Sehr schreckliches Wetter heute. Denk nur, wie es sich anfühlt, im Winter in so einem Camp zu leben. Und nicht nur hier, Millionen leben so in Syrien, Libanon, Iran und anderen Orten unter noch schlimmeren Bedingungen.
Einige von uns sind jetzt den dritten Winter hier. Jetzt, nachdem der Papst uns verlassen hat, kommt die Normalität zurück. Vor einem Jahr haben wir einen Brief an Europa geschrieben, dass sogar Tiere besser behandelt werden als Flüchtlinge. Hat sich das geändert? Warum werden Flüchtlinge überall in Europa als schlechte Menschen oder Kriminelle gesehen? Ist es sogar in Ordnung, sie an der Grenze zu Polen erfrieren zu lassen? Ist es ein Verbrechen, Folter, Krieg und Terror zu entkommen?
Michalis berichtet
Der Präsident des Grenzschutzes von Lesbos beglückwünscht das gesamte Polizeipersonal für die hervorragende Organisation der Sicherheitsmaßnahmen während des Besuchs von Papst Franziskus.
Er beglückwünscht seine Polizeimacht, die die Stadt voll bewacht und kontrolliert hat zu Wasser, in der Luft und zu Lande. Sie ließen nichts durchgehen, sie waren eingestellt, jede Bewegung der Flüchtlinge in den Keim zu ersticken. Das haben sie auch praktiziert. Außer den Flüchtlingen, dem Papst mit Begleitern und der Polizei durfte keiner ins Lager rein. Im Himmel waren etliche Drohnen, die jeden Zentimeter bewachten und jede Regung kontrollierten. Wir hatten ein Transparent aus Gelsenkirchen mit einem kirchlichen Text erhalten. Wir hatten das mit den Flüchtlingen besprochen und keiner hat gedacht das sowas für den Papst gefährlich ist.
Wie besprochen, hat ein Flüchtling das Transparent aus der Tasche herausgeholt, um es in die Höhe zu halten. Kaum hatten ein paar das Transparent angefasst, um es auszubreiten, stürmte die Polizei herbei und hat es den Flüchtlingen weggenommen. Die Flüchtlinge berichteten, dass „wir den Krieg in Syrien im eigenen Leib erlebt haben, aber das, was dort geschah, hochmoderner High Tech Krieg mit Drohnen ist. Zwei Drohen kreisten in Sekunden schnelle um uns herum. Wir dachten sie schließen gleich los“. Das war für die Flüchtlinge furchtbar.
Wir werden uns das Transparent wiederholen und das wird unsere Schulräume schmücken.
Aber eins hat das Herz der Flüchtlinge erwärmt. „Unser Lager-Hund „Dick“, der mit uns im Lager lebt, hat alle Sicherheitssysteme überwunden und die Bühne vom Papst erreicht (siehe Bild). Unser „Dick“ ging vor dem Papst, der ihn mit einem Lächeln ansah, und unser „Dick“ begrüßte alle auch die Kardinäle und verschwand. Er erkannte, dass hier doch langweilig ist“.
Am 19.1. fand in Kassel eine erfolgreiche Veranstaltung mit Michalis Aivaliotis in Kassel statt. 27 Besucherinnen und Besucher nahmen teil, u.a. eine Delegation von Courage Hamburg. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren sehr beeindruckt von der Darstellung der Arbeit von „Stand by me Lesvos“. Interessant v.a. die Vielfältigkeit der Selbstorganisation der Flüchtlinge, die sich dort entwickelt hat und das Leben der Menschen im Flüchtlingslager in verschiedenen Bereichen selbst in die Hand nimmt. Wir erfuhren, dass geplant ist, eine Recycling-Fabrik aufzubauen, um selbst den zahlreich aus dem Meer gesammelten Plastikmüll zu recyceln. In einer angeregten Diskussion stellten SI und Courage ihre Arbeit dazu vor. 2 wichtige Vorschläge wurden einstimmig abgestimmt: einmal der Vorschlag aus Hamburg, Frauen aus Lesbos zur Weltfrauenkonferenz einzuladen und als zweites ein Netzwerk zum Transport von Hilfsgütern in Deutschland aufzubauen. Gegenwärtig werden aber vor allem Spenden gesammelt, damit die etwa 800 Kinder im Flüchtlingslager Weihnachtsgeschenke bekommen können. Am Ende der Veranstaltung wurden 281,- € Spenden gesammelt, die bereits überwiesen sind.
