Schlagwort: Presse
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Erdbeben in der Türkei und Kurdistan: Spendenaufruf
Erdbeben im Grenzgebiet Türkei/Syrien: Humanitäre Soforthilfe ist das Gebot der Stunde!
Es werden dringend Geldspenden für Erste Hilfe benötigt!
SI protestiert gegen die reaktionäre Ausrichtung der Hilfe durch Erdoğan und Assad und die Bombardements von Rojava: Mensch ist Mensch!
Das schwere Erdbeben vom frühen Morgen des 6. Februar 2023 erschütterte das Grenzgebiet zwischen dem Südosten der Türkei und dem Nordwesten Syriens. Das Beben forderte inzwischen über 15.000 Todesopfer. Abertausende sind verletzt.
Das Ausmaß der Zerstörung ist unermesslich. Viele Kinder sind unter den Opfern. Auch die unter demokratischer Selbstverwaltung stehende Provinz Rojava in Nordsyrien ist betroffen.
Wir trauern mit den Angehörigen um die Opfer und teilen mit ihnen die Sorgen um die verletzten, verschütteten und traumatisierten Menschen, egal welcher Nationalität. Hier muss grenzübergreifende Soforthilfe direkt vor Ort organisiert werden.
Was soll aber die heuchlerische Haltung des türkischen Ministerpräsidenten Erdoğan, der Hilfe nach Wahlkampfgesichtspunkten verteilen will und kurdische Gebiete, die ebenso wie türkische Regionen vom Erdbeben betroffen sind, bombardiert? Auch in Syrien werden UN-Hilfsmaßnahmen durch die Assad-Regierung behindert und vorzugsweise in dem Regime genehme Regionen verteilt. Solidarität International e.V. (SI) protestiert gegen diese faschistische „Hilfspolitik“!
Während alle Großmächte, USA, Deutschland und Russland von Hilfe für die Erdbebenopfer reden, schaffen alle schweres Gerät in die Ukraine. Im Erdbebengebiet suchen die Menschen dagegen mit bloßen Händen in den Schutthalden nach weiteren Überlebenden. Schluß mit Kriegstreiberei! Sofortiger Waffenstillstand! Internatioal koordinierte Hilfe für die Menschen im Erbebengebiet in der Türkei und in Kurdistan!
SI bittet um Geldspenden, denn Notfallmedikamente, Verbandsmaterial und anderes müssen direkt vor Ort gekauft werden. SI arbeitet dazu mit dem kurdischen roten Halbmond, Heyva Sor a Kurdistanê, zusammen. Mit Heyva Sor gibt es einen erfahrenen und umsichtigen Partner, mit dem die Mitgliedsorganisation in Solidarität International e.V. (SI), „Medizin für Rojava“, bereits erfolgreich zusammengearbeitet hat, zuletzt bei der Versorgung der Geburtsklinik in Kobanê zur Unterstützung deren laufenden Betriebs.
Spenden bitte auf das Konto von Solidarität International (SI) e.V.
IBAN DE86 5019 0000 6100 8005 84
BIC FFVBDEFF
Frankfurter Volksbank
Stichwort: „Erdbeben Türkei/Syrien/Kurdistan“
Anmerk. zum Spendenstichwort: Aufgrund von Hinweisen von Menschen mit Verbindungen in die Region, haben wir das Stichwort erweitert.
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Protestiert gegen unmenschliche Abschiebepraxis
Der Freundeskreis Flüchtlingssolidarität in Gelsenkirchen protestiert entschieden gegen die
Abschiebung eines 38-jährigen Mannes in sein Heimatland Nigeria.Der Freundeskreis fordert in einer Pressemitteilung, dass der Mann nach Deutschland zurück geholt wird und hier leben und arbeiten kann!
