Schlagwort: Kara Tepe/Lesbos

  • Es geht also doch: Saidou Kamara darf bleiben

    Es geht also doch: Saidou Kamara darf bleiben

    29. März 2022 – Die Flüchtlinge berichten: Am 20.03.2022 war der Neujahrstag für die meisten Flüchtlinge und wir hatten eine kleine Zeremonie. Von Lesbos wünschen wir allen unseren afghanischen und kurdischen Mitgliedern und allen kurdischen, iranischen und afghanischen Freunden und Völkern ein frohes Neues Jahr. Herzlichen Glückwunsch an alle Kollegen und Freunde zur Ankunft des Sonnenjahres 1401, die Feier des neuen Jahres ist eine lange Tradition für alle Menschen im Nahen Osten. Neujahr und Nowruz zu feiern ist eine historische Tradition in Afghanistan, die bis vor 6.000 Jahren zurückreicht. Nowruz wird seit langem am ersten Tag des Sonnenjahres von den antiken Ariana gefeiert, die ihn als Tag der Rückkehr zu sich selbst und als Prinzip der menschlichen Natur betrachten. Aber leider kann im von Taliban regierten Afghanistan das neue Jahr nicht gefeiert werden.

    Ein neuer Job. Wir kümmern uns auch um die Generatoren im Camp. Das ist eine sehr verantwortungsvolle Arbeit und zum Glück sind die Leute, die es vorher getan haben, jetzt bei uns, also kümmern wir uns in Zusammenarbeit mit der technischen Abteilung des Camps jetzt auch darum.

    Heute sehr schönes und gutes Wetter. Wie wöchentlich jeden Samstag arbeiten unsere Mitglieder neben dem Camp zusammen mit der Erlaubnis von Polizei und Management im Camp, draußen. Unsere Mitglieder entscheiden sich zu arbeiten und die Routen zwischen dem Camp und Moria Dorf zu reinigen. Wir sollten die Umwelt so gut wie möglich sauber halten.

    Bei der Mobile Academy haben wir einen Workshop sicheren Ort für Frauen geschaffen, um Schaffen und Spaß zu haben.

    Selbsttestteam jeden Tag informieren und testen für convid-19 im Camp, weil die Gefahr noch nicht vorüber ist.

    Vor einigen Tagen haben wir einem unserer aktivsten Mitglieder Good Bye gesagt: Basir. Er und seine Familie werden in die Schweiz ziehen. Wir freuen uns sehr für sie, sind aber auch sehr traurig, ihn zu verlieren, und wir alle danken ihm für die großartige Arbeit, die er jeden Tag hier geleistet hat.

    Wir möchten allen guten Freunden Griechenlands und dem griechischen Volk zum Unabhängigkeitstag Griechenlands gratulieren, in der Hoffnung auf mehr Erfolg für alle lieben Griechen. Fröhlichen Unabhängigkeitstag am 25.03.2022.

    Mother´s Home School „Kabul“ berichtet

    Wir wollen keinen Schreibtisch, keinen Stuhl, ein luxuriöses Klassenzimmer oder eine Schule. Lass uns einfach lernen. Es ist wirklich unglücklich und besorgniserregend, dass Tausende junger Mädchen in Afghanistan Opfer religiöser Überzeugungen und Extremismus des Taliban-Regimes werden und die Schule verlassen. Leben ist ein allmählicher Tod unter dem Terror. Heute standen Tausende Mädchen vor verschlossenen Türen der Schulen. Andere haben kein Recht mehr, zur Schule zu gehen! Für mich als Mensch, diese Szene zu beobachten, ist es so schmerzhaft, eines meiner Grundrechte des Lebens zu verlieren…!

    Verdammt die Ignoranz!

    Die griechische Ministerin …

    … für Bildung soll unendlich viele Kinder aus Ukraine als sie nach Griechenland kamen umarmt haben. Eine Show Kampagne. Die Journalisten sollen sogar Tränen bei ihr entdeckt haben. Die Flüchtlinge von Kara Tepe fragen sich: „Warum Frau Keramenos sind Sie noch nie zu uns gekommen. Über eine solche Umarmung würden sich die kleinen Afrikanischen und Afghanischen Kinder auch sehr freuen. Diese Ministerin ist die treibende Kraft in der Regierung bei der Ausweisung von Jugendlichen wenn sie das 18.Lebensjahr erreicht haben. Sie soll auch sehr innig befreundet sein mit der Madame aus Brüssel, die für die EU-Asyl Politik verantwortlich ist. Beide lieben so sehr die Kinder, das zeigt aktuell die vorgesehene Ausweisung von Saidou Kamara.

    Saidou Kamara, …

    … ein Flüchtling aus Guinea, der im November 2019 im Alter von 16 Jahren nach Griechenland kam, hat kein Asylrecht bekommen und soll jetzt ausgewiesen werden. Dass er noch in Griechenland ist, ist der breiten Solidarität zu verdanken. Saidou Kamaras nahm in Agios Dimitrios am Nationalfeiertag am 25.03. an einer Parade teil, weil er der beste in seiner Klasse ist. Er bedankt sich für die Unterstützung, die er erhalten hat. Es hat sich eine beispiellose Solidarität entwickelt. Die ganze Gemeinde der Bürgermeister, der Gemeinderat, alle Fraktionen stehen hinter ihm. Seine Mitschüler haben ihn nach der Parade alle umarmt und geschützt vor einer möglichen Verhaftung. Sie wandten sich an die öffentliche Presse und vor allem an die Ministerin die Kinder sehr liebt mit der Botschaft: „Saidou, ein Opfer von Diskriminierung und extremer Armut in seinem Heimatland Guinea, wagte kurz nach seinem vierzehnten Lebensjahr, auf der Suche nach Sicherheit und einem angemessenen Lebensunterhalt, allein, ohne Verwandte oder Unterstützung im Ausland, die lange Flucht, die ihn in unser Land brachte, eine Reise, die kein Jugendlicher unternimmt, wenn er nicht glaubt, dass sein eigenes Leben in Gefahr ist. Er kam vor drei Jahren als unbegleiteter minderjähriger Flüchtling an unsere Schule, arbeitete hart, um die Sprache zu lernen und sich in die neue Umgebung zu integrieren, nutzte jede Bildungsmöglichkeit, absolvierte erfolgreich die Klassen und wird in wenigen Monaten die High School abschließen, um seinen Traum von intellektuellem Fortschritt und persönlicher Entwicklung zu verwirklichen. Vor allem aber hat er Freunde gefunden, Freunde fürs Leben, Klassenkameraden, Lehrer, Eltern, Mitarbeiter des Tierheims, die ihn mit ihrer Liebe und Solidarität aufgenommen haben. Wir sind auf der Seite von Saidou und allen Kindern die träumen, deren Flügel aber gestutzt werden. Wir sind auf der Seite aller Menschen, die in Würde und Frieden leben wollen.“ Diese beispiellose Solidarität gegen die Abschiebung hat sehr viel Anerkennung in ganz Griechenland bekommen. Das hat den Ministerpräsident Mitsotakis veranlasst sich heute mit Saidou zu treffen. Er soll ihm versprochen haben, dass er in Griechenland bleibt. Es geht also doch.