6. Dezember 2021, Michalis schreibt: Guten Morgen. Gestern in der Versammlung zum Papst besuch haben die Mitglieder der SO versucht das Transparent von Gelsenkirchen aufzumachen aber die Polizei ging sofort zu denen hat das weggenommen. Sie haben so schnell eingegriffen, dass sie kaum reagieren konnten. Es gab ganz strenge Maßnahmen, Überwachung und sehr viel Polizei.
Die Flüchtlinge berichten: Gestern kam Papst Franziskus nach Lesbos, um Mavrovouni RIC/ Moria 2.0 zu besuchen. Während wir uns sehr freuen, dass der Papst zu Besuch gekommen ist, hoffen wir, dass er weiß, wie viel Vorbereitung in seinen Besuch geflossen ist. Eigentlich wurden für seinen Besuch so viele Dinge vor seiner Ankunft repariert und erledigt, und jetzt hoffen wir, dass diese Art, mit dem Camp umzugehen, weitergeht und nicht nur eine Reaktion auf seinen Besuch ist. Viele Toiletten waren geschlossen und einige Zelte abgedeckt, um für den Winter besser auszusehen als das, was sie tatsächlich sind. Das ganze Lager war auch gereinigt worden, damit er den riesigen Müllhaufen nicht sah, der am Vortag hier war. Wir hoffen, der Papst weiß, dass das, was er gesehen hat, nicht dasselbe Lager ist, das wir jeden Tag sehen. Aber auf jeden Fall war es gut, dass er zu Besuch kam, um es zu sehen und darüber zu sprechen, denn jetzt, wo wir glauben, die Medien haben uns vergessen, werden seine Aussagen in vielen Medien geschrieben.
Während seines Besuchs in Zypern …
… verglich der Papst das Lager mit Nazi- und Sowjetlagern. Für seinen Besuch in Lesbos sagt der Papst, dass sich seit seinem letzten Besuch vor 5 Jahren wenig geändert hat, und er beschrieb die Situation als „Schiffbruch der Zivilisation“. Nun, leider hat er Moria nie von seiner schlimmsten Seite sehen können, einen Ort, den wir als völlig jenseits eines Gebets beschreiben würden. Vor 1,5 Jahren, als wir unseren ersten Brief verschickt haben, haben wir, die MWH und MCAT, auch dem Papst einen Brief aus dem alten Lager Moria geschickt. In dieser Zeit lebten wir in viel schlechteren Bedingungen als jetzt. Moria 2.0 ist nicht toll, aber auch nicht so schlimm wie die alte Moria.
Dann passierte das Feuer …
… und uns wurde ein neues und besseres Lager versprochen, aber dann geschah dies nicht. Vom letzten Jahr bis hierher glauben wir, dass wir sowohl unsere Menschenrechte als auch unsere Tierrechte vermissen. Zu Beginn dieses Jahres dachten wir, wir erfrieren vielleicht wegen mangelnder Heizung in unseren Zelten bei Minusgraden – und für den Winter nächsten Jahres denken wir, dass dieselbe Situation wieder eintreten könnte – denn vielen von uns fehlen noch Heizungen für unsere Zelte. Außerdem erhalten unsere Kinder immer noch kein formelles Bildungsangebot, und wir hoffen, dass er all dies und noch mehr von seinem Besuch gesehen hat. Wir denken auch, dass es Konsequenzen für all diejenigen geben sollte, die von der Ausbeutung und Verletzung unserer, der Flüchtlinge, Grundrechte profitieren – sowohl für alles, was wir erdulden mussten, als auch für alles was wir weiterhin ertragen müssen. Als syrisches Volk versprechen wir, weiterhin alles zu tun, was wir tun können, denn es ist unsere Pflicht zu helfen. „Die Regierung von Zypern sagte, dass der Papst am Freitag 50 Flüchtlinge von Zypern nach Italien verlegt werden. Der Vatikan hat bestätigt, dass 12 in den kommenden Wochen versetzt werden.”