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„An die Kolleginnen und Kollegen von Pt Panarub Industry in Tangerang, Indonesien“
Solidaritätserklärung SI Bundesvertretung
Liebe Kolleginnen und Kollegen von Pt Panarub in Tangerang Indonesien
mit Empörung haben wir von den neuen Angriffen der Firma Pt Panarub auf Eure Lebens- und Arbeitsbedingungen erfahren. Pt Panarub, ein Betrieb, der in Tangerang in der Nähe von Jakarta über viele Jahre fast ausschließlich für den internationalen deutschen Adidas-Konzern produziert. Fußballschuhe, die auf dem Rücken der dort überwiegend beschäftigten zig tausende Frauen zu armseligen Arbeitsbedingungen produziert werden. Fußballschuhe, die dann in den Adidas-Shops zu mehreren hundert Euro weltweit verkauft werden.
Schon 2012 hatte Pt Panarub 1300 überwiegend Kolleginnen fristlos entlassen und kriminalisiert, weil sie mit einem selbständigen Streik die Bezahlung nach dem staatlich festgelegten Mindestlohn durchsetzen wollten. Bis heute wurden sie nicht entschädigt.
Mit der Begründung der Coronapandemie hatte Pt Panarub dann 2020 die Löhne der Arbeiterinnen und Arbeiter für 7-15 Arbeitstage um 50% pro Tag gekürzt und ebenso den Jahresurlaub auf 5 Arbeitstage. Der Lohnverlust pro ArbeiterIn war zwischen 800.000,- bis 1.300.000,- Rp (50 bis ca. 80 Euro ). Mit diesen Machenschaften und Tricks wurde der eh schon völlig unzureichende staatlich festgelegte Mindestlohn ausgehebelt.
Jetzt folgt der nächste Angriff auf die Kolleginnen und Kollegen
Mit der Begründung der Auswirkungen der globalen Rezession erklärt Pt Panarub, dass es derzeit einen Überschuss von 1.500 MitarbeiterInnen habe. Am 18. November 2022 wurden die ersten 400 KollegInnen gekündigt und für Weitere Jahresurlaubsansprüche gestrichen. Die entlassenen Arbeiterinnen und Arbeiter wurden vorgeladen und aufgefordert, selbst zu kündigen, um gesetzlich vorgeschriebene Abfindungszahlungen zu umgehen.
Aber das ist noch nicht alles
Die Gewerkschaften protestieren angesichts der explodierenden Inflation, gegen die am 29. November 2022 angekündigte völlig unzureichende Erhöhung des staatlich festgelegten Mindestlohns.
Jakarta verzeichnete eine Erhöhung um lediglich 5,6 Prozent auf 4.901.798 Rp = ca. 300 Euro, die Provinz Banten und West-Java, also auch in Tangerang, um 6,4 Prozent auf 2.661.280 Rp = ca. 160 Euro bzw. um 7,88 Prozent auf 1.986.670 Rp = ca. 120 Euro. Hungerlöhne von denen man nicht leben kann und Extraprofite für Pt Panarub und Adidas.
Wir sehen uns in Deutschland in besonderer Verantwortung, Euren Protest gegen Adidas zu unterstützen. Scheinheilig behauptet Adidas, nicht in der Verantwortung für diese Angriffe zu sein, während es gleichzeitig mit seiner Auftragsvergabe die Zustände bei Pt Panarub maßgeblich mitbestimmt und damit mitverantwortet.
Diesen Betrug weisen wir zurück und unterstützen die Forderung und die Streik- und Protestaktionen der Kolleginnen und Kollegen und ihrer Gewerkschaften gegen Pt Panarub und den dahinterstecken Konzern Adidas:
Entschädigung der 1300 im Jahr 2012 fristlos gekündigten Arbeiterinnen und Arbeiter und Anerkennung ihres Streikrechtes.
Sofortige Rücknahme der begonnen 1500 Entlassungen.
Volle Entschädigung für die Lohn- und Urlaubskürzungen in der Coronapandemie.