    Bergbau-Arbeitsplätze werden abgebaut, Polizei wird ausgebaut

    Während die griechische Regierung über 1000 Bergarbeitsplätze vernichten, hat sie während ihrer Amtszeit viele Polizisten eingestellt. Es heißt, dass es über 2000 sein sollen die in Crash Kurse ausgebildet wurden und auf die Straße losgelassen wurden. Insgesamt sollen 4000 eingestellt werden. Die Flüchtlinge die auf den Straßen von Athen und Thessaloniki leben, haben Angst vor diesen Rambo Polizisten. 400 davon haben keine weiteren Aufgaben als Jagt auf die Flüchtlinge zu betreiben. Ständig wird man von einem Rambo angehalten und Kontrolle, Kontrolle Kontrolle … Schaut man sich aber die Polizisten am Hauptbahnhof von Thessaloniki an, die die ankommenden „echten Flüchtlinge aus Ukraine“ wie sie vom Minister für Migration und Asyl, Notis Mitarakis, genannt werden, ganz herzlich und freundlich empfangen werden, dann versteht man die Flüchtlinge aus Afghanistan oder Syrien wenn sie sich als Flüchtlinge 2. Klasse fühlen. Denn so werden sie in vielen Europäischen Länder behandelt.

  • Echte Flüchtlingspolitik nur für Ukrainer?

    Echte Flüchtlingspolitik nur für Ukrainer?

    Die Flüchtlinge schreiben, 18. März 2022:

    Bildung als Schlüssellösung

    Stand by me Lesvos unterstützt Bildung als Schlüssellösung für unsere modernen Probleme. Bildung für Kinder und Erwachsene auf allen Ebenen, wie Sprach-, Wissenschafts- und Kunstkurse. Wissen für alle. Dies ist derzeit besonders in Kabul relevant, insbesondere dort, wo Kinder- und Frauenschulbildung knapp ist. Die Mutterschule „KABUL“ ist unser neues Projekt für eine Schule in Kabul. Eine pensionierte Lehrerin hat im Erdgeschoss des Hauses einer Flüchtlingsmutter in Lesbos den Unterricht begonnen, und wir bitten um Ihre Hilfe, um die Klassen zu erweitern. Durch die Änderung des Regimes in Afghanistan fehlt in letzter Zeit der wichtigste Wert im Land, Bildung, und deshalb wird die Mutter’s Home School eine selbst organisierte Grundschule gegründet. … Der einzige Traum von „Mutter’s Home School“ ist es, Bildung zu ermöglichen, indem sie ihre Erfahrung für Kinder nutzt, die Schule und Bildung vermissen, sagt Lehrerin xxx. Jeden Tag gehen Frauen in den Workshop, den wir für sie gemacht haben, und sie kreieren wunderschöne handgemachte Dinge!!

    Stand by me Lesbos spendete Selbsttest

    Die Covid-Fälle sind auf Lesbos weniger und bei den Zeitung stellen wir fest, dass Griechenland ab Samstag seine Pflicht des Maskentragens im Freien aufhebt. Aber wir müssen vorsichtig sein. Stand by me Lesbos spendete Selbsttest bei den Krankenschwestern des Krankenhauses, um sicher zu sein, dass ihre Dienste sicher sein werden.

    Große Hilfsbereitschaft in der Europäischen Bevölkerung …

    … gegenüber der Flüchtlingswelle die ausgelöst wurde durch den Imperialistischen Krieg. Das ist wahre Solidarität. In Griechenland erhalten sie eine 12-monatige Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis gleichzeitig AMKA und AFM, damit es leicht ist, ein Krankenhaus zu besuchen und eine Arbeit beginnen zu können. Kairidis, Abgeordneter von ND, der Regierungspartei, für ukrainische Flüchtlinge: „Wir sprechen über weiße Christen, nicht über nicht-religiöse in Afrika.“ „Im Herzen Europas zu sitzen und abgeschlachtet zu werden… und wenn man es zynisch sagen will, hier reden wir nicht von einem Massaker in einem abgelegenen Teil Afrikas mit nichtreligiösen Menschen, sondern – mitten in Europa.“

    Schreckliche Nachrichten aber wahr. So sieht die wahre EU-Flüchtlingspolitik aus

    Heute stehen vor Gericht, weil sie Schiffbruch erlitten haben. In einer Welt ohne Vernunft und Gerechtigkeit werden Opfer wegen Schiffbruch vor Gericht in Mytilene gestellt. Der Vater eines ertrunkenen Flüchtlingskindes in Samos wird vor Gericht gestellt wegen dem Vorwurf, das Leben seines Kindes in Gefahr gebracht zu haben und ihm drohen 10 Jahre Gefängnis. 26 Flüchtlingen, darunter sieben Kinder, sollen abgeschoben werden, die am 7. und 8. März 2022 in Chios ankamen. Die Gemeinde von Chios ist bitter erbost über die falsche Fratze der EU-Asyl-Politik. Sie führten eine spontane Demonstration durch.

    Scham und Schande.

    Auf der Demo demonstrierte erstmal auch die griechisch-orthodoxe Kirche. Sie trugen ein Transparent wo drauf stand: „Schande und Scham.“ Das sind die westlichen Werte der griechischen Regierung, das ist die Kultur der EU, von der die Rede ist, die Trennung der von ihren Kriegen Verfolgten in blonde, blauäugige und christliche, die Anspruch und Recht auf Asyl, Schutz und Arbeit haben, und in dunkelhäutige und unreligiöse, die Ertrinken, Rückführungen und bestenfalls in Gefängnisse zu stecken. Nur wenige Stunden nach Bekanntwerden des Todes von sechs weiteren Flüchtlingen in der Ägäis, deren leblose Körper an die Küste gespült wurden, wiederholte der zuständige Einwanderungsminister Notis Mitarakis im Parlament seine verachtenswerten Äußerungen über „echte“ und „nicht echte“ Flüchtlinge. Er behauptete, die Flüchtlinge aus der Ukraine sind „echt“ da „diese Menschen direkt aus dem Land kommen, das in Gefahr ist …“

    Hilflos dem schlechten Wetter ausgeliefert, …

    … ohne Wasser und Nahrung und mit einer schwangeren Frau, die blutet, verharren 20 syrische Flüchtlinge auf einer Insel in Evros, und versuchen, in Griechenland Asyl zu beantragen. Die 30 Syrer sollten in Griechenland bleiben.

    Das Opfer war diesmal ein ungeborenes Baby, das wenige Stunden vor seinem ersten Atemzug starb, nachdem seine zu früh geborene junge Flüchtlingsmutter Opfer einer illegalen Inhaftierung geworden war, was zu seiner verspäteten Verlegung in das Krankenhaus von Samos führte.

    An einem Gedenkgottesdienst für die ertrunkenen Flüchtlinge, die in der Gegend von Kalamari angespült wurden, nahmen am Sonntagnachmittag die Gemeinschaft der afrikanischen Asylbewerber, aber auch Vertreter der Somalier, die drei Kilometer entfernt im provisorischen Aufnahme- und Identifizierungszentrum von Kara Tepe leben, die katholische Kirche und Solidaritätsgruppen teil. Sie waren Flüchtlinge, Menschen auf der Suche nach Frieden und einem sicheren Ort. Es ist ein Rätsel, wie sie ihr Leben verloren haben. Damals war das Wetter gut, es gab keine Schwimmwesten, kein Boot und kein Handy, sagte ein kongolesischer Musiker. Gleichzeitig haben sich Somalier zurecht darüber beschwert, dass sie die Leichen nicht sehen durften. „Es sind Angehörige von Somaliern hier, und man lässt sie die Toten nicht sehen, um sie zu identifizieren und zu begraben. Bitte lasst sie sie sehen, lautet unsere Botschaft

    An die ukrainischen Schwestern und Brüder, die vor Krieg und Zerstörung fliehen. Werden sich diese NGOs dort besser machen? Oder UN, die ein halbes Jahr gebraucht haben, um einige Schulen im Camp zu öffnen? Wir sind für die Unterstützung. Uns blutet das Herz, aber seid vorsichtig, wen ihr unterstützt. Es ist wahr. Wir haben gesehen, dass viele NGOs so viel Geld mit Bildern unserer Kinder gesammelt haben. Und was haben die vielen von ihnen getan? Nichts! Einige Bilder von lachenden Freiwilligen, die sehr jung waren und in nichts Erfahrung hatten. Tut mir leid, dass wir das sagen, aber das ist wahr. Alle sammeln wieder Geld. Schaut genau hin, wohin das geht und wieviel tatsächlich abgegeben wird. Wir haben die Erfahrung, dass über 90% in dunkle Kanäle verschwinden. Also passt auf.