„Khaled ein Flüchtling aus Syrien, der im Rollstuhl sitzt, …
… sagte, er würde gerne den Papst fragen, warum manche Menschen gleicher sind als andere. „Wir hoffen, dass der Papst zuhört; andere hören nicht zu. Alle Familien hier haben Probleme“, sagte er.”
Wir hoffen, dass sich einige dieser starken Äußerungen des Papstes in den Medien der Welt wiederholen und der Funke sein können, der zum Handeln führt. Hier sind einige der Dinge, die der Papst nach seinem Besuch im Lager gesagt hat:
„Anstatt sich um Ideen zu streiten, wäre es besser, unseren Blick zu erweitern, um die Probleme der Mehrheit der Menschheit, all jener Völker, die Opfer humanitärer Notsituationen sind, die sie nicht geschaffen haben, und dennoch als neuester Chappt (?) ertragen müssen in einer langen Geschichte von Ausbeutung.“
Die fernen Ursachen angreifen
Der Papst fügt hinzu, dass die fernen Ursachen angegriffen werden sollten „nicht die armen Menschen, die die Konsequenzen bezahlen und sogar für politische Propaganda verwendet werden“. In dem der Papst betont, dass es mehr erfordert, um die Ursachen zu beseitigen, als „nur ein Flicken von Notsituationen“ und ein koordiniertes Vorgehen fordert. Mit tiefem Bedauern fuhr er fort: „Wir müssen zugeben, dass dieses Land wie andere weiterhin unter Druck steht und dass es in Europa diejenigen gibt, die das Problem weiterhin als eine Angelegenheit behandeln, die sie nicht betrifft.” Der Papst ist auch beunruhigt darüber, wie gemeinsame Gelder verwendet werden, um Mauern als Lösung zu errichten, und damit Migration benutzt wird, um durch politische Propaganda Angst zu schüren. Er zitierte den ökumenischen Patriarchen Bartholomäus und sagte: „Diejenigen, die Angst vor dir haben, haben dir nicht in die Augen gesehen … Sie haben vergessen, dass Migration kein Thema für den Nahen Osten und Nordafrika, für Europa und Griechenland ist. Es ist ein Problem für die Welt.”
… weil wir die Liebe und die Aromen fühlen wollen
Ich bin mir sicher, dass in europäischen Häusern schon den Weihnachtsbaum und die Fenster mit Sternen geschmückt sind und natürlich traditionelle Süßigkeiten gemacht wurden. Also tun wir dasselbe in Schulbussen mit Kindergartenklasse, nicht weil wir sie zu Christen machen wollen, sondern weil wir unsere Traditionen lernen wollen und wie wir diese Tage verlassen, genau wie unsere Kinder, weil wir die Liebe und die Aromen fühlen wollen.
Michalis schreibt am 5. Dezember 2021: Zunächst sende ich die unterzeichnete Vereinbarung und Fotos von einem Treffen, das wir in der Schule im Camp hatten. Dort hängen die Fahnen und Bilder das ich bei meiner Abreise aus Deutschland bekommen habe und die nun die Klassenzimmer unserer Schule schmücken.
Heute ist der Besuch des Papstes, und die Gruppen haben organisiert, dass das große Transparent, das ich in Gelsenkirchen bekommen habe, geöffnet wird. Ich hoffe nur, dass sie keinen Ärger mit der Polizei bekommen. Ich werde Bescheid geben.