Volle Bezahlung der staatlich festgelegten Mindestlöhne auch für die Contract Arbeiter.
Darüberhinaus die Bezahlung des von den Gewerkschaften verlangten vollständigen Inflationsausgleiches.
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Freiheit für Kyrill Ukraintsev!
Bereits am 25. April wurde der Gewerkschaftsführer Kirill Ukraintsev, Vorsitzender der Gewerkschaft der Kuriere in Russland, in Moskau verhaftet. Die Kuriere des Delivery Club hatten gerade den dritten Tag spontan gestreikt. Sein „Verbrechen“: Solidarität mit diesem Streik gegen eine Lohnsenkung von 25%.
Ihm wird Artikel 212.1 des Strafgesetzbuchs der Russischen Föderation („Dadin-Artikel“) vorgeworfen: der sieht bis zu fünf Jahre Haft für Menschen vor, die innerhalb von sechs Monaten dreimal an Mahnwachen oder Kundgebungen teilnahmen. Seine Bestrafung nach diesem Paragraphen wäre ein Präzedenzfall. Ein Versuch der Einschüchterung der Kuriere und ihrer Gewerkschaften, der sich gegen alle Arbeiter Russlands und ihre Gewerkschaften richtet! Und das gerade in einer Zeit, in der weitere Unternehmen versuchen, Lohnsenkungen durchzusetzen.
Am 10. Oktober kam die Meldung über die courier-Gewerkschaft, dass Kirills sechsmonatige Untersuchungshaft am 25. Oktober abläuft. Die Kolleginnen und Kollegen drängen darauf, dass der entscheidende Prozess gegen Kirill vor dem 19. Oktober stattfindet, da es illegal ist, ihn ohne Verurteilung länger als sechs Monate in Untersuchungshaft zu halten. Sie wollen verhindern, dass das nicht einfach unter der Hand durchgezogen werden darf.
Wir fordern die sofortige Freilassung von Kirill Ukraintsev und die Aufhebung aller Anklagen gegen ihn. Gewerkschaft ist kein Verbrechen!
Unsere Stärke liegt in der Einheit!
Freiheit für Kyrill Ukraintsev!
E-Mails an die Gewerkschaft The Courier: unioncourier6@gmail.com
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1996 – 2021: SI wird 25 Jahre jung
1996 – 2021: SI wird 25 Jahre jung
25 Jahre Solidarität International e.V. (SI) – 25 Jahre internationalistische Hilfe zur Selbsthilfe
„Solidarität International e.V. (SI)“ feiert. Am Wochenende 24. – 25. Februar 1996 wurde SI in Kassel gegründet. Seither sind 25 Jahre vergangen:
25 Jahre internationalistische Hilfe zur Selbsthilfe, Selbstorganisation und für Selbstbefreiung.
25 Jahre internationale und internationalistische Zusammenarbeit auf Augenhöhe. SI hat immer mit den Menschen vor Ort zusammen gearbeitet. Sie wissen am Besten, wo und welcher Art Hilfe gebraucht wird. SI legt großen Wert darauf, dass weder Partner noch Projekte in Abhängigkeit kommen.
25 Jahre Solidarität und Hilfe auch für in Deutschland bestehende Projekte. Denn für SI ist Solidarität und internationale Zusammenarbeit keine Einbahnstraße.
25 Jahre Cent für Cent abgeführter Spenden, die für das jeweilige Projekt von den Menschen bereitwillig gegeben wurden.
Mit diesem einzigartigen Konzept unterscheidet sich SI von tausenden Organisationen in Deutschland, die Hilfe ins Ausland leisten. SI ist überparteilich, weltanschaulich offen, demokratisch und finanziell unabhängig. SI ist angetreten, unter breiten Bevölkerungsteilen ein internationalistisches Bewusstsein zu schaffen.