    Der erste Tag des Krieges um die Ukraine …

    … und Europa sind schockiert und eingefroren. Weil dieser Krieg nicht irgendwo in Asien oder Afrika mitten in Europa ist und niemand etwas tut, um ihn aufzuhalten. Dieser Krieg ist zwischen Christen und bereits 10 Griechen werden dort getötet. Dieser Krieg wie jeder Krieg wird Reiche reicher und Arme leiden lassen.

    „Wenn die Reichen Kriege machen, sterben die Armen. Gib dem Frieden Hoffnung. „

    Echte Flüchtlingspolitik nur für Ukrainer.

    Viele der tausenden ukrainischen Flüchtlinge, die in Griechenland angekommen sind, haben keine Papiere, aber niemand dachte daran, sie „illegal“ oder „geschmuggelt“ zu nennen, um sie aufgrund der Pandemie als „Gesundheitsbedrohung“ zu bezeichnen, um von einer Bedrohung einer Zunahme der Kriminalität zu sprechen.

  • Es macht uns sehr traurig zu hören, dass Polen nur Flüchtlinge aus der Ukraine rein lässt

    Es macht uns sehr traurig zu hören, dass Polen nur Flüchtlinge aus der Ukraine rein lässt

    7. März 2022, Bericht der Flüchtlinge aus Moria:

    Plastikrecycling im Camp ist eine sehr erfolgreiche Aktivität mit mehreren Vorteilen. Zunächst einmal die Rückgewinnung des Plastiks, das, wenn es kein Recycling gäbe, auf Deponien oder auf See landen würde. Es gibt jedoch zusätzliche Vorteile für die Flüchtlingen des Lagers, wo sie qualitativ hochwertige Grundnahrungsmittel erhalten können. Aber für uns ist das Wichtigste, dass die Flüchtlinge keine Bettler mehr sind, die um Hilfe betteln, sondern stolz darauf sind, Dienst zu leisten und dafür bezahlt zu werden. Der Umgang mit Würde ist der wichtigste Dienst.

    Vor zwei Tagen erkannten unsere Teams die Straßen und Olivenhaine, die zum Dorf Moria führen, und das alte Lager waren voller Müll, und da viele Flüchtlinge es auch nutzen, um dort einen Supermarkt zu besuchen, haben wir uns mit der Gemeinde für einen Aufräumtag koordiniert. Dies ist wichtig, um die Umwelt sauber zu halten und auch den Menschen in der Region zu zeigen, dass wir uns auch darum kümmern.

    Vor allem Menschen im Dorf Moria haben sehr gelitten, dass das große Lager ganz nah war und auch 2020 haben wir ihnen nach dem Brand geholfen, die Gegend und das Dorf zu reinigen.

    Herzlichen Glückwunsch an das Schachteam zum ersten Platz in ihrer Gruppe im Ägäischen Turnier!! Schach ist jetzt eine Gewohnheit im Camp mit täglichem Zug für Erwachsene und regelmäßigen Unterricht von Kindern.

    Μein Name ist Tatjana Pavlova, ich komme aus Russland, Moskau

    „Μein Name ist Tatjana Pavlova, ich komme aus Russland, Moskau. Seit 10 Jahren male ich Häuser, Bäume, Kinder, Flüsse und Meere, mache Holzboote, Graffiti an die Wände in der Schule meiner Kinder, dekoriere Aufführungen und Museen. Aber vor 10 Tagen beschloss ein paranoider Diktator, dass er unsere ganze Welt verändern könnte. Hunderte meiner Freunde, Tausende vernünftige Menschen demonstrieren verzweifelt gegen die Invasion der Ukraine und fordern, die blutige Tragödie zu stoppen. Friedliche Russen sind entsetzt über einen barbarischen Krieg, wir protestieren mit aller Kraft. Heute, 5. März, ist das Wort „Frieden“ Hochverrat geworden, Protest gegen die Handlungen der Armee wird mit 15 Jahren Gefängnis bestraft. Meine FB/Instagram-Protesttexte und Zeichnungen haben mich zu einem Ziel gemacht. Ich bitte um Hilfe, um mich und meine beiden Töchter aus einem Land zu retten, das sich bereits in ein Konzentrationslager für Dissidenten verwandelt.“

    Gestern wurden sieben Leichen von Flüchtlingen

    … an den Ufern von Lesbos gefunden. Nette Leute aus Mytilene haben ihrer in einer kleinen Demonstration gedacht und ein paar Kerzen angezündet. In der Nacht gingen wir dorthin, um auch für ihre Seelen zu beten. Das ist alles sehr schrecklich.

    Hört Euch mal diese zynische menschenabscheuliche Zunge Mitarakis, Minister für Flüchtlinge:

    „Griechenland wird sich an den Bemühungen beteiligen, das ukrainische Volk direkt mit technischer und humanitärer Hilfe für Polen und andere Länder zu unterstützen, Flüchtlinge, die die Ukraine verlassen, sind Kriegsflüchtlinge, sie sind die wahren Flüchtlinge“

    Wir wundern uns nicht gegenüber der Füchtlingspolitik der polnischen Regierung. Es macht uns trotzdem sehr traurig zu hören, dass Polen nur Flüchtlinge aus der Ukraine rein lässt und afrikanischen und anderen Flüchtlingen und sogar Studenten und Arbeitern aus der Ukraine die Einreise verweigert. Sind das keine Menschen?

    Und Europa, alle, vor allem Polen und Ungarn, sind sehr aktiv bei den Flüchtlingen von Ukraine. Wir sind nicht dagegen, aber schaut mal diese Lügenpolitiker an. Diese Politiker von Europa schämen sich dabei nicht gleichzeitig bauen sie für 24,8 Millionen im Auftrag der EU hohe Stahlmauern um das Flüchtlingslager von Katsikas in Ioanina. 900 Menschen leben in Katsikas – sehr bald werden sie jeden Morgen an einer Betonmauer aufwachen. Diese Mauer ist Teil eines größeren Plans, Flüchtlingslager in ganz Griechenland in geschlossene Lager zu verwandeln. Die Mauern sind nicht das Einzige. Viel wichtiger für die EU sind Röntgengeräte, Sicherheitskameras und verrückte Ausgangssperre. Kinder werden in Europa in Freilichtgefängnisse aufwachsen.

    In Mityline fand eine große Demonstration gegen Pläne zum Bau eines neuen geschlossenen Camps. Wir sind auch sehr dagegen, und wir sehen, dass jetzt so viele griechische Menschen draußen sind. Wir hoffen, dass unsere Stimmen diesmal gehört werden. Wir verstehen immer, wie sehr die Menschen von Lesbos unter der Krise der letzten Jahre gelitten haben. Auch wir wollen einfach nur einen Ort zum Leben in Sicherheit und Frieden haben.