Die Flüchtlinge schreiben: Auch bei schlechtem Wetter heute regnet es zu viel. Wie jeden Samstag sind unsere Mitglieder außerhalb des Camps zur Reinigung zwischen dem Camp & Lidl Market. Wir versuchen das Beste, um die Umwelt und die Bereiche sauber zu halten. Auch in der blauen Zone musste was getan werden. Paletten und vieles andere hat sich da angesammelt. Aber heute ist auch Starkregen und schlechtes Wetter, so sieht die Realität aus wie einige Bilder, die wir gemacht haben.
Der Papst wird morgen Lesbos besuchen …
… und für die Leute im Camp ist es eine sehr seltsame Zeit. Viel Sicherheit, aber auch einige gute Entwicklung: Seit einigen Tagen viel Aktivität, um Probleme zu beheben, Bewohner in neue Container zu verlegen und das Lager schön zu gestalten.
Die Zeitung Stonisi hat darüber berichtet:
„Arbeiter des Migrationsministeriums, der UN-Ministerialbeschluss über Flüchtlinge, Organisationen und Asylbewerber arbeiten fieberhaft angesichts der Ankunft von Papst Franziskus übermorgen, Sonntag, 5. Dezember. Im Lager wird gearbeitet, um einerseits Hütten durch neue Häuser des HR zu ersetzen, andererseits aber auch kontinuierlich den Bereich zu gestalten, der den Papst und seine Begleitung aus dem Vatikan willkommen heißen wird.“
Wir verfolgen den Besuch des Papstes und freuen uns über die kritischen Worte von ihm, die er in Zypern sagte. Dass diese Lager in Europa Gefängnisse sind. Wir freuen uns darauf, ihn zu sehen und hoffen, dass er den Flüchtlingen und den Menschen in Griechenland helfen kann. Bilder jetzt vom Besuch des Papstes im Lager. Aktuelle Morgen gibs mehr.
Wir unterscheiden uns aus mehreren Gründen von den NGOs auf der Insel Lesbos. Erstens sind wir vor Ort, was bedeutet, dass wir eine ausgeprägte Beziehung zur Insel haben. Zweitens kümmern wir uns um unsere Griechen, die wirtschaftlich zu kämpfen haben. Hier sind einige Fotos unserer neuesten Lebensmittelausgabe an die Bürger vor Ort.
Neuankömmlinge sind Menschen, die gerade von Booten am Meer kommen und nichts haben nur ihr Leib. MCAT ist da, um ihnen zu helfen. Nicht nur, weil sie aus diesem Grund organisiert haben, sondern dass sie selber vor ein oder zwei Jahren dasselbe erlebt haben und selber sehr gut verstehen was es bedeutet, wenn man bei null ist, und eine helfende Hand tut dem Herz gut. Eine helfende Hand nach dem was diese Menschen erlebt haben, ist so wertvoll für diese Menschen. Diese Gefühle kann nur ein Mensch verstehen der solche Situationen erlebt. Wir dürfen nie vergessen, dass wir Menschen sind und die grundlegende Mission von Menschen darin besteht, anderen Menschen zu helfen.
Die Flüchtlinge berichten, 30. November 2021: Noch 25 Tage bis Weihnachten und die Spender in Deutschland arbeiten hart für das Weihnachtsgeschenk aller Kinder im Camp und der bedürftigen Einheimischen, weil wir den Kindern immer zur Seite stehen.
Stand by me Lesbos bietet griechischen Unterricht an, in und außerhalb des Camps. Besonders jetzt, wo wir sie auf offizielle griechische Kenntnisprüfungen aus dem Bildungsministerium vorbereiten.