Dass SI darin sehr erfolgreich war und ist, zeigen die vielen verschiedenen Projekte, die die Orte und Gruppen von SI unterhalten.
In den ersten Jahren standen die Unterstützung und Spendensammlungen für z.B. politische Publikationen oder Kampagnen, wie das Tribunal gegen das Mobutu-Regime in Zaïre, heute Demokratische Republik Kongo, die Zeitung Nyota ya Afrika oder Zentren der Arbeiterbildung, wie in Kolumbien, im Mittelpunkt unserer Arbeit.
Inzwischen sind es mehr Sammlungen und gegenseitige Hilfen, die einen breiteren, oft humanitären Charakter haben und gleichzeitig Organisationsformen der Menschen unterstützen, wie Spenden für die Flüchtlinge in Moria/Kara Tepe auf Lesbos, das medizinische Zentrum in Rojava, oder Projekte der Essensversorgung in Peru und Indonesien. Insgesamt hat SI in diesen 25 Jahren über 150 Projekte und Kampagnen gestartet und unterhalten.
Zur weiteren Festigung der Arbeit von SI hat die Bundesdelegiertenversammlung 2020 einen wichtigen Beitrag geleistet. Mit der Verabschiedung des überarbeiteten Programms ist SI bestens auf die Herausforderungen heute und für die Zukunft eingestellt.
Darin heißt es:
„In der Welt von heute haben sich riesiger Reichtum angesammelt und umfassende Kenntnisse in Wissenschaft und Technik, entwickelt von hunderten Millionen von kompetenten und zupackenden Menschen. Sie ermöglichen eine Welt ohne Hunger, ohne Krieg, Unterdrückung und Elend im Einklang mit der Natur. Tatsächlich werden aber die Lebensgrundlagen in bisher nicht gekanntem Ausmaß in Frage gestellt und zerstört. … In diesen aufgewühlten Zeiten ist Solidarität und Hilfe notwendiger denn je! Massenhaft Menschen sind dazu bereit: sie helfen, spenden oder engagieren sich ehrenamtlich. …“ Organisiert ist Hilfe und Solidarität am wirkungsvollsten. Gemeinsam und organisiert kann internationale Solidarität und Hilfe viel bewegen. Das hat Zukunft. Deshalb steht für Solidarität International (SI) e.V. im Jubiläumsjahr die Mitgliederwerbung im Mittelpunkt.
Hier kann der Text als Presseerklärung geladen werden Zur Seite „25 Jahre SI – wir feiern!“ -
Weitere flüchtlingspolitische Rechtsentwicklung
März, 2021: Protest auf Lesbos gegen die unmenschliche EU-Flüchtlingspolitik Weitere flüchtlingspolitische Rechtsentwicklung
… der Bundesregierung und Förderung der brutalen libyschen Küstenwache
Gemeinsame Presseerklärung von „Solidarität International e.V. (SI)“, „Freundeskreis Flüchtlingssolidarität in SI“ und SI Emscher-Lippe zur Beendigung der Aufnahme von Flüchtlingen von den griechischen Inseln durch die Bundesregierung, während gleichzeitig der Bundestag die Fortsetzung der deutschen Beteiligung an der EUMission
IRINI in aller Stille über die Bühne bringt. -
Der Freundeskreis Flüchtlingssolidarität berichtet von Aktion in Dresden