    Das ist leider wahr. Wir haben gesehen, wie viele NGOs so viel Geld mit Bildern unserer Kinder gesammelt haben. Und was haben die vielen von ihnen getan? Nichts! Einige Bilder von lachenden Freiwilligen, die sehr jung waren und in nichts Erfahrung hatten. Tut mir leid, dass wir das sagen, aber das ist wahr. Also sammeln sie wieder Geld für unsere ukrainischen Schwestern und Brüder, die vor Krieg und Zerstörung fliehen. Werden sich diese NGOs dort besser machen? Oder die UN, die ein halbes Jahr gebraucht haben, um einige Schulen im Camp zu öffnen? Bitte, rufen wir alle Unterstützung für die Ukraine auf, uns blutet das Herz, aber seid vorsichtig, wen ihr unterstützt.

  • Rassismus ist Krankheit!

    Rassismus ist Krankheit!

    22.Januar 2022, Michalis berichtet: Der Landwirtschaftsverband ruft die Bauern des Dorfes Mandamados zur Wachsamkeit auf, da er es für sicher hält, dass die Regierung erneut versuchen wird, ihren Plan für die neuen Lager auf Lesbos und Chios umzusetzen. Konkret heißt es in der Erklärung: „Wir grüßen unsere Dorfbewohner sowie die Landwirte und Viehzüchter, die sich an der Mobilisierung am Hafen beteiligt haben. Wir haben eine weitere Schlacht in dem Kampf gewonnen, der von Karava ausging, damit kein Gefängnis gebaut wird. Wir rufen unsere Landsleute zur Wachsamkeit auf. Die Regierung wird zurückkommen, um ihren Plan zu vollenden. Aber auch wir werden bereit sein, sie entsprechend zu empfangen damit sie das Schiff nicht verlassen können.“

    Der Vorsitzende der örtlichen ND-Partei, Lefteris Blatzios, bezeichnete die Flüchtlingsströme auf Chios als „Krankheit“. Kinder wie der 6-jährige Afghane Khalzarin und der 3 Monate alte Zaman, die im Schlamm leben und von einem besseren Leben träumen, werden als „Krankheit“ betrachtet. Rassismus ist Krankheit!

    Stand by me Lesbos wendet sich an die Öffentlichkeit

    Die Flüchtlinge berichten: Stand by me Lesbos wendet sich an die Öffentlichkeit und an die Flüchtlinge. Sie schreiben: Wir lesen online, dass Gruppen von Immigranten überrascht sind, weil Stand by me Lesbos nicht mehr mit ihnen arbeitet und sie nicht mehr unterstützt. Tatsächlich war es keine Überraschung, weil wir sie gewarnt hatten, dass eine klare Zusammenarbeit die Achtung von Grundsätzen und Regeln erfordert, die sie nicht befolgt haben. Wir von unserem Teil, haben nichts zu verbergen, und deshalb können wir nur wiederholen, was wir nicht akzeptieren, weder aus alten noch aus neuen Kollaborationen. Stand by me Lesbos kann niemand mit einer versteckten Agenda gebrauchen. Unsere Organisation ist weder aus journalistischen, politischen Gründen aktiv noch um Menschen, die innerhalb oder außerhalb des Camps arbeiten, zu bewerten, zu beschuldigen, Artikel zu schreiben und Probleme zu schaffen. Unsere Arbeit ist weder opportunistisch, noch dauert sie so lange, wie ein Selfie zu machen, und das beweist unsere zwölfjährige Erfahrung. Einige wollen vielleicht die Einwanderer als Organe im Lager benutzen, aber wir haben den schwierigen Weg der autonomen und klaren Arbeit gewählt.

    Die Türkei ist kein „sicheres Land“ für Syrer!

    Syrische Flüchtlinge von Samos haben einen Brief geschrieben, in dem hervorgehoben wird, dass weder die Türkei noch das neue Camp ein sicherer Ort für syrische Flüchtlinge sind. Im November letzten Jahres wurden drei junge Syrer bei einem „kalten Blut“, rassistischen Angriff eines türkischen Nationalisten, verbrannt. Dieser Vorfall, über den wenige Medien berichteten, liefert einen weiteren Beweis dafür, dass „die Türkei kein sicheres Land für die Syrer ist“. Auch wir hören aus Syrien, dass die Situation für die Flüchtlinge sehr schlimm ist, uns tun diese Jesiden leid und all die anderen, die unter diesen Bedingungen überleben müssen. Und es heißt, dieses kalte Wetter kommt auch bald nach Lesbos, schon in der Türkei ist es angekommen.

    Die Leiche eines kleinen Kindes wurde am Samstag aus der Ägäis geborgen, zwei Wochen nach zwei tödlichen Unfällen. Die Leiche wurde vor der Insel Naxos gefunden, und die Behörden schätzten, dass das Opfer etwa drei Jahre alt war.

    Ein sehr großes Feuer ereignete sich vor wenigen Minuten in Rubhall Nr. 13, wo 40 alleinstehende Männer lebten. Die Ursache des Brandes sei Strommangel und technische Probleme, die von langer Zeit nicht behoben wurden, sagten die Flüchtlinge. Der Brand ist durch Feuerwehr schnell gelöscht und es gab keine Brandopfer.

    Als Flüchtlings-Selbstorganisation glauben wir, wie wichtig unser Recyclingprojekt wurde. Wir haben gestern unsere Sammelstelle wegen sehr starkem Wind verloren, und heute sehen Sie, selbst in diesem Zustand brachten die Leute Tausende von Plastikflaschen zu unserem zerstörten Recyclingplatz und unsere Mitglieder waren bereit, weiterzumachen und wieder gelang es uns mehr als 10.000 Plastikflaschen zu sammeln. Dafür gaben wir Kartoffeln und Zwiebeln an die Leute und es hat den Leuten gut geschmeckt. Es beweist einmal mehr, wie wichtig Plastikrecycling für uns und für andere im Camp lebende Menschen ist. Heute haben wir in unserem Recyclingprojekt Teebeutel für Plastikflaschen gegeben. Auch wir beginnen die Knöpfe von den Flaschen zu trennen, was besser für die Recycling ist.

    Gestern Nacht gab es große Probleme mit der Elektrizität in den gelben und blauen Zonen und obwohl es kalt und schlechtes Wetter war, wurde unser Elektrikerteam um Hilfe gebeten. Natürlich machten sie sich auf den Weg und nach harter Arbeit hatten sie es wieder geschafft und alle Zonen hatten in der Nacht Strom.

    Die Kinder malen eine schöne Welt mit dem, was wir können, auch mit den Händen. Kinder lieben es, mit der Hand Dinge zu machen.

    Anna, ein einheimisches Mädchen, macht täglich Workshops für Frauen

    Wir alle kennen die Ungleichheiten gegen Frauen, die Gefahren und Ungerechtigkeiten, denen Frauen im täglichen Leben ausgesetzt sind. Selbst in modernen Gesellschaften treten diese Ungerechtigkeiten jeden Tag auf. Denken Sie nur daran, was in unterentwickelten Gesellschaften passiert, wo Frauen aufgrund ihrer Überzeugungen und Gebräuche ohne Rechte und Rede als Eigentum behandelt werden. Viel mehr in einem Camp, wo schlechte Zustände vor allem Frauen und Mütter betreffen, die eine ständige Bedrohung durch ihre Umwelt spüren. Wie ich normalerweise sage, ist die Lösung dieses Problems Bildung, aber nicht nur in der Mobile Academy. Anna ist das einheimische Mädchen, das täglich Workshops ausschließlich mit Frauen betreibt. Ziel ist es, ihnen in einem sicheren Innenbereich zu begegnen und einladenden Raum für Diskussionen, Beratung, Ermittlung ihrer Bedürfnisse, Griechisch- und Englischunterricht, kreative Beschäftigung und Friseursalon. Wenn wir Flüchtlinge und Einwanderer als gefährdete Gruppe in unserer Gesellschaft betrachten, wir müssen sie unterstützen.