Aus unserer Erfahrung wissen wir, dass das beste Bewusstsein ein freundlicher Chat ist, aber wir müssen tatsächliche Informationen übertragen. Aus diesem Grund hat Stand by me Lesbos mit unseren Partnern BRF Ärzten und uns eine medizinische Aufklärungsbescheinigung für das MCAT-Team organisiert. In der nächsten Zeit wird das Team Flüchtlinge im Camp von Zelt zu Zelt besuchen, um Masken zu verteilen und sie mit Tipps und Hinweisen zu beraten und zu informieren. Die Flüchtlinge im Camp haben genug Probleme, sie brauchen keinen weiteren Corona-Virus.
Bei den Bildern sind welche dabei von Kindern in einem Lager in der Provinz Syrias Idlib, wo fast drei Millionen Flüchtlinge unter dem Assad-Terror und unter schrecklichen Bedingungen leben. So warten sie auf den Winter?
Viele Schäden im Camp durch die Winterstürme
Auch bei schlechtem Wetter, wie heute, mit starkem Wind sind Mitglieder wie gewohnt zur Arbeit unterwegs, um die leeren Flaschen zu putzen und zu sammeln, um das Lager so gut wie möglich sauber zu halten. Auch nach einem heftigen Sturm und bei kaltem Wetter haben unsere Teams heute im Outside Camp geholfen, die Gegend rund um den Lidl-Markt zu reinigen. Dies ist ein Projekt in Zusammenarbeit mit der Müllabteilung von Gemeinde. Unsere Mitglieder, die Elektriker, die seit gestern sehr hart arbeiten, sagen jetzt, um die elektrischen Probleme in allen Zonen zu beheben, versuchen das Beste, allen Bewohnern im Camp guten Strom zu geben.
Letzte Nacht war ein sehr starker Sturm. Schaut euch die Bilder an. Auch im Camp war es schwierig, aber viel besser als vor einem Jahr, wir erinnern uns noch an all die Fluten und Zelte, die vom Wind zerbrochen sind. Durch heftigen Wind wurde unser Recyclingplatz beschädigt. Das Gleiche passierte natürlich mit vielen Zelten. Das Camp ist nah am Meer und sehr anfällig für diese Winterstürme. Die Farbkästen auf dem Foto sind Toiletten, die der starke Sturm gestern beschädigt hat. Viele andere Schäden an den Zelten und an unserer Recyclingstation, aber bis jetzt nicht verletzt. Der Sturm wird bis zum Nachmittag andauern und danach wieder Starkregen einsetzen. Der Winter ist da und es ist schwierig für alle, besonders wenn Sie in einem Zelt leben.
Gestern war es schwierig für die Insel Lesbos, weil die starken Regenfälle Überschwemmungen brachten. Glücklicherweise hatten wir im Camp keine Überschwemmung, allerdings viele elektrische Probleme. MWH-Elektroteam hat die ganze Nacht gearbeitet, um sie zu reparieren.
Der kommende Winter wird schrecklich für afghanische Menschen
Das bekommen wir von den Taliban-Terroristen: Alles verbieten und Menschen verhungern lassen. „Ich habe viele Menschen leiden sehen. Kinder sind einem hohen Risiko ausgesetzt. Ich sehe vielen Frauen mit ihren unterernährten Kindern in den Stadtstraßen gegenüber. Tatsächlich bekommen viele Familien Tag für Tag Hunger.“
Diese Woche hatten wir Clowns „The Flying Seagull Project“ …
… in unseren Moria Academia Bussen im Camp und gestern war ihre letzte Show. Ziel ist es, den Kindern zu ermöglichen, sich wohl und verspielt zu fühlen und auch einmal Blödsinn zu machen. Es ist eine strukturierte Erfahrung, die aber Spaß macht und ihnen erlaubt, Dinge zu vergessen. Es hat auch eine ansteckende Wirkung, da diese Freude von den Kindern an ihre Familien und an die ganze Gemeinschaft geht. Die Reaktion der Kinder ist wie die der Kinder überall: die jüngeren Kinder reagieren im Allgemeinen mit Überraschung und Erstaunen. Die Clowns versuchen, etwas zu schaffen, das sich leicht und fürsorglich anfühlt, denn Lachen und Glück zählt wie Essen, Wasser, Wärme, wie Unterschlupf. Kinder in den Camps sind gelangweilt und frustriert. Ihre Eltern sind mit Schlange stehen um Essen beschäftigt, kochen und sorgen sich um ihre Papiere, und damit haben Eltern keine Zeit oder Energie, ihre Kinder tagsüber zu beschäftigen. Lachen und Spielen sind entscheidend für das gesunde emotionale und psychische Wohlbefinden aller Kinder. Viele Studien zeigen, wie wichtig sie für eine gesunde kindliche Entwicklung ist. Es ist auch ein effektiver Weg, Stress und Angst zu reduzieren. Wir warten sie bald zurück.