Liebe Leute, heute beteiligten wir uns vom Freundeskreis Flüchtlingssolidarität an einer gemeinsamen Aktion der „Seebrücke“ Dresden, Mission Lifeline, Flüchtlingsrat, Solidarität International und weiteren im Rahmen der Wochen gegen Rassismus unter dem Motto „Damit ‚Rassismus zur Sprache bringen‘ kein Lippenbekenntnis“ bleibt. Im Zentrum standen die Kritik an der inhumanen EU-Flüchtlingspolitik sowie, dass die Stadt Dresden trotz vieler Beteuerungen bis heute verweigert, die Erklärung „Sicherer Hafen“ zu unterzeichnen. Es wurde (corona-gerecht) mitten in der Stadt an den Stufen der Dresdner Frauenkirche ein Teppich von Transparenten und Forderungen ausgebreitet, Briefe aus Moria verlesen und bewegende Redebeiträge gehalten. Viel Zustimmung und Applaus von den rd. 80 TeilnehmerInnen und weiteren Passanten bekam auch ein engagierter Beitrag von Pius, der im Namen des Freundeskreises sprechen konnte: Guten Tag meine Damen und Herren! mein Name ist Pius O.. Ich bin Bürger der Bundesrepublik Nigeria und nun Einwanderer in der Bundesrepublik Deutschland. Zunächst möchte ich der deutschen Regierung, der EU-Regierung, der UN-Behörde aufrichtig danken, dass sie uns zunächst als Einwanderer akzeptiert haben. Ich bin heute hier, um im Namen des Freundeskreises Flüchtlingssolidarität zu sprechen. Ich möchte auch der Organisation Seebrücke danken und meinen Respekt aussprechen, dass sie uns diese Plattform gegeben hat, um uns an die Dresdnerinnen und Dresdner zu wenden. Wir wollen die Dresdnerinnen und Dresdner wissen lassen: Wir sind Flüchtlinge, wir sind keine Kriminellen. Wir sind Flüchtlinge, wir sind keine Diebe, Wir sind Flüchtlinge, wir sind kein Ärgernis. Wir sind Flüchtlinge, wir sind nicht unverantwortlich. Wir sind Flüchtlinge, wir sind keine Menschen zweiter Klasse in der Gesellschaft. Wir sind Flüchtlinge, wir sind keine Feinde. Wir appellieren an die Menschen in Dresden, uns zu akzeptieren. Jetzt wollen wir über unsere Situation als Einwanderer berichten. Ich muss Ihnen ehrlich sagen, dass uns die Situation als Einwanderer hier in Deutschland nicht schmeckt. Die Situation hat einige von uns unverantwortlich und drogensüchtig werden lassen. Die Situation hat viele von unseren Visionen und Zielen zerstört. Jemand, der auf dem Weg war, IngenieurIn zu werden, wird „Reinigungskraft“, weil er oder sie keine Papiere hat, um die Ausbildung professionell fortzusetzen. Außerdem hat die Situation drohender Abschiebungen dazu geführt, dass viele von uns den Fokus beim Erlernen der Sprache verloren haben, Das hat viele Barrieren für uns geschaffen. Für die meisten von uns ist es so schwierig, einen Job zu bekommen, weil wir die Sprache nicht sprechen können! Die Situation hat viele von uns in eine Depression gestürzt, einige von uns haben ihren Verstand und ihren Sinn für das Denken verloren. Viele sind psychisch labil. So viele von uns sind Opfer von Rassismus und Racial Profiling geworden. Ich persönlich bin ein Opfer von Rassismus und Racial Profiling. Es braucht viel Kraft, um das Trauma zu überwinden. Besonders als schwarzer Einwanderer ist das ein großes Problem. Wir sind mit verschiedenen Situationen konfrontiert. Die Situation hat viele von uns gezwungen, über ihre Persönlichkeit zu lügen, weil wir wollen, dass uns Asyl gewährt wird. Einige von uns müssen vorgeben, lesbisch oder schwul zu sein, auch wenn es nicht stimmt – nur weil wir geschützt werden wollen. Zu sagen, dass man aus anderen Gründen verfolgt wird, reicht nicht mehr aus. Andere wiederum werden in ihrem Land als Mitglieder der LGBTQ-Gemeinschaft (lesbisch, schwul, bi, transgender, queer) verfolgt und müssen aus dieser