  • „Theofania“

    „Theofania“

    Das ist für die griechisch-Orthodoxen ein sehr heiliger Tag. An diesen Tag glauben die griechisch-Orthodoxen wurde Jesus im Fluss Jordan getauft. In jeder Stadt in Griechenland gehört es zur Tradition das ein Bischof im Fluss oder See oder Meer, ein Kreutz ins Wasser zu werfen. Und Jugendliche springen ins Wasser und kämpfen wer als erster das Kreuz erwischt. Wegen Covid findet dies seit 2 Jahren dies ohne große Menschen mengen statt. Aber nicht in Chios und in Lesbos. Tausende Insulaner versammelten sich im Hafen von Terna Chios und Mytilene Lesbos.

    Sie versammelten sich nicht um die Tradition von Theofania zu feiern, sondern um die Abladung des Schiffes Pelagitis zu verhindern. In dem Schiff befanden sich Bau Maschinen für das neue Lager das Gefängnis für die Flüchtlinge. Die Hauptparole der Demonstranten war „Keine Konzentrationslager in Chios und in Lesbos“

    Bereits am Mittwochabend verhinderten die Anwohner von Chios und am Donnerstagmorgen die Ausschiffung von Erdbewegungsmaschinen der GEK Terna vom Schiff „Pelagitis“, die mit dem Bau eines geschlossenen Gefängnisses in der Gegend von Tholos beginnen sollen.

    Sie versuchten es zwei Mal und scheiterten am Widerstand der Bevölkerung. Der Kapitän des Schiffes wollte schon beim ersten Versuch umdrehen nach Thessaloniki. Es heißt das der Ministerpräsident Mitsotakis eingegriffen hat und sie aufforderte einen zweiten versuch zu starten. Er sagte das am Donnerstag Theofania ist und die Insulanern zu Hause seien werden.

    Mann muss noch wissen das seit dem 2. Januar die Inselbewohner von Chios das Gelände wo das Gefängnis gebaut werden soll besetzt haben um den Baubeginn zu verhindern. Das Schiff musste die Insel Chios ohne abladen zu können verlassen und steuerte auf die Insel Lesbos.

    In Mytilene wurde das Schiff mit hunderten Demonstranten empfangen. Sie empfingen das Schiff mit der Parole „Mitsotaki, wir schlafen nicht“.

    Inzwischen hat sich die Schiffsarbeiter Gewerkschaft PENEN mit einem Aufruf an die Beschäftigte von Pelagitis gewandt und forderte sie zur Solidarität mit dem Kampf der Bewohner von Chios-Lesbos. „Zur Verhinderung eines Gefangenenlagers für die unmenschliche Inhaftierung all derer, die ihre Länder und ihre Heimat wegen der imperialistischen Kriege und der tragischen wirtschaftlichen Situation von Armut und Elend verlassen haben.“

    Das schiff musste auch den Hafen von Mytilene Verlassen ohne die Baumaschinen entladen zu können. So kann man Theofania auch feiern.

    Die Flüchtlinge Berichten

    Der Brauch in Griechenland will, an Silvester einen Kuchen anschneiden, in dem eine Münze versteckt ist. Wer die Münze findet, hat Glück für das ganze Jahr. Das haben wir in der Mobilen Akademie gemacht und haben die Glücksmünze gefunden. Frohes neues Jahr für die ganze Welt.

    (siehe Bilder)

  • Geburtstags- und Neujahrswünsche gehen hin und her

    Geburtstags- und Neujahrswünsche gehen hin und her

    Iordanis schrieb an Michalis

    Michali, Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag. Deine Freunde von Solidarität International und MLPD. Michalis hatte am 01.01.2022 Geburtstag

    Iordanis hat den ehemaligen Stahlarbeiter und ihren Familien Neujahresgrüße von Solidarität International und MLPD gesendet. Und sie schrieben:

    Viele frohe Festtage, dass Weihnachten und das Jahr 2022 ein Jahr der Dynamik, des Kampfes, der Einheit und des Sieges beim Aufbau einer besseren und gerechteren Gesellschaft werden“

    Moria Corona Awareness Team

    Sie haben an uns am 01.01.2022 nochmals Neujahresgrüße geschickt:

    „Ein frohes neues Jahr an alle netten Freunde und Kollegen, wir haben ein fantastisches Jahr 2021 erlebt, neben der Arbeit mit euch allen standen wir auch vor vielen Herausforderungen, aber wir haben viele Dinge gemeistert, indem wir zusammen waren und positiv waren. Wir hoffen, dass alle ein großartiges neues Jahr haben und wir hoffen, dass das Jahr 2022 für euch alle das Jahr des Erreichens eurer Träume sein wird, und wir hoffen, dass ihr gesund und glücklich sein werdet.

    Stand by me Lesbos“

    Auch das Elektroteam schrieb

    Unser elektrisches Team möchte euch allen ein frohes neues Jahr wünschen. Danke für alle, die uns unterstützt haben. Und wir versprechen, dass wir auch im neuen Jahr unser Bestes geben werden, um eine gute Stromversorgung für alle Flüchtlinge im Camp zu gewährleisten.

    Moria Academia

    Wir danken Ihnen für Ihre Unterstützung der Schulbusse und wünschen Ihnen ein glückliches 2022

    Die Flüchtlinge berichten

    Stand by me Lesvos setzt die Verteilung von Lebensmittelpaketen und Weihnachtsgeschenken fort. Diesmal nahmen im Dorf Palaiohori 30 Familien Lebensmittelpakete und 19 Kinder Geschenke entgegen.

    Wir begrüßen die ersten Flüchtlinge 2022.

    Das erste Boot 2022 aus der Türkei kam in Fykiotrypa an. Sie sind im Lager bei uns in Quarantäne.

  • So sieht Weihnachten für syrische und andere Flüchtlinge aus

    So sieht Weihnachten für syrische und andere Flüchtlinge aus

    Bericht der Flüchtlinge vom 29. Dezember 2021: Moria Weißhelme und Moria Corona Awareness Team möchten sich bei Ihnen allen für das Vertrauen bedanken, das Sie unserer Arbeit in den letzten Tagen entgegengebracht haben. Unser Versprechen an alle ist, dass wir auch im Jahr 2022 sehr hart weitermachen werden, denn die Bedürfnisse der Menschen im Lager ändern sich ständig und die Herausforderung ist groß.

    Sie können uns über die Organisation „Stand by me Lesbos“ unterstützen, die einzige griechische NGO, die unsere Projekte seit dem ersten Tag unseres Bestehens unterstützt. Gemeinsam und mit Ihrer Unterstützung können wir als reine Flüchtlingsselbstorganisation viele Dinge im Lager tun, die auch jeden Tag zeigen, dass wir keine armen Opfer sind, die Hilfe brauchen, sondern wir brauchen nur Solidarität und Unterstützung, damit wir für uns und alle anderen Flüchtlinge zurechtkommen.