Minister hat neue Lager eingeweiht: Wir werden wie Schwerverbrecher eingesperrt
Wir haben erfahren das Notis Mitarakis, Minister für Migration und Asyl, die neuen Gefängnisse in Leros und Kos für Flüchtlinge eingeweiht hat: „Die Einweihung zweier moderner geschlossener kontrollierter Strukturen auf Leros und Kos erfolgte, in Anwesenheit des Vizepräsidenten der Europäischen Kommission und Kommissar für die Förderung der europäischen Lebensweise, Margaritis Schinas. Die neuen Bauwerke auf Leros und Kos verfügen über die gesamte moderne technische und betriebliche Infrastruktur, um sie für Bewohner, Arbeitnehmer und Einwohner sicher zu machen, da sie weit vom städtischen Umfeld entfernt sind…“ Es geht also um Sicherheit. Sie haben Angst vor uns, dass wir ihnen was antun. Wir sind seit 2015 hier, haben wir jemanden was angeht? Wir Flüchtlinge sind für sie eine große Gefahr und werden wie Schwerverbrecher eingesperrt, im Wald weit weg von den Städten. Lest wieviel Geld sie ausgeben, um uns einzusperren und rund um die Uhr zu bewachen. Für beide Bauwerke ist die Installation eines CCTV-Systems (Closed Circuit Television) vorgesehen, das mit einer „intelligenten“ Software arbeitet, um rechtzeitig vor Notfällen zu warnen, und das in der Lage ist, Alarmmeldungen und Bilder an das lokale Notfallzentrum, das Kontrollzentrum in Athen und die Kontrollzentren anderer beteiligter Stellen, wie der griechischen Polizei, zu übermitteln. Außerdem gibt es doppelte NATO-Zäune, sowie Drehkreuze mit Kartenlesegerät und Fingerabdruckerfassung in den einzelnen Abschnitten des Gebäudes, um die Arbeitnehmer in diesen Abschnitten und gefährdete Gruppen wie unbegleitete Kinder und Alleinerziehende zu schützen.
In Leros: Die Baukosten belaufen sich auf insgesamt 35,30 Mio. € und werden zu 100 % von der Europäischen Union – Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds/ Nothilfe – finanziert.
In Kos: Die Baukosten belaufen sich auf insgesamt 39,36 Mio. und werden zu 100 % von der Europäischen Union – Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds/Nothilfe – finanziert.
Kostas Papanastasiou ist tot
Der griechische Wirt aus der „Lindenstraße“ ist gestorben. Sein Herz war immer für die Arbeiter. Ich lernte ihn auch persönlich kennen, 2012 als die Stahlarbeiter von Aspropirgos 9 Monate einen selbständigen Streik gegen Entlassungen und Kürzung ihrer Löhne führten. Solidarität International machte eine Solidaritätsveranstaltung in Berlin. Kostas drückte seine Solidarität mit einem Auftritt aus und begeisterte uns mit Arbeiterliedern. Er grüßte die Teilnehmer indem er sagte: „1-2-3 machen wir tausende Aspropirgus in Griechenland.“ Kostas wir werden dich nicht vergessen. Du wirst immer in unsere Herzen leben und ruhen.