwickelt war, wurden von den wichtigsten Zeitungen, Radio- und Fernsehsendern in skandalöser Art und Weise verbreitet. Unter diesen Bedingungen, der Nichteinhaltung von Wahlversprechen, der Unfähigkeit zu regieren und der weit verbreiteten Korruption war das Scheitern der Regierung unvermeidlich, und um ihre Agonie zu verlängern, machte sie großzügige Zugeständnisse an die Rechte, wobei das neoliberale Modell intakt blieb.

    Das Scheitern des Staatsstreichs von Castillo wurde von dem von der Rechten und der extremen Rechten beherrschten Kongress erfolgreich durchgeführt und führte zu einer autoritären Regierung, in der der derzeitige Präsident eine Marionette der reaktionären Sektoren ist.

    Der Sturz von Castillo hat eine Krisensituation ausgelöst, in der die lange ungelösten Probleme, die auch durch den seit über 30 Jahren in Peru herrschenden Neoliberalismus verursacht wurden, zusammenkommen.

    Kurz gesagt, um an der Macht zu bleiben und den Neoliberalismus zu verteidigen, führt die derzeitige autoritäre Regierung unverhohlen eine Diktatur ein und greift sogar auf den Faschismus zurück, was auch große Volksmobilisierungen in 16 von 24 Departements, insbesondere im südlichen Hochland, ausgelöst hat, die die Schließung des Kongresses, den Rücktritt von Präsidentin Dina Boluarte, Neuwahlen und die Einberufung einer verfassungsgebenden Versammlung fordern.

    Zu diesem Zweck rufen die Volksvertreter für den 4. Januar zu einem landesweiten Streik auf, der nach dem Ende der Feiertage beginnen soll. Die Regierung, die vor einer massiven Mobilisierung gewarnt wurde, hat damit begonnen, (unter tausend Vorwänden) die Volksführer und Aktivisten zu verhaften, die, ohne einer politischen Partei anzugehören, die Proteste anführen. Angesichts dessen hat sich die McCarthy-Kampagne (die in Peru „terruqueo“ heißt) verschärft, die darauf abzielt, die halbe Welt als Terroristen, Kommunisten, Gewalttäter, Kaviaristen usw. zu brandmarken und so das repressive Vorgehen der Polizei zu erleichtern.

    Mitten in der Krise stehen wir Peruaner jedoch weiterhin den herrschenden Klassen gegenüber, die sich seit Jahrhunderten auf der Grundlage einer Hungerpolitik an der Macht halten.  

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  • Peru in Aufruhr! Ein Bericht von Jesus Veliz Ramos

    22.12.2022

    Liebe Waltraut:

    Nach langer Zeit melde ich mich wieder bei dir mit dem größten Wunsch, dass es dir gut geht, wie auch allen Genossen der Internationalen Solidarität.

    Vielen Dank für deine Grüße und Wünsche, gerade in diesen stürmischen Zeiten, wie du zu Recht sagst.

    Die Situation ist in der Tat sehr schwierig. Wenn es schon vorher schwierig war, so haben sich die politischen und sozialen Probleme nun auch durch das ungeschickte Verhalten des ehemaligen Präsidenten des Landes verschärft, der, um den mittlerweile zahllosen Korruptionsvorwürfen zu entgehen, beschlossen hat, den Kongress zu schließen und in die Justiz und andere staatliche Einrichtungen einzugreifen.

    Sein Verhalten war so ungeschickt, dass er ohne jegliche Unterstützung eine Botschaft im Staatsfernsehen verbreitete und dann sofort den Regierungspalast verließ und versuchte, die mexikanische Botschaft zu erreichen, um Asyl zu beantragen. Ein paar Blocks vom Regierungspalast entfernt wurde er von seinen eigenen Sicherheitsleuten festgenommen. Die Rechte und die Ultrarechte, die im viel geschmähten Kongress sehr stark vertreten sind, handelten rasch und forderten Castillos Vizepräsidentin auf, sich nach der Entlassung des bereits inhaftierten Präsidenten als verfassungsmäßige Präsidentin anzuerkennen. Dina Boluarte wurde zur Nachfolgerin des entlassenen Pedro Castillo ernannt. Wie zu erwarten war, wurden die Streitkräfte der neuen Präsidentin zur Verfügung gestellt, die ihr Amt zum ersten Mal mit der Unterstützung ihrer ehemaligen politischen Feinde antrat, einschließlich der Medien, die sie zuvor angegriffen hatten und nun ihre treuen Verteidiger sind, nachdem sie Millionen von Dollar für Werbung erhalten hatten.

    Die Reaktion der Bevölkerung war schnell, nicht so sehr zur Unterstützung von Castillo, sondern weil die abgelehnten Kongressabgeordneten, die nun sehr ermutigt waren, angesichts einer „kommunistischen Regierung“ triumphierten, wie sie sagten.  Die ersten Massendemonstrationen fanden im Süden Perus statt, insbesondere in Andahuaylas, zufällig der Geburtsort der neuen Präsidentin. Die Reaktion der neuen Machthaber bestand darin, die Demonstrationen durch brutale Unterdrückung „auszulöschen“. Dieser Massenmobilisierung folgten viele weitere in Cusco, Arequipa, Ayacucho, Ica, Huancayo und vielen anderen Provinzen, hauptsächlich im Süden Perus. Die Abscheu wuchs, als die Morde Tag für Tag weitergingen. Auch in Lima gingen die Volksgruppen auf die Straßen und Plätze. Angesichts dieser Situation zog die Armee mit Kriegswaffen in die Städte und nutzte die von Präsidentin Dina Boluarte verfügte Aussetzung der Garantien.