    So sieht Weihnachten für syrische und andere Flüchtlinge aus

    Gerade sind 30 in der Ägäis gestorben und jetzt werden Syrer zurück nach Damaskus abgeschoben! Jeder weiß, was ihn dort erwartet. Folter, Gefängnis und vielleicht der Tod. Das ist sehr grausam. Nach Angaben von zwei Syrern, die mit einem Flug der international anerkannten Fluggesellschaft Cham Wings zurückkehrten, näherten sich Männer ihrer Herberge in Minsk und gaben sich als belarussische Regierungsbeamte mit Dienstmarken aus. Die Beamten forderten die Syrer auf, entweder den Rückflug nach Syrien anzutreten oder einen Flug in ein anderes Land zu organisieren, wobei sie ihnen nur drei Tage Zeit ließen. Die Flüchtlinge baten um mehr Zeit – da sie nicht über die Mittel verfügten, um einen Transport in ein anderes Land zu organisieren, und viele Länder Syrern auch keine Reisevisa erteilen, schon gar nicht so kurzfristig, aber die Beamten weigerten sich. Ihre Pässe wurden beschlagnahmt und sollten erst wieder ausgehändigt werden, wenn sie sich mit einem arrangierten Flug am Flughafen einfänden.Die Flüchtlinge beantragten auch Asyl in Weißrussland, aber auch das wurde ihnen verweigert. „Wir haben ihnen gesagt, dass viele von uns nicht nach Syrien zurückkehren können, weil wir vom syrischen Regime gesucht werden“, sagte einer der Männer. „Sie haben uns nicht zugehört.“ Einer von ihnen, ein Vater von zwei Kindern und ehemaliger Aktivist gegen das Assad-Regime, der sich jetzt wieder in der syrischen Hauptstadt Damaskus aufhält, erklärte, dass er nur noch wenige Wochen Zeit habe, um einen Weg aus dem Land zu finden. Andernfalls droht ihm entweder die Einberufung zum Militär oder die Inhaftierung, nachdem ein vorläufiges Versöhnungsabkommen, das er mit dem Regime unterzeichnet hat, in weniger als zwei Monaten ausläuft.“

    Zwei wichtige Gründe für die Selbsternährung

    Durch unsere Teammitglieder erfuhren wir heute, dass einige Familien im Lager dringend Lebensmittel benötigen. So konnten wir alles, was wir an Lebensmitteln in der Hand hatten, verteilen. Es gibt zwei wichtige Gründe, warum die Menschen sich immer noch selbst ernähren müssen. Erstens: Seit mehreren Monaten gibt es keine Bargeldunterstützung mehr von den Behörden. Zweitens: Die Lebensmittel, die die Menschen erhalten, sind nicht von ausreichender Qualität und nicht mit den Traditionen der verschiedenen Nationalitäten vereinbar. Wir sind sehr dankbar für das Verhalten, mit dem wir heute konfrontiert wurden, besonders von einigen afghanischen Müttern, die immer sehr daran interessiert sind, selbst zu kochen und es sehr mögen.

    Die Taliban haben sich nicht geändert!

    Das ist es, was wir immer gesagt haben: Diese Terroristen sind Radikale und sie hassen Frauen. Sie haben sich in den letzten Jahren nicht geändert und das zeigen sie jetzt wieder jeden Tag. Es tut uns sehr leid für all diese Frauen und wir hoffen, dass dieser Horror bald ein Ende hat. Die Taliban haben erklärt, dass afghanische Frauen, die lange Strecken auf der Straße zurücklegen wollen, nur in Begleitung eines männlichen Verwandten befördert werden dürfen. Die am Sonntag erlassene Richtlinie ist die jüngste Einschränkung der Frauenrechte seit der Machtübernahme durch die islamistische Gruppe im August. Ein Großteil der weiterführenden Schulen bleibt für Mädchen geschlossen, und die meisten Frauen dürfen nicht arbeiten.

    Heute tauschen wir Zucker und Tee gegen leere Flaschen aus, und besonders nach den Feiertagen gingen viele leere Plastikflaschen zum Recyclingunternehmen; es war Weihnachten und wir hatten eine professionelle Popcorn-Maschine gespendet bekommen und das war ein Grund mehr zum Feiern in der Pause in der Schule. Heute gibt es Mathematik.

  • Der Weihnachtsmann kam ins Camp

    Der Weihnachtsmann kam ins Camp

    21. Dezember 2021, die Flüchtlinge berichten: Der Weihnachtsmann kam ins Camp. Heute und morgen verteilen wir Weihnachtsgeschenke an alle Kinder des Camps, genau wie an unsere Kinder, um die Liebe und die Feierlichkeiten des Ortes zu füllen, an dem sie veranstaltet werden. Vielen Dank an alle Spender, die dafür geholfen haben.

    Guten Morgen aus dem Camp. Viele Menschen fragten Flüchtlings-Selbstorganisationen, wie ist das Leben im Camp jetzt? So haben wir ein Video gedreht damit ihr es sehen könnt.

    Und wir alle sagen: Es ist viel besser als vor einem Jahr, weil jetzt eine gewisse Infrastruktur da ist und viel weniger Flüchtlinge. Aber immer noch viele Probleme und trotzdem ist dies nicht der Ort, vor allem für Kinder zum Leben.

    Aber eines wollen wir klarstellen: Das ist alles überhaupt nicht gut, wirklich wir verdienen das nicht, aber im Vergleich dazu, wie die Menschen in Lagern in Syrien leben müssen oder wie die Menschen in Afghanistan leiden, und wir wissen es, weil wir es jeden Tag hören, ist das keine Katastrophe. Kein Grund, Bilder mit unseren Kindern online zu stellen und zu weinen und uns zu behandeln, wenn wir sterben. Sind wir nicht. Wir schaffen es jeden Tag und wirklich bitte, wir wollen kein Mitleid und Tränen, nur die richtige Unterstützung und wir wollen, dass jeder sieht, dass wir Menschen sind und wir wollen nur Würde für uns und Bildung und warme Orte für unsere Kinder.

    Dieser Artikel in den Stonisi-Medien hat uns sehr gefreut

    Raju ist ein sehr gutes Beispiel für einen Menschen mit einem sehr guten Herzen. Er hat nichts, aber er teilt alles mit seinen Katzen. Du kannst dir wirklich nicht vorstellen, wie arm er ist. Menschen wie er sind sehr selten in Medien und Zeitung. Niemand sieht sie und wenn die Leute nur denken: Oh der arme Mann. Und es gibt so viele hier, die wie er sind, und niemand wird von ihnen hören. Nur Flüchtlinge und arme Leute: Was will man über sie sagen?

    Einfach Leute aus Europa kommen und fotografieren sie und sagen vielleicht: Es tut uns so leid, wir weinen, sie brauchen Decken und schauen sich ihre armen Kinder an! Aber das ist nicht wahr. Menschen wie Raju sind stark und reich mit ihrer Liebe zu Katzen. Und wir wissen das und wir behandeln ihn wie einen von uns. Und natürlich werden wir ihn weiterhin unterstützen mit dem was wir können.

    „Ein Immigrant aus Bangladesch mit einer Arbeitserlaubnis in einem Geschäft in Lesbos war Radzu. Als die Aufenthaltserlaubnis abgelaufen war, bat er um deren Verlängerung, wurde aber an das RIC geschickt. Man habe ihm gesagt, dass der RIC für die Identifizierung verantwortlich ist. Nur, als er zum RIC ging, wurde ihm gesagt, dass dort nur diejenigen identifiziert werden, die mit dem Boot von der anderen Straßenseite kommen. Wie ist er gekommen?“

    Seine neue Welt ist jetzt die verbrannte Moria. Sein Haus ist die Rückseite eines alten Lastwagens. Und seine Freunde die Tiere des Lagers, die zurückgelassen wurden, als ihre Gefährten gegangen waren. Morias Katzen, die ihn in der Kälte des Winters aufwärmen. Und er bietet ihnen, was er hat, was ihm Passanten und humanitäre Organisationen bringen. Wir haben ihn gefragt, ob er etwas braucht… Radzu will gar nichts. Man hat den Eindruck, als ob man ihn spüren hört, dass er nicht das Recht hat, etwas zu brauchen… Radzou ist für den griechischen Staat unsichtbar und irgendwo spürt man, dass auch er beginnt sich unsichtbar zu fühlen.“

  • Michalis Aivaliotis stellt seine Arbeit vor

    Michalis Aivaliotis stellt seine Arbeit vor

    Michalis, Leiter von Stand by me Lesbos und Partner von SI auf der Insel Lesbos, wandte sich aktuell an die Öffentlichkeit

    Ich bin seit 12 Jahren im Bereich der Freiwilligenarbeit tätig – diese Zeitspanne hat mir gereicht, um eine Bilanz zu ziehen. Gleichzeitig war ich im Bildungsbereich tätig, wo ich verschiedene Positionen in der Lehre und Leitung innehatte. Daher ist die Kombination von Freiwilligenarbeit und Bildung etwas, das mich sehr interessiert und in den letzten Jahren zu einem wichtigen Teil meines Lebens geworden ist.