Situation fliehen. Diese Wahrheit muss gesagt werden! Bei den meisten von uns wurde der Asylantrag abgelehnt, weil man sagt, wir kämen aus einem sicheren Land. Wie definieren Sie ein sicheres Land? Ein Land, in dem es keinen Frieden gibt? Ein Land, in dem es keine Gerechtigkeit für die Armen gibt? Ein Land, in dem es keine Gleichberechtigung gibt? Ein Land, in dem Opfer keine anerkannt und geschützt werden? Ein Land, in dem Menschen Polizeigewalt erfahren? Ein Land, in dem die Menschen unter Terror und Banditenüberfällen leiden? In Nigeria sind wir z. B. mit dem Terrorismus von Boko Haram und den ‚Fulani-Handlangern‘ konfrontiert. Menschen werden tagsüber entführt, Schulkinder werden aus ihren Schulen entführt. Überall herrscht Unsicherheit. Ich war ein Opfer des Angriffs der Fulani Handmen in einer der Gemeinden in Nigeria, wo ich auch meinen Onkel verloren habe. Trotzdem wird mein Land als sicheres Land bezeichnet. Selbst die einfachsten Grundbedürfnisse der Menschen werden von der Regierung nicht beachtet. Ein Land, in dem unbewaffnete Jugendliche erschossen wurden, weil sie auf die Straße gingen, um für ihr Recht zu protestieren. Die ganze Welt wusste von dem Massaker, das am 20. Oktober 2020 am Lekki Toll Gate in Lagos/Nigeria geschah, und niemand wurde von der Regierung zur Rechenschaft gezogen. Die Familien der Opfer und alle leben in Schmerz und Qual. Dennoch wird das Land als ein sicheres Land bezeichnet. Wir sind heute hier, um Nein zu sagen zu Rassismus. Wir sind heute hier, um Nein zu sagen zu rassistischen Übergriffen. Wir sind heute hier, um Nein zum Faschismus zu sagen. Wir sind heute hier, um Nein zur Abschiebung zu sagen. Wir sind heute hier, um Nein zu sagen zur Einstufung unsicherer Länder als sichere Länder.
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Anhaltender Starkregen und Überflutungen in Indonesien – Java
Seit Jahresanfang kommt es immer wieder zu Überflutungen. Häuser werden zerstört und es gibt Erdrutsche.
Der Hintergrund dieser regionalen Katastrophen ist die Klimaerwärmung insbesondere auch die Erwärmung des indischen Ozeans um bis zu 2,5 Grad über der Normaltemperatur. Bilder im Fernsehen, wie die zuletzt im regional nahegelegenen Australien sieht man hier in Deutschland fast keine.
Die Menschen organisieren sich in der Selbsthilfe zum Schutz ihrer Wohngebiete, mit Aufräumaktionen, aber auch gegen Arbeitslosigkeit in Folge des „shutdowns“ in der Coronapandemie. Es sind vielerorts sogenannte „foodsharing Projekte“ entstanden, wo sich die von zunehmender Massenarmut betroffene Bevölkerung zusammenschließt und ihre Versorgung mit Essen aber auch mit Schutzmasken und Coronahygieneschulungen in die eigene Hand nimmt. Vor allem auch viele Jugendliche sind hier aktiv geworden. Sie organisieren das tägliche Leben, die Gemeinschaftküche und Essensverteilung, kulturelle Initiativen und Ausbildung der Jugendlichen sowie gegenseitige Unterstützung und Hilfsaktivitäten in ihren Wohngebieten. So ist in den vielen Monaten der Pandamie die Gemeinschaft und der Zusammenhalt der Betroffenen sehr gestärkt worden und auch die Diskussion zur Politik der Regierung, die die Lasten der Wirtschafts- und Coronakrise auf die Bevölkerung ablädt.