    Offiziellen Angaben zufolge wurden bisher 30 Menschen durch Gewehrkugeln, bei denen es sich offensichtlich um Militärwaffen handelt, getötet. Einige Menschen werden vermisst, viele befinden sich in einem ernsten Zustand, und man fürchtet um ihr Leben.

    In der Praxis wurde eine zivil-militärische Regierung eingesetzt, die für die Stärkung der unheilvollsten Bündnisse zuständig ist. In der Zwischenzeit fordern die wirklich massiven Mobilisierungen die Auflösung des Kongresses, Neuwahlen und die Einberufung einer verfassungsgebenden Versammlung.

    Es stimmt, dass bei den Mobilisierungen einige Plakate zur Unterstützung von Pedro Castillo zu sehen sind, aber es handelt sich nicht um eine populäre Forderung, da er die Versprechen, die er im Wahlkampf gemacht hat, während seiner kurzen Regierungszeit nicht eingelöst hat. Stattdessen besetzte er Ministerposten und andere Staatsämter mit unerfahrenen und korrupten Personen, darunter auch seine eigene Familie. Pedro Castillo ist als Politiker und als Mensch unentschuldbar.

    Soweit, ganz kurz, eine anekdotische Zusammenfassung dessen, was in meinem Land geschieht.

    In den nächsten Tagen werde ich Ihnen das übermitteln, worum Sie gebeten haben: eine Bilanz und eine Bewertung der aktuellen Situation.

    Dayamis und Maritza sind bereits nach Lima zurückgekehrt. Sie waren in großer Angst unterwegs, weil die Straßen von Polizei und Armee besetzt waren, die unter dem Vorwand, gegen Terroristen zu kämpfen, zahlreiche Übergriffe begehen. Heutzutage wird jeder, der beschuldigt wird, ein Terrorist zu sein, sofort verhaftet. Sicherlich wird Dayamis noch vor Weihnachten mit Ihnen in Kontakt treten und Ihnen unsere Weihnachtsgrüße übermitteln. In der Zwischenzeit werden dies keine Tage des Friedens für uns sein, wir sind erschüttert und empört über die Morde an jungen Menschen, die nicht einmal an den Demonstrationen teilgenommen haben. Dies eröffnet eine weitere Front des Kampfes, um die wahren Staatsterroristen ausfindig zu machen und sie vor internationale Gerichte zu bringen, denn wir haben kein Vertrauen in unsere eigenen.

    Wie man so schön sagt, werden wir versuchen, diese Tage damit zu verbringen, über eine bessere Gesellschaft nachzudenken und für sie zu arbeiten.

    Eine herzliche Umarmung an Sie und an alle Genossen der Internationalen Solidarität.

    Geschwisterlich

    Jesus

    Ich füge ein Video bei, das Ihnen einen Eindruck davon vermittelt, was in Peru geschieht. Es heißt, ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Das ist wahr. Die Musik des Videos trägt den Titel „In memory of the absent“. Sie wurde von unserem Aktivisten Chano Díaz verfasst.

    Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version)

  • Antikriegstag goes international

    Antikriegstag goes international

    SI Schwäbisch Hall und Dayamis von Canto vivo beim Antikriegstag 2022. Rede von Dayamis:

    „Ich bin Dayamis Torino Véliz, Vorsitzende des Umweltkollektivs Canto Vivo de Lima-Peru.

    Aus meinem fernen Land bringe ich euch allen einen Gruß der Brüderlichkeit und des Friedens. Der Frieden, der wieder einmal von den Mächten und ihren Verbündeten bedroht wird, die nicht in der Lage sind, ihre wahren Absichten zu erkennen, die darin bestehen, zu töten, um zu stehlen, zu töten, um sich Gebiete anzueignen, zu töten, um die Herren und Meister der Welt zu sein.

    Die Geschichte zeigt uns, dass hinter jedem Krieg keine guten Absichten stehen: Es ist keine gute Absicht, sich auf die Demokratie zu berufen, nur um unseren Planeten in ein riesiges Massenvernichtungslager zu verwandeln! Es ist keine gute Absicht, sich auf die Zivilisation zu berufen, nur um Wellen von Blut zu provozieren! Es ist keine gute Absicht, alle Götter anzurufen, nur um unseren Planeten in die Luft zu jagen! Es ist also keine gute Absicht, für einen Frieden der Friedhöfe zu töten!

    Was haben die Warlords aus unserer Welt gemacht? Ihre Waffen erfordern Kriege und ihre Kriege erfordern mehr Waffen, und je tödlicher, desto besser.

    Wie lange wird das Schicksal der Welt in den Händen der fünf rüstungsproduzierenden Mächte liegen, die drei Viertel des Weltmarktes für den Verkauf von Kriegsmaterial kontrollieren?

    Wie lange wird die Menschheit noch unter der Kontrolle des verbrecherischen Willens derjenigen stehen, die das Geschäft des Krieges machen?

    Aber es ist nicht nur das Gespenst des Atomkriegs, das uns bedroht. Neben den Konflikten, die von den Großmächten provoziert und angeheizt werden, werden wir immer noch durch die Klimakrise bestraft, die überall auf der Welt großes Unheil anrichtet, aber auch durch COVID-19, das immer mehr Menschen, vor allem die Schwächsten, tötet.

    Ist es unser Schicksal, in dieser Welt des Terrors zu leben?

    Natürlich ist das nicht der Fall!

    Deshalb müssen sich alle Völker der Welt im Kampf für eine bessere Welt, für einen lebenswerteren Planeten, für eine Weltgesellschaft, die in Frieden lebt, vereinen.

    Ewiger Ruhm für die Opfer des Krieges!

    Es lebe der Weltfrieden!“