    Angefangen habe ich 2009 …

    … als Gründungsmitglied des Kollektivs „Dorf für alle“, das sich mit der damals besonders zugespitzten Migrantenkrise beschäftigte. Wir halfen Menschen, die in Parks, auf Bürgersteigen, vor öffentlichen Theatern oder in Garagen schliefen (die Liste ist lang). Später war ich eines der ersten Mitglieder von PIPKA, nachdem der damalige Bürgermeister einen Zuschuss gewährt hatte. Viele Jahre lang leitete ich das Projekt, und wir arbeiteten mit einem großartigen Team, das auch aus Freiwilligen bestand, um die bestmöglichen Bedingungen zu schaffen. Im Jahr 2016 traf ich die Entscheidung, nach Moria zurückzukehren, wo die Situation mit Tausenden von Menschen unter menschenunwürdigen Bedingungen besonders schwierig war. Im Jahr 2017 wurde Stand by me Lesbos (SBML) ins Leben gerufen. Eine NGO, die sich aus Einheimischen zusammensetzt und das Ziel verfolgt, gefährdeten und vertriebenen Menschen zu helfen. In Moria organisierte ich das Projekt „Academia“ – eine Schule, die bis zur Zerstörung des Gebäudes durch ein Feuer täglich 650 Schüler hatte.

    Neben den selbstorganisierten Gruppen unabhängiger Migranten, die bestimmte Kriterien erfüllen, wie z. B. die Bereitschaft, sich ehrenamtlich zu engagieren und auf Gewalt und Fehlverhalten zu verzichten, sind das MCAT (Moria Corona Awareness Team), MWH (Moria White Helmet) und kürzlich MA (Mobile Academia) an die Stelle älterer Ausbildungsgruppen getreten.

    Stand by me Lesbos war für mich eine Herausforderung, …

    … da ich mit einer humanitären Krise konfrontiert war, die sich nicht auf einem anderen Kontinent, sondern zwei Kilometer von meinem Zuhause entfernt abspielte. Wir waren nicht in der Lage, die Augen vor der Situation zu verschließen. Wir wurden mit Menschen konfrontiert, die eine andere Sprache sprachen, eine andere Religion hatten, andere Sitten und Gebräuche – und alle zusammen eine andere Lebensweise – und die nach Europa kamen und erwarteten, dass ihre Probleme gelöst würden. Wir mussten diesen Menschen helfen, zu lernen, sich in europäischen Sprachen zu verständigen, sie aber auch an unsere Lebensweise anzupassen. Ich bin der festen Überzeugung, dass vielschichtige Probleme wie die Migrantenkrise durch Bildung gelöst werden können, auch wenn dies ein anspruchsvolles und zeitaufwendiges Unterfangen ist. Mich motiviert das Gefühl der Erfüllung, das ich jedes Mal empfinde, wenn ich sehe, wie ein Schüler im Leben vorankommt – sei es, dass er einen Arbeitsplatz findet oder an einen Ort mit mehr Möglichkeiten zieht.

    Ein weiteres Problem, mit dem ich auf meiner Reise konfrontiert war, bestand darin, Menschen zu helfen, die sich im Asylverfahren festgefahren und hilflos fühlten. Meine Erfahrung in der pädagogischen Leitung half mir, diesen Menschen zu helfen, ihre Zeit in einem kreativen und pädagogischen Umfeld produktiv zu nutzen. Dies geschah in dem Bestreben, ihnen nicht nur praktische Werkzeuge an die Hand zu geben, sondern auch ihre psychische Gesundheit zu verbessern.

    So wurden im Bildungsbereich diejenigen, die zuvor Schüler waren, zu Lehrern.

    Wir setzten dieselben Asylbewerber als Lehrer in ihrer eigenen Sprache ein. Das Modell des Peer-Mentoring haben wir über europäische Programme wie Erasmus entwickelt (von denen wir das einzige waren, das es einführte). Dies half vielen, während ihrer Zeit auf der Insel ein kreatives Ventil und einen Sinn für ihre Ziele zu finden. Neben Sprachkursen boten wir auch Zeichenkurse, Musikkurse und sogar einige Workshops für Computernutzung und Handarbeit an. Neben den Bildungskursen konnten wir große Mengen an Kleidung und Lebensmitteln bereitstellen, die wir ständig unter den Asylbewerbern verteilten. Außerdem fanden wir Sponsoren, die es uns ermöglichten, den Asylbewerbern Gutscheine zu geben, mit denen sie in Geschäften kostenlos einkaufen konnten.

    Heute, wo nur noch eine relativ kleine Zahl von NGO und Asylbewerbern auf der Insel verbleibt, unterstützen wir weiterhin und organisieren noch bessere Bildungsprogramme. Das ist nicht einfach, da die Insel nicht mehr so sehr im Fokus der Medien steht, aber wir werden es schaffen, da unsere Politik darin besteht, die Kosten so niedrig wie möglich zu halten und uns auf unsere Freiwilligen zu stützen, die mit bewegter Hingabe ihr Bestes tun, um zu helfen. Wir haben viele Pläne, wie z. B. die Weitergabe von Kenntnissen (Computernutzung und Sprachen) durch unabhängige Einrichtungen und technische Schulungen zur beruflichen Rehabilitation.

    Michael Aivaliotis

    Die Flüchtlinge berichten, 15. Dezember 2021

    Guten Abend. Wir haben gerade einen Anruf von der Technischen Abteilung erhalten und es gibt ein Problem in der Blauen Zone A. Die Leute dort haben keinen Strom und das Wetter ist sehr kalt und niedrige Temperaturen. Mit Sicherheit sind unsere Mitglieder dort, um das zu reparieren und zu lösen. … Das Wetter der letzten Tage war zu schlecht zum Recycling, aber heute haben wir es wieder geschafft und Linsen und Mehl für leere Flaschen gegeben. Und die Kinder waren da, um Englischunterricht zu haben.

    Nicht nur Europäer, sondern auch Flüchtlinge bereiten sich auf Weihnachten vor, einen winzigen, niedlichen Weihnachtsbaum von einem Flüchtling in Lesvos. es ist keine Beleuchtung, sondern ein kleines Symbol für Weihnachten. Wir vermissen das Glück.

    Dänemarks Ministerin – verheiratete Flüchtlingspaare getrennt

    Das hat so vielen Syrern geschadet, was Dänemark getan hat. Auch die ganze Zeit wollen sie Menschen zurück in die Hölle des Assad-Regimes abschieben, wo Menschen einfach gefoltert, getötet werden oder verschwinden.