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Mit seinem „Foodsharing Projekt“ sammelt Solidarität International -SI weiterhin Spenden zur gegenseitigen selbstorganisierten Essensversorgung und die Sozialarbeit . Die Spenden gehen zu 100 Prozent an die SI Partner vor Ort.Weitere Spenden dazu bitte auf das Konto von Solidarität- International – SI unter dem Stichwort „Indonesien – Foodsharing“ oder „Indonesien Sozialarbeitsprojekt“ Auf dem Youtube Kanal von SI ein aktueller Clip zu den Überlutungen: Videolink https://youtu.be/HF2WWz5eJ3g
Spendenkonto: KontoNr. 6100 800 584
BLZ: 501 900 00 Frankfurter Volksbank
Kontoinhaber:Solidarität International eV
IBAN: DE86 5019 0000 6100 8005 84
BIC: FFVB DEFF (Frankfurter Volksbank) -
„Die Kumpel erkämpften finanzielle Zugeständnisse …
Unsere Mitgliedsorganisation „Kumpel für AUF“ teilt in einer Pressemitteilung mit:
„Die Kumpel erkämpften finanzielle Zugeständnisse von der RAG, aber die Probleme sind dadurch nicht vom Tisch,“ so der Sprecher von Kumpel für AUF, Christian Link, zum Kampf der ca. 150 Nicht-Anpassungsberechtigten Bergleute. Sie hatten geklagt, weil sie von der RAG entgegen der jahrzehntelangen Versprechungen „keiner fällt ins Bergfreie“ gekündigt wurden.
Die RAG musste das Abfindungsangebot von einem Bruttomonatsgehalt mal Beschäftigungsjahr auf zwei Bruttomonatsgehälter erhöhen. Auch die Bergbaurentner erstritten eine 15-prozentig erhöhte Abfindung gegen den Deputat-Klau. Gleichzeitig sind die Probleme, die die RAG mit ihrer Politik der verbrannten Erde den Bergleuten, ihren Familien und im ganzen Ruhrgebiet hinterlässt, nicht gelöst. Arbeitslosigkeit und Armut steigt, weil die RAG keine gleichwertigen Ersatzarbeitsplätze zum stillgelegten Steinkohlebergbau schafft. Mit der Flutung der Zechen droht eine regionale Trinkwasserkatastrophe aufgrund des unter Tage eingelagerten Giftmülls. Preiswerte Bergbauwohnungen werden von ihr an Immobilienhaie verkauft. Die Sterblichkeit bzw. schwere Erkrankungen unter Bergleuten ist hoch, weil sie über Jahrzehnte mit giftigen Stoffen wie PCB zu tun hatten.
Erst ca. 20 Kollegen haben einen neuen Arbeitsplatz gefunden. Trotzdem die Kumpel vor Gericht erstritten, dass die Kündigungen durch die RAG unwirksam sind, nehmen sie jetzt die Abfindung, weil sie mit dem Rücken an der Wand stehen. Die RAG verweigerte ihnen bisher die ausstehenden Löhne, das Arbeitslosengeld läuft aus, sie stehen vor Hartz IV. Mit der Unterschrift verlieren sie ihre Bergmannsrechte. Einige haben deshalb die Abfindungsverträge nicht unterschrieben. „Der Kampf gegen die Politik der verbrannten Erde der RAG geht also weiter!“ so Christian Link. „Mit den bisher 15 Demonstrationen, der verlässlichen Unterstützung der MLPD, der breiten Solidarität durch die Bevölkerung, der Einheit von Arbeiter- und Umweltbewegung geht die kämpferische Bergarbeiterbewegung gestärkt weiter im Kampf für eine lebenswerte Zukunft der Jugend. Die nächste Bergarbeiterdemonstration von Kumpel für AUF wird für Samstag, den 05. Juni in Gelsenkirchen Horst vorbereitet, verbunden mit der Enthüllung eines Denkmals für den großen Bergarbeiterstreik der Bergleute 1997. Dazu sind alle herzlich eingeladen! Glück auf!“
Kumpel für AUF