    Gut zu sehen, dass es Gerechtigkeit in Europa gibt: „Während ihrer Amtszeit nahm sie eine harte Linie bei der Einwanderung ein und führte Dutzende von Einschränkungen ein. Darunter war im Februar 2016, dass verheiratete Flüchtlinge unter 18 Jahren nicht bei ihrem Ehepartner untergebracht werden sollten. Frau Stoejberg ordnete die Trennung von 23 Ehepaaren an, bevor die Versicherung einige Monate später fallen gelassen wurde. Darunter waren ein junges syrisches Paar, Rimaz Alkayal, damals 17 und ihr Ehepartner Alnour Alwan, 26, die nach einer Beschwerde wieder vereint wurden. Sie waren gezwungen, vier Monate getrennt zu leben, obwohl sie schwanger war. Das Urteil des Obersten Gerichtshofs am Montag lässt die politische Karriere von Frau Stoejberg abrupt enden. (In dem Urteil wird die frühere dänische Migrationsministerin Inger Stoejberg zu 60 Tagen Gefängnis verurteilt. Das Gericht urteilte, ihre Anordnung aus dem Jahr 2016, minderjährige Paare zu trennen, sei nicht rechtmäßig. Inger Stoejberg zeigte sich „überrascht von dem Urteil“, da sie die Heirat von Minderjährigen bekämpfen wollte. A.d.R.) Als der Schuldspruch von Gerichtsvorsitzender Thomas Roerdam vorgelesen wurde, gab sich die ehemalige Ministerin laut dänischen Angaben schockiert. Außerhalb des Gerichts sagten die Staatsanwälte, sie seien mit dem „historischen“ Urteil zufrieden, während Frau Stoejbergs Anwälte sagten, es sei hart. Gegen das Urteil kann nicht Berufung eingelegt werden und die Gefängnisstrafe ist bedingungslos, was bedeutet, dass sie verbüßt werden muss.“

    Endlich fragen einige Journalisten: Wo bleibt das ganze Geld, …

    … das für uns gesammelt wurde. 5,8 Millionen haben sie herausgefunden! Kannst du dir das vorstellen? Und wir haben immer noch keine Duschen, unsere Zelte werden nass, die Toiletten sind schmutzig, keine Schulen. Nichts. Nichts. Vielen Dank und danke, dass Sie uns ebenfalls kontaktiert haben.

    Omid Alizadah erzählt von einer „Handwaschstation“, die von einer Hilfsorganisation in Kara Tepe gegründet wurde. Ein Freiwilliger steht da und sagt ihnen, sie sollen sich die Hände waschen und zeigt, wie es geht. Alizadahs Entrüstung ist am Telefon zu hören: „Wenn die Leute Wasser hätten, könnten sie es selbst tun! „Er listet auf, was dringend benötigt wird: fließendes Wasser, Strom, Medizin. „Es wäre ein guter Zeitpunkt, hier etwas Geld auszugeben“, sagt er.

    Geld müsste eigentlich da sein.

    Eine Reihe von Hilfsorganisationen sammeln seit langem für Flüchtlinge auf den griechischen Inseln. Dann brannte das Camp Moria am 8. und 9. September ab, und die Spendenbereitschaft stieg. Movement on the Ground, eine niederländische Nichtregierungsorganisation (NGO), rief am zweiten Tag nach dem Brand mit „Soforthilfe erforderlich: wir brauchen euch, jetzt!“ Sie war nicht die Einzige. Auch die EU kündigte weitere Hilfe für die Flüchtlinge in Griechenland an. Doch die Insassen des neuen Camps auf Lesbos sagen, dass es dort jetzt schlimmer ist als zuvor in Moria. Wie geht das zusammen? Die taz hat 18 auf Lesbos aktive Hilfsorganisationen gefragt, wie viele Spenden sie seit dem Brand gesammelt haben und wofür sie sie ausgeben könnten. Neun NGOs antworteten. Sie sagten, sie hätten seit dem Brand 5,8 Millionen Euro gesammelt. Vier Millionen Euro davon sollen bereits für Soforthilfe, Unterkunft und spezifische Hilfsprojekte ausgegeben worden sein. (…. ) Bislang habe die Menschen wenig Hilfe erhalten, sagt Omid Alizadah. Er engagiert sich im Corona Awareness Team von Moria, einer Gruppe, die von Flüchtlingen selbst organisiert wird. Sie gibt Informationen auf Facebook, gibt Erste-Hilfe-Kurse und Tipps, wie man sich schützen kann. „Es wurden auch Masken gespendet, aber nur Einwegmasken“, sagt er. „Aber wir brauchen zehnmal so viele und wiederverwendbare.“

    Sein Wunsch: Versorgungslücken vor Ort sollten erkannt und schnell geschlossen werden – eine Handwaschstation reicht nicht, der Winter ist schon da. Rund 8.000 Flüchtlinge leben jetzt auf Lesbos. Die vier eingenommenen Millionen entsprechen 500 Euro pro Person. Warum gibt es diese Diskrepanz zwischen der Spendensumme und der Situation vor Ort? „

  • „Wir werden uns das Transparent wiederholen“

    „Wir werden uns das Transparent wiederholen“

    Die Flüchtlinge schreiben

    Sehr schreckliches Wetter heute. Denk nur, wie es sich anfühlt, im Winter in so einem Camp zu leben. Und nicht nur hier, Millionen leben so in Syrien, Libanon, Iran und anderen Orten unter noch schlimmeren Bedingungen.

    Einige von uns sind jetzt den dritten Winter hier. Jetzt, nachdem der Papst uns verlassen hat, kommt die Normalität zurück. Vor einem Jahr haben wir einen Brief an Europa geschrieben, dass sogar Tiere besser behandelt werden als Flüchtlinge. Hat sich das geändert? Warum werden Flüchtlinge überall in Europa als schlechte Menschen oder Kriminelle gesehen? Ist es sogar in Ordnung, sie an der Grenze zu Polen erfrieren zu lassen? Ist es ein Verbrechen, Folter, Krieg und Terror zu entkommen?

    Michalis berichtet

    Der Präsident des Grenzschutzes von Lesbos beglückwünscht das gesamte Polizeipersonal für die hervorragende Organisation der Sicherheitsmaßnahmen während des Besuchs von Papst Franziskus.

    Er beglückwünscht seine Polizeimacht, die die Stadt voll bewacht und kontrolliert hat zu Wasser, in der Luft und zu Lande. Sie ließen nichts durchgehen, sie waren eingestellt, jede Bewegung der Flüchtlinge in den Keim zu ersticken. Das haben sie auch praktiziert. Außer den Flüchtlingen, dem Papst mit Begleitern und der Polizei durfte keiner ins Lager rein. Im Himmel waren etliche Drohnen, die jeden Zentimeter bewachten und jede Regung kontrollierten. Wir hatten ein Transparent aus Gelsenkirchen mit einem kirchlichen Text erhalten. Wir hatten das mit den Flüchtlingen besprochen und keiner hat gedacht das sowas für den Papst gefährlich ist.

    Wie besprochen, hat ein Flüchtling das Transparent aus der Tasche herausgeholt, um es in die Höhe zu halten. Kaum hatten ein paar das Transparent angefasst, um es auszubreiten, stürmte die Polizei herbei und hat es den Flüchtlingen weggenommen. Die Flüchtlinge berichteten, dass „wir den Krieg in Syrien im eigenen Leib erlebt haben, aber das, was dort geschah, hochmoderner High Tech Krieg mit Drohnen ist. Zwei Drohen kreisten in Sekunden schnelle um uns herum. Wir dachten sie schließen gleich los“. Das war für die Flüchtlinge furchtbar.

    Wir werden uns das Transparent wiederholen und das wird unsere Schulräume schmücken.

    Aber eins hat das Herz der Flüchtlinge erwärmt. „Unser Lager-Hund „Dick“, der mit uns im Lager lebt, hat alle Sicherheitssysteme überwunden und die Bühne vom Papst erreicht (siehe Bild). Unser „Dick“ ging vor dem Papst, der ihn mit einem Lächeln ansah, und unser „Dick“ begrüßte alle auch die Kardinäle und verschwand. Er erkannte, dass hier doch langweilig ist“.